Tod im Tessin
Der Kriminalroman "Mord in Montagnola" von Mascha Vassena bildet den Auftakt einer neuen, im Tessin spielenden Krimireihe um die gelernte Übersetzerin Moira, welche offiziell inoffiziell ermittelt. Im ...
Der Kriminalroman "Mord in Montagnola" von Mascha Vassena bildet den Auftakt einer neuen, im Tessin spielenden Krimireihe um die gelernte Übersetzerin Moira, welche offiziell inoffiziell ermittelt. Im Auftrag der Polizei, für die sie als Dolmetscherin tätig ist, soll sie im Dorf Montagnola, dem Wohnsitz ihres Vaters, Augen und Ohren offen halten. Die Kriminalliteratur ist voll von Hobbydetektiven und Profiermittlern, Moira hängt da irgendwo dazwischen. Und dieser Schwebezustand ist leider etwas symptomatisch für den ganzen Roman. Anfang und Ende der Krimihandlung haben durchaus Thrillerelemente, im Hauptteil des Buches ist die Handlung deutlich gemächlicher, was eine Genrezuordnung erschwert. Auch die Beziehung zu ihrer Jugendliebe Luca, heute leitender Rechtsmediziner, bleibt im Nebulösen, da er verheiratet ist. Ob die alte Liebe wieder aufgewärmt wird, erscheint möglich, aber nicht sicher.
Auch wenn der Plot deutliche Schwächen hat, da die handelnden Personen zu wenig ausgeformt sind und ihr Tun nicht immer plausibel erscheint, bleibt die Gesamtbewertung positiv. Der Roman liest sich leicht, der Lokalkolorit macht Lust auf den Tessin und die Hauptfigur Moira ist menschlich sympathisch. Insgesamt kann man sich das Buch als Urlaubslektüre gut vorstellen.