Packender Heimatroman
Vor längerer Zeit habe ich den Roman "Tannöd" gelesen und habe dadurch meine Liebe zu düsteren "Heimatkrimis" entdeckt. Groß war die Freude, dass es wieder etwas Neues aus diesem Genre gibt.
In "Das Dorf ...
Vor längerer Zeit habe ich den Roman "Tannöd" gelesen und habe dadurch meine Liebe zu düsteren "Heimatkrimis" entdeckt. Groß war die Freude, dass es wieder etwas Neues aus diesem Genre gibt.
In "Das Dorf und der Tod" geht es um einen Mehrfachmord in einem oberbayrischen Dorf - warum und wie es dazu gekommen ist, liegt an Ereignissen, die sich vor über 100 Jahren abgespielt haben.
Christiane Tramitz erzählt uns die Geschichte von Leonie, die sich in den einfachen Lorenz verliebt und von ihm schwanger wird. Eine Liebe, die aus gesellschaftlicher Sicht nicht sein darf. Leonie wird mit einem "passenderen" Ehemann verheiratet und muss ein Leben leben, dass für sie kein glückliches mehr sein kann und Auswirkungen auf den weiteren Lebensweg von ihr und ihrer Familie hat.
Der Schreibstil der Autorin ist anfangs gewöhnungsbedürftig - karg und doch unheimlich eindringlich beschreibt sie die Geschehnisse und wie sich alles entwickelt. Der Leser bekommt einen schonungslosen Eindruck vom Leben in vergangenen Zeiten - was heute als ganz normal angesehen wird, war damals eine Katastrophe und hat ganze Familien regelrecht gebrochen.
Mir hat dieser tragische Heimatroman unheimlich gut gefallen! Ich möchte ihn nicht unbedingt als "Krimi" bezeichnen, aber die Bezeichnung spielt für mich persönlich eher eine Nebenrolle. Wer sich für eine eher düstere, teils sehr beklemmende Familiengeschichte aus vergangener Zeit begeistern kann, dem möchte ich "Das Dorf und der Tod" sehr, sehr gerne ans Herz legen und empfehle diese Geschichte von Chritiane Tramitz gerne weiter!