Cover-Bild Helden auf der Couch
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  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 17.09.2019
  • ISBN: 9783499606724
Claudia Hochbrunn, Andrea Bottlinger

Helden auf der Couch

Von Werther bis Harry Potter – ein psychiatrischer Streifzug durch die Literaturgeschichte

Ein amüsanter Streifzug durch die Literaturgeschichte, der zeigt: Romanfiguren sind auch nur Menschen, und jeder gute Held hat eine Macke. Claudia Hochbrunn, Fachärztin für Psychiatrie, und Literaturwissenschaftlerin Andrea Bottlinger fragen: Hätte eine Erziehungsberatung Ödipus' Eltern vor dem Schlimmsten bewahren können? Wäre Romeo und Julias Geschichte anders verlaufen, wenn sie keine pubertierenden Teenager gewesen wären? Und kompensiert in «Fifty Shades of Grey» Christian nicht seine fehlende Männlichkeit mit erotischen Fantasien? Was wäre eigentlich gewesen, wenn unsere Helden rechtzeitig einen Psychiater aufgesucht hätten? Ihr Fazit: Dann gäbe es kaum gute Geschichten! Ein überraschender Blick auf die Literatur durch die Brille der Psychologie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2021

Wie sich die Literatur im Wandel der Zeit verändert - oder auch nicht.

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In diesem Büchlein über bekannte Werke der (Welt-) Literatur beleuchten die beiden Autorinnen Claudia Hochbrunn und Andrea Bottlinger die jeweiligen Protagonisten und teilweise die Autoren unter unterschiedlichen ...

In diesem Büchlein über bekannte Werke der (Welt-) Literatur beleuchten die beiden Autorinnen Claudia Hochbrunn und Andrea Bottlinger die jeweiligen Protagonisten und teilweise die Autoren unter unterschiedlichen Aspekten. Klingt trocken? Ist es aber nicht, da beide Autorinnen stets auch mit einem zwinkernden Auge und einer nicht allzu kleinen Portion Humor erzählen.

Zunächst erfährt der Leser - falls er das besprochene Werk nicht ohnehin kennt - einen kurzen Ausriss der Handlung und gleichzeitig ordnet die Buchwissenschaftlerin Bottlinger es in die Zeit ein, in der das Werk entstand. Es ist überaus spannend zu erfahren, inwiefern sich Weltansichten und das ganz normale Leben in der Literatur der Zeit wiederfindet. Das mag erst einmal nicht ungewöhnlich klingen, allerdings war ich hin und wieder wirklich erstaunt darüber, was sich wirklich alles findet. Als normaler Konsument von literarischen Werken macht man sich darüber wohl eher selten mal Gedanken. Ich war so des Öfteren überrascht, wie gesellschaftskritisch einige Werke tatsächlich sind. Und wer kennt sie nicht, die Frage im Schulunterricht “Was wollte uns der Dichter damit sagen?” Nun, in diesem Buch erklärt Bottlinger so einiges davon.

Im zweiten Teil der Betrachtung geht es um den psychologischen Aspekt, dem sich Claudia Hochbrunn widmet. Diese erklärt allgemeinverständlich die Zusammenhänge und auch, wie so einige Dramen in der Literatur hätten vermieden werden können. Relativ häufig ist es die mangelnde Kommunikation zwischen den Handelnden, die zu den weltweit bekannten Szenarien führten, weshalb das Buch nur allzu aktuell ist. Darüber hinaus werden Themen wie Anderssein und dessen Akzeptanz, Toleranz füreinander angesprochen, die gestern wie heute aktuell sind und zum Nachdenken anregen. Denn auch wenn beide Autorinnen stets mit einer humorvollen Note aufwarten, beinhalten ihre Texte vieles, das sich in den heutigen Alltag übertragen lässt.

Besonders spannend fand ich den Aspekt, dass sich einige Dinge, die schon in früheren Werken “funktionierten”, sich auch in jüngeren wiederfinden können. Ob dies nun gewollt oder ungewollt vom jeweiligen Autoren war, sei einmal dahin gestellt, aber interessant ist es allemal. Ebenso aufschlussreich fand ich die Erörterung zweier Werke, die auf den ersten Blick so gar nichts miteinander gemein, aber dennoch einen gemeinsamen Kern haben.

