Cover-Bild Vor Frauen wird gewarnt
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 02.08.2021
  • ISBN: 9783426526262
Heidi Rehn

Vor Frauen wird gewarnt

Vicki Baum - eine Frau auf dem Weg nach oben. Roman

Ein schillernder und aufregender biografischer Roman über die Schrifttstellerin Vicki Baum, die Frau, die in den Zwanziger Jahren zur Ikone der Unterhaltungsliteratur in Deutschland wurde, von Erfolgsautorin Heidi Rehn
Neue Zeiten - neue Frauen
Sie war in den Zwanziger Jahren das, was man eine emanzipierte Frau nennt, und damit eine Pionierin ihrer Zeit. Ihr Roman „Menschen im Hotel“ war ein Bestseller, der Vicki Baum schlagartig zum Star der Unterhaltungsliteratur machte.
Sie wurde zur Verkörperung der Karrierefrau, ein Begriff, der damals durchaus positiv besetzt war,und von ihren Leserinnen verehrt und um ihre Eigenständigkeit beneidet.
Doch wie sah die Frau hinter der glänzenden Fassade aus?
Heidi Rehn erzählt in ihrem brillant recherchierten Roman vom Leben und Lieben dieser ungewöhnlichen Frau und setzt ihr damit ein unvergessliches Denkmal.
Nachschub für die LeserInnen von "Fräulein Gold" oder "Mademoiselle Coco" und viel mehr als "nur" ein biografischer Roman!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2021

Beeindruckendes Romanporträt einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war

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Im Jahr 1951, vor nunmehr 70 Jahren, wurde Vicki Baums Roman „Vor Rehen wird gewarnt“ (im Englischen Original „Danger from Deer“, denn tatsächlich schrieb die Österreicherin, die mit ihrer Familie 1932 ...

