Cover-Bild Mit uns wäre es anders gewesen
(7)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arche Literatur Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 23.07.2021
  • ISBN: 9783716027974
Éliette Abécassis

Mit uns wäre es anders gewesen

Julia Schoch (Übersetzer)

Amélie und Vincent treffen sich in jungen Jahren an der Sorbonne in Paris. Aus tiefen Blicken wird eine Nacht, in der sie an der Seine entlangspazieren. Im Morgengrauen verabreden sie sich für den nächsten Tag. Vincent kommt, Amélie nicht. Zerfressen von Unsicherheit befürchtet sie, Vincents Interesse könne nicht ernst gemeint sein. Als sie schließlich doch zum Treffpunkt eilt, ist Vincent fort. Jahre vergehen, Vincent und Amélie erleben andere Leidenschaften und andere Ernüchterungen. Sie gehen Ehen ein, bekommen Kinder und warten auf ein Familienglück, das sich nicht einstellt. Der Zufall und später das Internet führen die Wege der beiden über den Verlauf von dreißig Jahren immer wieder zusammen. Mittlerweile steht jedoch etwas viel Größeres zwischen ihnen als Unsicherheit: das Leben.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2021

Verpasste Liebe und Treffen

0

Auf gerade mal 144 Seiten packt die Autorin und auktoriale Erzählerin Éliette Abécassis eine gescheiterte Möglichkeit der großen Liebe, zwei Leben und ihre Verläufe sowie gesprenkelte zeithistorische Bezüge ...

Auf gerade mal 144 Seiten packt die Autorin und auktoriale Erzählerin Éliette Abécassis eine gescheiterte Möglichkeit der großen Liebe, zwei Leben und ihre Verläufe sowie gesprenkelte zeithistorische Bezüge aus 30 Jahren rein. Das ist knapp bemessen und doch funktioniert dieser feinfühlige und rasante Zeitraffer mit dem Charme zwischen „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und „Before Sunrise“ auf seine eigene Weise, da Abécassis feine philosophische Anspielungen zwischen den Zeilen verstreut.

Amélie und Vincent studieren beide an der Sorbonne in Paris, begegnen sich zufällig auf dem Gang, finden sich sympathisch, es funkt, sie plaudern die halbe Nacht und beschließen ein Treffen am nächsten Tag – doch sie verpassen sich und so soll es auch noch die nächsten Jahrzehnte geschehen, obwohl keiner den anderen so richtig aus dem Kopf bekommt. Beide werden heiraten, unglücklich in ihren Beziehungen sein, Kinder bekommen, sich scheiden lassen und sich alle Jahrzehnte treffen, um sich etwas aus ihrem Leben zu erzählen – und sich wieder zu verpassen, denn beiden fehlt der Mut, sich ihre Liebe zu gestehen und denken, der andere ist in seinem Leben glücklich. Beide sind verstrickt in Muster und Glaubenssätzen, die aus der Erziehung herrühren, aber auch in Wertevorstellungen, was die Gesellschaft vorgibt: Heirat, Kinder, Erfolg im Beruf. Dabei begraben sie mehr und mehr ihre Träume und Gefühle, für die sie mal gebrannt haben.

„Die Hälfte der Fehler, die wir im Leben begehen, sind überstürztem Handeln geschuldet, die andere Hälfte fehlendem Tatendrang.“ S. 38

Wie frei können wir im Leben entscheiden und wie hätte mein Leben mit einem anderen Partner ausgesehen? Was für Möglichkeiten und Chancen habe ich vorbeiziehen lassen aus Ängsten oder anderen Beweggründen? Mit viel Pariser Charme und Lokalkolorit sowie einem klugen und wendungsreichen Schreibstil, der kurz und prägnant nicht nur in die aktuellen Leben der Protagonisten eintaucht, sondern auch das Außenherum und gesellschaftliche Entwicklungen beleuchtet, nimmt uns Abécassis träumerisch und nostalgisch mit auf eine universelle Gefühlsreise der Liebe in all ihren komplexen Facetten, durch die vielen Abzweigungen und Korridore der Entscheidungen, um dann zu fragen: Wäre es wirklich so viel besser mit einer anderen Liebe gelaufen oder ist es nur träumerische Projektion?

