Ein etwas anderer Roman
1573. Ellyn wächst auf einem Bauernhof in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater ist ans Bett gefesselt, die Mutter hat gerade ein Baby bekommen und der Bruder macht sich einen Spaß daraus, Ellyn ...
1573. Ellyn wächst auf einem Bauernhof in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater ist ans Bett gefesselt, die Mutter hat gerade ein Baby bekommen und der Bruder macht sich einen Spaß daraus, Ellyn zu ärgern und zu trietzen.
Eines Tages wird sie zum Markt in die Stadt geschickt. Wie magisch zieht sie die Kirche und vor allem die Musik, die aus der Kirche dringt, an. Sie kann es kaum in Worte fassen und weiß nur, dass sie so noch nie gefühlt hat, das aber immer wieder fühlen will. Also fängt sie selbst an zu singen und es wird schnell klar, dass sie talentiert ist. Aber es ist nur Jungen erlaubt, eine Singschule zu besuchen. Also fasst sie einen tollkühnen Plan.
Ich kannte vorher keine Bücher der Autorin und war anfangs nicht auf das vorbereitet, was mich erwartet. Die Schreibweise ist besonders… Anfangs gibt es nur Kleinschreibung, keine Interpunktion und die Ausdrucksweise ist sehr derb. Nach und nach ändert sich das, mit Ellyns Entwicklung entwickelt sich auch ihre Sprache. Das macht das Leseerlebnis sehr besonders und man erlebt Ellyns Fortschritte ganz hautnah. Ich war überrascht wie schnell ich der Sprache folgen konnte nachdem ich am Anfang noch dachte, dass man so doch nichts lesen kann.
Nach und nach wird klar: Ellyn erzählt ihrer kleinen, neugeborenen Schwester ihre Geschichte und man kann gar nicht anders, als mitgerissen sein. Man spürt deutlich, dass sie das kleine Wesen, das sie zurücklassen musste um ihrem Traum zu folgen, sehr liebt.
Es ist faszinierend, wie sehr mich die Sprache, aber auch Ellyns Geschichte im dem Bann gezogen hat. Unbedingt lesen!