Cover-Bild Marianengraben
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 27.08.2021
  • ISBN: 9783847900825
Jasmin Schreiber

Marianengraben

Roman

Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise.

Ein Roman übers Sterben - aber vor allem darüber, am Leben zu bleiben

"Helmut ist ab sofort (neben der Queen) mein Rolemodel fürs Altsein." Anja Rützel

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2022

Emotional sehr aufwühlend!

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Eine unglaublich tolle Geschichte.
Ich habe beim Lesen mehrfach geweint - teils vor Lachen und teils, weil es so traurig war.
Inhaltlich ist das Buch wunderbar gelungen und auch der Schreibstil der Autorin ...

Eine unglaublich tolle Geschichte.
Ich habe beim Lesen mehrfach geweint - teils vor Lachen und teils, weil es so traurig war.
Inhaltlich ist das Buch wunderbar gelungen und auch der Schreibstil der Autorin ist unverwechselbar.
Ich bin begeistert und gebe eine klare Leseempfehlung ab.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

11 000 Meter

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Meine Meinung und Inhalt

"Therapie fand ich dann so mittel. Die ersten Stunden saß ich
meinem Therapeuten gegenüber, der mich fragte, wie es mit
den Medikamenten so liefe, und mich anschließend ...

Meine Meinung und Inhalt

"Therapie fand ich dann so mittel. Die ersten Stunden saß ich
meinem Therapeuten gegenüber, der mich fragte, wie es mit
den Medikamenten so liefe, und mich anschließend fünfzig
Minuten anschwieg, während ich irgendwas aus mir selbst
schöpfen sollte. Doch in mir gab es nichts zu schöpfen, ich
saß im Marianengraben mit einer kleinen Suppenkelle und
sollte damit all das Wasser und den Schmerz aus mir he-
rausholen, damit es mir besser ginge, ich sollte alles hoch-
holen und zur Betrachtung ausbreiten und zeigen. Doch das
funktionierte nicht. Ich saß elftausend Meter weit unten und
der Druck war so hoch, dass von außen sofort wieder alles
in mich einströmte, sobald ich ein bisschen abschöpfte. Da
war so viel schwarzes Wasser und Angst und Dunkelheit und
kein Lichtstrahl, kein einziger." (ZITAT)


Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Die Ich-Erzählerin verliert Tim jedoch durch einen schrecklichen Unfall.

Sie schwelt in Erinnerungen und erzählt über ihre Therapie und den Weg von Trauer, Tod bis hin zum Loslassen und (Weiter-)Leben.

Der Bloggerin und Autorin Jasmin Schreiber gelingt es, vom tiefen Schmerz eines Verlustes zu erzählen, humorvoll, offen und zugleich tief ergreifend und emotional. Mich konnte das Buch sehr überzeugen und bekommt eine klare Leseempfehlung.

Jasmin Schreiber, geboren 1988, ist studierte Biologin und arbeitet als Schriftstellerin. 2018 gewann sie den Digital Female Leader Award und wurde als Bloggerin des Jahres ausgezeichnet. Mit Tod und Sterben befasst sie sich im Ehrenamt, mit der Wissenschaft in ihrem Biologie-Podcast »Bugtales.fm«. Das Internet macht sie auf Twitter unter @LaVieVagabonde unsicher. Ihr erster Roman »Marianengraben« erschien im Frühjahr 2020 bei Eichborn. Jasmin Schreiber lebt in Frankfurt am Main.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Wie tief ist Trauer?

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„Und jetzt liebe ich dich nur noch gefangen in einer Zwischenwelt aus Präteritum und Konjunktiv und in einer Realität, die vor deinem Tod ein Leben und danach nur noch ein Zustand war.“ (S. 9)

Lust auf ...