Auch wenn das Buch in der Kategorie Sachbuch angesiedelt ist, liest es sich beinahe wie ein Roman mit Kurzgeschichten. Die Autorinnen schreiben locker leicht und sehr gut verständlich. Dabei heben sie an keiner Stelle den berühmten Zeigefinger, sondern machen den Leser lediglich auf bestimmte Aspekte aufmerksam. Mir machte es von der ersten bis zur letzten Seite außerordentlich viel Spaß mit den beiden auf diese Reise zu gehen. Natürlich sind es die Bücher, die der Leser selbst gelesen hat, die besonders fesselnd sind, jedoch habe ich auch festgestellt, dass ich das ein oder andere Werk nun ganz sicher einmal zur Hand nehmen werde. Und andere, die ich vielleicht bereits kenne, noch einmal unter diesen Gesichtspunkten lesen möchte.

Fazit:
Eine wundervolle Reise durch viele Epochen der (Welt-) Literatur, die sich unbedingt lohnt zu unternehmen. Es macht unglaublich viel Spaß, vielleicht über seinen Lieblingshelden ganz Neues zu erfahren, was man so noch nie gesehen hat. Lesenswert und von mir eine ganz klare Empfehlung. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Witzig, intelligent und voller toller Anspielungen!

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Lest ihr gerne E-Books? Ich für meinen Teil lese lieber „richtige“ Bücher. Vor allem, weil ich sie auch gerne im Regal stehen habe – und wie ich mich kenne, würde ich geliebte E-Books nachher nur nochmal ...

Lest ihr gerne E-Books? Ich für meinen Teil lese lieber „richtige“ Bücher. Vor allem, weil ich sie auch gerne im Regal stehen habe – und wie ich mich kenne, würde ich geliebte E-Books nachher nur nochmal zusätzlich fürs Regal nachkaufen. Bei dem Buch, das ich euch jetzt vorstelle und das ich eben als E-Book gelesen habe, bin ich genau das auch schon am Überlegen!
Es geht um „Helden auf der Couch“. In diesem Werk wird der Leser von einer Literaturwissenschaftlerin und einer Fachärztin für Psychiatrie durch die großen Geschichten der Literatur geführt. Sei es König Artus, Sherlock Holmes, Romeo und Julia, Harry Potter, Bella und Edward oder auch Christian Grey – all diese Persönlichkeiten und noch weitere finden sich in „Helden auf der Couch“ wieder. Literaturwissenschaft und Psychologie in Kombination – wie hätte es mir nicht gefallen können? Die verschiedenen Geschichten werden dem Leser anfangs immer durch eine kleine Zusammenfassung des Inhalts nahgebracht, was es mir ermöglicht hat, auch die Erläuterungen zu den Büchern zu verstehen, die ich selbst bisher noch nicht gelesen habe. Konkretes Vorwissen aus der Literaturgeschichte oder der Psychologie sind außerdem nicht nötig – Claudia Hochbrunn und Andrea Bottlinger erklären ihre Sicht auf die Dinge in einem verständlichen, amüsanten und modernen Schreibstil, der durch die zusätzlich angenehmen Kapitellängen abgerundet wurde. Das Buch eignet sich perfekt für Zwischendurch oder auch als lockere Abendlektüre – mit seinem Witz und den gleichzeitig intelligenten Anspielungen lässt es den Leser freudig durch die Analyse sowohl altbewährter als auch moderner Klassiker wandern. Auch jetzt denke ich noch immer gerne an bestimmte Ausschnitte zurück und wünsche mir beim Schauen einer Serie oder dem Lesen eines Buches, dass die beiden Autorinnen ihr Werk im Bezug darauf fortsetzen mögen. Schließlich ist es doch schon sehr reizvoll, zu verstehen, welche Charakterzüge welche Geschichte zur Folge hatten – und was eigentlich geschehen wäre, wenn die vielen bekannten Personen früh genug psychotherapeutische Unterstützung bekommen hätten.

Veröffentlicht am 20.03.2020

Humorvoll, sachlich und doch mit dem gewissen Etwas entführt das Buch in verschiedene Welten, hinter dessen Fassade man schon immer einmal schauen wollte.

