Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
Roman
Starke Frauen in harten Zeiten
Berlin 1922. Polizeiärztin Magda Fuchs wird zu einem grausamen Verbrechen gerufen: Die junge Mutter hat sich zu ihrem Kind geschleppt und ist kurz darauf ihren Stichverletzungen erlegen. Magda und Kommissar Kuno Mehring stellt sich die Frage, ob dieser sinnlos erscheinende Mord zu einer Serie brutaler Überfälle auf junge Frauen gehört. Sie alle haben auf der Straße ihre Gunst verkauft. Denn die Zeiten sind schwer: Die unvorstellbar rasch voranschreitende Inflation frisst das Geld für das tägliche Leben auf.
Magda braucht ebenfalls eine Arbeit, von der sie leben kann. In Charlottenburg eröffnet sie ihre eigene Praxis. Frisch verheiratet stellt sie sich ebenso wie ihre Patientinnen die große Frage: Kann man ausgerechnet jetzt an eine Zukunft mit Kind glauben? Auch Medizinstudentin Celia liebt ihren Edgar. Aber will sie für ihn die Freiheit aufgeben, die sie so hart erkämpft hat? Ist Anwältin Ruth dafür die richtige Ratgeberin? Schauspielerin Doris genießt die Liebe wie im Rausch. Plötzlich wird daraus bitterer Ernst …
Polizeiärztinnen
gab es ab 1900 in Berlin. Diese standen zwar im Dienst der Polizei, führten jedoch keine polizeilichen Arbeiten aus, sondern waren zuständig für die medizinische Betreuung der Opfer von Gewaltverbrechen, insbesondere an Frauen und Kindern. Zusätzlich kümmerten sie sich um die gesundheitliche Versorgung der zahlreichen Prostituierten in den Zwanzigerjahren. Das Amt einer Polizeiärztin wurde für eine geringe Entlohnung nur nebenberuflich bekleidet.
»›Die Polizeiärztin‹ entführt einen in die 1920er Jahre nach Berlin. Man spürt die Atmosphäre, ist mittendrin im Geschehen. Gierig saugt man das Leben und die spannende Geschichte auf.«
Alex Dengler denglers-buchkritik.de 28.06.2021
Das Cover ist wunderbar passend. Romane über die 20er Jahre finde ich immer wieder toll.
Der Schreibstil des Autoren-Ehepaars, Pseudonym Helene Sommerfeld, ist sehr flüssig und packend. Ein toller lebendiger ...
Das Cover ist wunderbar passend. Romane über die 20er Jahre finde ich immer wieder toll.
Der Schreibstil des Autoren-Ehepaars, Pseudonym Helene Sommerfeld, ist sehr flüssig und packend. Ein toller lebendiger Erzählstil - auch über die schlimmen Verhältnisse der damaligen Zeit.
Ich war sofort in der Geschichte der ehrgeizigen Polizeiärztin Magda Fuchs, die für die medizinische Versorgung von Opfern zuständig ist, aber keine polizeilichen Ermittlungen durchführen darf.
Magda hat ihre eigene gynäkologische Praxis eröffnet mit Agnes Fahrland als Assistentin.
Berlin, Silvesternacht 1922. Die junge Schauspielerin Doris wird niedergestochen. Magda und Kommissar Kuno Mehring kümmern sich um die Aufklärung der Überfälle des "Schlitzers" mit Stichverletzungen an jungen Frauen. Magda und Kuno sind ein "Paar" und wollen heiraten. Ob es mit der Hochzeit klappt, verrate ich nicht ...
Das Buch führt einem vor Augen, wie es damals den Frauen im Leben und im Beruf schwer gemacht wurde, ganz zu schweigen vom Hass gegen die Juden, der horrenden Inflation und der Armut und Not der Menschen.
Gut fand ich die Kapitelübersicht und die Liste der handelnden Personen.
Der Roman hat mich voll überzeugt. Absolute Leseempfehlung!