„Und jetzt liebe ich dich nur noch gefangen in einer Zwischenwelt aus Präteritum und Konjunktiv und in einer Realität, die vor deinem Tod ein Leben und danach nur noch ein Zustand war.“ (S. 9)

Lust auf einen Roadtrip mit Hund, Huhn, Rentner und Studentin? Klingt skurril (ist es auch), aber funktioniert hervorragend! Dieses Buch ist herzerwärmend - gleichzeitig so herzzerreißend - sodass hier wirklich die gesamte Gefühlspalette bedient wird. (TW: Tod, Depression)

Das Cover: Ein Hingucker! Welche Rolle der Marianengraben in der Geschichte zugeschrieben bekommt, wird im Laufe immer deutlicher. Auch Anspielungen auf die Tentakel wurden hier im Cover aufgenommen. Generell sagen mir Cover, die den Inhalt der Geschichte widerspiegeln, umso mehr zu. Hier wurde das Gewand sowohl thematisch wie auch ästhetisch gelungen umgesetzt!

Die Handlung: Paula verfällt in eine starke Depression, nachdem ein furchtbares Ereignis ihr Leben in die Tiefe zu ziehen droht. Ihren Alltag vernachlässigt sie mit jedem Tag mehr, bis sie eines Nachts auf Helmut (einen Rentner, der ihr immer direkt die Meinung sagt) trifft. Ungeplant begeben sich die beiden auf einen Roadtrip der besonderen Art…

Meine Meinung: Große Empfehlung! Während des Lesens habe ich mich ständig gefragt, wie die Autorin es schafft, so viel Trauer in ihre Geschichte einfließen zu lassen und dennoch nie den Hoffnungsschimmer aus dem Blick verliert. Diese Geschichte berührt und ist durchaus düster – und trotzdem zauberte sie mir ein Lächeln ins Gesicht. Besonders das Ende konnte für mich diesbezüglich viel herausholen! Teilweise gab es zwar Momente, in denen mich „Marianengraben“ etwas verloren hatte, da manche Szenen doch sehr ausschweifend erzählt wurden, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt.

Die Charaktere: Authentisch, nachvollziehbar und dabei einfach nur zum Gernhaben. Sie haben ihre Ecken und Kanten, man mag ihnen nicht immer zustimmen, aber gleichzeitig wünscht man ihnen nur das Beste. Besonders die Gespräche zwischen Paula und Helmut haben mich oft zum Lächeln und Nachdenken gebracht. Doch besonders konnte die Hündin, Judy, mein Herz erobern!

Fazit: Die anderen Bücher von Jasmin Schreiber sind bereits auf meine Wunschliste gewandert, weil sie mich mit dieser Geschichte absolut für sich gewinnen konnte. Von mir gibt es hier 4,5/5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Ein besonderes Buch

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Marianengraben von Jasmin Schreiber aus dem #eichbornverlag
🐙
In diesem Buch geht es um den Verlust eines geliebten Menschen, Tod, Trauer und den individuellen Umgang damit.
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Paula hat ihren kleinen ...

Marianengraben von Jasmin Schreiber aus dem #eichbornverlag
🐙
In diesem Buch geht es um den Verlust eines geliebten Menschen, Tod, Trauer und den individuellen Umgang damit.
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Paula hat ihren kleinen Bruder verloren und versinkt in der Trauer. Um die Trauer bildhaft darzustellen, versinkt die Protagonistin in den Marianengraben, eine mehrere Kilometer tiefe Stelle im Ozean.
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Paula trifft in der Geschichte auf Helmut. Helmut ist alt, schrullig und nimmt sie mit auf einen Roadtrip.
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Der Roadtrip ist eine Reise aus dem Marianengraben hinaus.
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Die Geschichte ist unfassbar traurig und unfassbar niedlich erzählt. Sensibel.
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Durch Anekdoten/Rückblicke lernen wir den kleinen Bruder von Paula kennen und lieben. Wir verstehen Paulas Verlust und fühlen ihre Liebe.
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Obwohl das Thema schrecklich ist, ist das Buch schön zu lesen. Es ist warmherzig und individuell.
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Darf man ein Buch über Trauer auch kritisieren? Ich werde es leider trotzdem tun. Denn ein kleiner Kritikpunkt von mir ist, die teilweise unglaublichen Zufälle. Wie die Begegnung mit Helmut und dann Helmuts Geschichte und Vergangenheit. Vielleicht spielt das Leben wirklich so… mir hätte es aber auch (für die Geschichte) gereicht, wenn Helmut einfach da gewesen wäre. Ohne diese ganzen Zufälle.
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Ein tolles und besonderes Buch.

