Leserunde zu "Ich, Eleanor Oliphant" von Gail Honeyman

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Gail Honeyman (Autor)

Ich, Eleanor Oliphant

Roman

Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

Mit ihrem Debüt "Ich, Eleanor Oliphant" ist Gail Honeyman ein anrührender Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Ihre erfrischend schräge Sicht auf die Dinge zeigt uns, was im Leben wirklich zählt. Liebe. Hoffung. Ehrlichkeit. Und vor allen Dingen die Freundschaft.

"Absolut mitreißend." Jojo Moyes

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 16.12.2016 - 19.03.2017
  2. Lesen 03.04.2017 - 30.04.2017
  3. Rezensieren 01.05.2017 - 14.05.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 01.05.2017

Vergangenheitsbewältigung und Selbstfindung

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Eine seltsame junge Frau, diese Eleanor Oliphant, etwas verschroben und weltfremd. Unangepasst wie sie nun mal ist, hat sie auch keine Freunde. Alles in ihrem Leben ist geregelt: arbeiten, essen, schlafen ...

Eine seltsame junge Frau, diese Eleanor Oliphant, etwas verschroben und weltfremd. Unangepasst wie sie nun mal ist, hat sie auch keine Freunde. Alles in ihrem Leben ist geregelt: arbeiten, essen, schlafen – mittwochs wird mit Mummy telefoniert und am Wochenende werden zwei Flaschen Wodka getrunken. Doch jetzt ist alles anders, plötzlich hat sie Pläne für die Zukunft. Eleanor hat sich Hals über Kopf in einen Mann verliebt, einen Musiker, den sie nur einmal gesehen hat. Ganz langsam, Schritt für Schritt entdeckt sie nun das reale Leben und muss dabei viele Rückschläge einstecken. Einen nicht unwesentlichen Anteil an ihrer Verwandlung hat Raymond, ein Arbeitskollege, der sich als treuer Freund erweist …

„Ich, Eleanor Oliphant“ ist der Debüt-Roman der jungen, in Glasgow lebenden schottischen Schriftstellerin Gail Honeyman, der bereits vor seinem Erscheinen große Beachtung fand. Es ist die Geschichte einer zutiefst einsamen Frau, die durch ihre bösartige Mutter, durch Schicksalsschläge in der Kindheit und durch die ständig wechselnden Pflegefamilien traumatisiert und zur Außenseiterin wurde. Eleanor hat Narben im Gesicht und Narben auf der Seele, verursacht durch ein Ereignis, über das sie nicht reden will, ja nicht reden kann, das sie verdrängt und das sie am liebsten ungeschehen machen möchte. Es ist interessant zu lesen, wie sie im Laufe der Ereignisse eine Wandlung durchmacht, die teils durch äußere Einflüsse und teils durch eigene Erkenntnis ausgelöst wird.

Honeyman lässt ihre Protagonistin selbst erzählen und uns somit an ihren Emotionen hautnah teilhaben, wodurch der Roman sehr authentisch wirkt. Schonungslos offen, erschreckend und voller bedrohlicher Begebenheiten, gleichzeitig aber voller Hoffnung und Zuversicht, berichtet Eleanor Oliphant über ihr Leben. Durch ihre erfrischend eigenwillige Art die Dinge zu sehen zeigt sie uns, wie wichtig doch Freundschaft und Kameradschaft im zwischenmenschlichen Umgang sind. Mit jedem Schritt in ihre Zukunft erfährt der Leser auch etwas aus ihrer Vergangenheit – bis sich am Ende die ganze bestürzende Wahrheit offenbart.

Dennoch ist es kein trauriges Buch, sondern eher eine Hommage an die Freundschaft. Durch den wunderbar natürlichen Schreibstil und die präzise Sprache lässt es sich gut und flüssig lesen und der hintergründige Humor zaubert dem Leser, bei aller Ernsthaftigkeit, ein beständiges Grinsen ins Gesicht. Man beendet das Buch in positiver Stimmung und mit dem guten Gefühl, dass es die Mühe wert ist, sich der Vergangenheit zu stellen und an die Zukunft zu glauben.

