Cover-Bild Leipziger Zeitenwende
Band der Reihe "Zeitgeschichtliche Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
(12)
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 09.02.2022
  • ISBN: 9783839201534
Gregor Müller

Leipziger Zeitenwende

Historischer Kriminalroman
Im Jahr 1899 lässt der Deutsche Kaiser aus organisatorischen Gründen das Jahrhundert ein Jahr zu früh enden. Vor der Zeitenwende zum 20. Jahrhundert liegt es an Kriminalcommissar Joseph Kreiser, eine Reihe tragischer Todesfälle aufzuklären, die auf den ersten Blick wie Selbstmorde aussehen. Doch Kreiser ist sich sicher, dass mehr dahintersteckt. Seine Ermittlungen führen ihn in die Abgründe der Stadt Leipzig. Zum Glück kann sich der Kriminalcommissar auf die scharfe Beobachtungsgabe des Staatsanwaltes Gustav Möbius verlassen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2022

Macht Lust auf Geschichte aber vor allem auch Lust auf Leipzig ... einfach nur klasse!

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In diesem zweiten Kriminalroman des sympathischen Autors Gregor Müller geht es wieder einmal hoch her. Wenige Tage vergehen nur im Laufe der Geschichte, doch die sind gespickt mit Leichen und allerhand ...

In diesem zweiten Kriminalroman des sympathischen Autors Gregor Müller geht es wieder einmal hoch her. Wenige Tage vergehen nur im Laufe der Geschichte, doch die sind gespickt mit Leichen und allerhand sonstiger Unannehmlichkeiten. Ursprünglich sollte sich Kriminalcommissar Joseph Kreiser im Auftrag seines Vorgesetzten ja um die Machenschaften einer ominösen Lottobande kümmern, auf deren krumme Tour schon so manch braver Bürger reingefallen war. Doch wie so oft im Leben des Untermieters der berenteten Lehrerin Hannah kommt alles anders als gedacht. Durch Zufall stolpert Kreiser über ein junges Mädchen, das eine vermeintliche Selbstentleibung vorgenommen hatte und schon bald findet er sich in einem Gewirr von immer neuen Gräueltaten wieder, deren Aufklärung ihn alles andere vergessen lassen …


Wie schon in ersten Teil dieser historischen Kriminalreihe durfte ich als Leserin mit Hannahs Hilfe an den Aufklärungsarbeiten des Commissars teilhaben. Beim gemeinsamen Nachtmahl erzählt Kreiser nämlich seiner blinden Vermieterin, was er tagsüber erlebt hat und wie gewohnt tut sie ihr Bestes ihn tatkräftig bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Doch diesmal öffnet er ihr auch sein Herz und weiht sie in ein Geheimnis ein, an dem er schon seit vielen Jahren schwer zu tragen hat …


Gregor Müllers angenehme und flüssige Art zu schreiben hatte mich schnell an das Buch gefesselt und so unternahm ich eine Reise in die Vergangenheit, die spannend und unterhaltsam zugleich war. Ich marschierte und flanierte mit den Protagonisten durch ein Leipzig vor über hundert Jahren, wo das Klappern der Hufe sich mit dem Bimmeln der „Roten“ und der „Blauen“ abwechselte, wo man noch Ochsenfleisch mit saurer Sauce aß und sich zur Zerstreuung im Herzen der Altstadt in Deutschlands ältestem Kaffeehaus, dem „Kaffeebaum“, ein Tässchen des heißen Getränks gönnte. Der Roman ist zusammengesetzt aus einer guten Mischung an Krimi, Geschichte und Menschlichkeit und ich freue mich bereits heute auf einen möglichen dritten Band dieser interessanten Reihe. Ich vergebe mit fünf Sternen die volle Punktzahl und erwäge nun endlich auch mal in diese interessante Stadt zu fahren. Gute Arbeit, lieber Gregor, und bis zum nächsten Mal!

Veröffentlicht am 22.02.2022

Eine gelungene Fortsetzung

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Gregor Müller nimmt seine Leser wieder in das historische Leipzig mit. Man schreibt das Jahr 1899 und wie immer bei Jahrhundertwenden, haben Endzeitprediger und Scharlatane ihre Hochzeiten.

Criminalcommissar ...

Gregor Müller nimmt seine Leser wieder in das historische Leipzig mit. Man schreibt das Jahr 1899 und wie immer bei Jahrhundertwenden, haben Endzeitprediger und Scharlatane ihre Hochzeiten.

