In idyllischen Gärten lauert giftige Gefhar
„Gärten, Gift und tote Männer“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe von Klaudia Blasl, deren Krimis für mich die bei weitem unterhaltsamsten sind, die ich kenne.
Worum geht es?
Die pensionierte Lehrerin ...
„Gärten, Gift und tote Männer“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe von Klaudia Blasl, deren Krimis für mich die bei weitem unterhaltsamsten sind, die ich kenne.
Worum geht es?
Die pensionierte Lehrerin Pauline lebt mit ihrem Mann in einem kleinen abgelegenen österreichischen Dörfchen, wo der Alltag so dahin plätschert, man sich mit anderen älteren Damen beim Lesekreis trifft, sich mit Gartenarbeit oder Bekochen des Gatten beschäftigt. Diese Idylle und Paulines geregeltes Leben werden von einem Moment auf den anderen durchgerüttelt, als ein – wie Pauline vermutet - Giftmörder sein Unwesen treibt …
Der Roman besticht in erster Linie durch den Schreibstil, der geprägt ist von originellen Wortschöpfungen und unheimlich viel Situationskomik, dass man aus dem Schmunzeln und Grinsen kaum herauskommt. Es liest sich flüssig und flott, es ist so amüsant, das die Seiten nur so dahin fliegen. Ein bisschen vermisste ich allerdings eine Einteilung in Kapitel.
Da es sich um eine neue Krimireihe handelt, dienen die ersten rund hundert Seiten zum Hineinfinden in das Umfeld, die dörfliche Atmosphäre, dem Kennenlernen der Protagonisten. Man fühlt sich bald wohl in dieser Gemeinschaft und unterhält sich blendend über deren Marotten, Zwistigkeiten, Hoppalas und Sprüche. Der erste Tote wird noch nicht ernsthaft wahrgenommen. Doch es bleibt nicht bei einem und von nun an steigt die Spannung. Die Frage nach dem Warum, dem Wie und nach dem Täter beschäftigt nicht nur die Protagonisten, sondern auch als Leser kann man wunderbar eigenen Theorien und Spuren folgen, bis letztlich nach einem dramatischen Showdown eine schlüssige Auflösung geboten wird. Und wer’s ganz genau wissen möchte, kann im Anhang noch nachlesen, welch todbringende Eigenschaften Eisenhut, Bilsenkraut und Klatschmohn haben.
Die unterschiedlichen Charaktere, nicht nur jene der Hauptpersonen, sind ausgezeichnet und sehr anschaulich beschrieben, nicht nur äußerlich, sondern mit Stärken und Schwächen, und sie entwickeln sich im Laufe der Handlung weiter. Pauline und Berta, die innig befreundeten Nachbarinnen, stehen im Mittelpunkt. So verschiedenartig sie in ihrem Wesen auch sind, sie sind stets füreinander da. Zwischenmenschliche Beziehungen, Toleranz und Akzeptanz anderer Ansichten und Lebensart werden in diesem Buch auf heiter-besinnliche Art hervorgehoben.
Dass die Autorin über fundiertes Fachwissen über Pflanzen und Kräuter verfügt, durchzieht die Handlung unaufdringlich wie ein roter Faden, sei es in Form der diversen von Pauline selbst fabrizierten Tropfen für jedes Wehwehchen, sei es bei den Beschreibungen der Gartenfauna und –flora. Die Farbenpracht der Blüten, Vogelgezwitscher und das Summen von Bienen und Hummeln sind fast fühlbar. Für Interessierte enthält die Lektüre sicher manch brauchbaren Ratschlag.
Wenn man wie ich derart vergnügliche Lesestunden mit einem Buch verbracht hat, dann schließt man es mit großem Bedauern und mit dem sehnlichen Wunsch, dass es bald eine Fortsetzung geben möge.