"'Ich glaube dir. Das ist doch etwas, oder?'
'Ja', flüstere ich. Das ist etwas. Und jetzt gerade fühlt es sich an wie alles."
Inhalt:
DER SCHWIERIGSTE WEG …
Anna Suns Karriere als Violinistin steht nach einigen Monaten unverhoffter Social-Media-Berühmtheit vor dem Stillstand. Sie ist blockiert, schafft es nicht einmal mehr, ein Stück ganz durchzuspielen. Und dann eröffnet ihr Freund ihr auch noch, dass er eine offene Beziehung will. Verletzt und wütend entschließt Anna sich, einen One-Night-Stand mit dem unpassendsten Mann zu haben, den sie finden kann.
… IST DER WEG ZU SICH SELBST!
Und das ist Quan Diep. Auf den ersten Blick könnte der tätowierte sündhaft attraktive Mann kaum schlechter zu Anna passen. Doch bei ihm kann Anna mehr sie selbst sein als bei irgendjemand anderem. Er akzeptiert sie auf eine Weise, die sie bisher nicht kannte. Selbst als eine Tragödie ihre Familie erschüttert und jeder Tag sie ein Stück näher an ihre Grenzen bringt. Und darüber hinaus …
Meinung:
Zunächst muss ich auf das traumhaft schöne Cover eingehen!
Ich liebe einfach alles daran. Angefangen von den Blumen bis hin zu den Farben sowie dem Look der Bücher insgesamt. Durch die zwei unterschiedlichen Schriftarten aber auch die aufwendige Gestaltung insgesamt wurde mein Interesse als Leser auf jeden Fall sofort geweckt.
In meinen Augen sehen die Bücher zusammen einfach nur unheimlich schön aus und sind definitiv ein Highlight in jedem Regal.
Auch in diesem Band werden wieder sensible und wichtige Themen angesprochen und zudem auf verschiedene Krankheiten aufmerksam gemacht.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass mir der Schreibstil richtig gut gefallen hat. Nach weniger Seiten fand ich direkt in die Handlung und konnte mich durch die wechselnden Perspektiven auch in beide Charaktere hineinversetzen.
Dabei wird der letzte Band, anders als die ersten beiden Bücher aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Autorin begründet diese Wahl damit, dass sie starke Ähnlichkeiten zu Anna aufweist und sich die Geschichte so leichter geschrieben hat.
Da ich selbst viel lieber zu Romanen aus dieser Perspektive greife, hatte ich irgendwie noch mehr das Gefühl, in die Gedankenwelten der Charaktere abtauchen zu können. Ich habe mit ihnen mitgefiebert, ihre Probleme verstanden und ihren Schmerz geteilt.
Anna wirkte wie eine zurückgezogene und doch lebensnahe Persönlichkeit, bis ein Schicksalsschlag alles in ihrem Leben erschwert. Und plötzlich veränderte sie sich natürlich auch.
War erschöpft und am Ende und konnte doch mit ihrer Krankheit nicht umgehen, weil viele Menschen in ihrem Leben ihr eingeredet haben, dass sie doch gar nicht so schlimm sei. Aber Anna kämpft, auch wenn sie vielleicht manchmal eher schweigt, als die Wahrheit zu sagen.
Sie gibt nicht auf, was wirklich unheimlich bemerkenswert war. Auch wenn sie sich manchmal besonders von ihrer Schwester sowie Mutter zurückgezogen hat, konnte ich ihre Handlungen stets nachvollziehen, weil die Autorin starke authentische Begründungen herangezogen hat. Hierbei ist natürlich zu sagen, dass jede Krankheit einen anderen Verlauf bei unterschiedlichen Personen hat. Trotzdem schaffte Helen Hoang, dass ich mit Anna mitfühlen konnte.
Und dann war da Quan, den ich ab der ersten Seite in mein Herz geschlossen habe. Er ist ein großartiger Kerl, der nicht nur für Anna, sondern auch für seine ganze Familie immer da ist.
Meistens ist er unheimlich aufrichtig, auch wenn das Leben es ihm nicht wirklich leicht gemacht hat. Er war offen, herzlich und wirklich so ganz anders, als es auf den ersten Blick schien. Doch Tattoos zeichnen einen Menschen nicht, dass hat er klar gezeigt.
Die Handlung war dabei zuckersüß und manchmal traurig und schwer zugleich. Es gab Momente, da wollte ich Anna wirklich die Augen öffnen und ihr sagen, dass sie so nicht weiter machen kann. Dass sie das richtige tun soll, egal wie falsch es im ersten Augenblick scheint.
Doch dann war immer Quan an ihrer Seite und hat sie anders als Julien nicht einfach so stehen lassen. Er war sich sicher, wen er wollte und das war definitiv Anna. Andererseits muss ich jedoch sagen, dass mir Annas Ex nicht wirklich sympathisch war. Besonders im Verlauf des Buches passiert eine Szene, bei der ich einfach den Kopf schütteln musste, vor Fassungslosigkeit.
Grundsätzlich dreht sich und dass ist an dieser Stelle kein Spoiler, da deutlich darauf hingewiesen wurde, viel um die Pflege eines Angehörigen. Diese ist sicherlich alles andere als leicht und definitiv sehr nervenaufreibend und kräftezerrend.
In meinen Augen war die Reihe aufwühlend, bewegend, packend und vor allem voller Emotionen, Liebe und so unendlich viel wichtiger Themen, bei denen die Charaktere zeigen, dass eine Krankheit bei jedem Menschen anders verläuft und wir schlussendlich alle eins sind: Menschen.
Ich freue mich schon jetzt auf weiteren Lesestoff der Autorin und bin wirklich sehr gespannt, was noch alles folgen wird.