Im Jahr 1951, vor nunmehr 70 Jahren, wurde Vicki Baums Roman „Vor Rehen wird gewarnt“ (im Englischen Original „Danger from Deer“, denn tatsächlich schrieb die Österreicherin, die mit ihrer Familie 1932 in die Vereinigten Staaten auswanderte, ab den Vierziger Jahren ihre Bücher nur noch auf Englisch) erstveröffentlicht. Heidi Rehn wandelte den Titel ab und nannte ihr Buch, das sich mit Vicki Baums Weg zum Erfolg zwischen den Jahren 1926 und 1931 beschäftigt, „Vor Frauen wird gewarnt“. Ein gar treffender Name für diesen Roman, denn die seinerzeit vielgelesene Autorin war eine ganz und gar ungewöhnliche Frau, in keiner Weise dem Frauenbild der damaligen Zeit entsprechend und somit durchaus eine Bedrohung für Männer - nicht nur in der Geschäftswelt -, für die Frauen ausschließlich die Rolle der treusorgenden Hausfrau und Mutter zu spielen hatten.
Selbstbewusst, unabhängig, zielstrebig machte sie sich 1926 auf den Weg aus der Provinzstadt Mannheim, in der ihr Mann Musikdirektor und erster Kapellmeister war, in die pulsierende Großstadt Berlin, dem Ruf des Verlagshauses Ullstein folgend, das ihr versprach, sie zur meistgelesenen Schriftstellerin ihrer Zeit aufzubauen. Die Sorge für die beiden noch sehr jungen Söhne überließ sie ihrem Mann Hans und zwei zuverlässigen Hausangestellten (skandalös für die meisten ihrer Zeitgenossen!) - um fortan eine geräumige Wohnung ganz für sich im Grunewald im 'Dachjuchhe' einer herrschaftlichen Villa zu bewohnen, frei, voller Neugierde und Lebenslust.
Gebannt verfolgt der Leser, aber wahrscheinlich eher die Leserin, Vickis erste Schritte sowohl im Ullsteinhaus als auch in ihrem neuen Leben in der Stadt, die in den wilden Zwanzigern ihre einzigartige Blütezeit erlebte, in der man sich amüsierte und genoss, was immer es zu genießen gab, die Nacht zum Tage machte, gerade so, als gäbe es kein morgen.
Hervorragend gelingt es der Autorin, diese Zeit auferstehen zu lassen, ihre besondere Atmosphäre einzufangen, dem Leser, beziehungsweise der Leserin, das Gefühl zu vermitteln, dabeizusein, mittendrin, in all dem Trubel, mit Vicki ins Berliner Nachtleben, auch das 'verruchte', einzutauchen, mit ihr zu tanzen bis zum Umfallen und einen Huch von der bedingungslosen Lebensfreude zu verspüren, die die Menschen damals, zwischen zwei verheerenden Weltkriegen, beseelte. Fast als würde man den kommenden Weltensturm ahnen, der Europa schon bald in Schutt und Asche legen würde....
Spannend zu lesen ist darüber hinaus die Entwicklung von Vicki Baums Karriere beim Ullstein-Verlag. Heidi Rehn gibt so interessante wie vielsagende Einblicke in die – männliche – Hierarchie des Verlages, die Art und Weise, wie solche Unternehmen arbeiten, wie Zeitungen gemacht, Autoren lanciert und auch wieder abgeschoben wurden, und wie es Vicki Baum mit Fleiß, Geschick und Können schaffte, sich in einer Männerwelt und trotz ihrer damals schon über 40 Lebensjahre – ein Fakt, den nicht nur Vicki selbst, sondern auch ihre Freundinnen, die sie unter den Kollegen rasch fand, immer wieder thematisierte, was ich ein wenig ermüdend fand – nicht nur zu behaupten, sondern auch durchzusetzen, auf ihre besondere Art!
Zudem werden wir Leserinnen Zeugen der Entstehung ihres damals für großes Aufsehen sorgenden Romans „Stud. Chem. Helene Willfüer“, in dem sie, ihrer Zeit weit voraus, Themen anschnitt, die, gelinde gesagt, heikel waren und für die die Zeit eigentlich noch nicht reif war. Entsprechend schwer taten sich die Verlagschefs auch mit der Veröffentlichung des Romans um eine, wie Vicki selbst, selbstbewusste junge Frau, die – hierin anders als Vicki – nicht nur einen Universitätsabschluss macht, sondern auch noch eine alleinerziehende Mutter ist. Dieses Buch, wie auch alle anderen Bücher der Schriftstellerin, wird nur wenige Jahre später der Bücherverbrennung der 'braunen Brut' zum Opfer fallen, genauso, wie die Autorin lange Jahre hierzulande bedauerlicherweise in Vergessenheit geraten wird.
Doch dies ist nicht Gegenstand von Heidi Rehns Romanbiographie, die an dem Punkt endet, da Vicki Baum ihren größten Triumph feiert: internationale Anerkennung mit dem beeindruckenden Buch „Menschen im Hotel“, zeitlos in seiner entlarvenden Studie der Menschen und ihrer Verhaltensmuster, das Vorlage war für den gleichnamigen berühmten Hollywoodfilm mit den damaligen Superstars Greta Garbo und den Barrymore-Brüdern. Dies nahm die österreichische Schriftstellerin jüdischer Herkunft zum Anlass, den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu tun und mit ihrer Familie in die sie mit offenen Armen empfangenden USA auszuwandern – ein glücklicher Entschluss, denn er kam gerade zur rechten Zeit....
Überhaupt bestand, so wie ich den hier zu besprechenden Roman lese, Vicki Baums Leben aus vielen glücklichen Zufällen, wobei – Vicki überließ eigentlich wenig dem Zufall, das entsprach nicht ihrem Naturell! Sie wusste, was sie wollte, was sie konnte und wie die Ziele zu erreichen waren, die sie sich gesteckt hatte. Eine egozentrische Karrierefrau, so könnte man meinen. Doch gewährt Heidi Rehn immer wieder auch einen Blick auf die andere Seite der Vicki Baum, die sich zwar für einige Jahre von der Familie getrennt hatte, um sich selbst zu verwirklichen, wie man heute so schön sagt, doch waren Mann und Söhne ein wichtiger, vielleicht der wichtigste Teil ihres Lebens und sie nutzte jede Gelegenheit, Zeit mit der Familie zu verbringen. Von einer 'freien Beziehung' ist in dem Roman oft die Rede – sehr modern für die 20er Jahre und sicherlich auch heute noch ein Thema, an dem sich die Geister scheiden. Erstaunlicherweise aber funktionierte dieses Konzept anscheinend im Falle von Vicki und ihrem Mann. Nie verloren sie sich, immer standen sie einander zur Seite, bis zu Vickis Tod im Jahre 1960, wie man dem lesenswerten Nachwort entnehmen kann.
Offensichtlich sehr gründliche Recherchen hat die Autorin für ihren Roman rund um Vicki Baum gemacht, hierin kann ich dem Klappentext nur zustimmen. Aber - „Vor Frauen wird gewarnt“ ist in erster Linie ein Roman und als solcher immer subjektiv! Fiktion trifft Realität, vermischt sich mit ihr und kreiert etwas ganz Eigenes, ja, auch etwas Neues. Wie auch immer es in der realen Vicki Baum, eigentlich Hedwig Baum, geschiedene Prels, wiederverheiratete Lert, aussah, weiß nur sie selbst und allenfalls die enge Familie. Aber so, wie Heidi Rehn sie sieht und in ihrem Roman geschildert hat, könnte sie durchaus der Wahrheit sehr nahe gekommen sein. Von primärer Bedeutung ist das nicht, was zählt ist vielmehr, dass Rehn ihre Leserinnen die Bekanntschaft machen lässt mit einer so begabten wie disziplinierten und durchsetzungsfähigen, dabei aber auch an sich zweifelnden Frau, auf deren Werke unverdienterweise ein wenig abschätzig herabgeblickt wird, die einstmals von den Nationalsozialisten als 'Asphaltliteratur' verfemt wurden, und die sich selber einmal als 'erstklassige Schriftstellerin zweiter Güte' bezeichnet hat – vielleicht mit dieser ironischen Bemerkung ihe Verletztheit über das Belächeln, die Geringschätzung ihre Werke durch die Kritikerpäpste ihrer Zeit überspielend.
Für mich ist sie eine hervorragende Autorin von exzellent geschriebener Unterhaltungsliteratur (in keinem anderen Land wird, soweit mir bekannt ist, so geringschätzig herabgeblickt auf dieses Genre, in keinem anderen Land auch macht man ein solches Gewese um den Unterschied zwischen Belletristik und Literatur), an der sich der Großteil der heutigen Schreiberlinge, die nicht mal eine ordentliche deutsche Orthographie beherrschen, ein Beispiel nehmen sollte! Es lohnt sich allemal, Vicki Baums Romane zu lesen, auch und gerade heute – und Heidi Rehns mit, so will mir scheinen, Leidenschaft und Hingabe geschriebene Romanbiographie könnte durchaus ein Anstoß dazu sein!

