Im Lesesaal der Zürcher Museumsgesellschaft sitzt ein verwahrloster Mann auf einem der roten Ledersessel, mit einem Blutfleck auf der Brust und einem Brieföffner im Herzen. Sechs Verdächtige befinden sich im Haus, jeder scheint einen dunklen Punkt in der Vergangenheit zu haben. Doch keiner will es gewesen sein, alle beschuldigen sich gegenseitig und mit Unterstützung durch die Polizei ist vorerst nicht zu rechnen. Wird es der Krimi-Autorin Cressida Kandel gelingen, den Täter zu entlarven, bevor weitere Morde geschehen?
Ein ziemlich heruntergekommener alter Mann sitzt in Zürich im Lesesaal und scheint zu schlafen - doch der Schein trügt, denn er hat einen Dolch im Herzen stecken und das Blut tropft auf den Teppichboden. ...
Ein ziemlich heruntergekommener alter Mann sitzt in Zürich im Lesesaal und scheint zu schlafen - doch der Schein trügt, denn er hat einen Dolch im Herzen stecken und das Blut tropft auf den Teppichboden. Es gibt sechs Verdächtige, gegen die er etwas in der Hand hatte und die er zu erpressen versuchte. Ist einer von ihnen der Täter? Die Krimi-Autorin Cressida reißt die Ermittlungen an sich, weil die Polizei verhindert ist und erst in ein paar Stunden kommen kann.
Dieser Zürich-Krimi ist spannend geschrieben und lässt sich leicht lesen. Es gibt viele Verstrickungen, wie am Anfang jedes Kapitels nach der Überschrift zu lesen geschrieben steht und auch leider ein ziemliches Durcheinander. Manche Details sind zudem recht unrealistisch - aber es ist schließlich ein Roman und nicht das wahre Leben. Erzählt wird aus der Sicht der verschiedenen Tatverdächtigen, die mir alle nicht sehr sympathisch waren. Das Tempo bei Cressidas Nachforschungen war recht hoch und actionreich, auch wenn mir ihre Aktionen nicht alle einleuchtend vorkamen oder zu einem besonderen Erfolg geführt haben.
„Mord im Lesesaal“ von Susanne Mathies hat leider meine Erwartungen nicht erfüllt.
Der Klappentext assoziiert eine Protagonistin wie Agatha Christie’s Miss Marple und automatisch hat man dabei die legendäre ...
„Mord im Lesesaal“ von Susanne Mathies hat leider meine Erwartungen nicht erfüllt.
Der Klappentext assoziiert eine Protagonistin wie Agatha Christie’s Miss Marple und automatisch hat man dabei die legendäre Margaret Rutherford und ihre von Beobachtungsgabe geprägte Art vor Augen sowie ihre klugen, so en passant im Plauderton gestellten Fragen. Aber abgesehen vom Äußerlichen kommt die wesentlich jüngere Cressida Kandel mit ihren pfauenblauen Haaren auch ermittlungstechnisch bei weitem nicht an die pfiffig-schlaue Art von Miss Marple heran. Auch Schreibstil und Handlungsaufbau sollte man nicht mit Agatha Christie vergleichen.
Worum geht es?
Im Lesesaal der Zürcher Museumsgesellschaft wird ein alter Mann erstochen aufgefunden. Nur wenige Personen, darunter die Krimiautorin Cressida Kandel, befinden sich zu diesem Zeitpunkt im Haus, wodurch sich der Kreis der Verdächtigen eingrenzt. Die Kriminalbeamten sind kurzfristig nicht verfügbar, daher beginnt nicht nur Cressida sondern die gesamte Gruppe auf eigene Faust zu ermitteln.
