Cover-Bild Der Weg nach Hause
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 30.08.2021
  • ISBN: 9783442316434
Sofia Lundberg

Der Weg nach Hause

Roman
Kerstin Schöps (Übersetzer)

Kann eine Freundschaft das Schicksal überstehen?

Es ist Sommer auf Gotland. Viola, die seit jeher auf der Insel lebt, verbringt glückliche Tage umgeben von ihren Töchtern, Enkeln und Urenkeln. Doch ein Anruf aus Paris stellt ihr Leben auf den Kopf. Jahrzehntelang hat sie die Stimme ihrer besten Freundin nicht gehört und jetzt teilt Lilly ihr mit, dass sie sterben wird. Viola steht unter Schock. Denn mit einem Mal sind sie wieder da – die längst verdrängten Erinnerungen an die Vertraute aus Kindertagen. Kurzerhand beschließt Viola nach Paris zu reisen, um Lilly zu suchen. Denn sie weiß, dass sie keinen Frieden finden wird, ehe sie nicht erfährt, warum Lilly damals ohne ein Wort verschwand ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2021

Das starke Band der Freundschaft

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Im Goldmann Verlag erscheint Sofia Lundbergs neuer Roman "Der Weg nach Hause".

Die achtzigjährigeViola ist mit ihrem Leben zufrieden und lebt umgeben von ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln glücklich auf ...

Im Goldmann Verlag erscheint Sofia Lundbergs neuer Roman "Der Weg nach Hause".

Die achtzigjährigeViola ist mit ihrem Leben zufrieden und lebt umgeben von ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln glücklich auf Gotland. Nur ihre frühere Kinder- und Jugendfreundin Lilly vermisst sie auch nach Jahrzehnten von Lillys Weggang aus Schweden noch sehr schmerzlich. Sie denkt häufig an ihre gemeinsame Zeit. Bis eines Tages Lilly bei Viola anruft und sich bei ihr verabschiedet, weil sie sterben wird. Viola möchte Lilly unbedingt noch wiedersehen und fliegt mit Tochter und Enkelin nach Paris, um Lilly zu suchen. Eine Reise in die Vergangenheit beginnt.

Nach Lundbergs Büchern "Das rote Adressbuch" und "Ein halbes Herz"musste ich ihren neuen Roman unbedingt lesen. Ich wurde auf eine bewegende Zeitreise in die Vergangenheit mitgenommen, die aber erst mit den aktuellen Erlebnissen zu einer runden Sache wird. Hier schließt sich ein Kreis, der durch Lillys Wegzug aus der schwedischen Heimat zerbrochen wurde.

Die Geschichte der Freundinnen Viola und Lilly erzählt Sofia Lundberg in zwei Handlungssträngen. Einer führt in die Vergangenheit, beginnend am 12. August 1948 und zeigt die folgenden Jahre am gleichen Tag, der andere Handlungsstrang beschreibt das Leben der verwitweten Viola im Jahr 2019.
Dieser 12. August hat eine besondere Bedeutung für die beiden Frauen, an diesem Tag hat sich vieles in ihren Leben verändert.

Viola und Lilly sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen und wachsen wie Geschwister auf. Während Viola eine Ausbildung zur Sekretärin machen kann, hat Lilly keine Ausbildung. Sie stammt aus einer kinderreichen Familie, verliert früh ihre Mutter und muss in einem Restaurant für den Unterhalt ihrer Familie arbeiten. Sie träumt davon, dort als Sängerin auftreten zu können. Schliesslich trennen sich die Wege der Freundinnen, doch im Innersten bleiben sie sich verbunden.

Sehr detailreich erleben wir die schöne, gemeinsame Jugendzeit auf dem Land in Schweden, Viola verliebt sich in Alvin, Lillys Bruder, doch die Eltern sind gegen diese Beziehung. Viola hat kleine Gesangs-Erfolge und träumt von einer Karriere auf den großen Bühnen. Dieses Ziel kann sie verwirklichen, aber der Preis dafür ist hoch, Fremdbestimmung und Einsamkeit muss sie dafür erdulden.

