Cover-Bild Ich, Ellyn
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 24.02.2022
  • ISBN: 9783961611294
Nell Leyshon

Ich, Ellyn

Roman | Der neue Roman der Autorin von „Die Farbe von Milch“
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Ich bin, was ich bin.

England, 1573: Ellyn wächst in armen Verhältnissen auf. Außer der harten Feldarbeit kennt sie nichts. Bis sie eines Tages ihre Gabe entdeckt und merkt, dass es außerhalb ihrer Welt noch eine andere gibt, eine Welt, die sie um jeden Preis kennenlernen will – und die sie am Ende vor die Frage stellt, wer sie sein will und wer sie wirklich ist.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Ein etwas anderer Roman

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1573. Ellyn wächst auf einem Bauernhof in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater ist ans Bett gefesselt, die Mutter hat gerade ein Baby bekommen und der Bruder macht sich einen Spaß daraus, Ellyn ...

1573. Ellyn wächst auf einem Bauernhof in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater ist ans Bett gefesselt, die Mutter hat gerade ein Baby bekommen und der Bruder macht sich einen Spaß daraus, Ellyn zu ärgern und zu trietzen.

Eines Tages wird sie zum Markt in die Stadt geschickt. Wie magisch zieht sie die Kirche und vor allem die Musik, die aus der Kirche dringt, an. Sie kann es kaum in Worte fassen und weiß nur, dass sie so noch nie gefühlt hat, das aber immer wieder fühlen will. Also fängt sie selbst an zu singen und es wird schnell klar, dass sie talentiert ist. Aber es ist nur Jungen erlaubt, eine Singschule zu besuchen. Also fasst sie einen tollkühnen Plan.

Ich kannte vorher keine Bücher der Autorin und war anfangs nicht auf das vorbereitet, was mich erwartet. Die Schreibweise ist besonders… Anfangs gibt es nur Kleinschreibung, keine Interpunktion und die Ausdrucksweise ist sehr derb. Nach und nach ändert sich das, mit Ellyns Entwicklung entwickelt sich auch ihre Sprache. Das macht das Leseerlebnis sehr besonders und man erlebt Ellyns Fortschritte ganz hautnah. Ich war überrascht wie schnell ich der Sprache folgen konnte nachdem ich am Anfang noch dachte, dass man so doch nichts lesen kann.
Nach und nach wird klar: Ellyn erzählt ihrer kleinen, neugeborenen Schwester ihre Geschichte und man kann gar nicht anders, als mitgerissen sein. Man spürt deutlich, dass sie das kleine Wesen, das sie zurücklassen musste um ihrem Traum zu folgen, sehr liebt.

Es ist faszinierend, wie sehr mich die Sprache, aber auch Ellyns Geschichte im dem Bann gezogen hat. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Ich, Ellyn

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England, 1573
Nell Leyshon entführt mich ins England unter Elisabeth I. auf einen kleinen Bauernhof. Neben Gestank, Dreck und niedrigstem Stand treffe ich auf Licht, Stärke und Mut in Person von Ellyn, ...

England, 1573
Nell Leyshon entführt mich ins England unter Elisabeth I. auf einen kleinen Bauernhof. Neben Gestank, Dreck und niedrigstem Stand treffe ich auf Licht, Stärke und Mut in Person von Ellyn, einem vorpubertären Mädchen.
Ellyn erzählt ihre Geschichte ihrer kleinsten Schwester Agnes und ich darf sie über 224 Seiten begleiten, wie sie ausbricht aus dem harten, entbehrungsreichen Leben mit gelähmtem Vater, einer Mutter, die ihr Selbst aufgegeben hat, einem älteren Bruder, der die körperliche Schwäche des Vater durch Härte ausgleichen möchte und eben Agnes, die neugeborene Schwester, welche Ellyn’s ganzes Herz erfüllt und für die sie Besseres möchte als ihre, diese Welt, in der sie lebt.
Als sie auf dem Markt für die Familie etwas verkaufen soll, hört sie in der Kathedrale Orgelmusik und bei dem Gesang bekommt sie “ein fühlen”, welches ihre ganze Welt verändert, denn neben dem Gefühl ist auch Talent in ihr. Sie erfährt von der Singschule an der Kirche, neben Gesang stehen dort auch Allgemeinbildung und Latein auf dem Lehrplan…der einzige Haken ist, dass es ein Knabenchor ist und Mädchen keinen Wert und Zutritt haben.
Für Ellyn ist die Welt eine Scheibe und natürlich könnte sie am Rand herunterfallen, aber das hält sie nicht davon ab loszulaufen für ihren Traum, das Singen und für mehr als nur die Feldarbeit und in Armut zu leben.

