»Tobias Friedrich nimmt uns mit auf eine wahnsinnige, tollkühne Reise. Endlich wieder ein Abenteuerroman!« Takis Würger
Ulm, im Mai 1932: Mit nicht viel mehr als etwas Proviant und dem kühnen Plan, nach Zypern zu paddeln, lässt Oskar Speck sein Faltboot zu Wasser. In sechs Monaten will er zurück sein. Aber alles kommt anders. Gepackt von sportlichem Ehrgeiz, begleitet von Jazzmusik und Mark Twains weisem Witz, gejagt von den Nationalsozialisten, die aus dem Faltbootfahrer einen deutschen Helden machen wollen, fährt der schweigsame Einzelgänger von Zypern aus immer weiter in die Welt. Ohne Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Gili, die sich, wie er, den Widrigkeiten der Zeit entgegenstellen muss. Doch das Schicksal gibt Oskar eine letzte Chance.
»Der Flussregenpfeifer«, Tobias Friedrichs literarisches Debüt, basiert auf der unglaublichen, aber wahren Geschichte des Hamburgers Oskar Speck, der über sieben Jahre lang mit seinem Faltboot 50.000 Kilometer zurücklegte. So erstaunlich wie dessen Reise ist auch dieser humorvolle, dramatisch wie rasant erzählte Roman um wahre Freundschaft und Freiheitsliebe, starke Frauen und den Zufall als Wegweiser des Lebens.
Der Roman basiert auf den Erlebnissen des Hamburgers Oskar Speck. Es geht um einen Helden, der sich aufmacht, um nach Zypern mit einem Faltboot zu reisen und dann immer weiter reist. Seine Begegnungen, ...
Der Roman basiert auf den Erlebnissen des Hamburgers Oskar Speck. Es geht um einen Helden, der sich aufmacht, um nach Zypern mit einem Faltboot zu reisen und dann immer weiter reist. Seine Begegnungen, seine Gedanken und die Widrigkeiten, auf die er stößt, regen zum Nachdenken an und geben dem Buch Tiefe. Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen und mit dem Helden mitgefiebert. Sein großes Wagnis und die immer weitere Reise sind interessant und aufregend, aber auch seine inneren Dämonen und Wünsche sind lesenswert. Das Cover finde ich richtig schön und auch den Schreibstil. Ich empfehle das Buch gerne weiter.
Als ich das Cover dieses Buches sah, war ich schon fasziniert. Der Einband bereitet den Leser auf das Abenteuer vor, welches hier auf über 500 Seiten erzählt wird. Als Grundlage dient die wahre Geschichte ...
Als ich das Cover dieses Buches sah, war ich schon fasziniert. Der Einband bereitet den Leser auf das Abenteuer vor, welches hier auf über 500 Seiten erzählt wird. Als Grundlage dient die wahre Geschichte des Oskar Speck, der im Jahre 1932 mit seinem Faltboot bis Zypern wollte, da dem Sieger dieses Wettbewerbs eine ordentliche Summe gezahlt werden sollte. Die eigenen, als auch die Schulden seines Freundes Karol waren seine Motivation. Doch es kam alles anders als geplant. Sein Sieg wurde nicht anerkannt und er wollte beweisen, was er kann. Am Ende war er sieben Jahre unterwegs und schaffte es bis nach Australien.
Der Autor Tobias Friedrich hat viel und ausführlich recherchiert. Meist wird rückblickend aus der Sicht von Oskar Speck erzählt, der nach dem Ende dieser abenteuerlichen Reise von einer jungen Journalistin interviewt wurde. Wäre es in diesem Buch nur um diese Reise gegangen, es hätte mich nicht mehr losgelassen und ich hätte diesen Roman nur so verschlungen.
Doch der Autor verlegte sich auf mehrere Handlungsstränge, die optisch ineinander übergingen und ich als Leser nicht immer voneinander trennen konnte. Die einzelnen Abschnitte sind recht kurz gehalten, was zur Folge hatte, dass immer dann, wenn ich mich wieder in einem Handlungsstrang zurecht fand, die Perspektive, bzw. die handelnden Personen wechselten und ich laufend wieder zurückblättern musste, da ich den Faden verloren hatte. Dadurch gestaltete sich das Lesen recht anstrengend.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich nach den Covid-Impfungen immer für einige Wochen mit Konzentrationsstörungen zu kämpfen hatte. Dazu eine große Müdigkeit, dass mir während des Lesens oftmals die Augen zufielen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, einen Roman zu lesen, bei dem man seine Gedanken zusammenhalten muss, wenn man der teilweise verwirrenden Handlung folgen wollte.