Ihre Charaktere füllt Sofia Lundberg mit Leben, sie wirken sehr authentisch und man kann ihren Werdegang gut nachvollziehen. Man kommt Viola mit ihrem Familienleben und Lilly durch die erlittenen Schicksalsschläge und Einschnitte in ihrem Leben als Sängerin sehr nah. Diese Momente bringen eine melancholische Grundstimmung mit sich, ganz anders wirkt dagegen die Beschreibung der Reise nach Paris. Hier erleben wir Viola in einer aufgeregten, aber zufriedenen Stimmung mit ihrer Familie, die alles dafür tut, um ihr den Wunsch nach einem Wiedersehen mit Lilly zu ermöglichen.

Bei diesem Roman hat mich das Band der Freundschaft der Frauen am meisten interessiert. In der Jugend waren sie ein Herz und eine Seele, doch was hat Lilly veranlasst, aus Schweden wegzuziehen? Das Rätsel war für mich recht leicht zu durchschauen, dadurch litt die Spannung etwas. Aber warum hat Lilly nie wieder ihre schwedische Heimat aufgesucht? Wahrscheinlich hatte sie Angst vor der Wahrheit. Erst zum vermeintlichen Ende ihres Lebens bringt sie den nötigen Mut auf.

Mir gefällt die Erzählweise, die berührende Frauenfreundschaft und die familiäre Bindung in Violas Familie. Etwas übertrieben finde ich die Tatsache, was alles an diesem einen 12.8.2019 stattgefunden haben soll. Hier hätte man von der Ein-Tag-Beschreibung abweichen sollen.

Ich habe diese unterhaltsame Zeitreise sehr genossen und die berührenden Erlebnisse interessiert verfolgt. Sofia Lundberg sorgt wie immer für eine gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Ein einziger Tag , der ein ganzes Leben verändert

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Viola lebt glücklich inmitten ihrer Familie auf Gotland und erfreut sich an ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln. Doch dann klingelt eines Tages ihr Telefon und eine bekannte Stimme katapultiert sie zurück ...

Viola lebt glücklich inmitten ihrer Familie auf Gotland und erfreut sich an ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln. Doch dann klingelt eines Tages ihr Telefon und eine bekannte Stimme katapultiert sie zurück in ihre Kinder- und Jugendzeit. Wie viele Jahre ist es her, dass sie die Stimme ihrer Freundin Lilly gehört hat?! Viola ist bestürzt und schockiert, als Lilly sich am Telefon von ihr verabschiedet, weil sie sterben wird. Kurzerhand beschließt sie, in Begleitung ihrer Tochter und Enkelin, nach Paris zu fliegen und ihre Freundin zu suchen. Für Viola beginnt eine Reise in die Vergangenheit.

Für mich war es das erste Buch, dass ich von Sofia Lundberg gelesen habe.
Ich habe etwas gebraucht, bis ich mich an ihren Schreibstil gewöhnt hatte und das Buch mich fesseln konnte. Doch nach einigen Kapiteln, gelang es mir in die Handlung einzutauchen.

Erzählt wird die Geschichte von Viola und Lilly in zwei Handlungssträngen und auf unterschiedlichen Zeitebenen. Wir befinden uns auf der schwedischen Insel Gotland. Es ist das Jahr 2019 und die achtzigjährige Viola verlebt, nachdem ihr Mann verstorben ist, glückliche Tage im Kreis ihrer Familie.
Der zweite Handlungsstrang beginn im Jahr 1948. Es kommen längst verdrängte Erinnerungen, an vergangene Tage auf Gotland und die Freundschaft zu Lilly, mit der sie gemeinsam aufgewachsen ist, zum Vorschein. Doch egal, in welchem Jahr wir uns auch gerade befinden, der 12. August spielt immer eine besondere Rolle in der Geschichte.
Ein einziger Tag, der ein ganzes Leben verändert hat.