Das wohl Außergewöhnlichste an diesem Roman ist der Stil, denn der bewegt sich abseits von Orthografie, den Regeln der Interpunktion und Grammatik.
“ich denk dran was sie gesagt haben oh wie schade dass sie ein mädchen ist und ich denk ja ich bin ein mädchen aber ich werd nicht weinen denn ich bin stark in arm und bein und ich bin stark in kopf und in dem moment fühl ich diese sache in mir die neue sache die sich ändert ‘sist wie ein samen was gepflanzt worden ist” (S. 56)
Die ersten Seiten waren etwas holprig, aber ich war sehr erstaunt, denn wider Erwarten konnte ich die Geschichte flüssig lesen und Ellyn folgen.

Ein rundum großartiger Roman und meinen besonderen Respekt hat nicht nur Ellyn, sondern auch die Übersetzerin dieses wunderbaren Buches, Wibke Kuhn.
Mit diesem sehr außergewöhnlichen Stil sind Nell Leyshon und Wibke Kuhn, durch ihre gekonnte Übersetzung dieses Durcheinanders an Worten und Sätzen ohne Zeichen, etwas ganz besonderes gelungen: eine authentische, differenzierte, einfühlsame, ehrliche Geschichte von einem Bauernmädchen im 16. Jahrhundert und ein Highlight für mich.
Unbedingt lesen!!!

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Ich bin, was ich bin

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Inhalt:
England 1573. Ellyn wächst in ärmlichen Verhältnissen auf einem Bauernhof auf. Ihr Alltag ist hart. Vom Bruder wird sie schikaniert. Trost gibt ihr ihre neugeborene Schwester Agnes, die sie über ...

Inhalt:
England 1573. Ellyn wächst in ärmlichen Verhältnissen auf einem Bauernhof auf. Ihr Alltag ist hart. Vom Bruder wird sie schikaniert. Trost gibt ihr ihre neugeborene Schwester Agnes, die sie über alles liebt. Eines Tages hört sie beim Besuch des Marktes Gesangsstimmen in einer Kirche, die sie tief im Inneren berühren. Fortan hat sie nur noch einen Wunsch: selbst so schön zu singen. Doch trotz Talent wird sich dies wohl nie erfüllen. Denn sie ist ein Mädchen. Nur Jungs dürfen in den Chor. Da fasst sie einen Entschluss, der ihr Leben für immer verändern wird......

Leseeindruck:
Wer "Ich, Ellyn" lesen möchte, muss sich auf den besonderen Schreibstil einlassen. Alles ist ohne Punkt und Komma niedergeschrieben. Großbuchstaben Fehlanzeige. Zudem sind die Sätze grammatikalisch falsch. Das spiegelt jedoch meiner Meinung nach gut die Verhältnisse aus denen Ellyn kommt wieder. Ich konnte mich so tief in sie hineinversetzen. Habe ihre Qualen förmlich gespürt. Im Laufe der Geschichte macht Ellyn eine Entwicklung mit. Passend dazu ändert sich auch der Schreibstil. Fast unmerklich. Plötzlich gibt es da Satzzeichen. Ein anderes Mal kommen Großbuchstaben hinzu. Bis am Ende die Sätze beinahe wie in einem normalen Roman sind. Genau das hat es ausgemacht, dass ich gebannt an den Zeilen gehangen habe. Immer weiter lesen wollte. Gut dazu haben auch die teilweise sehr kurzen Kapitel gepasst. Die Geschichte um Ellyn hat mich emotional tief berührt. Für mich war die Art wie sie geschrieben ist einfach genial. Es gibt jedoch auch ein "aber" und der Plot beschäftigt mich im Nachhinein immer noch. Meine Gedanken können nicht alles Gelesene in Einklang bringen. Da ist zum einen das Ende, welches ich relativ offen finde und mir nicht ganz einen Reim drauf machen kann. Selbst bei mehrmaligem Anschauen. Zum anderen wird während des Lesens klar, dass Ellyn ihre Erlebnisse wohl für ihre geliebte Schwester Agnes aufschreibt. Das interpretiere ich jedenfalls aus einem Satz, der in der Mitte des Romans steht. Doch wenn das so wäre, wäre es ganz und gar nicht logisch, dass die Geschichte den bereits erwähnten besonderen Schreibstil hat. Denn würde Ellyn das nicht erst aufschreiben, wenn sie einigermaßen lesen und schreiben kann, sich somit bereits entwickelt hat und die Wortwahl eine andere ist? Wie dem auch sei. Ich werde mir wohl den Kopf dahingehend weiter zerbrechen müssen.