„Das Schicksal entsteht, so scheint es, aus einer Kurzschlusshandlung, einem winzigen Detail, das uns in diese oder jene Richtung abbiegen lässt. Ein Würfelwurf, der vielleicht nicht den Zufall abschafft, aber letztlich doch alles bestimmt.“ S. 45

Hier und da gerät der schnell geraffte Plot und die Parallelleben von Vincent und Amélie in zuviel Gleichförmigkeit und schicksalshaften Ereignissen und das Ungesagte, Ungetane zwischen den Liebenden erscheint manchmal nicht logisch. Und so manche szenische Rahmenbeschreibung des jeweiligen Jahrzehnts mit seinen modernen Begleitern wie Handy, Facebook oder Netflix sowie dem Einzug von Terroranschlägen seit 9/11 wirken etwas gewollt und konstruiert auf so wenigen Seiten, zeigen jedoch subtil die gesellschaftlichen Wandlungen.

Insgesamt ein kurzweiliger, weiser und stilistisch feiner Roman über existenzielle Fragen der Liebe – die erlebte und die verpasste sowie über die Abzweigungen des Schicksals im Leben und unsere Möglichkeiten in diesem Labyrinth.

„Sie hatten es nicht begriffen. Sie hatten keinen Mut gehabt. Beide waren sie in ihre Erziehung verstrickt, waren gehemmt und befangen und wussten nicht Bescheid. Sie hatten keine Ahnung gehabt, dass das Leben immer die Oberhand gewinnt über die Bekannschaften und die Liebe, ob man will oder nicht, allmählich einem Schicksal entgegentreibt, das man nicht mehr im Griff hat, dass man Abzweigungen nimmt gleich Türen, die uns auf Gänge führen, Gänge, die zehn, zwanzig, dreißig Jahre lang sind, dass wir oft einen Menschen heiraten, den wir nicht lieben, dass wir die Liebe unseres Lebens aus lauter Vorsicht, Pech oder Unachtsamkeit verpassen (…)“ S. 136

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.11.2021

Nett, mehr aber auch nicht

0

Paris 1989
Beide Studenten Amélie und Vincent begegnen sie sich an der Sorbonne, verbringen eine Nacht zusammen mit Spaziergängen an der Seine und mit tiefgründigen Gesprächen. Weil sie sich sehr gut verstanden ...

Paris 1989
Beide Studenten Amélie und Vincent begegnen sie sich an der Sorbonne, verbringen eine Nacht zusammen mit Spaziergängen an der Seine und mit tiefgründigen Gesprächen. Weil sie sich sehr gut verstanden und die Anziehungskraft sehr stark war, verabreden sie sich für den nächsten Tag. Vincent kam pünktlich, Amélie mit einer Stunde Verspätung. Was danach kommt, ist nicht nur ein verpasster Treffen...

Ich muss gestehen: Grund der Klappentext habe ich hinter diesem sehr hübschen Buchcover, eine tiefgründige Liebesstory erwartet. Doch was ich gelesen hab, war alles andere eine klassische Liebesgeschichte. Es ist eher ein „Lebensroman“ in dem über zwei Menschen, die für aneinander bestimmt waren, aber jeweils einen anderen Weg gegangen sind, berichtet wird, und zwar im Zeitraum von 30 Jahren. Der Anfang war gut, denn die Autorin hat geschickt einiges verborgen, sodass ich die Gründe wissen wollte, doch ab Mitte ging es Bergab. Da greift Abécassis auf die Themen, wie Rollen in der Ehe, Selbstopferung wegen Kinder ect., welche, die ich nicht nachvollziehen konnte. Amélie und Vincent waren für mich sehr ichbezogen. Deren Perspektive, Gedanken, Verhandeln und Verhalten wirkten mir teilweise nicht nur egoistisch, sondern auch alters unangemessenen.