Sprachlich ist dieser Roman recht einfach zu lesen. Keine tiefgehenden Gedankenanstöße, über die man längere Zeit nachdenken müsste. Überhaupt, Tiefgang ist nicht so die Stärke des Autors. Es ereignet sich alles mehr oder weniger an der Oberfläche. Auch was es mit dem Titel auf sich hat, erschloss sich mir nur ungenau. Vielleicht habe ich es aber auch überlesen, da es unspektakulär war.
Trotzdem hat dieses Buch was. Der Mut von Oskar Speck soviel Unabwägbarkeiten zu wagen, als auch seine abenteuerlich Reise selbst, hielten mich bei der Stange. Dies ist ein Buch für Weltengänger, die vielleicht selbst mal auf der See die Weite unseres Erdballs erkundeten. Also für Menschen, die wissen wollen, was sich jenseits ihres Tellerrandes abspielt und die in Fremdem nicht zuerst die Gefahr sehen, sondern die Möglichkeit Neues kennenzulernen. Ich glaube solche Leser werden sich auch von den kleinen Mängeln dieses Buches nicht die Freude am Lesen verderben lassen.
„Der Flussregenpfeifer“ ist das literarische Debüt von Schriftsteller, Songtexter und Musiker Tobias Friedrich. Er arbeitet als Sachbuchautor und Co-Veranstalter der Berliner Musik-und-Lese-Show „Ein Hit ...
„Der Flussregenpfeifer“ ist das literarische Debüt von Schriftsteller, Songtexter und Musiker Tobias Friedrich. Er arbeitet als Sachbuchautor und Co-Veranstalter der Berliner Musik-und-Lese-Show „Ein Hit ist ein Hit“.
„Die in diesem Roman wiedergegebenen Geschehnisse haben sich zu einem großen Teil wie beschrieben ereignet, und zwar sowohl Oskar Speck als auch einige andere Figuren betreffend. Gleichwohl habe ich mir gewisse Freiheiten genommen. Hier und da mussten zeitliche Abläufe ein wenig nach vorne geschoben oder nach hinten verlegt, Tatsachen leicht angepasst oder komplett erfunden werden.“
Der direkte Einstieg greift der Geschichte voraus und lässt Fragen aufkommen. Was ist passiert? Ulm im Mai 1932 startet Oskar seine Reise mit einem Faltboot. Geplant sind 6 Monate. Das Abenteuer hat einige Überraschungen und Wendungen parat. Anfangs überzeugen Erzählstil und Ereignisse nicht so richtig. Das ändert sich mit Herausforderungen, Widrigkeiten und Begegnungen. Freund Karol setzt alle Hoffnungen auf Oskar und ein Wettrennen von Ulm nach Zypern. Originelle Ideen fließen ein, wie der Bezug zum Titel und ein zufälliges Treffen auf einer Lichtung. Während seiner Reise macht nicht nur die Konkurrenz Oskar das Leben schwer. Von Bewunderung über Argwohn und Neid bekommt er es mit den unterschiedlichsten Emotionen zu tun. Wie beschwerlich seine Reise ist wird in detaillierten Beschreibungen deutlich. Mark-Twain-Zitate bilden den roten Faden der Geschichte. Oskar hält stoisch an seinem Ziel fest und gerät in so manch brenzlige Situationen. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto intensiver wird die Atmosphäre. Überraschende Wendungen und plötzliche Hindernisse sind gut inszeniert. Unglaublich, was Oskar alles auf seiner Reise erlebt. Umso erstaunlicher, dass alles auf einer wahren Geschichte basiert. Nationalsozialisten haben eigene Pläne mit Oskar. Klischees und Seitenhiebe sind gelungen. Ein weiterer roter Faden ist der geheime Blick. Karol ist fest davon überzeugt, dass Oskar ihn hat. Es geht um den Wunsch nach Reichtum, ungewöhnliche Ziele, Anderssein, Freundschaft und Liebe. Sobald die Geschichte in Fahrt ist, kommt immer mal wieder Spannung auf. Im letzten Buchdrittel, in einer scheinbar aussichtslosen Situation fällt das Mitfiebern mit Oskar und Co leicht. Das Ende ist zu kurz geraten. Nachbemerkung und Quellen und der Dank des Autors geben zusätzliche Infos.
Das Cover stimmt auf ein gefährliches Abenteuer ein. Die kreative Illustration passt gut zur Geschichte. Der Titel ist sehr gelungen. „Der Flussregenpfeifer“ überzeugt beim Lesen immer mehr und hat einige treffsichere und humorvolle Zitate parat. Urige Typen wie zwei Berliner beleben die Geschichte. So manches Mal geht es erschütternd und berührend zu. Oskar Specks Abenteuer voller Höhen und Tiefen spricht alle an, die seine fast unmögliche Reise und seinen Mut miterleben wollen.