Fazit: Das Buch hat mich überzeugt – nicht die ganz große Literatur, aber sehr angenehm zu lesen.

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Veröffentlicht am 28.04.2017

Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt

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Das Buch
Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in ...

Das Buch


Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

Mit ihrem Debüt "Ich, Eleanor Oliphant" ist Gail Honeyman ein anrührender Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Ihre erfrischend schräge Sicht auf die Dinge zeigt uns, was im Leben wirklich zählt. Liebe. Hoffung. Ehrlichkeit. Und vor allen Dingen die Freundschaft.

Meine Meinung


Gail Honeyman ist in der Lage, den Leser vom ersten Satz an mitzureißen. Man fühlt sich direkt angesprochen, so als würde die Protagonistin nur einem allein ihre Geschichte erzählen wollen.

Wenn ich gefragt werde - von Taxifahrern, beim Friseur -, was ich so mache, antworte ich immer, dass ich im Büro arbeite. (Gail Honeyman: Ich, Eleanor Oliphant; S. 9)

Honeyman's Schreibstil gibt dem Buch, obgleich seines doch ernsten Themas, eine Leichtigkeit, die dem Leser in jedem Wort vermittelt wird. Der Roman lässt sich fließend und vor allem sehr schnell lesen, ohne dass man merkt, wieviele Seiten man schon wieder hinter sich hat.

Die Protagonistin, Eleanor Oliphant, wächst einem mit jeder Seite mehr ans Herz, handelt sie auch oft für einen selbst unverständlich mit ihrer sozialen - ich nenne es mal: Inkompetenz. Geprägt von ihrer schrecklichen Kindheit, lebt sie ein zurückgezogenes Leben ohne Freunde oder Familie. Mit diesem Leben scheint sie aber glücklich zu sein, sie hat keine besonders hohen Ansprüche an ein erfülltes Leben. Diese Tatsache bricht einem beim Lesen fast das Herz. Honeyman hat Eleanor so unglaublich authentisch dargestellt, dass man sie nur mögen kann, auch wenn sie auf ihre Weise völlig verkorkst ist - oder gerade deswegen? Aber auch andere Charaktere in dem Buch wirken absolut realistisch in ihrem Denken und Handeln.

An der Story gibt es kaum etwas auszusetzen. Man begleitet Eleanor durch ihren Alltag, durch gute Tage (S. 9-347), schlechte Tage (S. 351-513) und schließlich bessere Tage (S. 517-Ende). Vor allem die schlechten Tage geben dem Leser zu denken, während man bei den guten Tagen einfach nur Spaß am Lesen hat. Etwas unrealistisch fand ich jedoch, dass eine 30 Jahre alte Frau weder Spongebob noch McDonalds kennt. Selbst, wenn man kaum fernsieht und Fastfood-Ketten meidet, hat man davon schon gehört und (gerade McDonalds) es mit Sicherheit des Öfteren irgendwo in Werbungen etc. gesehen.

Enttäuschend war für mich das Ende. Es hat mich zum Einen einfach nicht zufriedengestellt und zum Anderen wirkt es so heruntergebrochen - als hätte die Autorin plötzlich keine Lust oder keine Zeit mehr gehabt, dem Buch ein würdiges Ende zu setzen. Ohne zu spoilern kann ich aber leider nicht darauf eingehen, was genau mich daran so gestört hat.

Fazit


Das ist auf jeden Fall kein Buch für Zwischendurch. Zwar lässt es sich schnell lesen, aber es ist es wert, sich die Zeit zu nehmen und über die Geschichte nachzudenken. Bis auf das nicht zufriedenstellende Ende (was eine rein subjektive Empfindung ist), steht einer Empfehlung nichts im Wege! 4 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Eine Studie der Einsamkeit

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Ich, Eleanor Oliphant ist eine Geschichte über Einsamkeit. Wie manche Menschen nicht nur zeitweise von der Einsamkeit besucht werden, stattdessen ist es für sie eine die Lebenslage bestimmender Zustand. ...

