Cover-Bild Frieda von Richthofen
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 12.07.2021
  • ISBN: 9783442719426
Annabel Abbs

Frieda von Richthofen

Eine Frau sprengt die Fesseln ihrer Zeit
Michaela Meßner (Übersetzer)

Die spektakuläre Geschichte der Frieda von Richthofen: »Eine kühne und starke Frau.« (Stylist).

Deutschland, 1907: Frieda von Richthofen, in Nottingham mit dem britischen Professor Ernest Weekley verheiratet und Mutter dreier Kinder, besucht ihre Schwestern in München. Sie taucht ein in die Schwabinger Bohème, in die Welt der Künstler, Freigeister und freien Liebe. Sie beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit dem Psychoanalytiker Otto Gross und entdeckt, dass sie mehr sein will als Mutter und Ehefrau.

England, 1912: Gefangen in ihrer Ehe, trifft Frieda den mittellosen, aber ehrgeizigen jungen Schriftsteller D. H. Lawrence. Ihre stürmische Liebe ist ein gesellschaftlicher Skandal. Und Frieda muss für ihren Mut, die Fesseln ihrer Zeit zu sprengen, einen hohen Preis zahlen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2022

Frieda konnte sich befreien, doch der Preis war hoch ...

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Kennt ihr das Gefühl, wenn man ein Buch nach dem Lesen zuklappt und einfach nur begeistert ist? Wenn man das Gefühl hat, erstmal innehalten zu müssen und alles ein wenig sacken zu lassen? Genau so ging ...

Kennt ihr das Gefühl, wenn man ein Buch nach dem Lesen zuklappt und einfach nur begeistert ist? Wenn man das Gefühl hat, erstmal innehalten zu müssen und alles ein wenig sacken zu lassen? Genau so ging es mir mit diesem Roman, der in großen Teilen auf wahren Tatsachen basiert.

Angezogen von dem wunderschönen Cover aber auch dem prominenten Namen auf dem Cover machte ich mich mit Frieda von Richthofen auf eine Befreiungsreise. Die schöne Sprache, die die Autorin Annabel Abbs ihren Charakteren in den Mund legt, zog mich sofort in den Bann. In den verschiedenen Kapiteln lässt sie mal Frieda, mal Ernest aber ihre Kinder, Schwestern und natürlich „Lorenzo“ zu Wort kommen. Nach akribischer Recherche einer Fülle von vorhandenen Quellen webt sie eine wunderbare Geschichte, die dem Zeitgeist des frühen 20. Jahrhundert absolut gerecht wird.

Frieda, die aus einer adligen Militärfamilie aus Metz – damals noch deutsch – stammt, hat mit Ernest gegen den Willen ihrer Eltern unter Stand geheiratet. Doch sie versucht glücklich zu werden in dem farblosen Nottingham, wo sie als Deutsche mehr als misstrauisch beäugt wird. Ihre drei Kinder bereiten ihr Freude, doch Ernest, ihr Mann, ist mit seiner Arbeit verheiratet und kann mit Gefühlen wenig anfangen. Ein Besuch Friedas Schwester Elisabeth, während dessen diese ihr von der Befreiung der Frau und ihren eigenen außerehelichen Affären vorschwärmt, scheint bei Frieda einen Schalter umzulegen. So befreit sie sich dann Schicht um Schicht von ihren Fesseln doch der Preis, den sie dafür zahlen muss, wird sie ein Leben lang betrüben …

Natürlich habe ich neben dem Lesen mal wieder ein wenig Eigenrecherche betrieben und bin ganz überrascht über die Fülle von Material über Frieda und besonders natürlich D. H. Lawrence. Sicher werde ich mir in der hoffentlich nicht allzu fernen Zukunft das ein oder andere „skandalträchtige“ Werk aus der Feder dieses Künstlers näher anschauen.

Ich vergebe mit fünf Sternen die absolute Bestnote!

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Gut recherchierte Romabiografie

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In „Frieda von Richthofen: Eine Frau sprengt die Fesseln ihrer Zeit“ gelingt es Annabell Abbs von Beginn an gut die Atmosphäre, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England herrschte, zu vermitteln. Es ...

In „Frieda von Richthofen: Eine Frau sprengt die Fesseln ihrer Zeit“ gelingt es Annabell Abbs von Beginn an gut die Atmosphäre, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England herrschte, zu vermitteln. Es wird schnell nachvollziehbar, dass Frieda sich in ihrem Leben und in ihrer Ehe mit Ernest Weekley eingeengt fühlt. Ihr sind die britische Etikette sowie die gesellschaftlichen Zwänge zuwider. Mit der Möglichkeit ihre Schwester Johanna in München zu besuchen, kann sie dem Entfliehen. Sie fühlt sich endlich frei und beginnt eine Affäre mit dem Psychoanalytiker Otto Gross. Als sie nach England zurückkehrt, fühlt sie sich eingeengter als je zuvor. Wenig später verliebt sie sich in den Schriftsteller D.H. Lawrence und wird dessen Muse. Aus gesellschaftlicher Sicht ist ihr Verhalten skandalös.

