Rezension zu „Die Aschebrut“ von Moritz Böger
Handlungsort ist eine Vulkaninsel irgendwo hoch im Norden. Sie wirkt real, ist aber von dunklen Mächten beherrscht. Ein Trupp Söldner unter dem Rottenführer Kjell Blutzopf soll im Auftrag des Hochkönigs ...
Handlungsort ist eine Vulkaninsel irgendwo hoch im Norden. Sie wirkt real, ist aber von dunklen Mächten beherrscht. Ein Trupp Söldner unter dem Rottenführer Kjell Blutzopf soll im Auftrag des Hochkönigs herausfinden, warum dringend benötigte Schwefellieferungen von der Insel plötzlich ausbleiben. Bei ihrer Ankunft auf der Insel Skelt finden sie als erstes eine weibliche Leiche. Ansonsten ist der Hafen menschenleer. Ein Abenteuer beginnt, wie es schrecklicher kaum sein kann. Im Mittelpunkt steht die „Aschebrut“, monströse Wesen, die nichts Menschliches mehr an sich haben. Diese Hautfresser verschlingen alles, was aus Fleisch ist, auch Menschen. Wer von ihnen nur verletzt wird, verwandelt sich selbst in ein solches Wesen. Ein Kloster in den Bergen wird zum Zufluchtsort und zum Zentrum eines fast aussichtslos erscheinenden Kampfes gegen dunkle Magie und finstere Geheimnisse.
Dieser Fantasy-Roman entführt den Leser in eine Welt, die absolut realistisch wirkt. Der Autor verzichtet hier darauf, eine komplizierte Umgebung aufzubauen, wie man sie in vielen anderen Fantasy-Geschichten findet. Die Geschichte hat etwas von alten nordischen Sagen, darauf deuten auch die Waffen hin, mit denen gekämpft wird. Schwerter, Musketen und Steinschlosspistolen sind die Mittel der Wahl. Es dauert eine Weile, bis die Gruppe erkennt, dass man der Aschebrut mit gewöhnlichen Mitteln nichts entgegen zu setzen hat. Lediglich, wenn man ihren Kopf zerstört, sind sie besiegbar.
Computerspiele und alte Abenteuerhefte wie zum Beispiel „Dungeons and Dragons“, „Das schwarze Auge“ oder „Plan des Schicksals“ mögen hier als Inspiration gedient haben. Überhaupt erkennt am Schreibstil des Autors sofort, dass gerade solche Spiele und Geschichten ihn nachhaltig beeinflusst haben. Aber dieser Roman ist weit mehr als nur eine Kopie, die sich an alte Geschichten anlehnt. Die Erzählweise ist packend, das Buch ist ein absoluter Pageturner. Man mag es nicht aus der Hand legen, weil man wissen will, was als nächstes passiert, wie es weitergeht. Es ist kaum zu glauben, dass es sich hier um ein Romandebut handelt. Moritz Böger versteht es, durch seine Sprachgewandtheit, die Leser in seinen Bann zu ziehen. Auch, wer nicht unbedingt ein Fan von Fantasy-Büchern ist, wird sich hier schnell begeistern lassen. Das Buch bleibt spannend bis zum letzten Satz.
Von mir gibt es eine 5-Sterne-Leseempfehlung, verbunden mit der Hoffnung, in Zukunft mehr von Moritz Böger lesen zu können.
©Renate Behr