Ich, Eleanor Oliphant ist eine Geschichte über Einsamkeit. Wie manche Menschen nicht nur zeitweise von der Einsamkeit besucht werden, stattdessen ist es für sie eine die Lebenslage bestimmender Zustand. Und wieso deshalb auch die kleinsten Gesten von Freundlichkeit wichtig sein können.

Trotz ernster Themenbehandlung wie Depression, Kindesmisshandlung, Suizidgedanken, etc. ist die Geschichte dennoch voller Humor. Aufgrund der etwas weltfremden Art von der Hauptfigur Eleanor, kriegen wir als Leser Szenen zu lesen, die wenn auch traurig, einen dennoch zum Lachen bringen.

Auch wenn ich verstehen kann, wieso Eleanor zu der Person geworden ist, die sie nun mal ist und ich durchaus mit ihr fühle, fand ich sie ab und an ziemlich unsympathisch und an den Nerven reibend.

Eleanors Charakterisierung wird auch von dem Schreibstil betont. Der Roman liest sich nämlich als Gedankenstrom von Eleanor. Dadurch ist das ganze eigen, schrullig, witzig aber eben auch etwas ermüdend. Weil wir mitten im Kopf von Eleanor sind, wird auch wirklich jeder Gedanke und jedes Gefühl detailliert beschrieben - irgendwie schon zu detailliert?

Eleanors Vergangenheit, ihre Mutter, ihr geistiger Zustand waren für mich sehr von Interesse und so fand ich, dass das recht kurz kam. Ich hätte mir im Nachhinein gewünscht, dass sich die Storyline mit dem Musiker am Anfang schneller aufgelöst hätte, sodass wir später mehr Seiten zu diesem Punkt investieren können.
So war das Ende zwar ganz süß und optimistisch, aber ließ dann doch ein paar Fragen offen zurück.

Dennoch war Ich, Eleanor Oliphant ein unterhaltsames Leseerlebnis, weil ich einfach noch nie so eine Figur wie Eleanor erlebt habe - sie ist eben doch sehr besonders - und weil ich denke, dass die "Botschaft" des Romans wichtig ist. Ich denke, es ist durchaus lesenswert, auch wenn es mich nicht umgehauen hat.

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Veröffentlicht am 10.05.2017

Das seltsame Leben der Eleanor Oliphant

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Inhalt
Eleanor Oliphant ist Finanzbuchhalterin einer Grafikdesign-Agentur. Ihr Leben folgt einem strikten Tagesplan. Alles wiederholt sich. Sie geht nicht aus. Freundschaftliche Beziehungen sind ihr fremd. ...

Inhalt
Eleanor Oliphant ist Finanzbuchhalterin einer Grafikdesign-Agentur. Ihr Leben folgt einem strikten Tagesplan. Alles wiederholt sich. Sie geht nicht aus. Freundschaftliche Beziehungen sind ihr fremd. Die Nähe anderer Menschen kennt sie nicht. Um die Wochenenden voller Einsamkeit zu ertragen, ertränkt sie diese in Alkohol. Doch dann treten zwei Männer in ihr Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Durch deren Zutun beginnt sie langsam ihr Schneckenhaus zu verlassen und die Welt neu kennen zu lernen. Als sie sich aber zu öffnen beginnt, kommen auch die Schatten der Vergangenheit hoch. Sich diesen zu stellen, kann zu einem wahren Alptraum werden.

Meine Meinung
Nie hätte ich gedacht, dass Gail Honeymans Roman, der als Spiel zwischen Humor und Verstörtheit aufgebaut ist, mich beeindrucken könnte und gleichzeitig enttäuschen.

