Cover-Bild Ende in Sicht
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21,99
inkl. MwSt
  • Verlag: United Soft Media
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 13.01.2022
  • ISBN: 9783803292711
Ronja von Rönne

Ende in Sicht

Ronja von Rönne (Sprecher)

Hella, 70, will sterben. In der Schweiz, in einem Krankenhaus. Also macht sie sich auf den Weg. Diese letzte Fahrt wird ihr alter Passat schon noch schaffen. Doch kaum auf der Autobahn, fällt etwas Schweres auf die Motorhaube ihres Wagens. Juli, 16, wollte sich von der Autobahnbrücke in den Tod stürzen. Jetzt ist sie nur leicht verletzt – und steigt zu Hella ins Auto. Zwei Frauen mit dem Wunsch zu sterben – doch wollen sie zusammen noch, was ihnen einzeln als letzte Möglichkeit erschien? Tieftraurig, elegant und lakonisch erzählt Ronja von Rönne von zwei Frauen, denen der Tod als letzter Ausweg erscheint: ein unvorhersehbares, dramatisches, unangemessen komisches Lesevergnügen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2022

Sehr oberflächlich und häufig hanebüchen

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Ich habe im Vorfeld überlegt, ob ich mir diesen Roman psychisch zutraue, aber Neugier, deiner Name ist meiner, und da die Geschichte so schwülstig-hochtrabend damit beworben wurde, dass sie „von all den ...

Ich habe im Vorfeld überlegt, ob ich mir diesen Roman psychisch zutraue, aber Neugier, deiner Name ist meiner, und da die Geschichte so schwülstig-hochtrabend damit beworben wurde, dass sie „von all den guten Gründen zu sterben und all den viel besseren, am Leben zu bleiben“ erzählt, ging ich davon aus, dass hier letztlich das Leben quasi gefeiert wird, während der Tod eher unter „soll er halt noch etwas warten“ abgehakt werden würde. Ich vermutete also, dass der Roman psychisch nicht belastend wäre oder dass er gar als „Ruhepol“ für eine gestresste Seele dienen könnte. Nun ja: Er focht mich psychisch weder auf die eine noch die andere Weise an.
Dafür habe ich mich eingangs erst ein wenig mit Ronja von Rönnes Stimme arrangieren müssen, die mir im Verlauf zwar immer besser gefiel und es hätte wohl auch niemand sonst so genau gewusst, welche Wörter/Szenen etc. die Autorin besonders betont wissen hätte wollen, aber zunächst fand ich ihre Stimme zu gewollt akzentuiert. Da hätte ich definitiv den Eindruck als habe sie sich selbst erst während des Lesens eingrooven müssen.

„Ende in Sicht“ erzählt eigentlich nur die Geschichte eines Roadtrips; das Ende fand ich unbefriedigend und einen einfach zurücklassend: letztlich hörte die Geschichte eigentlich einfach auf, ohne irgendwelche Lösungen, Konsequenzen, Aussichten… zu bieten. Ja, genau das ist auch das typische Merkmal einer Depression, aber wurde jetzt einfach so weitergelebt? Wurde sich einfach nur mit den düsteren Gedanken arrangiert? Gab es noch echte Hilfestellungen? … da blieb so Vieles offen, dass ich einfach ratlos zurückgeblieben bin.

Der Roman beginnt damit, dass Juli, die sich eigentlich geplant in den Tod stürzen will, eher versehentlich auf die Autobahn purzelt und zwar genau vor das Auto von Hella, die auf dem Weg in die Schweiz ist, wo sie professionelle Sterbehilfe in Anspruch nehmen will. Dieses ganze Szenario war schon völlig kurios, da Juli zwar kurzzeitig das Bewusstsein verliert, letztlich aber doch nur hauptsächlich Schürfwunden davonträgt (die sie bald darauf übrigens, noch dazu im FKK-Bereich, eines Thermalbads unbekümmert einweichen wird), und Hella die Unfallstelle zwar absichert, während diverse Autos einfach an ihnen vorbeifahren – ohne dass irgendjemand sonst anhält oder zumindest mal einen Notruf tätigt? Hella bringt Juli dann höchstpersönlich ins nächste Krankenhaus, wo einen die Umstände von Julis Verletzung ebenso wie ihre Daten kaum interessieren; sie soll ihre Versichertenkarte halt nachreichen und wird ansonsten wieder larifari in Hellas „Obhut“ entlassen, die bis dahin mehrmals erklärt hat, dass sie dieses minderjährige Mädchen überhaupt nicht kennt.
Noch konstruierter hätte man diese Zwei nicht aneinanderketten können; Juli behauptet dann, ihre Mutter in Ulm aufzusuchen wollen, wo Hella sie nun absetzen will, ohne zu hinterfragen, wieso eine schulpflichtige Jugendliche wochentags einfach so durch die Gegend gondeln können sollte oder ohne, als Juli einen Anruf bei ihrer Mutter fingierte, darauf zu bestehen, wenigstens selbst auch kurz mit dieser zu sprechen.

