Cover-Bild Das Lied des Waldes
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 21.03.2022
  • ISBN: 9783453273689
Klara Jahn

Das Lied des Waldes

Roman
Die Weisheit eines besonderen Ortes durch alle Zeiten

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück, um dessen Verkauf abzuwickeln. Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht: Ihre Ehe liegt in Scherben, von ihrem Job und sich selbst ist sie entfremdet. Die Kindheitserinnerungen in dem alten Forsthaus und das Wiedersehen mit ihrer Jugendliebe überwältigen Veronika – da entdeckt sie alte Aufzeichnungen über Anna Stromer, die sich im 14. Jahrhundert mit Pioniergeist für den Schutz des Waldes eingesetzt hat. In Annas Geschichte findet sie Trost und Inspiration, und es entwickelt sich ein besonderes Band zwischen den beiden Frauen, denen derselbe Ort durch die Zeiten hindurch Kraft gibt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2022

Wunderschön!

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'Das Lied des Waldes' - eine lebendige Geschichte über zwei naturverbundene Frauen aus unterschiedlichen Welten - die eine aus der Vergangenheit, dem Mittelalter, die andere aus dem Hier und Jetzt. Was ...

'Das Lied des Waldes' - eine lebendige Geschichte über zwei naturverbundene Frauen aus unterschiedlichen Welten - die eine aus der Vergangenheit, dem Mittelalter, die andere aus dem Hier und Jetzt. Was sie verbindet - das selbe Stück Wald und die Liebe dazu.

Man kann sich das Leben im Mittelalter bildlich vorstellen, durch die typischen Beschreibungen und geschichtlichen Details. Anna liebt den Wald, ihr Stück Erde und sie möchte es beschützen. Es bietet ihr Zuflucht, Lebensgrundlage und doch hat sie dort auch viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen

Veronika hingegen sieht sich mit der Situation konfrontiert, ihr Stück Wald zu verkaufen. Sie lebt mittlerweile in der Stadt und scheint den Bezug verloren zu haben... aber etwas tut sich... wird sie dort vielleicht für Länger bleiben und zurück zu ihrer wahren Natur finden?

Verbunden sind die beiden vielleicht auch durch die alte Papiermühle - wo alles begann - die Papierherstellung aus Leinen - eigentlich eine revolutionäre Idee, die ebenso nachhaltig scheint.

Das Buch stimmt auch nachdenklich. Das Thema Nachhaltigkeit und Abholzung rückt in der Erzählung in den Fokus. Mir gefällt der Punkt, dass beide Frauen für ihren Wald letzten Endes dann doch kämpfen und sich für den Fortbestand einsetzen... Das Thema mit dem Papierverbrauch, der wohl in Deutschland sehr hoch ist, ist schmerzlich - und dennoch finde ich es gut, dass die Autorin hier einen Augenmerk darauf richtet - und auch in anderen Teilen der Welt wird zu viel abgeholzt.

Man merkt, dass die Autorin den Wald liebt, sie beschreibt die verschiedenen Phasen des Waldes zu den Jahreszeiten und was man alles ernten kann. Sie beschreibt, dass das ernten nicht dem Stehlen gleichkommt, eher dem Nehmen aus der Natur - vorausgesetzt, man gibt auch etwas zurück und respektiert den Wald.

Anna hat eine fast übersinnliche Beziehung zum Wald - als ein Mann die Rinde von einem Baum abschälen will - nimmt sie die 'Schreie' des Baumes wahr.

Der Autorin gelingt es auf poetische Art, den Wald als etwas Geheimnisvolles und Mystisches darzustellen und eben auch als etwas, dass als Kulturgut angesehen werden kann und - dass es zu schützen gilt.

Auf jeden Fall hat die Autorin es geschafft, mich für Fantasy/Mittelalter Romane vermischt mit zeitgenössischer Erzählung zu begeistern.

Besonders die finalen Zeilen, das Happy End und der Herzschlag des Baumes sind gelungen. Rundum wunderbar, mystisch, emotional und eindringlich geschrieben. Empfehlung.

Zitat: '' Der Wald ist nicht der Feind...Die Kälte, die Nässe, der Hunger mögen bedrohlich sein, aber nicht der Wald, der ist ein Verbündeter, ein Helfer, ein Freund.''

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Der Wald und das Leben

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Veronika muss sich den Veränderungen ihres Lebens stellen. Ihre Tochter wird selbstständig, ihr Ehemann beschließt, sich eine Auszeit zu nehmen und ihr Job läuft auch nicht so wie geplant. Vor Kurzem ist ...