Veröffentlicht am 20.08.2021

Nehmen Sie sich in Acht vor Vicki Baum!

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Da ich die Bücher von Heidi Rehn sehr schätze und mich über jede Neuerscheinung freue, war klar dass ich diesen Roman lesen werde. Und er hat mir eine völlig zu Unrecht vergessene Autorin näher gebracht, ...

Da ich die Bücher von Heidi Rehn sehr schätze und mich über jede Neuerscheinung freue, war klar dass ich diesen Roman lesen werde. Und er hat mir eine völlig zu Unrecht vergessene Autorin näher gebracht, von der ich vorher leider noch nie etwas gehört hatte.

Der biografische Roman über die Schriftstellerin Vicki Baum schildert ihre fünf Jahre beim Ullstein Verlag als Romanautorin und Zeitschriftenredakteurin in Berlin. Mir gefiel hier vor allem die Darstellung wie hart Frauen für ihre Ziele arbeiten müssen und dass darunter durchaus das Familienleben leiden kann und man eher mit dummen Sprüchen als mit Komplimenten rechnen muss, wenn man aufsteigen will.

An Vicki mochte ich vor allem ihre Tatkraft und ihr Durchsetzungsvermögen. Sie weiß genau was sie will und hat ihr Ziel immer vor Augen. Besonders erstaunt hat mich ihr mutiges Verhandlungsgeschick. Sie sagt was sie denkt, was nur richtig ist. So emanzipiert wie sie damals war, da kann man sich als Frau heute noch eine Scheibe von abschneiden. Vor allem das Denken in Rollenklischees sollte man über Bord werfen. Auch ihre Art das Familienleben zu gestalten, hatte für mich etwas Besonderes.

Ganz nebenbei wird das Leben in Berlin der späten 20er dem Leser übermittelt. Gern würde man selbst auch mal schwofen gehen in den düsteren Kellerkneipen.

