Cover-Bild Gesammelte Werke
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mareverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 912
  • Ersterscheinung: 12.10.2021
  • ISBN: 9783866486614
Lydia Sandgren

Gesammelte Werke

Stefan Pluschkat (Übersetzer), Karl-Ludwig Wetzig (Übersetzer)

Der Göteborger Verleger Martin Berg steckt in einer Krise: Die Verlagsgeschäfte stocken, Martins Frau Cecilia ist Jahre zuvor spurlos aus seinem Leben verschwunden, sein großes Romanprojekt liegt unvollendet in der Schublade und seine Freundschaft zu dem gefeierten Künstler Gustav Becker scheint endgültig erkaltet. Während Martin in Erinnerungen an seine Studienzeit in der Göteborger und Pariser Bohème versinkt, blickt seine Tochter Rakel an jeder Straßenecke in die Augen ihrer verschwundenen Mutter, deren Porträt das Plakat einer großen Gustav-Becker-Retrospektive ziert. Als Rakel glaubt, Cecilia in dem Roman eines Berliner Schriftstellers wiederzuerkennen, scheint es an der Zeit, den Schatten, der über ihrer Familie liegt, endlich zu vertreiben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2021

Liebe zur Literatur

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"Gesammelte Werke" von Lydia Sandgren ist ein wortgewaltiges und sehr umfangreiches Debüt. Im Mittelpunkt steht hier der schwedische Verleger Martin Berg, Sehr viel erfahren wir hier von seinen Jugend- ...

"Gesammelte Werke" von Lydia Sandgren ist ein wortgewaltiges und sehr umfangreiches Debüt. Im Mittelpunkt steht hier der schwedische Verleger Martin Berg, Sehr viel erfahren wir hier von seinen Jugend- und Studienjahren und seiner tiefen und langjährigen Freundschaft zu dem Künstler Gustav Becker. Auch seine Kinder Rakel und Elis werden hier umfassend begleitet und beschrieben. Grade die Erzählungen von Rakel empfand ich als erfrischende Auflockerung, eine etwas andere Sicht auf die Dinge.
Über allem schwebt das Verschwinden von Cecilia, Ehefrau von Martin und Mutter der beiden Kinder. Sie verschwand, als die Kinder noch klein waren und so wirklich wird nicht darüber gesprochen in der Familie Berg.
In jeder einzelnen Seite kommt hier die Liebe zur Literatur zum Ausdruck, die der Autorin, aber auch der Protagonisten. Vieles dreht sich um das Schreiben, Lesen und Verlegen von Büchern.
Auch die Jugendfreundschaft zwischen Martin und Gustav wird sehr ausführlich beschrieben und analysiert, in dem Buch ist viel Zeit für die Entwicklung jeden einzelnen Charakters. Das ist hier die große Stärke des Buches, es ist so lang, dass sich jeder Charakter entwickeln kann und man ihm als Leser näherkommen kann. Das ist aber auch die einzige Schwäche, die ich hier empfunden habe, ich lese sehr gerne dicke Bücher, aber hier war mir einiges zu langatmig, zu umfangreich dargestellt.
Ansonsten liest sich das Buch flüssig und gut, der Sprachstil ist klar und abwechslungsreich, ich habe es sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Ein tolles, lesenswertes Buch

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Lydia Sandgrens Buch "Gesammelte Werke" lässt schon optisch nichts aussparen. Obwohl die Covergestaltung eher schlicht gehalten ist, ist sie dennoch ansprechend und lädt zum Lesen ein.
Sandgrens Sprache, ...

Lydia Sandgrens Buch "Gesammelte Werke" lässt schon optisch nichts aussparen. Obwohl die Covergestaltung eher schlicht gehalten ist, ist sie dennoch ansprechend und lädt zum Lesen ein.
Sandgrens Sprache, mit der sie uns, also deren Leser, durch das, nicht gerade dünne, Buch zieht, ist einfach nur schön.
Nicht nur feinfühlig und klug erzählt sie von einer besonderen Freundschaft und einer besonderen Liebe, sondern sie setzt nicht zuletzt der
Liebe zur Literatur ein Denkmal.

Ich kann mich nur der Meinung von Borås Tidning anschließen, welcher folgendes über das Buch zu sagen hatte: "Ein herausragendes Debüt und eine Hommage an das Lesen, die Literatur, die Kultur, die Sprache und das Schreiben".

An alle, die sich überlegen dies Buch zu kaufen oder zu lesen und nur wegen dem beachtlichen Umfang daran zu zweifeln, denen möchte ich gerne empfehlen, es trotzdem zu tun. Es erwartet euch eine gutes Buch, das zu lesen es sich lohnt.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Der Auftakt

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Mit "Gesammelte Werke" liegt der Debütroman der Schwedin Lydia Sandgren vor, für dessen Erstellung sie knapp zehn Jahre brauchte, Und diesen langen Schaffensprozess merkt mensch diesem Buch im Umfang ...