Veronika muss sich den Veränderungen ihres Lebens stellen. Ihre Tochter wird selbstständig, ihr Ehemann beschließt, sich eine Auszeit zu nehmen und ihr Job läuft auch nicht so wie geplant. Vor Kurzem ist ihre Mutter verstorben und jetzt bleibt ihr nur noch, das Elternhaus endlich zu räumen. Es liegt im Reichswald von Nürnberg. Doch in dem alten Forsthaus werden schnell Erinnerung wach.

Der neue Roman von Klara Jahn erzählt eine Geschichte von Liebe und Leidenschaft. Allerdings doch auf eine andere Art, als man sie vielleicht erwartet. Das Leben von Veronika spielt sich eigentlich in Frankfurt ab, aber die Rückkehr in ihr Elternhaus weckt viele Erinnerungen, die so nach und nach ans Tageslicht gelangen. Die Autorin schildert die Situation von Veronika ausführlich. Aber nicht nur das aktuelle Leben der Protagonistin wird erzählt, in kleinen Rückblenden erfährt man auch, wie die Jugend oder Kinderzeit von Veronika verlaufen ist. Diese Mischung hat mir gut gefallen.

In einem zweiten Handlungsstrang wird dann das Leben von Anna Stromer aus dem 14. Jahrhundert aufgegriffen. Zunächst scheint es so, als ob die beiden Leben nichts miteinander verbinden würde, aber am Ende sieht man die Verbindung dann doch. Klara Jahn hat es geschickt verstanden, diese Verbindung aufzubauen und zu schildern. Aber die eigentliche Liebeserklärung in dieser Geschichte ist dann wohl doch an den Wald gerichtet. Schon Anna versuchte in der Vergangenheit den Lebensraum Wald zu erhalten. Klara Jahn schildert diese einzelnen Ereignisse anschaulich und versteht es dabei, mich als Leserin in den Bann des Buches zu ziehen.

Ich gestehe allerdings auch, dass mich das Leben von Veronika jetzt nicht so sehr gebannt hat wie der Handlungsstrang aus dem 14. Jahrhundert. Das Leben von Anna Stromer hat mich mehr angesprochen, zumal ich von dieser Frau so noch nichts gelesen habe. Ehrlich gesagt hätte dieser Teil sogar länger und ausführlicher sein dürfen.

Im letzten Drittel nimmt die Geschichte dann noch einmal etwas an Fahrt auf und wird dramatisch. Veronika muss sich entscheiden für den Wald oder dagegen. Mir hat gut gefallen, wie die Leben dieser beiden Frauen verlaufen sind und wie sich auf ihre eigenen Weisen doch ähnlich waren.

Der Erzählstil von Klara Jahn ist nicht einfach nur facettenreich, sondern auch wunderschön. Es macht Spaß, ihre Zeilen zu lesen. Ihre Charaktere wirken authentisch und glaubhaft. Ich mochte vor allem Anna und den Wald.

Fazit:

„Das Lied des Waldes“ ist ein schicksalhafter Roman über die Liebe und über den Lebensraum Wald. Klara Jahn hat es geschickt verstanden, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden und damit aufgezeigt, wie der Kreislauf des Lebens im Wald funktioniert, damals im 14. Jahrhundert genauso wie heute.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Eine Hommage an den Wald

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Inhalt:
Vor langer Zeit hatte Veronika die Flucht aus ihrem Elternhaus angetreten. Sie wollte Karriere machen. Nicht so leben wie ihre Eltern. Jetzt sind beide Tod und Veronika kehrt in das alte Forsthaus ...

Inhalt:
Vor langer Zeit hatte Veronika die Flucht aus ihrem Elternhaus angetreten. Sie wollte Karriere machen. Nicht so leben wie ihre Eltern. Jetzt sind beide Tod und Veronika kehrt in das alte Forsthaus im Nürnberger Reichswald zurück. Sie möchte es und den Privatwald drumherum möglichst schnell verkaufen, denn ihre eigene Welt ist aus den Fugen geraten. In ihrem alten Zimmer findet sie die Aufzeichnungen von Anna Stromer, die sie damals für ein Referat angefertigt hatte. Anna lebte im 14. Jahrhundert, entstammte einer reichen Kaufmannsfamilie und hatte sich für den Erhalt des Waldes eingesetzt. Erinnerungen werden wach. An Martin und ihre gemeinsamen Ausflüge in den Wald. Aber reicht das, um ihre Verkaufspläne noch einmal zu überdenken?

