Traumabewältigung - Das andere Ich
Antonia, genannt Toni, entrümpelt beruflich die Wohnungen Verstorbener. Nach einem unglücklichen Unfall verliert Sie ihr Augenlicht und erhält durch eine Corneaspende ihre Sehfähigkeit zurück. Da Transplantationen ...
Antonia, genannt Toni, entrümpelt beruflich die Wohnungen Verstorbener. Nach einem unglücklichen Unfall verliert Sie ihr Augenlicht und erhält durch eine Corneaspende ihre Sehfähigkeit zurück. Da Transplantationen in Deutschland anonym verlaufen und es Toni besonders wichtig ist sich zu bedanken, schreibt sie einen Brief an die Spenderfamilie, der über die Cornea-Datenbank weitergeleitet wird. Kurze Zeit später nimmt die Mutter der Spenderin zu ihr Kontakt auf und lädt sie nach Frankfurt ein. Auf Anhieb verstehen sich Clara und Antonia und ihr Umgang ist sehr herzlich, fast schon freundschaftlich. Nachdem sie mehr über die junge Spenderin Zsazsa erfährt, meint sie, in den immer wieder seit der Operation auftretenden Visionen, Gefühle und Botschaften von Zsazsa zu erkennen und zweifelt an ihrer eigenen Identität. Je tiefer sie ins Umfeld der Familie Mertens hineingezogen wird, desto mehr Geheimnissen ist sie auf der Spur, auch in ihrer eigenen Familie, die weit in die Vergangenheit reichen.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen zwischen April 2019 und Oktober 2019. Abwechselnd bewegen sich diese beiden Zeitebenen im Laufe des Buches aufeinander zu.
Das erste Drittel des Buches fand ich ein bisschen zäh, doch dann haben die Handlungen Fahrt aufgenommen und aus dem vermeintlichen Roman ist ein Krimi geworden. Der Spannungsbogen konnte bis zum Ende gehalten werden. Zwischenzeitlich wirkte die Protagonisten auf mich oft verloren und ihre Handlungen waren immer wieder irrational.
Das Cover finde ich super auf den Inhalt abgestimmt, denn die Protagonistin muss Puzzleteil für Puzzleteil zusammensetzen, um den Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Auch die Farbgebung ist sehr passend und es gefällt mir sehr gut. In diesem Buch wurden spannende Themen, wie Organspende, Patientenverfügung, Provenienzforschung und Traumata angesprochen.
Ich habe vorher noch kein Buch von Dinah Marte Golch gelesen und kann dieses nur empfehlen!