Tja, da sind diese Zwei dann zusammen unterwegs und man könnte meinen, es entstünden tiefgreifende Gespräche; immerhin empfinden beide eine offensichtliche Todessehnsucht; aber von einigen kruden Fahrpausen und kleinen Abenteuern (Dorffeste, die offensichtlich nicht am Wochenende stattfinden, inklusive) mittendrin abgesehen habe ich persönlich schon deutlich interessantere Unterhaltungen im Rahmen von Fahrgemeinschaften, die sich über eine Mitfahrzentrale zusammengefunden hatten, geführt und da engere Kontakte geknüpft. Hier fragt niemand, was einem so auf der Seele brennt und während Juli mitunter immerhin tatsächlich in ihren eigenen Gedanken festhängend wirkt, erschien Hella mir mehr einfach nur wie ein abgehalftertes Schlagersternchen, das in der Vergangenheit aber auch nur ein paar wenige, dafür allerdings zum Evergreen gewordene Hits, hatte und jetzt einfach meint, dass es (wasauchimmer) reicht. Teils gibt es Andeutungen, dass Hella ein sehr wildes Privatleben hatte, dass sie Alkoholikerin war (oder ist), dass sie als Kind nie gegen ihre Schwester anstinken konnte – und da hätte es so viel gegeben, wozu etwas gesagt werden hätte können. Wurde es aber nicht.

Insgesamt hatte ich nur selten das Gefühl, hier ginge es wirklich um Depressionen (wie gesagt: bei Juli war das wenn noch sehr viel eher der Fall), und viel mehr den Eindruck, hier wären halt nun zwei Frauen, eine älter, eine jünger, temporär zusammen unterwegs, die einfach nur beide griesgrämig und extrem verbohrt waren. Ich habe weder einen guten Grund zu sterben erfahren noch irgendeinen, geschweige denn viele, besseren, am Leben zu bleiben.

Ich fand hier auch nichts dramatisch oder komisch; für mich plätscherte das alles eher uninteressant vor sich hin, ich habe das Hörbuch so ganz gut weghören können (deswegen dann doch drei Sterne), aber es war definitiv nicht so, dass es mich besonders in seinen Bann gezogen hätte. Ronja von Rönne kann an sich vermutlich sehr gut erzählen, aber hier krankte es letztlich halt mehr an der Geschichte als an den Psychen der Protagonistinnen.

Veröffentlicht am 14.04.2022

Unterhaltsam und humorig, aber ohne Tiefgang und wird der ernsten Thematik nicht gerecht...

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"Ende in Sicht" von Ronja von Rönne ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 6 Stunden bei USM Audio erschienen und wird von der Autorin selbst gesprochen.

Zum Inhalt: Hella, knapp 70, ist ...


"Ende in Sicht" von Ronja von Rönne ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 6 Stunden bei USM Audio erschienen und wird von der Autorin selbst gesprochen.

Zum Inhalt: Hella, knapp 70, ist ein ehemaliger Schlagerstar - oder eher -sternchen und kann sich nicht damit abfinden, in der Versenkung zu verschwinden. Sie beschließt, in der Schweiz das Angebot der Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen und macht sich mit ihrem klapprigen Passat auf den Weg. Doch plötzlich landet Juli vor ihrer Motorhaube - die 15-jährige hat sich von einer Brücke gestürzt, weil sie unter Depressionen leidet.

Meine Meinung:
Ronja Rönne hat hier ein enorm wichtiges Thema aufgegriffen und es humorig verpackt, vermutlich, um dem Ganzen den Schrecken zu nehmen und es der "breiten Masse" etwas näherzubringen. Das ist allerdings eine echte Gratwanderung, denn Depressionen sind eine ernste Krankheit und nicht mit ein bisschen Geplänkel oder durch ein schicksalhaftes Zusammentreffen zu beheben.

EndeinSicht

NetGalleyDE! #DankeNetGalleyDE!

Zudem hat die Autorin ihre Charaktere äußerst klischeehaft und überspitzt gezeichnet und die Handlungen der beiden sind zumeist fern der Realität und recht unglaubwürdig. Außerdem sind ihre Dialoge voller Unwahrheiten und Ungesagtem, so dass keine Tiefe entsteht.
Völlig überzogen fand ich beispielsweise die Episode in dem Festzelt, in dem Hella vom bewundernden Bürgermeister auf die Bühne gedrängt und dort total abgefüllt wird, während Juli spontan eine Freundschaft schließt, wo sie doch sonst mit Gleichaltrigen derbe Probleme hat.

Hin und wieder konnte ich durchaus schmunzeln und das Hörbuch lässt sich auch flüssig und unterhaltsam hören, jedoch wird es dem ernsten Thema überhaupt nicht gerecht und bleibt meist oberflächlich und voller Stereotype.

Mein Fazit:
Wenn man das Thema Depressionen und Selbstmordabsichten nur als Randerscheinung und nicht als Hauptthema betrachtet, bietet "Ende in Sicht" durchaus unterhaltsame Lesestunden zum Schmunzeln. Ansonsten eher nicht zu empfehlen...