Im gesamten Roman spürt man wie sehr das Herz der Autorin für diese tolle Persönlichkeit Vicki schlägt, denn mit Leidenschaft wird über ihren Werdegang berichtet, was mir richtig gut gefallen hat. Kaum hat man angefangen, kann man mit der Lektüre nämlich nicht mehr aufhören und würde am liebsten mit Vicki noch in die USA reisen.

Mit dem vorliegenden Roman ist Heidi Rehn ein tolles Autorenporträt gelungen, welches zu unterhalten weiß und dafür sorgt, dass man unbedingt Vicki Baum Romane lesen möchte.

Fazit: Lektüre, die bildet und sehr gut unterhält. Was möchte man mehr? Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Vicky Baum - eine autobiografische Geschichte

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Vor Frauen wird gewarnt ist der neue Roman von Heidi Rehn, der jetzt im August 2021 im Knaur Verlag erschienen ist. Ich muss leider gestehen, dass ich zwar Heidi Rehn vom Namen her kannte, aber bis dato ...

Vor Frauen wird gewarnt ist der neue Roman von Heidi Rehn, der jetzt im August 2021 im Knaur Verlag erschienen ist. Ich muss leider gestehen, dass ich zwar Heidi Rehn vom Namen her kannte, aber bis dato noch keins ihrer Bücher gelesen habe. Keine Ahnung warum? Bei diesem Roman wurde mir die Entscheidung quasi abgenommen, denn zum einem spielt er in Berlin und zum anderen wollte ich unbedingt mehr über die Schriftstellerin Vicky Baum erfahren. Zu dem muss ich auch gestehen, dass ich biografische Romane liebe und somit fing ich an, auf den Spuren der Vicky Baum zu wandern.

Auf Anhieb gefiel mir der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin und während des Lesens merkte ich, wie er mich immer mehr in seinen Bann ziehen konnte und ich in die Geschichte um Vicky Baum ein- und abtauchte. Hier kann ich getrost behaupten: eine Frau geht ihren Weg! Eigentlich war die 1888 geborene Hedwig Lert „Vicky Baum“ ausgebildete Harfenistin und liebte das Schreiben. In Mannheim, wo sie mit ihrem Mann und den beiden Söhnen lebte, sah sie kaum eine Chance Schriftstellerin zu werden und so entschloss sie sich, allein nach Berlin zu gehen. Ihr Weg führte sie zu dem Ullstein Verlag, wo sie zunächst als Redakteurin arbeitete. Nebenbei schrieb sie noch an einem Manuskript namens Feme, dass als kleine Auflage erschien. Für Vicky war dies schon ein kleiner Meilenstein. Das war aber nur der Anfang: dieser Roman wurde auch noch verfilmt und auch da klingelten die Kinokassen. Ein paar Monate später gelang Vicky der große Coup. Für ihren Roman "Stud. chem. Helene Willfüer" handelte sie einen einem Exklusivvertrag bei Ullstein aus, denn sie kurz darauf unterzeichnete. Von da an war der kometenhafte Aufstieg von Vicky Baum als höchstbezahlte Romanautorin nicht mehr aufzuhalten. Romane, Filme und sogar ein Theaterstück folgten. Aber nicht nur der berufliche Werdegang wurde brillant aufgezeichnet. Nein, auch der private und in dieser Zeit war es absolut ungewöhnlich, getrennt von der Familie zu sein, um Karriere machen. Vicky Baum hat es dennoch getan und ihr Plan ist aufgegangen. Sie ist eine beeindruckende, ehrgeizige und willensstarke Persönlichkeit! Der einzigartige Werdegang wird von der ausdrucksstarken Kulisse perfekt untermalt. Dank Heidi Rehn durfte ich ein Berlin um 1926 kennenlernen. Schade nur, dass nichts mehr von dieser glamourösen Zeit übriggeblieben ist. Wo sich früher das Nachtleben in div. Etablissements und Bars abspielte, findet man heute Wohnhäuser o.ä. Da dieser Roman die Zeit von 1926-1932 behandelt, darf der politische Umbruch nicht fehlen. Jüdische Menschen wurden von der braunen Gesinnung angepöbelt und ihre Geschäfte in Brand gesetzt. Zum Glück hat Vicky und ihre Familie rechtzeitig das Land verlassen. Je länger ich in die Geschichte abtauchte, desto mehr merkte ich, wie fasziniert Heidi Rehn von dieser Schriftstellerin war bzw. immer noch ist und dass dies eine Herzensangelegenheit war. Nur zu gut kann ich mir vorstellen, wie die Autorin in akribischer und detaillierter Kleinstarbeit sämtliche Fakten und Information über Vicky Baum zusammengetragen hat um daraus diesen beeindruckenden autobiografischen Roman zu schreiben. Wer noch einige Eckdaten zu den im Roman vorkommenden Personen nachlesen möchte, kann dies am Ende des Buches tun, denn dort gibt es ein ausführliches Namensregister mit den wichtigsten Fakten. In den Nachbemerkungen erhält der Leser noch einen kleinen Einblick in die Arbeiten zu diesem Roman und diesen fand ich sehr informativ und zugleich spannend.



