Eva Gosciejewicz (Sprecher), Andrea Sawatzki (Sprecher), Valery Tscheplanowa (Sprecher), Claudia Marquardt (Übersetzer)
Drei Frauen, drei Leben, drei Kontinente – und dieselbe Sehnsucht nach Freiheit Drei Lebenswege, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und dennoch teilen Smita, Giulia und Sarah das gleiche Schicksal: Alle drei kämpfen mutig gegen die Widerstände des Lebens. Smita, die Unberührbare, opfert in Indien ihr Haar dem Gott Vishnu, denn ihrer Tochter soll es einmal besser ergehen. In Palermo rettet Giulia die Perückenfabrik ihres Vaters vor dem Bankrott. Und als in Montreal die erfolgreiche Anwältin und alleinerziehende Mutter Sarah erkrankt, schöpft sie mit ihrer Perücke neuen Lebensmut. In leuchtenden Bildern nehmen uns Andrea Sawatzki, Eva Gosciejewicz und Valery Tscheplanowa mit auf eine Reise rund um den Globus – eine Hymne auf das Leben und den Mut aller Frauen dieser Welt.
"Der Zopf" von Laetitia Colombiani ist ein absolutes Meisterwerk!
Die Italienerin Giulia ist Mitte zwanzig, ledig und Tochter eines Unternehmers, der das seit Generationen bestehende Familienunternehmen ...
"Der Zopf" von Laetitia Colombiani ist ein absolutes Meisterwerk!
Die Italienerin Giulia ist Mitte zwanzig, ledig und Tochter eines Unternehmers, der das seit Generationen bestehende Familienunternehmen leitet. Als dieser einen tragischen Unfall erleidet, muss Giulia das Unternehmen retten. Doch wer wird ihr helfen? Wer hört der jungen Sizilianerin zu, die doch in Gedanken nur bei ihrem komatösen Vater ist?
Die kanadische Anwältin Sarah hat drei Kinder, zwei Ehemänner, aber das ist alles nicht von Belang. Denn alles was für sie zählt ist ihr Job. Diesen stellt sie gern über ihr Privatleben, ihre Kinder, ihre Liebe und auch über ihren eigenen Körper. Die Kämpfernatur steht nun vor ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und auf einmal hat sie keinen Halt mehr.
Die Inderin Smita ist eine Unberührbare. Doch dieses Schicksal soll ihre Tochter nicht ereilen. Sie soll das Leben bekommen, dass sich Smita immer gewünscht hat! Als sie jedoch erkennt, dass dies in ihrem Dorf nicht funktionieren wird, flieht sie mit ihrer Tochter von Ehemann und altem Leben, um ihrer Tochter das Leben zu geben, dass sie möchte.
Die Geschichten werden jeweils von den Frauen erzählt und wir hören direkt in ihre Gedankenwelt.
Drei so unterschiedliche Frauen, deren Schicksale dennoch wie in einem Zopf verbunden sind.
Es sind Monologe, aber das macht es so besonders. Ich konnte mich in jede der Frauen hinein versetzen, was mir häufig sowohl Gänsehaut bereitete, als auch Tränen in die Augen trieb!
Gesprochen wird das Hörbuch von drei sehr einfühlsamen Frauen, die ihnen die Stärke geben, die sie verdient haben!
Unglaublich einfühlsame Stimmen, Betonungen sind wunderbar und es ist dadurch ein brillantes Hörbuch geworden!
Laetitia Colombiani, Filmschauspielerin und Regisseurin hat hier ein Meisterwerk geschaffen!
Einfühlsam, emotional und somit mitreißend bis zum Schluss! Ich habe gelacht, geweint und hatte häufig Gänsehaut. Ich bin absolut begeistert!
So wie bei einem klassischen geflochtenen Zopf drei Haarsträhnen mit einander verwoben werden, verbindet Laetitia Colombani in ihrem Roman „Der Zopf“ kunstvoll die Geschichten dreier ganz unterschiedlicher ...
So wie bei einem klassischen geflochtenen Zopf drei Haarsträhnen mit einander verwoben werden, verbindet Laetitia Colombani in ihrem Roman „Der Zopf“ kunstvoll die Geschichten dreier ganz unterschiedlicher Frauen miteinander. Haare bilden dabei das verbindende Element der Erzählung.