Magda Fuchs ist in ihrem Leben in Berlin angekommen. Der Job als Polizeiärztin fordert sie, doch ihr neuer Fall bei dem sich eine sterbende junge Frau noch bis zu ihrem Säugling schleppt, geht ihr unter ...
Magda Fuchs ist in ihrem Leben in Berlin angekommen. Der Job als Polizeiärztin fordert sie, doch ihr neuer Fall bei dem sich eine sterbende junge Frau noch bis zu ihrem Säugling schleppt, geht ihr unter die Haut. Ein Serienkiller steckt hinter diesem Mord. Alle
Opfer haben sich prostituiert, doch zum den Täter gibt es noch immer keine Hinweise. Gleichzeitig wird Magda auch immer wieder mit dem Elend in den Arbeitervierteln konfrontiert. Frauen, die jährlich ein weiteres Kind gebären, obwohl bereits für die vorhandenen kaum genug Nahrung vorhanden ist, vergrößern das bereits vorhandene Elend. Von Möglichkeiten der Verhütung haben sie keine Kenntnis und so versucht Magda gemeinsam mit ihrer kuragierten Freundin Ina diese Frauen aufzuklären und zu unterstützen. Ein Kampf gegen Windmühlen, somit mit nur mäßigem Erfolg. Es zeigt sich hier in diesem Roman, wie abhängig die Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts waren, wie entrechtet sie neben ihren Männern gelebt haben. Das hat die Autorin wunderbar in diesem Teil vermittelt.
Anrührend fand ich wie Magda und Kuno miteinander umgehen. Vor der Eheschließung sich erst zu prüfen, Familien- und Lebensplanung gemeinsam angehen. Da sind sie ihrer Zeit weit voraus.
Magdas Frauenarztpraxis läuft gut. Aber auch hier wird Magda immer wieder vor unliebsame Entscheidungen gestellt. Entscheidungen, die weitreichende Folgen haben, mit denen sie sich auseinandersetzen muss.
Denn während die Arbeiterfrauen ihr Schicksal als gegeben ansehen, sind es hier die reichen Frauen, die der Meinung sind mit Geld alles regeln zu können.
Es sind die kleinen und großen Sorgen dieser starken Frauen, die das Lesen so abwechslungsreich und damit interessant gestalten. Dabei achtet Helene Sommerfeld darauf die geschichtlich belegten Fakten mit einzuarbeiten, was dem Roman realistisch wirken lässt und ihm Tiefe gibt. Für mich war das wieder Lesevergnügen pur, so dass ich eine 100%ige Lese-Empfehlung ausspreche und 5 Lese-Sterne vergebe. Natürlich bin ich auch schon ganz gespannt, wie es mit Magda und Celia weitergeht.
Die Inflation beginnt immer mehr das Leben in der Hauptstadt zu bestimmen. Kaum Einer kann sich für sein Geld noch irgendetwas leisten, da der Wert zwischen den Fingern zerrinnt. Gleichzeitig ist der Frust ...
Die Inflation beginnt immer mehr das Leben in der Hauptstadt zu bestimmen. Kaum Einer kann sich für sein Geld noch irgendetwas leisten, da der Wert zwischen den Fingern zerrinnt. Gleichzeitig ist der Frust über den verlorenen Krieg und die Hoffnung auf eine Revanche in manchen Kreisen deutlich zu spüren. In all diesen Wirren treffen wir wieder auf unsere Protagonistinnen und die Personen in ihrem Umfeld. Magda und Kommissar Kuno Mehring versuchen sich gemeinsam eine Zukunft aufzubauen, während die Fürsorgerin Ina immer mehr an dem tagtäglichen Leid zu zerbrechen scheint. Celia schwebt in neuem Liebesglück, während sie stark für ihre Selbständigkeit kämpft. Doris, die sich angestrengt bemüht, ein Glanz zu werden, wurde zuletzt niedergestochen, ob sie ihr Ziel in diesem Band erreichen wird?