Viola und Lilly sind, obwohl sie sehr unterschiedlich aufwachsen, wie Geschwister.
Wir begleiten sie durch ihre Kindheit und Jugendzeit auf Gotland. Erleben, wie Lilly den Tod ihrer Mutter verkraften muss und Alvin dafür sorgt, dass bei Viola die ersten Schmetterlinge fliegen. Während sie nach der Schule eine Ausbildung zur Sekretärin beginnt, bleibt Lilly keine andere Wahl, als sich einen Job zu suchen und zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen.
Sie träumt davon, irgendwann als Sängerin in dem Restaurant, in dem sie arbeitet, aufzutreten.
Wir dürfen Viola und Lilly einige Jahre begleiten und erleben die innige Beziehung, die die Beiden miteinander hatten, hautnah mit.
Doch dann trennen sich die Wege der Freundinnen und erst ein Anruf aus Paris bringt alle Erinnerungen zurück.
Die Autorin hat die Hauptcharaktere sehr glaubwürdig und mit viel Feingefühl gestaltet.
Auch die teilweise etwas traurige und melancholische Atmosphäre hat sie gekonnt eingefangen und mich mitgenommen auf eine Reise in die Vergangenheit.
Besonders Lillys Geschichte hat mich sehr berührt. Ich habe mit ihr gelitten und konnte den Zwiespalt in dem sie steckte, gut nachvollziehen.
Die Nebenfiguren blieben jedoch für mein Empfinden, sehr oberflächlich. Gefehlt hat mir auch eine etwas detaillierte Beschreibung der Schauplätze. Ich hätte die Umgebung Gotlands gerne etwas bildhafter vor Augen gehabt.

Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Ich bedanke mich bei der Agentur Literaturtest und dem Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Eine Geschichte, die zum Abtauchen einlädt und den Alltag mal kurz außen vor lässt.

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Ich habe bisher zwei Bücher von Sofia Lundberg gelesen. "Das rote Adressbuch" fand ich sehr gut, "Ein halbes Herz" hatte mich etwas enttäuscht. Aber trotzdem wollte ich gern ihr nächstes Werk lesen. Sofia ...

Ich habe bisher zwei Bücher von Sofia Lundberg gelesen. "Das rote Adressbuch" fand ich sehr gut, "Ein halbes Herz" hatte mich etwas enttäuscht. Aber trotzdem wollte ich gern ihr nächstes Werk lesen. Sofia Lundberg kann nicht ganz an ihr Erstlingswerk anknüpfen, aber die Geschichte und die Art, wie sie sie erzählt, hat mir gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist perfekt für einen schönen Schmöker. Eine Geschichte, die zum Abtauchen einlädt und den Alltag mal kurz außen vor lässt.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge, die je weiter sich die Geschichte entwickelt, immer mehr zusammenrücken. Im Mittelpunkt stehen Viola und Lilly, die auf Gotland leben und gemeinsam aufwachsen. Sie sind beste Freundinnen und sie sind sich genauso nah wie Geschwister. Der eine Handlungsstrang erzählt die Zeit von 1948 und die nachfolgenden Jahre, der andere Handlungsstrang beschreibt das Leben von Viola im Jahr 2019.

Man leidet mit Lilly als sie ihre wichtigste Bezugsperson verliert, erlebt die ersten Schmetterlinge im Bauch von Viola mit und taucht ein in das Leben auf Gotland der 50iger Jahre. Interessant und auch recht real fand ich die Beschreibungen von Lillys Leben, die Licht- und Schattenseiten des Berühmtseins und die Einsamkeit und die Verluste, die notwendig scheinen, um das schillernde Leben führen zu können.