Es gibt nur wenige Bücher, die mich so beeindruckt zurückließen, wie dieser hier. Vicky Baum, war eine sehr starke Persönlichkeit, in deren Leben man unbedingt eintauchen sollte. Von mir gibt es für dieses Meisterwerk 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung obendrauf!!!

Anm: Dies war bestimmt nicht mein letztes Buch von Heidi Rehn!

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Makkaroni in der Dämmerung oder doch lieber ein alter Schrank ...

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Vor ein paar Tagen bereits habe ich dieses wunderbare Buch beendet, doch den Inhalt musste ich erst noch einmal auf mich wirken lassen. Wie ein Wirbelwind fegt Vicki Baum durch den 430 Seiten starken, ...

Vor ein paar Tagen bereits habe ich dieses wunderbare Buch beendet, doch den Inhalt musste ich erst noch einmal auf mich wirken lassen. Wie ein Wirbelwind fegt Vicki Baum durch den 430 Seiten starken, autobiografischen Roman der bekannten Autorin Heidi Rehn.

Wie schon mit ihrer Story „Die Tochter des Zauberers“, die sich rund um das Leben von Erika Mann rankt, hat Frau Rehn sich mit „Vor Frauen wird gewarnt“ einen absoluten Herzenswunsch erfüllt, indem sie den Werdegang der Vicki Baum zu Zeiten der Weimarer Republik in Berlin erzählt. Dank der detaillierten Recherche gepaart mit viel Liebe zum Schreiben, vor allem aber zu der berühmten Powerfrau, befüllt die Autorin die leeren Seiten mit einer Geschichte, für die ich nichts als Bewunderung empfinde. Was war das bloß für eine virtuose Person, die als Hedwig Braun 1888 in Wien das Licht der Welt erblickte? Nach ihrer Ausbildung zur Harfenistin und ihren ersten Schreibversuchen macht sie sich in ihren 30er Jahren schließlich selbstbewusst - Mann und Kinder zurücklassend - allein auf nach Berlin um … tja, um was eigentlich? Die Welt zu erobern? Wenn das ihr Plan war, so hat sie es auf jeden Fall innerhalb kürzester Zeit geschafft, zur teuersten und bekanntesten Schriftstellerin aufzusteigen. Bis in den Olymp beim Ullstein Verlag erhebt sie sich, wenn sie auch – auf geschäftlicher, wie auf privater Ebene – den ein oder anderen Rückschlag zu verkraften hat. Recht unkonventionell selbst für das rauschende Berlin steht sie ihren Mann und schreibt, tanzt und boxt sich durchs Leben. Harte Arbeit aber auch das Vergnügen sind großgeschrieben, doch die Laster Rauchen und Trinken lässt sie dabei stets außen vor …

Ich hätte noch stundenlang weiterlesen können, doch mit den ersten Erfolgen in Amerika endet dieses Buch. Aber meine Neugier und natürlich Lust auf mehr Vicki Braun sind dank Heidi geweckt. Sie hat es geschafft mich abzuholen und mitzunehmen in die Welt dieser erfolgreichen, ehrgeizigen und unermüdlichen Frau. Dafür vergebe ich gerne alle fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Ein echtes Herzensbuch über das aufregende Leben der Vicki Baum

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Im pulsierenden Berlin der 1920er Jahre heuert die Schriftstellerin Vicki Baum beim modernen Ullstein-Verlag an, der ihr verspricht, sie zur bestbezahlten Autorin Deutschlands zu machen. Damit beginnt ...