Mit "Gesammelte Werke" liegt der Debütroman der Schwedin Lydia Sandgren vor, für dessen Erstellung sie knapp zehn Jahre brauchte, Und diesen langen Schaffensprozess merkt mensch diesem Buch im Umfang von über 850 Seiten definitiv an. In ihm widmet sich die Autorin anhand der Verlegers Martin Berg, seiner verschwundenen Frau Cecilia und seiner Tochter Rakel den ganz großen Themen des Lebens und nimmt sich Zeit Freude und Schmerz, Gewinn und Verlust, Liebe und Ablehnung vor den Augen der Leserinnen sichtbar werden zu lassen. Diese Zeit benötigen auch die Leserinnen, um sich auf die Geschichte und die Charaktere näher einzulassen und den Ereignissen zu folgen.
Die Sprache der Autorin ist lebendig und skizzierend, ohne dabei die Phantasie zu sehr einzuengen oder die Leser_innen fesseln zu wollen. Dies führt dazu, dass dieses Buch auch gut in Etappen gelesen werden kann und zwischendurch der Raum für andere Gedanken und Impulse bleibt.
Wer bereit ist, sich auf ein längeres Leseabenteuer zu begeben, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Eine Überraschung

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Martin und Gustav waren seit ihrer Kindheit Freunde, dann kam Cecilia dazu als Martins Frau und Gustavs Muse. Martin schreibt und verlegt Bücher, Gustav malt. Diese ungewöhnliche Beziehung geht ...

Martin und Gustav waren seit ihrer Kindheit Freunde, dann kam Cecilia dazu als Martins Frau und Gustavs Muse. Martin schreibt und verlegt Bücher, Gustav malt. Diese ungewöhnliche Beziehung geht so lange gut, bis Cecilia verschwindet zurück bleiben Martin und die beiden Kinder Elis und Rakel.
Nun ist Gustav auch nicht mehr erreichbar und Martin kümmert sich weniger um seinen Verlag und seine fast erwachsenen Kinder sondern verliert sich immer mehr in seinen Erinnerungen. Vor allem dadurch weil die Kinder den Eltern unabsichtlich nacheifern. Der Junge mit seinem Interesse an französischen Schriftstellern und der Pariser Boheme. Eine Zeit die Martin sehr intensiv in Paris gelebt hat. Rakel ähnelt immer mehr ihrer intelligenten Mutter.
In dem Buch geht es um Beziehungen, Freundschaften, Kunst und vor allem um Bücher. Es ist fast ein Kanon der zu lesenden Bücher, alles Werke bekannter Schriftsteller teilweise Nobelpreisträger.
Alles wird in Einzelheiten beschrieben, die besondere Freundschaft der beiden Männer die über Jahrzehnte andauert, Bücher die Martin wichtig sind, die Kinder und ihre Verhaltensweisen und die abwesende Cecilia die doch immer noch nach all den Jahren wie ein Geist über allem schwebt. Die Frage wo sie ist, vor allem da ein Roman aus Deutschland auftaucht der das Gefühl vermittelt er könnte sie beschreiben, schwebt über allem und hält dadurch die Spannung in dem ansonsten ruhigen Buch.
Es ist ein dickes Buch ( ich bevorzuge dicke Bücher weil sie ausführlicher sind und mehr zu erzählen haben ) aber man merkt es nicht, man geht durch die Geschichte ohne zu spüren wie die Zeit vergeht.

Veröffentlicht am 25.10.2021

Faszinierend - aber muss ich das wirklich ALLES wissen?

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Tolle Autorin, toller Stil, keine Frage. Und ist sie tatsächlich erst 1987 geboren, diese Lydia Sandgren, die so kundig und vor allem unglaublich atmosphärisch über die 1970er und 1980er zu berichten vermag? ...

Tolle Autorin, toller Stil, keine Frage. Und ist sie tatsächlich erst 1987 geboren, diese Lydia Sandgren, die so kundig und vor allem unglaublich atmosphärisch über die 1970er und 1980er zu berichten vermag? So, als wäre sie bei all den Punk-Konzerten und Diskussionen über Wittgenstein - um nur mal zwei Beispiele zu nennen - in Personam dabei gewesen?

Denn heute, im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts - da reflektiert man doch sowohl die Punk-Kultur als auch die Geistesgeschichte und Philosophie vorhergehender Jahrhunderte ganz anders! Und ich kann es wirklich aus Erfahrung (charmanterweise sogar sowohl in Schweden als auch in Deutschland den beiden Ländern bzw. Kulturkreisen, die im Roman eine Rolle spielen) behaupten, bin ich der Autorin doch um gute 20 Lebensjahre voraus.

Aber nein, weder hätte ich das breite geisteswissenschaftliche Fundament noch das Vermögen, Ton, Raum und Zeit so genau zu treffen. um Martin Berg und seiner Familie bis tief hinein in Details zu Themen der letzten Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts zu folgen.

Um diese hier nämlich geht es in dem stellenweise doch sehr ausufernden Roman, zudem noch um Martins Jugendfreund Gustav, mit dem zusammen er einen Verlag hat. Berichtet wird aus den Perspektiven Martins und seiner Tochter Rakel, die im Gegensatz zu ihm des Deutschen perfekt mächtig ist und sich nach einer bestimmten Lektüre der Mutter, die vor rund 15 Jahren spurlos verschwand, auf den Spuren wähnt. Sie meint, diese im Chrakter eines Romans wiederzuerkennen.

Lydia Sandgren hat einen anbetungswürdigen Stil, sie ist klug und witzig - aber muss sie denn wirklich das gesamte Füllhorn über ihre Leser ausgießen? Ganz klar war es mir nämlich des Guten zu viel und das nicht nur ein bisschen. Ich denke, dass einige der vorkommenden Gestalten getrost etwas marginaler hätten abgehandelt werden, einige Geschehnisse etwas mehr im Ungenauen hätten gelassen werden können.

Möglicherweise hätte das den Roman sogar noch aufgewertet. Er hat mir wirklich gut gefallen, aber dennoch zögere ich damit, bekanntzugeben, dass ich keine Zeile der Lektüre bereue.