Die Geschichte ist unterhaltsam, berührend und phasenweise recht traurig. Für mich war das Ende nicht so richtig passend, aber das ist Geschmackssache.

Veröffentlicht am 03.11.2021

War mir zu unaufgeregt

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Sofia Lundberg erzählt in "Der Weg nach Hause" die Geschichte einer besonderen Freundschaft.
Gotland 2019. Viola sitzt in ihrem Haus am Strand und wartet auf die Rückkehr ihrer Kinder, Enkel und dem ersten ...

Sofia Lundberg erzählt in "Der Weg nach Hause" die Geschichte einer besonderen Freundschaft.
Gotland 2019. Viola sitzt in ihrem Haus am Strand und wartet auf die Rückkehr ihrer Kinder, Enkel und dem ersten Urenkerl. Während des Sommers ist das Haus voll, doch die restliche Zeit des Jahres ist Viola alleine. Sie denkt zurück an die Zeit als sie noch ein Kind war, als das Telefon läutet. Die Stimme am anderen Ende hat sie viele Jahre vermisst, jedoch nie vergessen. Lilly, ihre beste Freundin von Kindesbeinen an, teilt ihr eine Nachricht mit, die Viola's Welt aus den Angeln hebt. Gemeinsam mit ihren Kindern und Enkeln macht sie sich auf nach Paris, um Lilly noch einmal wiederzusehen....

Auf zwei Zeitebenen erzählt Sofia Lundberg die Geschichte dieser ganz besonderen Freundschaft. In Zeitsprüngen zwischen dem heute und der Kindheit erfahren wir von der besonderen Beziehung der beiden Mädchen Wir begleiten Viola und Lilly während ihrer Kindheit und Jugendzeit.
Viola, ein Einzelkind, kommt aus der gehobenen Mittelschicht, während Lilly, ihre beste Freundin, in ärmlichen Verhältnissen in einer Großfamilie aufwächst. Die beiden Mädchen sind Nachbarskinder und wachsen wie Geschwister auf. Dabei entwickelt sich eine ganz besondere Freundschaft, die niemand trennen kann. Als am 12. August 1948 die Mutter von Lilly bei der Geburt eines weiteren Kindes stirbt, wird das Leben für sie und ihre Geschwister noch härter. Viola und ihre Eltern sind für Lilly eine große Stütze. Während Viola zur Sekretärin ausgebildet wird, muss Lilly als Küchenhilfe im ortsansäßigen Restaurant arbeiten, um für den Unterhalt der Familie zu sorgen. Mit ihrer zauberhaften Stimme träumt Lilly von einer Karriere als Sängerin, denn Musik ist ihr Leben. Doch eines Tages passiert etwas Schreckliches und Lilly verliert den Job und hat weitere Konsequenzen zu fürchten. Schliesslich trennen sich die Wege der Freundinnen, doch im Innersten bleiben sie sich verbunden....

Die Jahre, die wir die beiden begleiten dürfen, sind geprägt von Freude, Trauer und einer innigen Freundschaft weit über die Grenzen Gotlands hinaus. Dabei befinden wir uns hauptsächlich in den 1950iger und 1960iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Der 12. August wird dabei zu einem Datum, das immer wieder erwähnt wird und auch in den folgenden Jahren eine tragende Rolle spielt.
Über die Jahre hinweg blicken wir immer wieder auf diesen 12. August, der für Lilly jedes Jahr ein besonderer Tag bleibt.