Im pulsierenden Berlin der 1920er Jahre heuert die Schriftstellerin Vicki Baum beim modernen Ullstein-Verlag an, der ihr verspricht, sie zur bestbezahlten Autorin Deutschlands zu machen. Damit beginnt ihre Erfolgsgeschichte mit ihren Unterhaltungsromanen (z.B. „Menschen im Hotel“), die auch als Fortsetzungsromane in den verschiedenen Ullstein-Zeitschriften erscheinen und sogar verfilmt werden.
Privat lebt Vicki Baum ein für ihre Zeit außergewöhnliches Leben, denn sie geht zunächst ohne ihren Mann und die beiden Söhne nach Berlin, während ihre Familie in Mannheim bleibt, wo ihr Mann ein Engagement als Generalmusikdirektor hat. Vicki genießt ihre Unabhängigkeit und nutzt die Zeit, um sich in Berlin vom aktiven Nachtleben inspirieren zu lassen und mit ihren guten Freunden auszugehen.


Meine Meinung:
Heidi Rehns Romane lese ich sehr gerne, denn sie ist bekannt für ihre Darstellung starker Frauen und für ihre fundierte Recherche. So war auch die Lektüre dieses Romans über die mir bisher relativ unbekannte Vicki Baum eine echte Freude und ich habe in jeder Zeile gemerkt, dass dieses Werk ein Herzensprojekt der Autorin ist.
Dank der unglaublich fesselnden und zugleich anspruchsvollen Erzählweise hat mich der Roman von Anfang an gepackt. Heidi Rehn hat eine unglaublich spannende und wegweisende Episode aus dem Leben von Vicki Baum herausgegriffen, um es in ihrem Roman darzustellen – denn zum einen ist dies die Phase gewesen, in der Vickis Erfolg so richtig begonnen hat, zum anderen ist das Berlin der 1920er Jahre einfach eine wahnsinnig inspirierende und pulsierende Epoche. Man konnte im Roman zu jeder Zeit spüren, wie viel Leben, wie viel Moderne, wie viel Energie dort vereint ist, gleichzeitig aber auch schon das aufkommende Grauen der Nazi-Diktatur am Horizont erahnen.
Die besondere Atmosphäre zu der Zeit wird dadurch verstärkt, dass ganz viel Lokalkolorit in die Beschreibungen einfließt und man mit Vicki zum Beispiel berühmte Nachtclubs, Restaurants oder Cafés besuchen kann, die es zum Teil heute noch oder heute wieder gibt.
Auch das Leben im damaligen Ullstein-Verlag wird von Heidi Rehn so authentisch dargestellt, dass ich mir sehr gut vorstellen konnte, jeden Tag zur Arbeit in den Verlag zu gehen und dort die – sehr unterschiedlichen und großenteils sehr modernen – Kollegen und Kolleginnen zu treffen. Eine faszinierende Welt für sich!
Am meisten hat mich aber Vicki selbst beeindruckt und ihr Leben wird mich sicherlich gedanklich noch sehr lange begleiten. Ich finde es unglaublich modern, welche Ansichten sie bezüglich der Aufteilung von Erwerbsarbeit und Sorgearbeit, Kindererziehung und Haushalt in einer Partnerschaft vertrat, und absolut modellhaft, wie sie ihr Leben unabhängig und selbstbewusst gestaltete. Für mich ist sie daher auch heute noch Rollenmodell und Vorbild. Bei all ihrer Unabhängigkeit hatte sie immer ein gutes Verhältnis zu ihren beiden Söhnen, die sehr stolz auf die waren und sich immer geliebt fühlten. Somit wird auch im Roman deutlich, dass es erst einmal zufriedene Eltern braucht, damit die Kinder zufrieden sind.
Der Roman endet mit dem Neuanfang Vickis und ihrer Familie in Amerika, wo sie weitere Erfolge feiert. Somit ist die Geschichte sehr stimmig geschnitten und stellt ein lebendiges Zeugnis einer beeindruckenden Persönlichkeit dar, die bei aller Professionalität im Eigenmarketing immer bodenständig blieb.


Fazit:
Dieses meines Erachtens längst überfällige Buch über die faszinierende Persönlichkeit Vicki Baum, die mir leider bislang relativ unbekannt war, hat mich sehr beeindruckt und wird mich weiter begleiten. Ein wahres Lesevergnügen, das zum Nachdenken und zum Austausch anregt! Ich freue mich auch schon darauf, einige der Romane von Vicki Baum kennenzulernen.

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