Leserunde zu "Nebelopfer" von Romy Fölck

Ein Toter an einem Galgenbaum und ein eiskalter Racheengel
Cover-Bild Nebelopfer
Produktdarstellung
(29)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Romy Fölck (Autor)

Nebelopfer

Kriminalroman. Atmosphärische Spannung aus Norddeutschland: Band 5 der SPIEGEL-Bestsellerserie

An einem nebligen Februarmorgen wird zwischen den Dörfern der Geest an einem uralten Galgenbaum eine Leiche gefunden. Am Hals des Toten baumelt ein Schild, das Kriminalkommissarin Frida Paulsen Rätsel aufgibt: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Ihr Kollege Haverkorn erinnert sich sofort an den Fall. Vor vielen Jahren wurde der Bauer Johannsen für den kaltblütigen Mord an seiner Familie verurteilt, seither sitzt er im Gefängnis. Als kurz nach dem Leichenfund in der Geest ein weiterer Zeuge getötet wird, der im Prozess gegen Johannsen aussagte, ahnen die beiden Kommissare: Sie müssen den wahren Täter von damals finden, sonst wird es weitere Opfer geben ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 31.01.2022 - 20.02.2022
  2. Lesen 07.03.2022 - 27.03.2022
  3. Rezensieren 28.03.2022 - 10.04.2022

Bereits beendet

Schlagworte

Regionalkrimi Küstenkrimi Elbmarsch Schleswig-Holstein Hamburg Almstädt Rache Kommissarin Dorf Justizirrtum Tatort Nordsee Ostsee Elbe Winter Itzehoe Norden Cold Case Krimis

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 28.03.2022

Im Nebel stochern

7

Frida und ihr Kollege Haverkorn sehen sich einem neuen Fall gegenüber. Jemand hat einen Mann an einen Baum gehängt, der als alter Galgenbaum bekannt ist, und ein Plakat an ihm befestigt: Ich habe im Fall ...

Frida und ihr Kollege Haverkorn sehen sich einem neuen Fall gegenüber. Jemand hat einen Mann an einen Baum gehängt, der als alter Galgenbaum bekannt ist, und ein Plakat an ihm befestigt: Ich habe im Fall Johannson gelogen. Dieser Fall ist schon fünfzehn Jahre her und damals starben eine Frau und ihre zwei Söhne. Der jüngste Sohn konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen, hat aber durch den Schock alles verdrängt und kann sich an nichts erinnern. Festgenommen wurde damals der Vater; festgenagelt haben ihn die Aussagen von drei Zeugen – einer davon ist der Tote am Galgenbaum. Bald gibt es noch mehr Tote und immer wieder der Bezug zu dem Dreifachmord von damals. Frida muss nicht nur gegen die Zeit anrennen, sondern auch mit Problemen im privaten Bereich kämpfen.
Das ist mittlerweile der fünfte Fall von Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn und wahrscheinlich auch der persönlichste. Wie üblich schafft es die Autorin hervorragend, falsche Fährten zu legen und die LeserInnen an der Nase herumzuführen. Das und der megaspannende Schreibstil haben mir auch sehr gut gefallen. Was ich dieses Mal nicht so gut fand, waren die für mich und das, was ich von einem Krimi erwarte, zu viele private Verwicklungen. Auch mit dem Auflösen des Falls war ich nicht so ganz zufrieden, wie ich es von Romy Fölck gewohnt bin. Trotzdem finde ich, dass diese Reihe zu den besten deutschen Krimireihen gehört und freue mich auf weitere Fälle.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.03.2022

Wenn dich die Vergangenheit einholt!

10

Vor vielen Jahren wurde Cord Johannsen für den Mord an seiner Familie verurteilt, seitdem sitzt er im Gefängnis. Doch nun hängt eine Leiche an einem uralten Galgenbaum und an ihrem Hals hängt ein Schild: ...

Vor vielen Jahren wurde Cord Johannsen für den Mord an seiner Familie verurteilt, seitdem sitzt er im Gefängnis. Doch nun hängt eine Leiche an einem uralten Galgenbaum und an ihrem Hals hängt ein Schild: „Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben.“
Wer war damals wirklich Täter und können Haverkorn und Paulsen den Täter stoppen, bevor weitere Menschen sterben?