Fazit:
Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so tief berühren konnte und ich mich in eine andere Zeit versetzt gefühlt habe. "Ich, Ellyn" hat das geschafft. Man muss sich nur auf den Schreibstil einlassen. Meine oben aufgeschriebenen Gedanken wische ich dabei gerne zur Seite (was eigentlich nie vorkommt) und vergebe diesem besonderen Roman gerne die volle Punktzahl. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die bereit für dieses außergewöhnliche Abenteuer sind. Denn Ellyn ist, was sie ist.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Das 16. Jahrhundert

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„Ich, Flyn“ ist ein neuer Roman der Schriftstellerin Nell Leyshon. Von ihr durfte ich schon Die Farbe von Milch l genießen. Da war dieser Roman ein muss.

Dieses Mal geht es ins ländliche England um ...



„Ich, Flyn“ ist ein neuer Roman der Schriftstellerin Nell Leyshon. Von ihr durfte ich schon Die Farbe von Milch l genießen. Da war dieser Roman ein muss.

Dieses Mal geht es ins ländliche England um 1573. Die Sprache ist erst etwas gewohnheits bedürftig. Die junge Ellyn wird ein wenig einfältig dargestellt. Aber mit ihrer Entwicklung ändert sich der Sril.
Die Frauen habennicht viel zu melden. Sie sund für die Arbeit und das Kinderkriegen gut. Allerdings ist es nicht so wirklich lange her, als sich das änderte.

Die Autorin hat wieder interesssantes Werk geschaffen, das auch noch gut unterhält.


Veröffentlicht am 10.04.2022

Wunderschön

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Ellyn, ist die Tochter eines armen Bauern im 16. Jahrhundert. Sie arbeitet täglich von früh bis spät auf dem Feld, kümmert sich um das Vieh und ist den Launen ihrer Familie ausgesetzt. Ihr Leben ist trostlos, ...

Ellyn, ist die Tochter eines armen Bauern im 16. Jahrhundert. Sie arbeitet täglich von früh bis spät auf dem Feld, kümmert sich um das Vieh und ist den Launen ihrer Familie ausgesetzt. Ihr Leben ist trostlos, sie wird kaum satt, besitzt keine Schuhe und man spricht nur im Imperativ mit ihr. Sie hat keine Vorstellung davon, dass die Welt nicht nur aus dem kleinen Stückchen Land ihrer Eltern besteht.
Eines Tages, als Ellyn für die Familie zum Markt geht, sieht sie zum ersten mal eine Kirche und ist von dem Singen dort gefangen. So sehr, dass sie fortan die Musik nachahmt.
Von der Faszination des Singens geleitet, möchte Ellyn unbedingt dem Kirchenchor beitreten, welcher aber nur Knaben vorbehalten ist.

Der neue Roman von Nell Leyson ist auch wie sein Vorgänger „Die Farbe von Milch“ zart und fein geschrieben. Das Besondere ist hier die Schreibweise, die sich während des Buches mehrfach ändert.
Zu Beginn gibt es weder Satzzeichen noch Gross- oder Kleinschreibung. Die Sprache ist derbe und simpel, aber im weiteren Verlauf entwickelt sich die Schreibweise und Wortwahl parallel zur Weiterentwicklung Ellyns auf ein gehobenes Niveau.
Mir hat auch dieses Buch der Autorin wieder sehr gut gefallen.
Ein Highlight aus dem Haus Eisele.
4½ Sterne

„ich habs gemacht weil es mehr auf dieser Welt gibt als bloß das hier
gibt es aber nicht
gibt es schon ich habs gesehn
meinst du du bist besser als ich
das hab ich nie gesagt ich hab bloß gesagt dass es mehr auf dieser welt gibt als das hier
bevor ich weiß wie mir geschieht gibt sie mir ohrfeige und ich lege hand auf gesicht aber es hört nicht auf es tut weh und nicht nur gesicht wehtun sondern etwas in mir tut weh
wir sagen nichts stehen einfach nur da dann" (S.124 Tolino)

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