Die Handlungsidee – nur wenige Personen befinden sich am Tatort und eine davon muss praktisch der Mörder sein – ist nicht neu und bildet stets eine gute Basis, vor allem, wenn aus zwingenden Gründen keine Polizei zugezogen werden kann. Leider hakt es hier bei der Umsetzung der Idee. Das beginnt schon mit der unrealistischen Begründung, warum die Kriminalpolizei unabkömmlich ist. Weiters irritierte mich, dass die involvierten Personen nicht vor Ort bleiben, sondern paar- bzw. gruppenweise außer Haus Nachforschungen anstellen. Dadurch kristallisiert sich auch keine Person als zentrale Ermittlerfigur heraus. Kapitelweise tritt die sog. Zürcher Miss Marple gar nicht in Erscheinung. Cressida agiert aktiv, sucht Beweismittel, aber sie versucht nicht à la Miss Marple im scheinbar harmlosen Gespräch die Menschen auszuhorchen. Im Gegensatz zu Miss Marple, die stets als neutrale Person in die Mordfälle involviert ist, muss Cressida neben den Ermittlungen auch noch private Probleme aufarbeiten.
Die oftmaligen Szenen- bzw. Perspektivenwechsel forcieren zwar die Spannung, ich verirrte mich aber immer wieder in den zusammenhanglosen Geschichten, in einem für mich schwer durchschaubaren Durcheinander, empfand vieles unrealistisch bis absurd.
Obwohl die Protagonisten in einige gefährliche Situationen geraten, mehrmals Kapitel geschickt mit einem Cliffhanger endeten, ergab sich für mich die Spannung des Buches primär aus dem Wunsch zu erfahren, wer nun den alten Mann ermordet hat und warum. Es ist ziemlich rasch klar, dass alle Personen irgendetwas zu verbergen haben und dass der Tote ein Erpresser war. Doch da anfangs nur spärlich Informationen über den verdächtigen Personenkreis preisgegeben werden, erhält man wenig Chancen, selbst Vermutungen anzustellen, wodurch mir ein wenig der Lesespaß genommen wurde.
Die Charaktere blieben für mich, obwohl so nach und nach alle Vorgeschichten ans Tageslicht kamen, eher zweidimensional, nicht wirklich lebendig und letztlich konnte ich mich mit keiner Person wirklich anfreunden, echte Sympathie empfinden.
Den Schreibstil fand ich satz- und sprachtechnisch gut und flüssig zu lesen, die Kapitellänge war angenehm kurz, der Sinn der jedem Kapitel vorgesetzten Sprüche eröffnete sich mir nicht immer, ich fand sie entbehrlich. Dass der Krimi in Zürich spielt, ist nicht wirklich präsent, wenn man von einigen Ortsangaben absieht. Mir fehlte eine sprachliche Komponente – es hätte doch die eine oder andere Person Schwiizerdütsch sprechen können, z.B. der Hausmeister, einer der Heimbewohner.
Laut Klappentext ermittelt Cressida Kandel mit Charme und Witz. Mag sein, dass der Schweizer Humor nicht meiner ist.
Nichtsdestotrotz: Spannung war vorhanden und sogar etwas Action – und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Die Agathe Christie von Zürich hat bei mir die Erwartung geweckt, einen Krimi zum mit rätseln zu lesen. Ein Raum, viele Verdächtige, die Voraussetzungen waren da. Aber es werden so viele Charaktere vorgestellt, ...
Die Agathe Christie von Zürich hat bei mir die Erwartung geweckt, einen Krimi zum mit rätseln zu lesen. Ein Raum, viele Verdächtige, die Voraussetzungen waren da. Aber es werden so viele Charaktere vorgestellt, in kurzen Kapiteln mit ständigem Perspektivwechsel, dass ich zwischenzeitlich den Überblick verloren habe. Die notwendigen Informationen zum mit rätseln gab es leider erst ganz zum Schluss. Die Protagonisten waren mir nicht wirklich sympathisch, besonders die Hauptprotagonistin Cressida Kandel. Viele Abläufe waren völlig unrealistisch, vor allem das Nichterscheinen der Polizei.
Es tut mir wirklich leid, aber es war nicht mein Buch. Ich vergebe trotzdem 3 Sterne, weil die Idee gut war und jeder Autor viel Herzblut und Arbeit in ein Buch steckt.