Wie auch schon bei dem ersten Band, hätte mir das Cover besser gefallen, wäre das Hintergrundbild – der Kaisersaal im Hotel Adlon? - im Vordergrund gestanden. Allerdings fand ich bei Band 1 den Buchrücken richtig toll und der ist es ja eigentlich, den man am häufigsten sieht, deswegen finde ich es sehr schade, dass dieser Teil nicht im gleichen Stil gehalten wurde.
Im zweiten Teil der Reihe um die Polizeiärztin Magda Fuchs, ist der Fokus sehr stark auf die Selbstbestimmung der Frau gelegt und weniger auf Verbrechen oder das Elend der Kinder. Für mich war diese Ausrichtung sehr spannend, da einem dadurch bewusst wird, wie weit die Frauen damals schon waren und welche Anstrengungen sie für ein bisschen Freiheit auf sich nehmen mussten. Von irgendwelchen verrückten Regelungen und dem Recht der Männer, in gewissen Punkten über ihre Frauen bestimmen zu dürfen, mal ganz abgesehen. Magda will mit Ina und der Hilfe anderer Frauen Aufklärung betreiben und den Frauen im Milieu Möglichkeiten aufzeigen, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, die die Familien in noch mehr Armut stürzen würden.
Auch hier war der Schreibstil wieder wunderbar, man konnte das Buch sehr gut und schnell durchlesen und wirklich jede Figur hat ihren Platz gefunden und wurde liebevoll und detailliert weiter ausgearbeitet. Am meisten hat mich gefreut, die Entwicklung von Celia mitzuverfolgen. Sie wird zu einer starken Frau, die nicht mehr über sich bestimmen lassen will und dafür sehr viel opfert. Oft stehen die Charaktere vor schwierigen Entscheidungen, für die es kein klares ja oder nein gibt und der Leser bekommt die Dilemmata mit, in denen sie stecken. So bekommt man viele Denkanstöße und fragt sich, wie man selbst wohl entscheiden würde.
Für mich im Allgemeinen ein spannendes Jahrzehnt, das in dieser Reihe wieder von einer anderen, interessanten Seite beleuchtet wird. Leider nimmt man auch den langsam aufkeimenden Nationalsozialismus wahr, der wohl im nächsten Band eine noch präsentere Rolle einnehmen wird. Auf jeden Fall freue ich mich bereits auf ein Widersehen und wer weiß, vielleicht ist Kuno während seiner Zeit in der Carmerstraße sogar mal dem Kollegen Gereon Rath begegnet?
Eine klare Empfehlung für alle, die schon den ersten Band gerne gelesen haben. Dieser ist zwar empfehlenswert zu kennen, allerdings für das Verständnis kein muss. Für Alle, die mehr über die nicht immer goldenen 20er erfahren wollen, definitiv lesenswert.
„Polizeiärztin Magda Fuchs. Das Leben, ein großer Rausch“ ist der 2. Band dieser Reihe vom Autoren-Ehepaar unter dem Pseudonym Helene Sommerfeld.
Schon Band 1 hat mich gepackt. Die Protagonisten sind bereits ...
„Polizeiärztin Magda Fuchs. Das Leben, ein großer Rausch“ ist der 2. Band dieser Reihe vom Autoren-Ehepaar unter dem Pseudonym Helene Sommerfeld.
Schon Band 1 hat mich gepackt. Die Protagonisten sind bereits bekannt, die Autorin lässt uns an ihrer Entwicklung zu starken Persönlichkeiten teilhaben. Die verschiedenen, authentischen Charaktere wurden facettenreich gezeichnet und machen das Buch zu einem unterhaltsamen und fesselnden Roman.
Berlin der 20er Jahre: Die frisch verheiratete Polizeiärztin Magda eröffnet eine Frauenarztpraxis und steht vor vielen Herausforderungen. Celia und Doris müssen mit schwierigen Entscheidungen kämpfen, die ihr Leben vollkommen verändern würden.