Nebelopfer ist der fünfte Teil einer Reihe um das Ermittlerteam Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich die Vorgänger für diesen Band unbedingt benötigen würde, weswegen ich der Meinung bin, dass Nebelopfer unabhängig von der Reihe gelesen werden kann.

Die Storyline ist durchweg spannend gestaltet und es gibt kaum Charaktere, die mit der Zeit nicht in Verdacht geraten. Die Auflösung hat ein Gleichgewicht von Überraschungsmomenten, während der eine Teil für wenig Überraschung sorgt, konnte der andere bei mir auftrumpfen. Zum Schluss hätte ich aber gerne noch mehr Hintergrundinformationen zu den Fällen (Tätermotiv) erhalten.

Frida Paulsen konnte bei mir leider wenig Sympathien übermitteln. Während sie privat unglücklich ist, ist sie auf der Arbeit gedankenverloren und konnte nicht zeigen, was sie als gute Ermittlerin ausmacht. Für mich bleibt sie eher als Stolperstein in Erinnerung. Möglicherweise habe ich mit dem fünften Band (aus Fridas Sicht) aber auch den denkbar schlechtesten erwischt.
Ihre Kollegen Haverkorn und vor allem Bootz konnten mich hingegen mehr von sich überzeugen.

Obwohl ich einige Schwächen wahrgenommen habe, macht das Buch Lust auf seine Vorgänger!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.03.2022

Spannender 5. Fall

8

Ein Selbstmörder hängt an einem Galgenbaum. Schnell wird klar: Der Selbstmord ist fingiert und der Tote hat eine Nachricht bei sich. Vor 15 Jahren hat er bei einem tödlichen Familiendrama falsch ausgesagt. ...

Ein Selbstmörder hängt an einem Galgenbaum. Schnell wird klar: Der Selbstmord ist fingiert und der Tote hat eine Nachricht bei sich. Vor 15 Jahren hat er bei einem tödlichen Familiendrama falsch ausgesagt. Stimmt das? Und wenn ja, ist der Verurteilte tatsächlich unschuldig? Sind weitere Zeugen in Gefahr? Alles Fragen, denen sich in Itzehoe Frida und ihre Kollegen stellen müssen. Und das Team bekommt Zuwachs von einem früheren SEKler. Es lauern so manche Spannungen…

Schon der Prolog lässt erahnen, dass dieses Buch einfach spannend werden muss. Ein Mann ist gefangen und es scheint keinen Ausweg zu geben. Dann springt die Handlung einige Tage zurück, doch es geht nicht minder spannend weiter. Ein vermeintlicher Selbstmörder wird gefunden und schnell ist klar: Hier hat jemand eine Nachricht hinterlassen. Was geschah damals wirklich und warum musste der Zeuge, der falsch ausgesagt habe soll, ausgerechnet jetzt sterben? Und welchen Zweck verfolgt der Täter? Wird es bei dem einen Opfer bleiben und sollten die Ermittlungen in dem an sich schon abgeschlossenen Fall wieder aufgerollt werden? Gab es etwa einen folgenschweren Justizirrtum? Das sind nur einige der Fragen, denen sich das Team um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn stellen muss. Gerade für Haverkorn ist es wichtig, denn er hatte im Fall damals ausgesagt.

Was habe ich mich auf das Wiedersehen mit Frida und Haverkorn gefreut! Und ich kann direkt verraten, dass es mir auch wirklich beim Lesen eine Freude war. Allein schon die Charaktere wieder zu „treffen“, die Fans der Reihe schon längst in ihr Bücherherz geschlossen haben, ist toll. Nicht minder gelungen ist natürlich das Setting in Schleswig-Holstein. Mittlerweile kenne ich es aus eigener Anschauung so gut, dass ich noch mehr Kopfkino habe, als das bei den ersten Fällen war. Dazu dann der runde, leicht zu lesende Schreibstil der Autorin und ich bin zufrieden. Oder zumindest ziemlich zufrieden, denn den einen oder anderen Kritikpunkt gibt es schon. Nicht am Fall als solchem der ziemlich spannend war und vor allem so nicht vorhersehbar, sondern eher an den Charakteren und manchem Ermittlungsversäumnis. Ich kann und will an der Stelle nicht zu viel verraten, aber in dem Team läuft es aktuell einfach nicht ganz rund.