Dieses Büchlein mit 140 Seiten ist perfekt geeignet für die Leser, die sich nicht mit dickere Bücher beschäftigen wollen, aber nach dem stressigen Alltag etwas lesen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2021

Konnte mich emotional leider nicht erreichen

0

Auch wenn es das Cover zunächst vermuten lässt ist, „Mit uns wäre es anders gewesen“ der Autorin Éliette Abécassis, kein Liebesroman im klassischen Sinn. Vielmehr bildet der Roman einen Abriss zweier Lebensgeschichten ...

Auch wenn es das Cover zunächst vermuten lässt ist, „Mit uns wäre es anders gewesen“ der Autorin Éliette Abécassis, kein Liebesroman im klassischen Sinn. Vielmehr bildet der Roman einen Abriss zweier Lebensgeschichten und einer Liebe die einfach nicht den richtigen Zeitpunkt findet. Auch die Themen Ehe und Mutterschaft sind im Fokus des Romans, wobei ein sehr nüchternes und entmutigendes Bild gezeichnet wird. Das Konzept erinnert dabei ein wenig an bekannte Werke wie „Zwei an einem Tag“, kann inhaltlich, in meinen Augen, aber nicht mit diesen mithalten. Von Beginn an machte es mir der distanzierte Schreibstil wirklich schwer eine Verbindung zu den Protagonist:innen aufzubauen. Viele Entscheidungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen, vielleicht waren daran aber auch die teilweise sehr großen Zeitsprünge schuld. Um die Geschichte authentischer wirken zu lassen, hätte es definitiv noch mehr Seiten bedurft. So blieben viele Szenen nur angerissen und ließen mich unzufrieden zurück. Allgemein verströmt das Buch eine eher deprimierende Atmosphäre, welche das lesen für mich anstrengend werden ließ. Einzig Paris als Kulisse gefiel mir sehr gut, da die Szenerien wirklich wunderbar malerisch beschrieben wurden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2021

Eine Liebesgeschichte mit zu viel Distanz

0

„Mit uns wäre es anders gewesen“ ist ein Liebesroman von Éliette Abécassis – ins Deutsche übersetzt von Julia Schoch.

Inhalt:
Amélie und Vincent treffen sich in jungen Jahren als Studenten an der Sorbonne ...

„Mit uns wäre es anders gewesen“ ist ein Liebesroman von Éliette Abécassis – ins Deutsche übersetzt von Julia Schoch.

Inhalt:
Amélie und Vincent treffen sich in jungen Jahren als Studenten an der Sorbonne in Paris. Sie verbringen eine Nacht zusammen mit tiefgründigen Gesprächen und einem Spaziergang an der Seine. Als sie sich für den nächsten Tag in einem Café verabreden, wartet Vincent vergeblich auf Amélie. Als diese aufgrund ihrer inneren Zerrissenheit erst viel zu spät zum Treffen erscheint, ist Vincent schon lange fort.
In den folgenden dreißig Jahren begegnen sich die beiden immer wieder – facebook und Co. machen die Kontaktaufnahme auch immer leichter. Bei jedem ihrer Treffen sprechen sie über ihr Leben, ihre Erfahrungen – Kinder, Ehe, Elternsein, Scheidung. Doch mittlerweile steht nicht nur die Unsicherheit zwischen den beiden, sondern was anderes: das Leben.
Meinung:
Von einem Liebesroman erwarte ich Romantik und Einblick in die innere Gefühlswelt der Protagonisten.
Die Autorin hat in diesem Roman eine eher distanzierte Schreibweise gewählt, bei der man jeweils im Wechsel auf das fortlaufende Leben der beiden Protagonisten schaut, verschiedene Ereignisse wie Heirat, Kinder etc. kurz miterlebt, aber nicht wirklich tiefgründige Gefühle verstehen kann.
So bleiben einem die Protagonisten für die Dauer der Geschichte leider fremd.
Der Schreibstil ist dabei recht flüssig – es gibt meist kurze, knappe Sätze – sodass man sehr zügig lesen kann. Aber auch hier fehlt wieder die tiefgründigere Beschreibung. Wörtliche Rede kommt recht selten vor. Gefühle werden nur oberflächlich dargestellt.