Die Story hat bereits sehr schnell an Fahrt aufgenommen und auch die Figuren wurden gut eingeführt. Die Spannung konnte über das gesamte Buch aufrechterhalten werden, was auch am teils sehr hohen Erzähltempo ...
Die Story hat bereits sehr schnell an Fahrt aufgenommen und auch die Figuren wurden gut eingeführt. Die Spannung konnte über das gesamte Buch aufrechterhalten werden, was auch am teils sehr hohen Erzähltempo liegen mag.
Der Klappentext des Buches hat jedoch eigentlich ganz andere Erwartungen bei mir geweckt. Wenn dort steht: „Die Agatha Christie von Zürich“ dann weckt das gewisse Assoziationen – und die wurden meiner Meinung nach nicht erfüllt. Zudem steht dort, dass Krimi-Autorin Cressida Kandel ermittelt – auch das stimmt so eigentlich nicht. Denn, wenn man es genau nimmt, haben wir in diesem Buch nicht DIE EINE Ermittlerin, sondern so gut wie alle Protagonisten versuchen, an neue Informationen zu gelangen, um den Fall zu lösen.
Auch ist es für mich kein überzeugender „Zürich-Krimi“, da die Story auch fast in jeder anderen Stadt hätte spielen können.
Insgesamt hat mir das Buch aber durchaus gefallen. Ich habe stellenweise sehr geschmunzelt, da einige Szenen recht humorvoll erzählt wurden. Und auch die Spannung hat sich auf einem guten Level befunden.
Ein alter Mann, der wie ein Obdachloser aussieht, schleppt sich mit letzter Kraft in den Lesesaal der Züricher Museumsgesellschaft und dort in einen roten Sessel um auszuruhen. Ihm nähern sich verschiedene ...
Ein alter Mann, der wie ein Obdachloser aussieht, schleppt sich mit letzter Kraft in den Lesesaal der Züricher Museumsgesellschaft und dort in einen roten Sessel um auszuruhen. Ihm nähern sich verschiedene Personen, die er aber alle mit einer kurzen Bemerkung oder Handbewegung wegschickt. Es sieht fast so aus, als würde er Hofhalten. Dann ist er plötzlich tot, erstochen mit einem Brieföffner, und alle acht Personen, die sich jetzt noch im Haus befinden, haben ein Motiv. „Ich habe es getan! Ich bin schuldig.“ (S. 46) sagen gleich zwei von ihnen, aber waren sie es wirklich? Da die Polizei wegen eines Großeinsatzes nicht kommen kann, beschließen die potentiellen Tatverdächtigen selber zu ermitteln …
Und die sind ziemlich interessant: Eine erfolgreiche Krimiautorin, die sich wegen ihrer theoretischen Aufklärungskenntnisse zur Anführerin der Ermittlungen aufschwingt, der Präsidenten der Museumsgesellschaft, der Leiter des Literaturhauses, die Saalaufsicht, der Sohn eines berühmten Schriftstellers, ein Dozent, eine Studentin und ein Leser, den keiner so richtig kennt, der sich aber sehr wichtig macht.
Eine spannende und abwechslungsreiche Täterjagd durch das Museum und Zürich beginnt, die in einem filmreichen Showdown gipfelt. Denn schnell wird klar, dass der Tote weder ein Obdachloser noch harmlos war.
„Mord im Lesesaal“ ist ein klassischer Whodunit-Krimi, der abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Tatverdächtigen erzählt wird. Dadurch bekommt man einerseits einen guten Einblick in ihre Gedanken, Gefühle und Motive, aber andererseits stört es den Lesefluss, weil die dadurch Kapitel recht kurz sind und viele schnelle kurze Überblenden und Ortswechsel beinhalten.
Außerdem hat mich irritiert, dass die Polizei nicht sofort an den Tatort kommt, wenn ein Mord gemeldet wird, sondern die Beteiligten am Telefon auffordert, mehrere Stunden auf sie zu. Das war mir einfach zu unrealistisch.