Die etwas andere Fantasygeschichte
Karou ist 17 Jahre alt und geht auf die Kunstakademie in Prag.
Sie ist eigentlich ein ganz normaler Teenager, wenn man von den langen blauen Haaren und den vielen Tattoos absieht, allen voran den großen ...
Karou ist 17 Jahre alt und geht auf die Kunstakademie in Prag.
Sie ist eigentlich ein ganz normaler Teenager, wenn man von den langen blauen Haaren und den vielen Tattoos absieht, allen voran den großen Augen auf ihren Handflächen. Und dann wäre da noch die Tatsache, dass sie oft für ihren Ziehvater Brimstone geheimnisvolle Aufträge erledigen muss, von denen sie oft verletzt zurückkehrt. So auch, als ihre Reise nach Marokko geht, wo sie auf den Seraph Akiva trifft.
Ab dem Moment nimmt die Geschichte ihren Lauf, wie sie es schon einmal getan hat und Karou erfährt was es heißt sich selbst zu finden.
Das Cover ist wirklich gut gelungen. Die dunklen Farben und das Mädchen, das so geheimnisvoll aussieht wie die Skyline unter ihr werden dem Inhalt des Buches in vollem Umfang gerecht.
Auf den ersten Seiten des Buches war ich noch etwas skeptisch, was die Handlung des Buches angeht. Ein Junges Mädchen, künstlerisch begabt, wird von ihrem Exfreund gestalkt, trifft sich gerne mit ihrer besten Freundin in ihrer Lieblingskneipe und zeichnet gerne. Ich war ein bisschen ängstlich, dass diese Geschichte ein wenig in die Twilight-Sparte abrutscht, die ja mittlerweile schon mehr als nur abgelutscht ist.
Doch dann wurde das Mädchen von nebenan plötzlich interessant: Jeden Tag betrat sie eine Welt, die ihre Freunde nur aus ihren Skizzenbüchern kannten und diese auch für frei erfunden halten. In welcher Welt existieren schon Frauen mit Schlangenkörpern oder Männer mit Krokodilaugen und Fellbüscheln am Hintern?
Ich muss sagen, mir hat die Beschreibung der "Chimären" sehr gut gefallen. Sie war tatsächlich glaubwürdig und ich konnte sie mir vor meinem inneren Auge vorstellen.
Auch die Abenteuer, die Karou auf der ganzen Welt erlebt sind lebhaft und wirklich anschaulich geschrieben.
Der Schreibstil von Laini Taylor hat was packendes und interessantes und zieht sich nur selten in die Länge.
Das Einzige, was mir nicht so ganz gefallen hat war das Ende des Buches; die Selbstfindungsphase von Karou.
Das war unglaublich viel Information in unglaublich kurzer Zeit, sehr schnell erzählt und stellenweise wirklich kompliziert.
Ich hätte mir gewünscht, dass man das auch irgendwie etwas kompakter hätte erzählen können und trotzdem den gewünschten Effekt erzielen können.
Fazit:
Ich fand das Buch eigentlich toll. Es lässt sich schnell lesen, ist vollgepackt mit spannender Fantasy, auch ohne Vampire und Werwölfe, und die Charaktere wissen wirklich zu verzaubern. Da kann ich auch über den, meiner Meinung nach, nicht ganz so gelungenen Schluss hinwegsehen.