Criminalcommissar Joseph Kreisler muss sich diesmal mit gefälschten Lottoscheinen,die den Menschen Reichtum versprichen, um ihnen gleichzeitig das oft letzte Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Zeit drängt, denn in wenigen Tagen ist Silvester und wenn die Drahtzieher bis dahin nicht gefasst sind, beginnt das neue Jahr mit mehr als einem Katzenjammer.

Gleichzeitig beschäftigt ihn der Tod von Henriette, einer jungen Prostituierten, die aus einem Fenster fällt. Selbstmord oder hat hier jemand nachgeholfen?

Noch während Kreiser hier Erkundigungen zu dem Pamphlet über den bevorstehenden Weltuntergang, das man bei der jungen Frau gefunden hat, einzieht, ordnet sein Chef an, dass er diesen Fall als Selbsttötung zu den Akten legen soll und sich fortan um den Polizeireporter Feodor Beier kümmern soll. Denn gute Presse kann die Polizei immer brauchen.

Wenig später wird Kreiser zum nächsten Selbstmord gerufen, einem Major a.D.. Vor dem Haus trifft er Gustav Möbius, den Staatsanwalt. Auch hier finden sich das Pamphlet und Zweifel am Selbstmord. Wie kann sich ein Mann, dessen rechter Arm amputiert worden ist, erschießen?

Gemeinsam recherchieren Möbius und Kreiser akribisch im Umfeld der Toten. Dazu muss Kreiser auch in das Leipziger Arbeitshaus, in dem Henriettes Mutter ihr Leben fristet.

„...Es geht nicht darum, dass die Wege schneefrei sind, sondern um Besserung unserer Schützlinge. Nur durch die Gewöhnung an beständige und vor allem eintönige Arbeit sowie einen gottgefälligen Lebenswandel können die Sünder auf ein besseres Leben hoffen...“

Erst als ein dritter Mord geschieht, bei dem wieder die Schmähschrift eine Rolle spielt, scheint die Idee zur Auflösung der Todesfälle nah. Doch dazu begibt sich Josephs Zimmerwirtin Hannah Faber, die blinde, ehemalige Lehrerin auf nicht ungefährliche Recherchetour.

Meine Meinung:

Auch in seinem zweiten Fall verbringt Joseph Kreise seine Abende mit seiner Zimmerwirtin, die sonst wenig Ansprache hat. Dabei verrät er ihr sein persönlichstes Geheimnis, das sie mit ihrem messerscharfen Verstand schon längst erraten hat. Sie befreit Joseph elegant aus seiner Verlegenheit, in dem sie zugibt, sich schon darum gewundert zu haben, dass er noch nie versucht, Damenbesuch in sein Zimmer zu schmuggeln. Gemeinsam besprechen sie seine Fälle und Hannah Faber zieht aus Kreisers Erzählungen ihre Schlüsse.

Gut gefällt mir die Zusammenarbeit zwischen Joseph Kreiser und dem Staatsanwalt Gustav Möbius. In vielen Krimis sind die beiden Funktionen ja oft Gegenspieler. Interessant ist auch die neu eingeführte Figur des Polizeireporters Feodor Beier. Ob er auch in Zukunft Kreisers Geheimnis bewahren wird?

Viel Herzblut und Arbeit hat der Herr Autor in die Recherche gesteckt. Zum einen erfahren wir einiges über das Druckerhandwerk, und zum anderen einiges über die Zustände des Leipziger Arbeitshauses. Dort werden die Menschen in ihren schwierigen Lebenssituationen noch zusätzlich gedemütigt.

Auch das geschichtliche Umfeld der Stadt Leipzig und ihrer Bewohner ist lebendig und authentisch beschrieben. Selbstverständlich finden auch die damaligen kriminalistischen Arbeitsmethoden ihren Platz.

Ich mag sorgfältig geschriebene Krimis und freue mich, wenn es neue Fälle für Joseph Kreiser geben wird.


Fazit:

Ein sehr gut recherchierter historischer Krimi, der mich bestens unterhalten hat und dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 20.02.2022

Mord oder Selbstmord?

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„...Die Menschen wussten überhaupt nichts von der wahren Bedeutung dieses heiligen Festes! Sie kauften Bäume, um sie in die Stube zu stellen, und schmückten sie mit Kerzen, um die Dunkelheit zu bekämpfen. ...