In Indien lebt Smita unter einfachsten Verhältnissen. Sie gehört der Kaste der Dalit an, der „Unberührbaren“, und kämpft darum, ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. Smitas größter Wunsch ist es, dass ihre Tochter zur Schule gehen darf, um Lesen und Schreiben zu lernen.
In Palermo auf Sizilien versucht Giulia nach einem Unfall ihres Vaters den Familienbetrieb zu retten, der nach vielen Generationen kurz vor dem Ruin steht. Die Perückenfabrik lebt von den Haaren, die die Sizilianer Sammeln und den Perückenmachern verkaufen, doch seit die Tradition der Cascatura schwindet, fehlen dem Betrieb die Grundstoffe für ihr Handwerk.
In Montreal führt die ehrgeizige Anwältin Sarah ein sehr strukturiertes und erfolgreiches Leben. Sie ist die einzige Frau in ihrer Kanzlei mit Chancen auf eine Partnerschaft, doch als bei ihr eine schwere Krankheit diagnostiziert wird, droht ihr mühsam aufgebautes Lebensgerüst zusammen zu brechen.
Die Frauen des Romans führen ganz unterschiedliche Leben in drastisch unterschiedlichen Lebensbedingungen. Dennoch eint sie, dass sie alle in ihrem Leben an einem Punkt des Umbruchs stehen und gegen einige Widrigkeiten ankämpfen müssen, um ihre Ziele zu erreichen.
Die Erzählungen zeigen auf, wie unterschiedlich die Wege zum Glück sein können, und dass es sich auch in der aussichtslosesten Situation lohnt, die Hoffnung nicht aufzugeben, sich gegebenenfalls kleine Ziele zu setzen und für die eigene Zukunft zu kämpfen. Der Roman zeigt auch, wie auch heute noch die Frauen in vielen Kulturen und selbst in einem hoch entwickelten Land wie Kanada um Gleichberechtigung ringen müssen.
Mir hat der Roman sprachlich und inhaltlich sehr gut gefallen, der Ton der Erzählung ist oft leicht, der Inhalt wiegt umso schwerer, die Stärke der Frauen verdient Bewunderung und Respekt. In dem Hörbuch lassen Andrea Sawatzki, Eva Gosciejewicz und Valery Tscheplanow die Figuren auf überzeugende Weise lebendig werden.
In diesem Hörbuch begleiten wir drei Frauen auf drei Kontinente die unterschiedlicher nicht sein könnten – aber alle drei haben dieselbe Sehnsucht nach Freiheit. Und dennoch teilen Smita, Giulia und Sarah ...
In diesem Hörbuch begleiten wir drei Frauen auf drei Kontinente die unterschiedlicher nicht sein könnten – aber alle drei haben dieselbe Sehnsucht nach Freiheit. Und dennoch teilen Smita, Giulia und Sarah das gleiche Schicksal: Alle drei kämpfen mutig gegen die verschiedenen Widerstände des Lebens. Indien: Smita ist eine Unberührbare, ist verheiratet und hat das wunderbarste Geschenk auf Erden erhalten - ihre Tochter. Doch eines steht für Smita fest. Ihre Tochter soll definitiv ein besseres Leben führen als sie selbst. Smita hat einen starken Willen und setzt den auch durch. Sie opfert ihr Haar dem Gott Vishnu, denn ihrer Tochter soll niemals so enden wie sie, das steht fest und dafür nimmt sie eine Menge in Kauf. Italien: In Palermo muss Giulia die Perückenfabrik ihres Vaters vor dem Bankrott retten. Das lles erweist sich nur mit der Zeit als absolute Zerreißprobe, denn plötzlich stellt nicht nur ihre Mutter sondern auch ihre Geschwister gewisse Ansprüche und dann platzt da noch ganz unerwartet die Liebe in Giulia’s Leben. Kanada: Sarah ist in Montral eine erfolgreiche Anwältin und alleinerziehende Mutter. Sie brennt für ihren Job. Verleugnet sogar teilweise ihr Privatleben und ihre Kinder. Nichts scheint ihrer steilen Karriere im Weg zu stehen bzw. darf auch nichts im Weg stehen. Bis plötzlich eine Krebsdiagnose ihr Leben völlig verändert. Sie geht in sich und erfährt durch eine Perücke neuen Lebensmut. Andrea Sawatzki, Eva Gosciejewicz und Valery Tscheplanowa nehmen uns