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Inhalt:

Ein amüsanter Streifzug durch die Literaturgeschichte, der zeigt: Romanfiguren sind auch nur Menschen, und jeder gute Held hat eine Macke.
Claudia Hochbrunn, Fachärztin für Psychiatrie, und ...

Inhalt:

Ein amüsanter Streifzug durch die Literaturgeschichte, der zeigt: Romanfiguren sind auch nur Menschen, und jeder gute Held hat eine Macke.
Claudia Hochbrunn, Fachärztin für Psychiatrie, und Literaturwissenschaftlerin Andrea Bottlinger fragen:
Hätte eine Erziehungsberatung Ödipus' Eltern vor dem Schlimmsten bewahren können?
Wäre Romeo und Julias Geschichte anders verlaufen, wenn sie keine pubertierenden Teenager gewesen wären?
Und kompensiert in «Fifty Shades of Grey» Christian nicht seine fehlende Männlichkeit mit erotischen Fantasien?
Was wäre eigentlich gewesen, wenn unsere Helden rechtzeitig einen Psychiater aufgesucht hätten?
Ihr Fazit: Dann gäbe es kaum gute Geschichten! Ein überraschender Blick auf die Literatur durch die Brille der Psychologie.

Meinung:

Cover

Erst einmal ist dieses Cover einfach nur richtig schön. Es hat mich persönlich direkt angesprochen, da die Aufmachung Harry Potter verkörpert, was besonders das Interesse für junge Leser wecken könnte.

Zudem scheint durch die Farbgebung der Hintergrund trotzdem im Mittelpunkt zu stehen, was mir wirklich sehr gut gefällt.

Ein Cover was mich vor allem in diesem Genre sofort angesprochen hat.
In einer Buchhandlung würde ich direkt stehen bleiben und das Buch näher betrachten, da es wirklich ansprechend gestaltet wurde.

Aber auch der Titel klingt spannend und hat mein Interesse geweckt. Er ist eben nicht sehr typisch und passt doch perfekt zum Inhalt.

Schreibstil

Ich muss sagen, ich habe bisher leider noch nicht wirklich viele Bücher in diesem Bereich gelesen.
Aus diesem Grund war ich wirklich sehr gespannt ob mich die einzelnen Geschichten überzeugen können oder nicht.

Der Schreibstil ist in meinen Augen sehr sachlich und Fakten basiert, was das Gefühl von Wissen vermittelt.
An der einen oder anderen Stelle wird jedoch auch gewertet, weshalb ich sagen würde, dass das Buch nicht einen klassischen Schreibstil verkörpert.

Ab und an muss man einmal lachen, oder man hat mit den Charakteren mitgefühlt, da man ihre eigentliche Geschichte bereits kannte. Es gab immer wieder neue spannende Blickwinkel, was insgesamt für ein rundes Gesamtbild gesorgt hat.

Handlung

Das Buch war in meinen Augen perfekt strukturiert.

Zunächst bekam man einen kleinen Einblick in die Geschichte. Dadurch wurden einem die Charaktere erneut ins Gedächtnis gerufen und man konnte für einen kurzen Moment in Erinnerungen schwelgen.

Danach wurden die einzelnen Charaktere aus psychologischer Sicht betrachtet, ehe auf die Gesamtkomposition erneut eingegangen wurde.

Es lässt sich schwer etwas über die vielen einzelnen Geschichten sagen, außer, dass mir manche besser gefallen haben als andere.

Manchmal musste ich mich wirklich zusammenreißen und dachte: "Das kann doch nicht wahr sein!". Doch irgendwie war es das schon.

Ab und an wurde die Erinnerung in ein ganz anderem Licht dargestellt und die inneren Konflikte noch weiter thematisiert, als es in der eigentlichen Geschichte der Fall war. Und auch wenn die eine oder andere Stelle sehr kritisch war, war es doch sehr spannend darüber zu lesen, wie alles hätte verhindert werden können oder die Charaktere sich weiterentwickelt hätten.

Zusammenfassung

Wer großes Interesse an der Psychologie hegt, für den ist das Buch auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Humorvoll, sachlich und doch mit dem gewissen Etwas entführt das Buch in verschiedene Welten, hinter dessen Fassade man schon immer einmal schauen wollte.

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