Einen Hauch stärker als Band 1
In Try & Trust geht es um die Psychologie-Studentin Matilda, die der Liebe und Männern mangels Vertrauen abgeschworen hat. Auch ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Briony rät Matilda zur absoluten ...
In Try & Trust geht es um die Psychologie-Studentin Matilda, die der Liebe und Männern mangels Vertrauen abgeschworen hat. Auch ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Briony rät Matilda zur absoluten Vorsicht, kann jedoch nicht verhindern, dass sich Briony in den attraktiven Künstler Anthony verliebt. Natürlich erkennt Matilda auf den ersten Blick, dass Anthony nur mit Briony spielt. Und um ihre beste Freundin vor einem erneuten Zusammenbruch und ganz viel Herzschmerz zu bewahren, geht sie einen mehr als pikanten Deal mit Anthony ein: Wenn er endlich aufhört, Briony falsche Hoffnungen zu machen, lässt Matilda sich von ihm malen - und zwar nackt. Allerdings erinnert er sie mit jedem Pinselstrich nicht nur an ihren längst begrabenen Traum, sondern auch an den Menschen, der sie früher war. Und plötzlich beginnt ihre sonst so toughe Fassade zu bröckeln ...
Das Wordbuilding und jegliche Übertragung von Emotionen ist in Try & Trust nochmal um einen Hauch besser, als im Vorgängerband Fly & Forget. Die Worte von Nena Tramountani sind zunächst so verletzend und machen wütend, dass man nur noch schreien und irgendwas kaputt machen will. Doch dann, Stück für Stück, wird er offener, vertrauter und auf eine schöne und befreiende Art und Weise schmerzhaft. Es ist mehr als bemerkenswert, wie unfassbar gut Nena Tramountani es schafft ihren Schreibstil immer ihren Charakteren und deren Geschichten anzupassen.
Auf den ersten Blick scheint Matilda hilfsbereit, tough und schlagfertig. Immer einen frechen Spruch oder irgendeine Weisheit auf den Lippen. Was andere angeht hat sie einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, ist fürsorglich und sehr aufopfernd. Aber sobald es um sie selbst geht, scheint Matilda in einem Meer aus Hilflosigkeit zu versinken. Außer Briony erlaubt sie keinem ihre zerbrechliche Seite zu sehen, bis Anthony in ihr Leben tritt. Der gut aussehende, aber Beziehungsunfähiger Künstler. Auch er wirkt zunächst so, als wäre ihm alles egal, als könnte ihm nichts und niemand etwas anhaben. Doch auch Anthony scheint ein paar Ereignisse seiner Vergangenheit noch nicht ganz verarbeitet zu haben.
Die Kunst führte sie zusammen, lockte ihre Seelen aus der Dunkelheit ins Licht. Zeigte ihnen wieder, wie wundervoll es doch ist zu vertrauen, zu lieben und geliebt zu werden.
Für mich mit 4,5/5 Sternen etwas Stärker als Fly & Forget und demnach eine klare Leseempfehlung.