Der Sinn des Romans ist wohl eher darin zu sehen, dass man für die Dauer des Lebens an einem Moment der Liebe festhalten kann. Die Sehnsucht nach dieser Liebe wird immer wieder deutlich – nach dieser „Wunschvorstellung“.
Doch wäre es wirklich anders gewesen? Diese Frage kann am Ende der Lektüre jeder für sich selber beantworten.
Ich gebe diesem Roman, der für mich aufgrund der Kürze eher einer Kurzgeschichte gleicht und für den der Preis von 18,50 € meiner Meinung nach auch etwas zu hoch gegriffen ist, 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2021

Das Buch blieb hinter meinen Erwartungen zurück

0

Inhalt übernommen:

Amélie und Vincent treffen sich in jungen Jahren an der Sorbonne in Paris. Aus tiefen Blicken wird eine Nacht, in der sie an der Seine entlangspazieren. Im Morgengrauen verabreden sie ...

Inhalt übernommen:

Amélie und Vincent treffen sich in jungen Jahren an der Sorbonne in Paris. Aus tiefen Blicken wird eine Nacht, in der sie an der Seine entlangspazieren. Im Morgengrauen verabreden sie sich für den nächsten Tag. Vincent kommt, Amélie nicht. Zerfressen von Unsicherheit befürchtet sie, Vincents Interesse könne nicht ernst gemeint sein. Als sie schließlich doch zum Treffpunkt eilt, ist Vincent fort. Jahre vergehen, Vincent und Amélie erleben andere Leidenschaften und andere Ernüchterungen. Sie gehen Ehen ein, bekommen Kinder und warten auf ein Familienglück, das sich nicht einstellt. Der Zufall und später das Internet führen die Wege der beiden über den Verlauf von dreißig Jahren immer wieder zusammen. Mittlerweile steht jedoch etwas viel Größeres zwischen ihnen als Unsicherheit: das Leben.

Meine Meinung:

Den Anfang der Geschichte fand ich sehr interessant, der Schreibstil war flüssig, so dass ich schnell voran kam.Das änderte sich jedoch zunehmend, ich konnte keine wirkliche Nähe zu den Protagonisten aufbauen und ihr Handeln wurde mir immer unverständlicher.

Die Liebesgeschichte zwischen Amélie und Vincent zog sich zwar wie ein roter Faden durch das gesamte Buch, jedoch blieben die Figuren zu blass und waren nicht greifbar.Ihr Leben verlief über weite Strecken parallel zueinander, wobei mir die Parallelen zwischen Ihnen in dieser Häufigkeit zu viel waren.

Das Buch endet erwartungsgemäß, jedoch blieb etwas Raum für eigene Überlegungen, wie der Lebensweg der Protagonisten weitergehen könnte.

Was mir positiv auffiel war, dass die Autorin es geschafft hat, trotz des geringen Umfangs des Buches,ein Stück französisches Flair zu vermitteln.

Fazit:

Das Buch blieb deutlich hinter meinen Erwartungen zurück, so dass ich es leider nur mit drei Sternen bewerten kann.

Obwohl ich das Buch in einer Leserunde gelesen habe, möchte ich noch bemerken, dass ich den Preis für dieses sehr dünne Buch ,als deutlich zu hoch empfinde.