Veröffentlicht am 02.06.2023

Trotz des traurigen Anlasses ein unterhaltsamer Roadtrip über das Abschiednehmen und die Entwicklung einer Freundschaft zweier ungleicher Figuren

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Paulas Bruder Tim ist gestorben und auch zwei Jahre nach seinem Tod weiß sie nicht, wie sie ohne ihn weiterleben soll. Aufgrund ihrer Depression macht sie eine Therapie, kann sich aber nicht wirklich öffnen. ...

Paulas Bruder Tim ist gestorben und auch zwei Jahre nach seinem Tod weiß sie nicht, wie sie ohne ihn weiterleben soll. Aufgrund ihrer Depression macht sie eine Therapie, kann sich aber nicht wirklich öffnen. Als sie sich eines nachts aufraffen kann, um Tims Grab ohne störendes Publikum zu besuchen, trifft sie auf dem Friedhof auf den 83-jährigen Helmut, der dabei ist, die Urne seiner Freundin auszugraben. Er möchte ein Versprechen einlösen und plant eine Reise in ihre alte Heimat. Paula, die nicht weiß, wohin mit sich selbst, begibt sich zusammen mit dem Misanthrop auf einen Roadtrip, der ihr dabei hilft, die Trauer zu verarbeiten und die nagenden Schuldgefühle loszulassen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der trauernden Paula erzählt, deren Leben still zu stehen scheint. Sie hat sich in ihre Trauer zurückgezogen und sieht keinen Grund mehr selbst weiterleben zu wollen. Sie gibt sich zudem die Schuld am Tod ihres Bruders, obwohl oder gerade weil sie nicht da war, als er ertrank.
Helmut, der bereits Verluste erlitten und nur noch einen Hund an seiner Seite hat, ist der erste Mensch, der sie zu verstehen scheint und dem sie ihre Gefühle offenbaren kann. Auf dem ungewöhnlichen Roadtrip sind sie sich gegenseitig mental oder körperlich eine Hilfe.

Der Roman handelt von Trauer, vom Sterben, vom Abschiednehmen, aber auch von neuen Perspektiven und vom Mut trotz Schmerz weiterleben zu wollen. Trotz der traurigen Thematik ist das Buch nicht melancholisch oder deprimierend. Die außergewöhnliche Reise ist bewusst unterhaltsam angelegt und führt zu manch absurd-witziger Situation. Das wirkt vielleicht etwas zu gewollt komisch und gekünstelt, driftet jedoch nicht ins Alberne ab.
Durch die vielen einfühlsam geschilderten Erinnerungen wird deutlich, wie nahe Pauls und Tim sich trotz des großen Altersunterschieds standen. Sie hatten so eine innige Beziehung, dass nachvollziehbar ist, wie schwer Paula vom Verlust gezeichnet ist. Auf dem Roadtrip findet sie wieder zu sich selbst und zur Besinnung, dass sie auch für Tim weiterleben muss, der viel zu früh gestorben ist und noch so viel in seinem Leben hätte erreichen und bewirken können.

Auch wenn die Geschichte um einen generationenübergreifenden Roadtrip, einem skurrilen Ascheverstreuen und der Entwicklung einer Freundschaft mit einem mürrischen Charakter sicher nicht neu oder sonderlich kreativ ist, ist die Reise unterhaltsam und die aufgesuchten Orte leicht vorstellbar. Berührend sind Paulas Erinnerungen und die Gespräche mit Helmut über das Sterben und auch die Symbolik um das Wasser und den Marianengraben, in den sich Paula so lange hinunter gezogen fühlt, gibt der Geschichte einen roten Faden und macht sie am Ende rund.

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