Majestätisch sowie tödlich - Die Capaill von Thisby
Maggie Stiefvater ist mit dieser Geschichte, meiner Meinung nach, eine ganz wunderbare Umsetzung der Kelpies gelungen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an fesseln können, die Insel Thisby hat mich ...
Maggie Stiefvater ist mit dieser Geschichte, meiner Meinung nach, eine ganz wunderbare Umsetzung der Kelpies gelungen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an fesseln können, die Insel Thisby hat mich mit ihrem rauen Charme von Beginn an gefangen genommen. Auch das Cover gefiel mir gut, passt es doch, besonders im Nachhinein, sehr gut zur Handlung und verzichtet auch jeglichen Schnickschnack, den es in der Geschichte schließlich auch nicht gibt.
Besonders von den Kelpies war ich, als Pferdenärrin, im Verlauf des Buchs verzaubert. Ich konnte Seans außergewöhnliche Beziehung zu ihnen gut nachfühlen. Besonders Corr hatte es mir natürlich angetan. Auch Pucks nur zögerliche, schrittweise Annäherung an die Capaill Uisce hat die Autorin glaubhaft gestaltet, bedenkt man ihre Vorgeschichte mit den Wesen, die so gefährlich wie majestätisch sind.
An sich gefiel mir auch die Gestaltung der Charaktere gut, obwohl (oder vielleicht gerade weil) sie völlig von den typischen Heldenfiguren vieler Geschichten abweichen. Beide sind sehr eigensinnig und mutig, sie sind geprägt von dem harten Leben auf der Insel. So starrköpfig wie beide auch sein mögen muss man sie doch einfach lieben, mit allen Ecken und Kanten, ganz besonders den eher schweigsamen Sean. Man kann ihren Schmerz förmlich greifen, fühlen wie sie kämpfen. Für ein besseres Leben, die Leute die sie lieben und zuletzt auch einander. Und man kann sich für sie nur wünschen, dass es sich lohnt, denn gerade Sean verdient es, endlich seinen Traum zu leben. Auch die Chemie der beiden ist förmlich greifbar und das, obwohl die Romance nie im Vordergrund steht. Sei entwickelt sich langsam (für mich am Ende fast zu langsam) und wurde von der Autorin mit viel Gefühl gestaltet.
Beim bittersüßen Ende hat mir zwar das Herz geblutet und doch war ich auch irgendwie glücklich damit, wie Maggie Steifvater diese großartige Geschichte zu einem Ende geführt hat. Ein rundum makelloses Friede-Freude-Eierkuchen-Ende wäre weder den Charakteren, noch dem Setting gerecht geworden.
Ich kann das Buch nur allen wärmstens ans Herz legen, besonders während stürmischer Tage am Meer, bei denen ich es genießen konnte.