Cover-Bild Heimatsterben
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 20.08.2021
  • ISBN: 9783423219709
Sarah Höflich

Heimatsterben

Roman

Ein großartiger Familienroman, der sich zusehends zum Politthriller entwickelt

Tilde Ahrens, mehrfache Mutter, Oma und Uroma, liegt im Sterben und bittet kurz vor ihrem Tod Lieblingsenkelin Hanna, die Familie zusammenzuhalten. Keine einfache Aufgabe für die freigeistige Journalistin, die eigentlich seit Jahren in den USA lebt, denn in dem weitverzweigten Ahrens-Clan prallen die unterschiedlichsten Weltanschauungen aufeinander. Hanna taucht ein in die Geschichte ihrer Familie und stellt sich der Auseinandersetzung mit ihrer erzkonservativen Schwester, deren Mann Felix Kopf einer nationalistischen Partei ist. Es kommt zu einer vorsichtigen Annäherung. Doch dann gewinnt der charismatische Felix überraschend die Wahl, zieht ins Kanzleramt ein und ausgerechnet Hanna soll ihn bei seiner politischen Arbeit unterstützen. …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2022

Was geschehen könnte...

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„Tilde Ahrens hat den Zweiten Weltkrieg knapp überlebt. Ein Dreivierteljahrhundert später liegt die mehrfache Mutter, Oma und Uroma im Sterben und bittet kurz vor ihrem Tod ihre Lieblingsenkelin Hanna, ...

„Tilde Ahrens hat den Zweiten Weltkrieg knapp überlebt. Ein Dreivierteljahrhundert später liegt die mehrfache Mutter, Oma und Uroma im Sterben und bittet kurz vor ihrem Tod ihre Lieblingsenkelin Hanna, die Familie zusammenzuhalten. Keine einfache Aufgabe, denn Hannas Schwester Trixie ist mit Felix Graf von Altdorff verheiratet: Kanzlerkandidat der nationalistischen Partei BürgerUnion, die überraschend die Wahl gewinnt. Hanna lässt sich von ihm überreden, ihn bei seiner politischen Arbeit zu unterstützen, und gerät alsbald in einen immer größer werdenden Loyalitätskonflikt, der die gesamte Familie Ahrens zu spalten droht. Denn die radikalen Kräfte in Felix‘ Partei und Kabinett treiben Deutschland an den Rand einer Katastrophe.“
Eine Famiiengeschichte, die so anders ist als viele vor ihr. Es könnte gerade nicht realer sein. Eine vorbildliche Familie, doch hinter den Kulissen gibt es Rassenhass, Homophobie und einen deutliche Ruck nach Rechts, verbunden mit politschen Intrigen. Wie ist es wenn man mitansehen muss, wie die liebsten Menschen sich politisch mit den falschen Menschen beschäfigen. Wie ist es wenn sie zum Flaggschiff dieser Partei werden. Darf man Angst haben und sie dieses äussern. Darf man gegen diese Menschen ankämpfen, oder versucht man von innen heraus zu agieren.
Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen und ging ganz ohne Erwartungen an dieses Buch heran. Es hat mich überollt, gelesen zur Zeit der letzten Bundestagswahl, hätte es nicht aktueller sein können. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Erschreckende Zukunft

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"Heimatsterben" von Sarah Höflich ist eine etwas ungewöhnliche Familiengeschichte. Hier sind Familientradition und Politik sehr eng verwoben und sie ist sehr spannend erzählt.
Tilde Ahrens hat als einzige ...

"Heimatsterben" von Sarah Höflich ist eine etwas ungewöhnliche Familiengeschichte. Hier sind Familientradition und Politik sehr eng verwoben und sie ist sehr spannend erzählt.
Tilde Ahrens hat als einzige ihrer Familie den zweiten Weltkrieg überlebt und jetzt sitzt ihre Enkelin Hannah an ihrem Totenbett. Sie weiß gar nicht, was für ein schweres Erbe sie da übernimmt, sich um die Familie zu kümmern.
Es ist eine große Familie, sehr schön, dass im Buch der Familienstammbaum mit abgebildet ist, und jeder hier hat seine Schwächen, Stärken und auch Geheimnisse. Politisch ist das Geschehen in der nahen Zukunft angesiedelt und es bildet sich eine Partei, die die Wahl gewinnen, den Kanzler stellen und Deutschland umkrempeln will. Hannah lässt sich überzeugen, sich mit in die Politik einbeziehen zu lassen. Sehr schnell wird ihr klar, dass hier etwas ganz falsch in die rechte Richtung abrutscht und sich das Geschehen schon ziemlich verselbständigt hat.
Es wird ein Deutschland beschrieben, das Angst einjagt, in dem man nicht leben möchte. Es wird eine Perspektive beschrieben, die nur sehr knapp neben der Realität läuft und da macht noch mehr Angst. Gleichzeitig wird beschrieben, auch in Rückblicken, wie Tilde ein Familienimperium aufbaute und wie dieses dann in seine Bestandteile zersplittert.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, einziger Kritikpunkt, es ist sehr sachlich und kühl geschrieben, fast wie eine Abhandlung. Ich denke aber, das macht auch einen Teil der Eindrücklichkeit aus.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Gegen das Vergessen

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Der Debütroman von Sarah Höflich spielt in der nahen Zukunft, nämlich im Jahr 2023. Der Roman blickt zurück in die deutsche Vergangenheit mit Krieg, Flucht und Vertreibung und blickt dann in die Zukunft, ...