Es ist der fünfte Teil einer Reihe. Da die Fälle immer abgeschlossen werden, ist ein Einstieg in die Reihe quasi überall möglich, jedoch spielt in den Büchern auch das Privatleben eine nicht ganz zu vernachlässigende Rolle und an der Stelle könnten (Verständnis-)Lücken bleiben, steigt man erst hier ein. Die Charaktere haben sich in diesem Buch weiterentwickelt, wie ich finde ist das gerade bei Frida und Torben in der Form jedoch eher eine Rückentwicklung. Die beiden haben ordentlich Stress, benehmen sich nicht selten wie Teenager und ja, ich muss einfach sagen, dass mich das doch oft genervt hat und für den einen Stern Abzug sorgt gerade dieses Trauerspiel. Ich hoffe, dass sich das im kommenden Band regelt, denn natürlich werde ich die Reihe fortsetzen und empfehle auch dieses Buch.

Denn mich haben die Irrungen und Wirrungen, die falschen Fährten und der Schreibstil ansonsten wieder vollends überzeugt. Besonders gefiel mir, dass ich der Autorin oft auf den Leim ging und als Leser wie ein „Nebelopfer“ oft keinen Durchblick hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.03.2022

Spannender Fall, nervige Privatprobleme

6

Der fünfte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. An einem alten Galgenbaum in der Geest hängt im nebligen Wintermorgen ein Toter mit Schild um den Hals, welches das Opfer als Lügner in einem längst ...

Der fünfte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. An einem alten Galgenbaum in der Geest hängt im nebligen Wintermorgen ein Toter mit Schild um den Hals, welches das Opfer als Lügner in einem längst vergangenen Mordfall denunziert. Als kurz darauf Bjarne ein bedrohliches Ultimatum gestellt wird, den wahren Täter des früheren Mordfalls ausfindig zu machen, wird Bjarne vorrübergehend versetzt, um ihn aus dem Visier des Täters zu nehmen. Doch die Ermittler sind sich uneins - die einen glauben, den früheren Fall wieder aufrollen zu müssen, um den Täter zu finden, die Führung hingegen will die Wiederaufnahme verhindern, da längst ein Verurteilter im Gefängnis sitzt. Doch die Morde hören nicht auf, jeweils mit einem Schild um den Hals, dass damals der Falsche verurteilt wurde. Der einzige Überlebende der damaligen Bluttat, zu der Zeit noch ein Kind, kann sich jedoch nicht mehr an das Geschehen erinnern.
Tatsächlich ist die Idee ganz spannend, ein alter Fall, welcher Auslöser für einen neuen Fall ist und einem Racheengel als Legitimation für erneute Morde dient. Dazu die Frage, ob damals wirklich der richtige Täter verurteilt wurde. Hinzu kommt ein neuer Kollege, Leonard Bootz, der mit seiner Art zunächst nicht so recht ins Team zu passen scheint, obwohl er ansonsten ein guter Ermittler sein soll. Nebenbei gibt es noch privaten Trubel bei Frida, da ihrem Freund seit seinem Unfall die Perspektiven abhanden gekommen sind.
Besonders haben mir diesmal wieder die Bezüge zur Gegend gefallen, vor allem der Nebel macht es sehr atmosphärisch. Die Mordfälle, der vergangene sowie die erneuten Morde, kommen jeweils zunächst ebenso undurchsichtig daher, wie der Nebel über der Geest liegt. Hier hat mir das Miträtseln Spaß gemacht. Die privaten Beziehungsprobleme im Hause Paulsen wurden mir jedoch irgendwann zu anstrengend, ebenso wirkte Frida auf mich manches Mal nicht mehr professionell genug. Auch wunderte ich mich über ihre altbackene Einstellung zum Thema Beziehungen und Karriere, welche die Autorin ihr angedichtet hat, während die Männer um sie herum fröhlich die Karriereleiter erklimmen. Von den nicht vorhandenen sozialen Fähigkeiten des neuen Kollegen ganz zu schweigen, der Null Verhörkompetenz aufweist.
Alles in allem hat mir der Doppelfall recht gut gefallen. Als störend empfand ich hingegen diesmal Fridas nervige Beziehungsprobleme ebenso wie den neuen Kollegen, der trotz angeblicher Kompetenz in bezug auf andere Menschen erschreckend inkompetent auftrat. In meinen Augen nicht der beste Fall der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung