Anders als erwartet, aber dennoch spannend
Wenn die Autorin Jenny Blackhurst wieder einen neuen Psychothriller herausgebracht hat, ist meine Neugierde geweckt, auch wenn mich die Autorin manchmal total begeistern kann und manchmal einfach nicht. ...
Wenn die Autorin Jenny Blackhurst wieder einen neuen Psychothriller herausgebracht hat, ist meine Neugierde geweckt, auch wenn mich die Autorin manchmal total begeistern kann und manchmal einfach nicht. „Dein dunkelstes Geheimnis“ führt diesmal mit Nervenkitzel und einer atmosphärischen Kulisse zu einer kleinen Insel in Nordwales. Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch in einer Leserunde lesen, bewerten und natürlich rezensieren durfte.
Es geht direkt in die Handlung und durch einen interessanten Twist lernt man Kathryn und ihre Geschichte kennen, die sich nun 25 Jahre bereits zurückliegt, jedoch die ganze Familie und auch einen ganzen Ort nicht in Ruhe lässt. Dazwischen gibt es immer mal wieder kleine Ausflüge in die Vergangenheit, denn der Leser wird so nach und nach an die Wahrheit herangeführt. Die Autorin weiß natürlich, wie man jemanden in die Irre führen kann, doch eins ist ganz schnell klar, der verurteilte Mörder kann nur unschuldig sein. Wer ganz genau aufpasst, kommt sicher auch vorher der Rätsels Lösung auf die Spur oder ergeht es so wie mir, dass es erst ziemlich spät klick macht.
Einige Charaktere werden erwähnt und drücken sich mal mehr und weniger in den Vordergrund, doch nur die relevantesten werden genauer unter die Lupe genommen. So muss man sich auch nur auf das Wesentliche konzentrieren. Der Spannungsaufbau bleibt stetig erhalten und hat mich gebannt auf der Lauer gelassen.
Jedoch habe ich den typischen Psychoanteil der Autorin vermisst. Natürlich wird die Psyche angeregt, jedoch verhält es sich hier mehr nach einem sehr guten Krimi mit einem gehörigen dramatischen Anteil. Auch wurde einige kleinteilige Dinge gar nicht aufgelöst und man muss sich seinen teil einfach dazu denken. Genauso verhält es sich auch mit dem Ende. Diejenigen, die das Buch lesen, wissen was passieren wird, jedoch bleibt das Ende nach wie vor offen, welche Resonanzen daraus vollzogen werden.
Was sich wiedereinmal gezeigt ist, wie gut doch Geheimnisse, Lügen, Macht, und Vertuschungen funktionieren können und ein größeres Umfeld an der Nase herumführen.
Der Schreibstil hat mir wieder sehr gefallen und ich war sofort in den Geschehnissen drin. Die sehr gute bildhafte Beschreibung setzt das richtige Kopfkino zusätzlich an. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen, dennoch fließt der Text nur so dahin. Die Handlung wird aus den verschiedenen Perspektiven wiedergegeben, wobei hier auch noch zwischen der Ich- und der Erzählperspektive variiert wird.
Das Cover ist schlicht und schillernd, typisch mit einem Schmetterling verziert. Für die Handlung lässt sich daraus jedoch nichts entnehmen, höchstens zu vergessen.
Mein Fazit: Auch wenn es sich nicht um einen erhofften Psychothriller in diesem Sinne gehandelt hat, hat mir diese spannungsgeladene Story sehr gefallen.