„...Die Menschen wussten überhaupt nichts von der wahren Bedeutung dieses heiligen Festes! Sie kauften Bäume, um sie in die Stube zu stellen, und schmückten sie mit Kerzen, um die Dunkelheit zu bekämpfen. Was für ein aussichtsloser und törichter Kampf...“

Eigenartiger Gedanke, den ein Besucher des Leipziger Weihnachtsmarktes am 23. 12. 1988 hat. Kriminalcommissar Joseph Kreisler hat gerade andere Probleme. Irgendjemand verkauft falsche Lottoscheine. Wenn die Täter nicht bis Silvester gefunden sind, dürften sie mit dem Geld verschwunden sein, denn dann wäre Zahltag. Für die Besitzer kommt demzufolge zu Neujahr das große Erwachen.
Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi im historischen Leipzig angesiedelt. Er bleibt seine Schriftstil treu. Der Commissar erzählt jeden Abend seinen Tagesablauf seiner Vermitterin Hannah. Die alte Dame war einst Lehrerin und ist nun erblindet. Trotzdem nimmt sie lebhaften Anteil am Leben in der Stadt. Sie engagiert sich auch für die Rechte der Frauen.
Ein zweiter Fall beschäftigt seit heute den Commissar. Eine junge Prostituierte fiel aus ihrer Wohnung. War das wirklich Selbstmord? Was aber sollte das Pamphlet mit den apokalyptischen Reitern bei der Toten?
Neben der exakten Beschreibung der Ermittlungsarbeit erfahre ich eine Menge über Leipzig. Ich folge Kreisler auf seinen Weg in Druckerei, denn dort erhofft er sich Informationen zu den Lottoscheinen.
Da die Mutter von Henriette, der Toten, in der Leipziger Arbeitsanstalt untergebracht ist, lerne ich diese Einrichtung umfassend kennen. Der Oberaufseher erläutert das Prinzip:

„...Es geht nicht darum, dass die Wege schneefrei sind, sondern um Besserung unserer Schützlinge. Nur durch die Gewöhnung an beständige und vor allem eintönige Arbeit sowie einen gottgefälligen Lebenswandel können die Sünder auf ein besseres Leben hoffen...“

Josephs Vorgesetzter ordnet na, dass sich Joseph um die Pressearbeit kümmert und den Selbstmord ad acta legt. Da gibt es einen weiteren Toten. Vor dessen Haus wartet schon Staatsanwalt Gustav Möbius.
Der Tote war Major A. D. Der wollte sich am Nachmittag vor dem Panorama der Schlacht von St. Privat treffen. Joseph und Gustav gehen zum Treffen. Zuerst werden sie von dem Besucher mit der Unzulänglichkeit des Gemäldes konfrontiert.

„...Hier zum Beispiel, der General von Craushaar: Der ist doch ganz woanders gefallen. Und überhaupt, viel zu viele Preußen! Wo sind denn die Sachsen?...“

Durch akribische Arbeit gelingt es Joseph Kreisler, nicht nur den Lottofälscher zu fassen, sondern auch die Selbstmorde aufzuklären. Ideengeber war dabei nicht zuletzt Hannah. Dass diese aber auch mit einem der Verdächtigen gesprochen hat, fand Kreisler leichtsinnig.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe auf weitere Fälle.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

1899, Leipzig - - Lottofälscher, fragliche Selbstmorde und eine verbotene Leidenschaft [#2 - Joseph Kreiser]

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+ + Band 2 einer historischen Krimireihe - - hat mir sehr gut gefallen - - schöner Ausflug in das historische Leipzig + +

Nachdem mir das erste Buch des Autors und dieser Reihe "Völkerschau" schon sehr ...

+ + Band 2 einer historischen Krimireihe - - hat mir sehr gut gefallen - - schöner Ausflug in das historische Leipzig + +

Nachdem mir das erste Buch des Autors und dieser Reihe "Völkerschau" schon sehr gut gefallen hat, war meine Freude groß, als ich diese Neuerscheinung entdeckt habe.