Der Leser lernt Eleanor Oliphant kennen, eine 30-jährige Angestellte, die auf den ersten Blick eine ganz normale Frau sein könnte. Erst bei genauer Betrachtung fallen Eigenheiten auf, die sie anders machen. Niemand ahnt, dass ihr Leben völlig durchorganisiert ist und sie sich beinahe von allem "normalen" zurückzieht. Diese Weltfremdheit führt dazu, dass ihre sozialen Kontakte unterentwickelt sind und Freundschaften nicht einmal bestehen. Zu ihren einzigen Regelmäßigkeiten in dieser Beziehung, gehören einzig die Besuche des Sozialdienstes und die wöchentlichen Anrufe von "Mummy". Diese sind aber weder fördernd noch aufbauend.

Eleanor stellt sich leider als schwieriger Charakter heraus. Sie schafft es mal liebenswert zu erscheinen, dann aber auch wieder als extrem anstrengend. Ja, man merkt, dass sie einsam ist, doch manchmal gewann der Eindruck, dass sie es gar nicht anders will. Es kam vor, dass sie sich über andere stellte und sich als etwas Besseres ansah, was sie mir unsympathisch machte. Auch ihre Vorstellung von gesunder Lebensweise und die Verurteilung anderer machte dieses Bild nicht besser. Was mich aber am meisten an Eleanor nervte, war sicherlich ihr Gerede von Geld. Dauernd beschwert sie sich, dass alles so viel kosten würde. Wenn es aber darum geht Kollegen etwas zu schenken und jeder etwas fürs Geschenk dazu gibt, ist ihr dies unbegreiflich und verschwendet. Wenn es dann aber darum geht sich Alkohol zu kaufen, ist alles in Ordnung. Nee, musste nicht sein.

Die Geschichte nimmt aber erste Fahrt auf, als gleich zwei Männer in ihr Leben treten. In den einen verliebt sie sich augenblicklich und erklärt es zu ihrem "Projekt" ihr zu erobern. Dabei geht sie mit einer Ernsthaftigkeit vor, die schon an Obsession grenzt. Einerseits ist dies durchaus amüsant, andererseits aber auch verstörend, da es schon dem Stalking nahe kommt. Der andere Mann wird zu einem gewissen Grad ein Freund, über den sie aber viel meckert, da er in ihren Augen ein verschwenderisches Leben führt.

Traurig war auch, dass Eleanor viel auf Äußerlichkeiten legte. Sie es nun bei den Männern oder ihr selbst. All die Veränderungen, die sie anstrebt, haben nichts mit ihrem Charakter zu tun. Sie arbeitet daran hübsch zu werden, statt zu einer liebenswerten Person. Leider ist dies aber auch eine gute Zusammenfassung der heutigen Gesellschaft. Schönheit wird zumeist höher gewertet als ein gutes Herz, denn diese ist auch ohne Anstrengung sichtbar, während man den Charakter erst kennen lernen muss.

Versteht mich nicht falsch, aber der Humor und die oft verstörenden Handlungen so wie Eleanors Seltsamkeiten sind es nicht, die diesen Roman so lesenswert machen. Viel mehr ist es Eleanors Vergangenheit. Über die gesamte Handlung werden dem Leser Brotkrumen zugeworfen, einzelne Abschnitte vorgeführt, die erst später das große Ganze enthüllen. Sie sind es, die bei der fehlenden Spannung, den Leser an den Seiten halten. Die Tatsachen, die schließlich ans Licht kommen, passen zu der Person, die Eleanor geworden ist. Es wird offenbart, was sie zu dieser unsozialen Einzelgängerin machte. Zwar werden hier die meisten Fragen beantwortet, doch manches blieb mir dann doch zu offen.