mit auf eine Reise rund um den Erdball. Ja, das ist dieses Hörbuch wirklich. Eine interessante Reise. Die Sprecherinnen haben ein wunderbares Hörwerk geschaffen. Man muss mit Bedacht zuhören und alles walten lassen. Man brauch auch Zeit zum nachdenken für danach. Gerade Sawatzki spricht unheimlich gefühlvoll und zeigt einen besonderen Charakter. An sich will uns das Buch eine Hymne auf das Leben zeigen, aber ich muss ehrlich gestehen, war ich richtig enttäuscht. Es fehlt einfach gänzlich an Gefühl in diesen Geschichten. Es sind so interessante Frauen und Storys aber eben die Emotionen und Gefühle wurden irgendwie komplett vergessen. Es wirkt einfach oberflächlich, plump und flach. Leider. Denn als Zuhörer merkt man wie die Sprecherinnen ihnen krampfhaft versuchen Leben einzuflößen es aber nur bedingt funktioniert. Ebenso wurden einige wichtige Parts wie eben das Opfern der Haare oder die verschiedenen Sprache sehr wenig behandelt, auch zum Thema Krebs an sich wurde es recht rasch abgehandelt und als gegeben hingestellt. Aus dieser Geschichte hätte die Autorin noch viel viel mehr machen können. Die Geschichte um die drei Damen sind spannend aber eben viel zu kurz abgehandelt oder teilweise sogar offen gehalten wie bei Smita. Da hätte ich als Hörerin gerne mehr erfahren wie es mit ihr weiter geht. Natürlich spannen sich drei Stränge durch die Geschichte und zum Schluss flechten sie zusammen wie bei einem Zopf, aber der Haltegummi fehlt irgendwie und somit löst sich das Ganze leicht wieder auf....Schade!
Handlung: "Der Zopf" war vor ein paar Jahren in aller Munde und erhielt auch einige Auszeichnungen, sodass er sich lange Zeit ganz oben auf meiner Wunschliste gehalten hatte. Nachdem ich den Roman nun ...
Handlung: "Der Zopf" war vor ein paar Jahren in aller Munde und erhielt auch einige Auszeichnungen, sodass er sich lange Zeit ganz oben auf meiner Wunschliste gehalten hatte. Nachdem ich den Roman nun gelesen habe, bin ich aber ein wenig ernüchtert. Ich finde die Erzählung keineswegs schlecht - sie konnte mich nur einfach nicht erreichen. Die Idee mit den drei über die gesamte Welt verteilte Erzählsträngen, die immer in derselben Reihenfolge durchgegangen werden, auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben und zusammengebracht werden wollen, hat mich beim Lesen des Klapptextes sofort angesprochen. Leider ist hier schon von Beginn an aber schon vorhersehbar, wie die Autorin plant, die Handlungsstränge zusammenzuführen ( Schon während der ersten Kapitel wurde erwähnt, dass die eine Figur ihre Haare wachsen lässt, die nächste Perücken macht und die dritte Krebs hat - um zu kombinieren wohin das führen wir muss man wahrlich kein Genie sein ). Am meisten an der Umsetzung der Idee enttäuscht hat mich aber nicht die Vorhersehbarkeit, sondern dass die Autorin während der Verbindung ihrer drei Handlungsstränge komplett vergisst, die globale Ungerechtigkeit anzuprangern, die dahintersteckt ( Ich hatte die ganze Zeit darauf gewartet, dass Laetitia Colombani problematisiert, dass die religiöse Geste einer mittellosen Frau aus einem Entwicklungsland einer Europäerin den Betrieb rettet, nur um dann als Endprodukt einer kanadischen Frau aus der Oberschicht als inspirierendes Accessoire zu dienen. Das geschieht aber leider nie. ). "Der Zopf" hätte Ausgangspunkt und Denkanstoß für Überlegungen sein können, mit welchen über die gesamte Welt verteilten Menschen unser Schicksal unwissentlich verbunden ist. Durch die hier dargestellte Romantisierung von globalisiertem Ungleichgewicht, bekommt dieser Gedanke aber einen etwas bitteren Beigeschmack, der - so denke ich zumindest - nicht beabsichtigt war.