Die Ereignisse sind aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben und werden aus Friedas, Ernests (Friedas Ehemann), Montys (ihr Sohn) und Barbys (ihre Tochter) Sicht geschildert. Dadurch erhält man nochmals einen ganz anderen Blick auf Frieda und ihre Entwicklung.

Auch wenn hier Frieda von Richthofen im Mittelpunkt steht, erfährt man anhand ihres Lebens eine Menge über die damalige Zeit. Die Sitten, Bräuche und gesellschaftlichen Erwartungen sind gut in die Handlung eingebunden. Frieda ist eine bemerkenswerte Frau, die immer wieder die Fesseln ihrer Zeit sprengt.

Das Buch liest sich flüssig und angenehm. Durch die Perspektivwechsel ist es abwechslungsreich und unterhaltsam. An kleinen Details merkt man wie gut hier recherchiert wurde und der Epilog sowie die historischen Anmerkungen runden das Lesevergnügen gelungen ab.

Frieda von Richthofen ist eine kluge und mutige Frau, deren Leben hier gelungen eingefangen wurde. Leser, die Romanbiografien mögen, liegen mit diesem Buch genau richtig.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Interessante Romanbiografie über eine bemerkenswerte Frau!

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Diese Romanbiographie, in der wir Frieda von Richthofen näher kennenlernen, ist nicht nur interessant und unterhaltsam, sondern auch literarisch ansprechend.

Frieda von Richthofen ist eine Frau, die sich ...

Diese Romanbiographie, in der wir Frieda von Richthofen näher kennenlernen, ist nicht nur interessant und unterhaltsam, sondern auch literarisch ansprechend.

Frieda von Richthofen ist eine Frau, die sich nicht an Konventionen hält und Grenzen sprengt, weil sie mehr will, als das, was das beginnende 20. Jahrhundert ihr zugesteht.

Frieda von Richthofen ist die Frau, die den 1885 geborenen und 1930 verstorbenen englischen Schriftsteller D. H. Lawrence zu Werken wie „Lady Chatterley“ inspirierte.

Mit 20 Jahren heiratet sie 1899 den um 14 Jahre älteren britischen Philologen Ernest Weekley.
Das Paar wird in Nottingham sesshaft und bekommt drei Kinder.
Der Alltag mit dem rigiden Professor, die theatralische, gekünstelte und letztlich biedere und spröde Gesellschaft, ihre Rolle als Mutter und die ereignislose englische Provinz erfüllen diese außergewöhnliche junge Frau nicht und man fragt sich, was aus ihr geworden wäre, hätte sie nicht eines Tages im Jahr 1907 ihre ältere Schwester in München besucht.

In der Schwabinger Bohème fühlt sie sich erstmals frei und lebendig. Sie bekommt eine Ahnung davon, wer sie ist, was sie will und was alles sein könnte.

Ihre Begegnung mit dem Psychoanalytiker Otto Gross stellt einen weiteren Wendepunkt dar. Sie stürzt sich nicht nur in eine leidenschaftliche Affäre, sondern sie wird inspiriert von seinen Gedanken und Ideen.
Ihr inneres Korsett wird durch ihre Zeit in München und durch ihre Beziehung mit Otto Gross gesprengt.

Es ist nach diesen Erfahrungen eigentlich kaum anzunehmen, dass sie sich jemals wieder in ihr Leben in der englischen Provinz einfügen wird.

Zurück in England wird auch nichts mehr wie es war.
1912 begegnet sie dem unvermögenden und ambitiösen Schriftsteller D. H. Lawrence.
Ihre heftige Liebe ist aufsehenerregend und ungeheuerlich.
Sie erregt großen Unmut.

Wir erleben in dem lesenswerten Roman von Annabel Abbs die innere und äußere Veränderung einer bemerkenswerten Frau mit, die mit ihren inneren Ambivalenzen zu kämpfen hat und letztlich nicht anders kann, als sich zu emanzipieren.

Und wir erfahren sehr viel Wissenswertes über die Gepflogenheiten, Konventionen, Schwierigkeiten und Reformbewegungen der damaligen Zeit.

Es gefiel mir, auch andere Perspektiven, nämlich die ihres Ehemannes Ernest und ihres Sohnes Monty kennenzulernen.
Das brachte nicht nur Abwechslung, sondern erweiterte auch den Blickwinkel.

Ich empfehle diese gut recherchierte, unterhaltsam, interessant und feinfühlig geschriebene Romanbiographie sehr gerne weiter.


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