Fazit
"Ich, Eleanor Oliphant" ist durchaus ein Buch, das unterhalten kann. Zwar bleibt der Humor recht flach und die Handlung eher spannungsfrei, doch die Eigenheiten der Charaktere machen trotzdem viel aus. Wer keine hohen Erwartungen an die Handlung stellt, wird durchaus auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 06.05.2017

Leider nicht ganz das, was ich erwartet hatte :(

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Ich habe echt ein Faible für außergewöhnliche Geschichten und etwas skurrile Protagonisten. Genau deshalb fühlte ich mich von Gail Honeymans Debütroman auch sofort angezogen, als ich zum ersten Mal den ...

Ich habe echt ein Faible für außergewöhnliche Geschichten und etwas skurrile Protagonisten. Genau deshalb fühlte ich mich von Gail Honeymans Debütroman auch sofort angezogen, als ich zum ersten Mal den Klappentext las.

Eleanor ist Ende 20 und sie ist echt schräg. Eigentlich schon ein wahnsinnig guter Grund, warum ich sie mögen müsste. Doch Eleanor hat so viele Eigenheiten, das sie selbst mir schon fast zu viel des Guten sind. Aber vielleicht erstmal von vorn. Die Gute arbeitet in einem Büro, sie mag ihre Kollegen nicht besonders, was auf Gegenseitigkeit beruht. Eleanor hat außerdem keine Freunde und obwohl sie keinen eigentlichen Lebensinhalt hat, ist ihr Tagesablauf straff durchorganisiert. Sie isst am liebsten Pasta, denn da macht das Zubereiten keine Umstände und das Wochenende übersteht sie am Besten, wenn sie sich genug Wodka reinkippt. Ansonsten sinniert sie über ihre Umwelt und führt Gespräche mit sich selbst. Es ist ja sonst auch niemand da.

Doch dann ändert sich plötzlich alles, als sie auf einem Konzert, für das sie die Karten gewonnen hat, dem Sänger verfällt. Sie ist Feuer und Flamme und komplett davon überzeugt, das er die Liebe ihres Lebens sein wird. Eleanor blüht auf und macht komplett verrückte, für sie völlig untypische Dinge, wie eine Pizza bestellen, Kochen lernen, und so weiter. Für normale Menschen, völlig normale Dinge eigentlich.

Diese Veränderung mit anzusehen, war einerseits absolut köstlich und amüsant, aber andererseits hat es mich auch sehr traurig gemacht und ich habe mich schon gefragt wie es so weit kommen konnte, das Eleanor erst so alt werden muss, um mit dem Leben zu beginnen. Was ist denn da nur schief gelaufen ?

Ich begleite sie also auf 528 Seiten dabei, wie sie selbst durch ihr seltsames Leben stolpert und sich ganz unsicher und zaghaft aus ihrer Einsiedlerhöhle traut, was nicht zuletzt Raymond geschuldet ist, der sich in Eleanors Augen vom komischen Kauz zum besten Freund entwickelt.

Im Verlauf der Geschichte erfährt man, wie es zu diesem einsamen Leben gekommen ist, was sicher interessant gewesen wäre, wenn Gail Honeyman die Umsetzung etwas spannender gestaltet und besser durchdacht hätte. Es werden so viele wichtige Themen angeschnitten, die dann sehr oberflächlich abgehandelt werden und wenn ich ehrlich bin, dann passierte auch viel zu wenig, um mich am Lesen zu halten.

Immer wieder habe ich das Buch zur Seite gelegt und musste mich stellenweise regelrecht dazu zwingen weiterzulesen. Wäre das Buch kein Leserundenbuch gewesen, dann weiß ich nicht, ob ich wirklich bis zum Ende durchgezogen hätte, denn fesseln konnte es mich eben nur bedingt und auch amüsiert hat es mich eigentlich nur am Anfang.

Die Ansätze waren zweifelsohne gut, aber als Gesamtes konnte mich Eleanors Geschichte nicht so wirklich überzeugen, obwohl ich die Geschichte wirklich mögen wollte.

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