Der Debütroman von Sarah Höflich spielt in der nahen Zukunft, nämlich im Jahr 2023. Der Roman blickt zurück in die deutsche Vergangenheit mit Krieg, Flucht und Vertreibung und blickt dann in die Zukunft, die wir nach den Erfahrungen des Dritten Reiches, so nie machen wollten.

Die Protagonistin Hanna kommt aus den USA zu Oma Tilde an das Sterbebett und verspricht die Familie zusammenzuhalten. Besonders soll sie sich um ihre Schwester Trixie kümmern deren Ehemann Felix Graf von Altdorff der Kanzlerkandidat der rechten Partei „BürgerUnion“ ist. Er bittet die eigentlich liberale und pro-europäisch eingestellte Hanna um Unterstützung seiner politischen Arbeit. Nun ist sie hin- und hergerissen zwischen ihren eigenen Werten und dem Versprechen an Tilde.

Ein fesselnder Roman mit dem Apell niemals zu vergessen…

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Verstörende Zukunft

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Sarah Fröhlichs Erstlingswerk ist eine verstörende Dystopie über Deutschland im Jahre 2023.

Deutschland hat eine Pandemie überstanden und jetzt gibt es einen Rechtsruck.
Homosexualität, Islam, ...

Sarah Fröhlichs Erstlingswerk ist eine verstörende Dystopie über Deutschland im Jahre 2023.

Deutschland hat eine Pandemie überstanden und jetzt gibt es einen Rechtsruck.
Homosexualität, Islam, Flüchtlinge, Bundeswehr und Bürgerwehr, die Themen sind vielfältig.

Ebenso die Charaktere, die geflüchtete Schlesische Oma, der erzkonservative Adlige, der homosexuelle Akademiker und der linksaktivistische Cousin und noch viele mehr.

Ohne Pathos und mit viel Feingefühl beschreibt die Autorin die Beziehung dieser allzu unterschiedlichen Familienmitglieder und die Entwicklung Deutschlands.

Das Buch hat mich nicht losgelassen, ich hatte permanent Gänsehaut, es könnte durchaus genau so kommen, dieser Ausblick ist verstörend.

Ich bin übrigens sehr froh, dass das Coverbild der verfaulte Apfel geworden ist, Eichenlaub wäre zwar passend gewesen, mir jedoch zu pathetisch, da hätte ich das Buch wahrscheinlich gar nicht zur Hand genommen.

Ich bin sehr gespannt auf weitere nachfolgende Werke der Autorin. Heimatsterben halte ich für durchweg empfehlenswert und lesenswert und nachdenkenswert.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Schon jetzt DAS Buch 2021 für mich!

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Ein Buch, das nicht aktueller hätte sein können: Im Jahr 2023 stehen nach einer gescheiterten Regierung Neuwahlen in Deutschland an. Die eher linke Journalistin Hanna lässt sich von ihrem charismatischen ...

Ein Buch, das nicht aktueller hätte sein können: Im Jahr 2023 stehen nach einer gescheiterten Regierung Neuwahlen in Deutschland an. Die eher linke Journalistin Hanna lässt sich von ihrem charismatischen Schwager Felix dazu überreden, weit hinten auf der Landesliste seiner neurechten Partei zu kandidieren und ihn zu beraten. Die Partei fährt bei der Wahl einen riesigen Sieg ein und Hanna sitzt plötzlich unerwartet im Bundestag. Nur langsam erkennt sie, worauf sie sich eingelassen hat.

In "Heimatsterben" geht es um Politisches genauso wie im Persönliches - die Autorin verwebt gekonnt beide Ebenen zu einer fesselnden und faszinierenden Geschichte. Sie schreibt schnörkellos, aber eindringlich, sodass der Roman zum Pageturner wird. An vielen Stellen wirkt er erschreckend realistisch, sodass er gerade so kurz vor der Bundestagswahl ein eindringliches Plädoyer für die Demokratie liefert.

Am Anfang waren die verwobenen Familienstrukturen der vielen Generationen etwas verwirrend, aber der abgebildete Stammbaum half, die Verwandschaftsbeziehungen zu entwirren.

Insgesamt ein höchst empfehlenswerter Roman!

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