Obwohl mich diese unglaubliche und absolut faszinierende Geschichte sehr angesprochen hat, hat es doch etwas gedauert bis ich hineingefunden habe; einen richtigen Sog hat das Buch erst beim letzten Drittel ...
Obwohl mich diese unglaubliche und absolut faszinierende Geschichte sehr angesprochen hat, hat es doch etwas gedauert bis ich hineingefunden habe; einen richtigen Sog hat das Buch erst beim letzten Drittel entfaltet. Am Können des Autors lag das bei weitem nicht, denn sein Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Orte, Menschen und Natur sind detailliert beschrieben, man kann die schwüle Luft zu spüren und hat die exotischen Gerüche in der Nase. Auch Spannung und Atmosphäre wurden an mehreren Stellen gekonnt aufgebaut, nur tiefergehende Einblicke in die Charaktere und in ihr Denken hätte ich mir an mancher Stelle gewünscht.
Was es mir aber schwer machte in die Geschichte zu finden waren die Zeitsprünge. Ich konnte oft nur raten, wie viel Zeit zwischen den Kapiteln vergangen ist, was es natürlich auch schwer machte die Dauer von Oskars Reise überhaupt nachzuvollziehen. Mit den wechselnden Orte der Handlung ging es mir genauso. Der Fokus der Erzählung liegt nicht nur auf Oskar, Kapitelweise wird auch aus der Sicht verschiedener Nebendarsteller erzählt. Dabei lernt man interessante Menschen kennen, einige davon gab es sogar wirklich. Bei jedem Kapitel musste ich aber erstmal überlegen in welchem Land und in welcher Stadt es nun spielt und ob ein Zeitsprung nach vorne oder hingen gemacht wurde. Dadurch fand ich es schwer einem roten Faden zu folgen. Den Kapiteln vorangestellte Jahres- und Ortsangaben wären hier eine enorme Hilfe gewesen.
Fazit
Tobias Friedrich hat mich auf eine tolle Reise um die halbe Welt mitgenommen. Vielleicht können den Kapiteln ja in der nächsten Druckauflage noch die fehlenden Jahres- und Ortsangaben vorangestellt werden, dann wäre das Buch noch mehr zu genießen.
Mit einem Klepper-Faltboot von Ulm nach Zypern? Diese wahnwitzige Idee hat Oskar Speck, als er 1932 einen Job auf der Insel Zypern angeboten bekommt. Geld hat er nicht, dafür aber ein altes Faltboot von ...
Mit einem Klepper-Faltboot von Ulm nach Zypern? Diese wahnwitzige Idee hat Oskar Speck, als er 1932 einen Job auf der Insel Zypern angeboten bekommt. Geld hat er nicht, dafür aber ein altes Faltboot von seiner Schwester und viel Mut der Verzweiflung. So paddelt er von Ulm aus auf der Donau nach Süden. Aber Zypern ist nur eine Zwischenstation. Nach sieben Jahren ist er in Australien angekommen, denn er konnte einfach nicht aufhören zu paddeln. Die junge Gili, die er in Surabaya zurückgelassen hat, ist noch immer seine große Sehnsucht.
Das Buch ist ein ganz bemerkenswertes Debüt. Die Geschichte beruht auf der wahren Lebensbeschreibung von Oskar Speck, die in einem australischen Museum aufbewahrt wird, sie ist aber viel mehr als eine Biografie. Es wird nicht stringent erzählt, sondern Episoden der Fahrt und die Erlebnisse anderer Beteiligter reihen sich wie hingetupft aneinander. Oskar begegnet Menschen, verliert sie wieder aus den Augen und bleibt dabei immer auf sein Ziel fixiert. Er leidet Hunger und Durst, stirbt fast an Malaria, wird beinahe ermordet, kommt in ein grausames Kriegsgefangenenlager - aber Tobias Friedrich bleibt bei seiner kühlen, fast unbeteiligten Beschreibung der Ereignisse. Nur wenn es um Gili geht, dann schimmern Emotionen durch.
Ich würde das Buch nicht unbedingt einen Abenteuerroman nennen. Es ist spannend, aber man muss sich erst an diese Art des Schreibens gewöhnen und braucht schon mindestens hundert Seiten dafür, um alles einordnen zu können, zumal Friedrich in den Zeiten besonders am Anfang sehr hin und her springt.
Besonders die manchmal wunderschönen Sätze, die wie gemeißelt oder gemalt auf mich wirkten und das Geschehen und die Tropen lebendig werden lassen, haben mir gut gefallen.