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Zwei Frauen im Auto

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"Ende in Sicht" von Ronja von Rönne ist die Geschichte zweier Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten und doch Gemeinsamkeiten haben und finden.
Juli ist 15 und springt von einer Autobahnbrücke, ...

"Ende in Sicht" von Ronja von Rönne ist die Geschichte zweier Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten und doch Gemeinsamkeiten haben und finden.
Juli ist 15 und springt von einer Autobahnbrücke, sie überlebt, obwohl sie sterben will. Hella ist 69 und auf dem Weg in die Schweiz, in ihren geplanten Tod. Und dabei fällt ihr Juli sozusagen vor das Auto.
Auf jeden Fall fühlt sich Hella verpflichtet, sich um Juli zu kümmern und fährt mit ihr ins nächste Krankenhaus. Aber ganz so schnell wird Hella das Mädchen dann doch nicht wieder los und sie lernen sich langsam etwas besser kennen.
Auch als Leser lernt man nach und nach die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten besser kennen und verstehen. Jede der beiden berichtet mit viel Humor und Sarkasmus aus ihrem Leben und von ihren Problemen.
Es geht hier nicht ganz ernsthaft um den Tod und das Sterben, sondern alles ist in viel schwarzen Humor verpackt, ohne das Thema lächerlich zu machen. Das Buch ist stellenweise schon sehr emotional, aber immer mit einem leichten Augenzwinkern, ich mochte diese Art sehr.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Nett für Zwischendurch

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Die 69-jährige Hella, einst Schlagerstar, möchte sterben und macht sich mit ihrem Wagen auf den Weg in die Schweiz. Kaum auf der Autobahn fällt die 15-jährige Juli ihr auf die Motorhaube die ...

Die 69-jährige Hella, einst Schlagerstar, möchte sterben und macht sich mit ihrem Wagen auf den Weg in die Schweiz. Kaum auf der Autobahn fällt die 15-jährige Juli ihr auf die Motorhaube die ebenfalls nicht mehr leben möchte. Nur leicht verletzt, steigt sie zu Hella ins Auto und es beginnt ein etwas anderer Roadtrip.

Das Hörbuch hat mir gut gefallen. Es ist flüssig und einfühlsam gelesen. Jedoch konnte ich mich mit den beiden Protagonistinnen leider nicht identifizieren. Sie versuchen zwar miteinander klarzukommen, aber man merkt, dass sie sich eigentlich nicht allzu viel zu sagen haben. Erst nach und nach öffnen sie sich einander ein wenig. Das Gehörte ist mal witzig, aber oft mals auch sehr konstruiert. Besonders zum Schluss hin wurde es für mich immer unrealistischer. Hier wurde ein sehr ernstes Thema gewählt und mir blieb die Ernsthaftigkeit dahinter leider ein wenig auf der Strecke. Dennoch eine nette Geschichte für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Mir fehlt die Tiefe etwas

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Ein Hörbuch gelesen von der Autorin, das mag ich immer besonders gern, da diese ja genau wissen, wie sie sich ihre Figuren gedacht haben.
Hella, ein fast vergessenes Schlagersternchen, ist des Lebens ...

Ein Hörbuch gelesen von der Autorin, das mag ich immer besonders gern, da diese ja genau wissen, wie sie sich ihre Figuren gedacht haben.
Hella, ein fast vergessenes Schlagersternchen, ist des Lebens müde und auf dem Weg in die Schweiz, um sich Abhilfe zu schaffen. Auf dem Weg dorthin auf der Autobahn trifft sie auf Juli, 15 Jahre jung, aber auch sie verspürt den Wunsch zu sterben. Deshalb springt sie von der Brücke und dort treffen sich die beiden ungleichen Frauen.
Lange fand ich es ganz gut, man lernt die beiden kennen, auch wenn sie etwas blass bleiben. Ihre Gedanken und Gefühle kamen nicht immer so gut zur Geltung, wobei die Autorin es durch ihre Betonung schon etwas deutlicher gemacht hat. Man begleitet die beiden während der Fahrt, erlebt mit ihnen teilweise haarsträubende Dinge, die ich gar nicht glauben wollte und merkt, wie sich die beiden annähern. Das hat mir gefallen, denn beide sind recht allein, denn Julis Mutter hat sie früh verlassen und sie ist mir ihrem Vater aufgewachsen, der ständig arbeiten ist. Und Hella hat keine eigene Familie gegründet und auch sonst wenig bis keinen Kontakt zu ihrer Mutter und Schwester.
So wechseln sich im Buch ernste mit komischen Szenen ab, teils unglaubhaft, teils einfach schön und dann kam das Ende, was mich so unzufrieden zurücklässt, das kann ich gar nicht sagen, wie sehr. Der Roadtrip war schon nicht immer das, was ich erwartet habe, aber mit dem offenen Ende bin ich mehr als unglücklich.

Ein Buch über Depression, Suizid, das unter die Haut geht und mich dennoch unzufrieden zurückgelassen hat. Es hätte mehr Tiefe vertragen können.