Die Handlungsorte werden sehr bildhaft beschrieben, man fühlt sich so, als ob man mitten im Geschehen wäre.
Genauso wie Band 1 ist es spannend und flüssig geschrieben, man kann es kaum aus der Hand legen.
Die Atmosphäre von Aufschwung, neuer Lebensfreude, aber auch Armut und Trostlosigkeit etc. wurde glaubhaft eingefangen. Die Mischung aus Krimi und historischem Roman ist den Autoren sehr gut gelungen.
Es ist eine wunderbare Fortsetzung und ich kann die Reihe absolut weiterempfehlen. 5 Sterne!
Berlin 1922:
Die Inflation ist in vollem Gange und die Menschen können sich das Leben kaum noch leisten. Auch Magda Fuchs – eigentlich Ärztin für Kinder- und Frauenheilkunde – spürt das ...
Darum geht es:
Berlin 1922:
Die Inflation ist in vollem Gange und die Menschen können sich das Leben kaum noch leisten. Auch Magda Fuchs – eigentlich Ärztin für Kinder- und Frauenheilkunde – spürt das in ihrem Alltag als Polizeiärztin deutlich. Doch ausgerechnet in diesen harten Zeiten gibt es für Magda einen Lichtblick. Sie eröffnet in Charlottenburg ihre erste eigene Praxis. Doch sie merkt sehr schnell, dass von ihr mehr verlangt wird, als nur die übliche Gesundheitsvorsorge. Immer wieder kommen Patientinnen mit einem ganz besonderen Wunsch. Schließlich haben die meisten Frauen schon genug hungrige Mäuler zu stopfen. Und auch Magda – grade frisch verheiratet mit ihrem Kuno - stellt sich die Frage, ob man in dieser unsicheren Zeit in Kind großziehen kann.
Medizinstudentin Celia ist nach einem schweren Schicksalsschlag auch wieder verliebt. In Edgar. Den Sohn des reichsten Mannes im Land. Aber ist sie auch bereit, dafür die Freiheiten aufzugeben, für die sie so schwer gekämpft hat?
Und dann ist da auch noch Fräulein Doris. Sie will als Schauspielerin ganz groß rauskommen und unbedingt ein „Glanz“ werden. Dafür ist sie bereit viel zu riskieren. Zu viel?
Meine Meinung:
Eine wundervolle Fortsetzung von Band 1, der uns ins Berlin der Jahre 1922 bis 1924 entführt. Der 2. Band um die Polizeiärztin Magda Fuchs beginnt genau dort, wo der 1. Band endet, denn das letzte Kapitel von Band 1 ist – mit Ergänzungen - das erste Kapitel von Band 2. So ist man sofort wieder mittendrin im Geschehen. Durch die wundervolle Beschreibung der Handlungsort und der Charaktere kann man sich unglaublich gut in die Geschichte hinein versetzen. Man hat das Gefühl, als würde all das jetzt um einen herum geschehen. Man hat von allem und jedem direkt ein konkretes Bild vor Augen und man fühlt mit. Helene Sommerfeld versteht es sehr geschickt, unser Kopfkino in Gang zu setzen.
Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 544 Seiten lange Buch ist in 18 Kapitel unterteilt. So kann man es sowohl in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt gut lesen.
„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch“ ist der 2. Band der Serie. Ich würde empfehlen, den 1. Band vorher zu lesen. Es werden zwar die Hintergründe und Vergangenheiten der Charaktere kurz angerissen, aber man versteht sicherlich viele Sachen besser, wenn man den 1. Teil kennt.
Besonders gut gefallen hat mir, dass hier am Anfang nochmals alle wichtigen Personen in einer kurzen Auflistungen erwähnt werden.
Mein Fazit:
Eine wundervolle und sehr gelungene Fortsetzung der Reihe um die Polizeiärztin Magda Fuchs. Ich kann die Reihe nur weiterempfehlen. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung mit 5 Sternen.