Die Handlung spielt in den letzten Tagen des Jahres 1899 und Commissar Kreiser ist auf der Jagd nach einer Lottofälscherbande. In Leipzig kursieren ungedeckte Scheine für eine Neujahrs-Lotterie, die frei erfunden wurde. Im Rahmen dieser Ermittlungen lernen wir einiges über das damalige Druckereihandwerk. Parallel dazu gibt es eine Häufung von Selbstmorden, die bei genauerer Betrachtung aber auf Fremdeinfluss schließen lassen. Joseph Kreiser geht auch hier Spuren nach und wird wieder vom Staatsanwalt Möbius unterstützt. Die Opfer sind so unterschiedlich gewählt, dass es bis auf eine Kleinigkeit keine Gemeinsamkeit gibt. Bei allen Tatorten war ein kleines Pamphlet zu finden.

Gregor Müller hat eine besonders schöne Erzählweise gefunden. Er lässt den Commissar Abends in Gesellschaft seiner blinden Vermieterin Hannah, seinen Arbeitstag nochmal Revue passieren. So entstehen interessante Gespräche. Hannah Faber ist zusätzlich sehr engagiert in der aufkommenden Frauenbewegung und so erfahren wir auch einige lehrreiche Details aus der damaligen Zeit.

Mich hat das Buch bestens unterhalten und ich hoffe, dass wir noch einige Fälle gemeinsam mit dem Commissar, Hannah und dem Staatsanwalt Möbius lösen dürfen.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Spannende Zeitreise ins Jahr 1899

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Inhalt:

Kriminalcommissar Joseph Kreiser steckt gerade mitten in einer Ermittlung um gefälschte Lotteriescheine. Aber irgendwie steckt er fest. Da wird in einer Druckerei eingebrochen und Kreiser wittert ...

Inhalt:

Kriminalcommissar Joseph Kreiser steckt gerade mitten in einer Ermittlung um gefälschte Lotteriescheine. Aber irgendwie steckt er fest. Da wird in einer Druckerei eingebrochen und Kreiser wittert wieder neue Hoffnung. Tatsächlich findet er einen neuen Anhaltspunkt. Doch bevor er wieder zurück auf der Wache ist, stößt er zufällig auf den Selbstmord einer Prostituierten. Da Kreiser nicht daran glaubt, beginnt er eigene Recherchen. Sehr zum Leidwesen seines Chefs......

Leseeindruck:

"Leipziger Zeitenwende" ist der 2. Band mit Kriminalcommissar Joseph Kreiser. Die Kapitel sind in Tage eingeteilt. Denn jeden Abend erzählt Kreiser seiner blinden Vermieterin Hannah seine Erlebnisse rund um die Ermittlungen. Nicht nur für Hannah interessant. Auch für mich. Konnte ich doch so alles hautnah miterleben. Schön finde ich auch, dass in Kreisers Erzählungen viel Wissenswertes über Leipzig enthalten ist. So lernt man wie nebenbei einiges über die Stadt. Wenn ich historische Krimis lese, muss ich immer wieder darüber schmunzeln, wie sehr sich die Ermittlungsarbeit zu heute verändert hat. Wie die Beamten mit einfachsten Mitteln ihre Fälle lösen müssen. Die Zeitreise zurück genieße ich immer sehr. Bietet sie mir doch viel Informatives. Einen gewissen Unterhaltungswert bieten zudem die 3 Hauptfiguren. Kreiser, der sich gegen Widerstände hinwegsetzt und seinen Weg geht. Über den man dieses Mal auch ein privates Geheimnis erfährt, das Stoff für eine eventuelle Fortsetzung bereit hält. Hannah ist zwar blind, aber dennoch voller Tatendrang. Gerne mischt sie sich schon Mal in die Ermittlungen ein und gibt somit oft den entscheidenden Hinweis. Staatsanwalt Möbius gefällt mir von den Dreien fast am besten. Seine Art ist einfach klasse und trägt zur Auflockerung bei.

Fazit:

Obwohl ich den Vorgänger von "Leipziger Zeitenwende" kenne, musste ich mich anfangs etwas einlesen. Hier werden die Figuren noch einmal kurz umrissen, was für Neueinsteiger perfekt ist, und einiges kam mir erst zusammenhanglos vor. Doch dann konnte mich der historische Krimi packen. Ein bisschen schade fand ich, dass es mir schwer gemacht wurde mit zuraten wer denn nun für die Taten verantwortlich war. Mehr kann ich aus Spoilergründen nicht schreiben. Ansonsten habe ich kurzweilige und unterhaltsame Lesestunden gehabt und würde mich auf eine Fortsetzung freuen. Wer historische Krimis mag und vor allem einmal etwas lesen möchte was sich von anderen abhebt, sei "Leipziger Zeitenwende" empfohlen.

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