Schreibstil:
Der Schreibstil ist unaufgeregt. Die melancholische Grundstimmung passt perfekt zum Inhalt und spiegelt das Gefühlsleben der Protagonisten wider.
Die Hauptcharaktere sind sehr gut gezeichnet und ich hatte von Lilly und Viola ein gutes Bild. Trotzdem konnte ich einige Verhaltensweisen nicht richtig nachvollziehen. Die Nebenfiguren blieben mir zu oberflächlich. Von der Landschaft Gotlands habe ich ebefalls nicht wirklich viel erfahren, außer den Strandbesuchen. Das finde ich schade, vorallem wo meine Tochter erst vor kurzem diese Insel besucht und mir viele Fotos geschickt hat. Für mich war der neue Roman von Sofia Lundberg leider etwas zu ruhig und unaufgeregt, um mich richtig fesseln zu können. Die Lebenswege der Freundinnen waren mir nach ihrer Kindheit zu knapp umrissen.

Fazit:
Ein eher durchschnittlicher Roman mit leisen Tönen, der das Thema Freundschaft behandelt, aber mir zu ruhig und unaufgeregt war. Ob er in Erinnerung bleiben wird? Das kann ich noch nicht sagen, befürchte aber eher nicht. "Ein halbes Herz" hat mir wesentlich besser gefallen.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Ein Tag, der das Leben zweier Freundinnen prägte - die Geschichte, die rückblickend erzählt wird, enthielt mir zu wenig Dramatik und Spannung.

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Am 12. August 2019 erhält die 80-jährige Viola auf Gotland einen Anruf von ihrer ehemals besten Freundin Lily. Diese verabschiedet sich in kurzen Worten von ihr, da sie sterben werde. Seit mehreren Jahrzehnten ...

Am 12. August 2019 erhält die 80-jährige Viola auf Gotland einen Anruf von ihrer ehemals besten Freundin Lily. Diese verabschiedet sich in kurzen Worten von ihr, da sie sterben werde. Seit mehreren Jahrzehnten hatten die beiden keinen Kontakt mehr zu einander. Lilly hatte Schweden zusammen mit ihrem Bruder Alvin in den 1960er-Jahren verlassen und hat in Frankreich Karriere als Jazzsängerin gemacht, während Viola heiratete und Mutter zweier Töchter geworden und inzwischen sogar Uroma ist.
Viola hat Lilly all die Jahre vermisst und nicht verstanden, warum der Kontakt so abrupt abgebrochen ist. Sie hofft, dass es noch nicht zu spät ist und beschließt nach Paris zu reisen, um Lilly noch einmal zu sehen.

Der Roman handelt rückblickend von den frühen 1950er- bis in die späten 1960er-Jahre und schildert die Kindheit, Jugend und die ersten Schritte der Karriere von Lilly. Dabei wird in jedem Jahr jeweils der 12. August beschrieben, der für Lilly eine besondere Bedeutung hat. Auch in der Gegenwart wird nur der Verlauf diese Tages im Jahr 2019 geschildert.

Während die Jahre der Kindheit noch detailreich erzählt werden und deutlich zu spüren ist, welche enge Freundinnen Viola und Lilly doch sind, sind die Jahre danach nur noch fragmenthaft. Das Geheimnis, das die beiden Freundinnen trennte, ist für den Leser leicht zu durchschauen, was dem Roman die Dramatik und Spannung nimmt. Auch wenn man als Leser ahnt, warum sich Lilly nach Frankreich abschottet und nie wieder nach Schweden zurückkehrte, ist nicht wirklich nachvollziehbar, warum sie damit die innige Freundschaft zerstörte und erst im hohen Alter den Mut aufbrachte, die Wahrheit zu sagen. Der Zeitpunkt für ihre Reue scheint rein willkürlich gewählt.

Der Roman enthält viele berührende Momente. Die Lebenswege der beiden Frauen empfand ich jedoch als zu knapp umrissen, was dem Ein-Tages-Erzählstil geschuldet ist. Auch ihre Verhaltensweisen konnte ich nicht immer nachvollziehen, weshalb es der Geschichte für mich an Glaubwürdigkeit fehlte.
Die beiden Romane "Das rote Adressbuch" und "Ein halbes Herz" von Sofia Lundberg konnten mich dagegen mehr überzeugen.

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