Leseeindruck:
"Das Lied des Waldes" ist ein eher ruhiger Roman, der eine Hommage an den Wald ist. Ich liebe den Wald. Genieße meine Spaziergänge in ihm. Gehe mit offenen Augen durch ihn, um immer wieder Neues zu entdecken. Am meisten liebe ich jedoch die Stille dort und das Vogelgezwitscher, welches im Frühling erwacht. Selbst im Herbst und Winter gibt es noch viel zu sehen. Genau so ging es mir beim Lesen. Es war wie selbst in den Wald eintauchen. Vieles hatte ich bildlich vor Augen. Die Geschichte selbst ist in 2 Handlungsstränge unterteilt. Einmal wird von Anna erzählt und deren Leben ab 1366. Zum anderen erlebt man Veronika, die immer noch nicht mit ihrer Vergangenheit im reinen ist und sich auch ihr jetziges moderneres Leben als einzige Seifenblase erweist. Obwohl beide Frauen unterschiedlicher nicht sein können und auch nicht zur selben Zeit gelebt haben, sind ihre Lebenswege irgendwie verwoben. Symbolisch dafür steht eine alte Eiche. Leider wurde nicht abschließend geklärt, ob es sich vielleicht um ein und dieselbe gehandelt hat. Das hätte für mich die Geschichte jedenfalls rund gemacht. Was man nicht erwarten sollte ist eine atemlose Spannung. Zumindest ist davon bis weit über die Hälfte nichts zu spüren. Bis hierhin erfährt man viel über den Wald. Keine Frage. Ich als Waldliebhaberin habe das gerne gelesen. Trotzdem gibt es auch Passagen, in denen einige Fachausdrücke vorkommen oder die mir etwas langatmig vorkamen. Zum Glück hält sich das in Grenzen. Dafür wird es dann gegen Ende dramatisch. Die Ereignisse überschlagen sich. Hier kam dann noch einmal richtig Spannung auf und ich konnte so richtig mitfiebern. Denn wie sagt Anna im Buch? Ich habe mich zum Reden entschieden, um dem Wald eine Stimme zu geben.

Fazit:
"Das Lied des Waldes" ist eine einzige Liebeserklärung an den Wald. Der Roman macht sensibel und nachdenklich. Mein Lieblingszitat: "Der Mensch verhält sich wie der Sturm, der nur zerstört und nichts erschafft". Ich habe das Buch gerne gelesen und gebe eine Leseempfehlung an alle, die keine große Action erwarten und einfach nur genießen möchten.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Bis auf das Ende einfach nur wunderschön

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Klappentext:

„Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück, um dessen Verkauf abzuwickeln. Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht: Ihre Ehe ...

Klappentext:

„Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück, um dessen Verkauf abzuwickeln. Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht: Ihre Ehe liegt in Scherben, von ihrem Job und sich selbst ist sie entfremdet. Die Kindheitserinnerungen in dem alten Forsthaus und das Wiedersehen mit ihrer Jugendliebe überwältigen Veronika – da entdeckt sie alte Aufzeichnungen über Anna Stromer, die sich im 14. Jahrhundert mit Pioniergeist für den Schutz des Waldes eingesetzt hat. In Annas Geschichte findet sie Trost und Inspiration, und es entwickelt sich ein besonderes Band zwischen den beiden Frauen, denen derselbe Ort durch die Zeiten hindurch Kraft gibt.“



Nachdem ich von „Die Farbe des Nordwinds“ aus der Feder von Klara Jahn restlos begeistert war, war die Vorfreude auf ihren Neuzugang richtig groß. Mit „Das Lied des Waldes“ führt sie ihren Weg durch zwei Zeiten wieder extrem gekonnt fort. Schnell ist der Zauber der Zeit wieder da, denn Jahn switcht sprachlich hervorragend um und bringt uns Leser mit ihrer Protagonistin Veronika vom Hier und Jetzt zu Anna in die Vergangenheit des 14. Jahrhunderts. Wir werden bei beiden Figuren wahrlich verzaubert und erleben ein bildgewaltiges Werk aus der Feder Jahns. Ihre Figuren haben Ecken und Kanten, haben Farbe, haben Gesichter. Emotionen und Gefühle werden gekonnt eingesetzt und die bildhaften Beschreibungen und auch die zarten Untertöne bieten dem Leser ein besonderes Werk. Tenor bei beiden Figuren: den Wald als besonderen und schützenswerten Raum zu erhalten und zu pflegen. Beide Geschichten gehen ohne Kitsch ans Herz und mahnen unbewusst mit den richtigen Worten. Warum vergebe ich aber nur 4 Sterne von 5? Jahn hat für meine Begriffe das Ende bei Veronika einfach zu extrem ausufern lassen. Die Geschichte war bis auf die letzten 50 Seiten traumhaft aber dann kam eine kleine Wende und schlussendlich wurde Veronika unglaubwürdig. Alles schien vollgepackt mit Action und Dramatik die es überhaupt nicht benötigt hätte bei dieser Geschichte. Klara Jahn schreibt so wunderbar zwischen den Zeilen, streut leise und auch laute Gedanken ein, zeigt durch Metaphern viele Situationen auf aber mit Action und einem „Überlebensführer a la Rüdiger Nehberg“ braucht sie uns Lesern hier wirklich nicht in gefährlichen Situationen kommen - zudem es alles in völliger Dunkelheit abgelaufen ist. Sorry, aber das war mir zu unrealistisch und zu unglaubwürdig und verhagelte mir schlussendlich das gesamte Buch.

