Die Worte der Frauen
Esme wächst im späten 19. Jahrhundert bei ihrem Vater auf, einem Lexikograph, der an der Erstfassung für das "Oxford English Dictionary" arbeitet. Dabei werden Worte auf dem Prüfstand gestellt, ob sie ...
Esme wächst im späten 19. Jahrhundert bei ihrem Vater auf, einem Lexikograph, der an der Erstfassung für das "Oxford English Dictionary" arbeitet. Dabei werden Worte auf dem Prüfstand gestellt, ob sie es wert sind im berühmten Lexikon aufegnommen zu werden. Dabei fallen einige Worte vom Tisch unter dem sich Esme in jungen Jahren viel aufhält. Sie sammelt diese verlorengegangenen Worte und stellt dabei fest, dass es sich in der Regel um Worte handelt, die sich mit Frauen beschäftigen. Ihre Sammlung wächst im Laufe der Jahre an und zunehmend wird ihr klar, dass sie um die Wörter und gleichzeitig auch um die Rechte der Frauen kämpfen muss...
Die australische Autorin Pip Williams hat mit "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" einen aus meiner Sicht guten historischen Roman als ihr Erstlingswerk verööfentlicht. Sie erzählt die Geschichte um die engagierte und manchmal auch ein wenig träumerische Esme in einem leichten und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mit die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Die Hauptprotagonistin entwickelt sich in der Geschichte zu einer Verfechterin der Frauenrechte, die trotz einiger Schicksalsschläge niemals von ihrem Traum des eigenen Lexikons ablässt. Es entwickelt sich eine bewegende Story, in der die historischen Hintergründe gut recherchiert wirken und die Hauptprotagnistin zunehmend an Charakter gewinnt. In einigen wenigen Phasen gab es aus meienr Sicht den einen oder anderen Durchhänger, dennoch konnte mich die Geschichte packen.
Insgesamt ist "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" für mich ein gelungener historischer Roman, der etwas "leiser" erzählt wird, aber niemals belanglos wirkt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.