Schreibstil: Überrascht war ich auch, dass mich hier statt eines schwergängigen, literarischen Werks eine einfacher, schlichter Schreibstil mit vielen lebensnahen Redewendungen erwartete, der mir auf Anhieb gut gefallen hat. Obwohl der Roman viele ernste Themen anschneidet, auch unliebsame Informationen über die Lebenswelt der Figuren einfließen lässt und von persönlichen Lebenskrisen erzählt, liest sich "Der Zopf" doch eher wie eine leichte Feierabendlektüre. In Kombination mit der auffallend großen Schrift, konnte ich die 288 Seiten demnach schnell hinter mich bringen. Positiv anzumerken ist auch, dass die Autorin an einigen Stellen Beobachtungen auf der Metaebene in Gedichtform einflicht und ihrer Geschichte so einen Rahmen verschafft. Zwar ist dieser genau wie die Zusammenführung der Handlungsstränge recht offensichtlich, strukturiert den Roman aber auf angenehme Weise. Schade ist aber, dass sich gerade bei den Zeitformen der Erzählung einige Übersetzungsfehler eingeschlichen haben...
Figuren: Eine Konsequenz des mit 288 Seiten recht kurzen Romans ist, dass wir leider nur sehr oberflächlich in die drei Schicksale einsteigen können und wir alle Figuren nur für einen kurzen Ausschnitt von deren Leben begleiten können. Es fehlen Dialoge, Reflexionen, wirkliche Vertiefungen und auch viele der spannenden Entwicklungen passieren zwischen den Zeit- und Perspektivwechsel und gingen dadurch für mich als Leserin verloren. So wirklich nahbar und nachvollziehbar wirkte deshalb keine der drei Hauptfiguren auf mich. Im Gegenteil: Einiges erschien mir hier sogar ein wenig unglaubwürdig und das zieht sich durch alle Handlungsstränge. Zum Beispiel hat die bettelarme Dalit Smita plötzlich ein Fahrrad, kennt sich mit großen politischen Vorgängen aus und beginnt von heute auf Morgen, aus ihrer Erlebniswelt auszubrechen. Statt ihrem Mikrokosmos entsprechen zu denken und zu handeln, wird ihr die Denkweise unserer Gesellschaft übergestülpt. Auch Giulia konnte mich nicht immer überzeugen, ist sie doch am einen Tag eine überforderte, naive Arbeiterin, die die Schule abgebrochen hat, während sie am anderen banktaugliche Analysen für ein neues weltweites Geschäftsmodell aufstellt und sich gegen ihre Mutter und Schwestern durchsetzt. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel? Diese Frage kann man auch auf Sarah beziehen, deren Welt aus den typischen Anwalts-Leistungsgesellschafts-Klischees aufgebaut ist, in der kein Platz für Schwäche oder Krankheit ist. Auch bei ihr ist der Zeitpunkt, an dem sie sich von ihrer Arbeit distanziert und neue Prioritäten steckt, sehr verschwommen und wenig nachvollziehbar gewählt. Klar, der Weg der drei Figuren erzählt von Stärke, Weiblichkeit, Mutterschaft, Sinnlichkeit, und zeigt auf unterschiedliche Art und Weise, dass es Frauen immer noch schwer haben auf dieser Welt. Dies geschieht aber leider auf eine mitleidheischende Art und ohne eine echte Verbindung zu den LeserInnen aufzubauen.
Die Zitate
Smita: "Niemand wird die wie einem Hund Essensreste hinwerfen. Du wirst nie wieder den Blick senken müssen. All das würde Smita ihrer Tochter so gern sagen. Aber ihr fehlen die Worte, um ihren Hoffnungen und ein wenig verrückten Träumen Ausdruck zu verleihen, um das Gefühl zu beschreiben, das sie hat, wenn dieser Schmetterling in ihrem Baum mit den Flügeln schlägt."
Giulia: "Sie kommt sich vor wie ein Seiltänzer, der bei jedem Windstoß ins Taumeln gerät. Manchmal, sagt sie sich, rückt das Leben die finstersten und die lichtesten Momente nah zusammen. Es nimmt und gibt gleichzeitig."
Sarah: "Sie lügen, allesamt. Sie sagen ihr Sei stark, sei sagen ihr Du wirst es schaffen, sie sagen ihr Wir sind bei dir, aber ihr Handeln spricht eine andere Sprache. Sie haben sie fallenlassen. Wie einen kaputten Gegenstand ausgemustert."
Das Urteil
"Der Zopf" hatte viele gute Ansätze, ein sehr interessantes Gesamtkonzept und Potential, eine kraftvolle Geschichte davon zu erzählen, was es heißt, eine Frau zu sein. Leider hat Laetitia Colombani ihren Roman aber zu vorhersehbar, zu oberflächlich und zu knapp ausgestaltet, sodass sie mich nur schwer erreichen und überzeugen konnte.