Dennoch freue ich mich auf weitere Werke aus der Feder Klara Jahns und bin immer noch begeistert wie sie mit diesem Pseudonym so eine komplett andere Richtung eingeschlagen hat als all ihre anderen Werke (unter ihrem richtigen Namen Julia Kröhn). Leider fehlte zudem auch ein ausführliches Nachwort zu diesem Werk! Warum? Ihre Figur Anna Stromer gab es wirklich in Nürnberg der damaligen Zeit. Hier wäre es sinnvoll gewesen den Lesern noch so einige Dinge/ Fakten mit auf den Weg zu geben. Schließlich hat ihr Vater Ullmann mit seiner Arbeit die Welt ein wenig revolutioniert. Die Geschichten hier wird ein wenig von Jahns Fantasie beeinflusst, was aber keinen Abbruch tut.

Es gibt, wie gesagt, 4 von 5 Sterne von mir und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.04.2022

Der Wald als Kosmos

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Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück um dessen Verkauf abzuwickeln.
Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht: Ihre Ehe liegt in Scherben, ...

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück um dessen Verkauf abzuwickeln.
Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht: Ihre Ehe liegt in Scherben, sie hat ihrem Job verloren und sich selbst entfremdet.
Die Kindheitserinnerungen in dem alten Forsthaus überwältigen Veronika und sie entdeckt ihre alten Aufzeichnungen über Anna Stromer wieder, die sich im 14. Jahrhundert mit Pioniergeist für den Schutz des Waldes eingesetzt hat.

Veronika hat sich, nachdem sie ihr Elternhaus Richtung Frankfurt verlassen hat, nie mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt.
Das frühere Leben im Forsthaus war ihr zu eng, die dortige Welt zu klein. Selbst ihre große Liebe hat sie ohne Abschied zurückgelassen. Ziellos ist sie durch ihr Leben getaumelt, die vermeintliche Karriere war eher eine Flucht vor sich selbst. Für die Verwirklichung ihrer einstigen Träume fehlte ihr der Mut.
Jetzt aber wird Veronika auf sich selbst zurückgeworfen und sie muss sich fragen, was ihr im Leben wichtig ist.
Anna ist das genaue Gegenteil. Ihre gesamte Welt ist der Wald vor ihrer Tür. Sie lebt aber nicht mit oder in ihm, sondern erst durch ihn. Wie niemand sonst versteht Anna den Wald als einen eigenen Kosmos, einen ewigen Kreislauf des Lebens.
Als junges Mädchen hat ihre Stimme, in der durch die reichen und einflussreichen Patrizier geprägten Gesellschaft, keinerlei Gewicht oder Bedeutung. Aber durch ihre stille und kluge Art macht sie an der richtigen Stelle auf sich aufmerksam und bringt tatsächlich bahnbrechende Veränderungen voran.

In diesem faszinierenden Buch gibt es neben Veronika und Anna eine dritte Haupt"person": Den Nürnberger Reichswald.
Klara Jahn vermittelt durch die Stimme von Anna ein unglaublich spannendes und interessantes Wissen über den Wald und das Leben darin. Jedes Lebewesen, ob Pflanze oder Tier, hat seinen Platz in dieser in sich geschlossenen Welt, in der es keinen endgültigen Tod gibt. Es existiert nur entstehen, wachsen und vergehen. Und selbst durch letzteres entsteht neues Leben.

Anna Stromer ist eine historische verbürgte Figur. Welcher Teil von ihrer Geschichte hier tatsächlich überliefert, oder der Phantasie der Autorin entsprungen ist, weiß ich leider nicht.

Für Natur-Liebhaber ist dieses Buch eine wunderschöne Liebeserklärung an die Wälder, die man nach der Lektüre nochmal mit ganz anderen Augen sehen, riechen, hören und fühlen wird.

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