Cover-Bild Kaiserstuhl
(61)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Identität
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 24.02.2022
  • ISBN: 9783471360118
Brigitte Glaser

Kaiserstuhl

Roman | Nach "Bühlerhöhe" der neue große Roman der Bestsellerautorin || Über Menschen in einer Grenzregion

Kaiserstuhl 1962:
Zwei Menschen in einer Grenzregion

Am Kaiserstuhl kreuzen sich kurz nach Kriegsende die Wege von Henny Köpfer und Paul Duringer. Die Tochter eines Weinhändlers und der elsässische Soldat leben auf dem Hof der alten Bäuerin Kätter. Mit ihr und dem kleinen Kaspar wachsen sie zu einer Familie zusammen. Doch es sind keine einfachen Zeiten. So leicht die Liebe entsteht, zerbricht sie auch wieder. Erst 1962 stehen sich Henny und Paul wieder gegenüber: Henny ist im Besitz einer alten Champagnerflasche, die Paul im Auftrag des französischen Sicherheitsdienstes sucht. An Symbolkraft kaum zu überbieten, steht sie für die Plünderungen der Deutschen in Frankreich und soll Adenauer von de Gaulle bei einem Festakt überreicht werden. 

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2024

Schuld und Sühne

0

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es lässt zwar kaum auf die Geschichte schließen, aber dadurch, das es eher in matten Farben gehalten ist, spiegelt es die Stimmung des Buches sehr gut wieder. Ein Hochglanzcover ...

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es lässt zwar kaum auf die Geschichte schließen, aber dadurch, das es eher in matten Farben gehalten ist, spiegelt es die Stimmung des Buches sehr gut wieder. Ein Hochglanzcover oder eines mit satten Farben hätte hier tatsächlich weniger gepasst.

Alles dreht sich erst allgemein und dann um eine ganz bestimmte Flasche des 37er Vossinger Champagner. Immer mehr lichtet sich das Geheimnis, was es mit der Flasche auf sich hat. Auch lichtet sich immer mehr, was die Hintergrundgeschichte von Henny Köpfer, die Hauptfigur, die zu Teilen mit dem Champagner und vor allem mit dem Hause Vossinger verknüpft ist. Nach und nach erfährt man ihre Geschiche während des Krieges und auch danach.
Zwar sind (fast) alle in dem Buch genannten Personen nur erfunden, aber das Buch zeigt gut, dass im Krieg nicht alles schwarz und weiß war (auf die normale Bevölkerung bezogen). Viele haben Schuld auf sich geladen und dennoch auch Gutes getan. Dieses Buch erzählt eine solche Geschichte und wie die Person nach dem Krieg damit leben muss.
Neben der Hintergründe zu dem, was im Krieg geschehen ist und mit dem Champagner zusammenhängt, erzählt das Buch auch die Liebesgeschichte von Henny Köpfer vor, während, unmittelbar nach dem Krieg und aktuell (1962).
Die Hauptfigur ist für mich sehr authentisch, sie ist greifbar und man kann ihre Gefühle verstehen. Man denkt sich, wie naiv kann man sein und gleichzeitig, tut sie einem leid, da eben ein „gut gemeint“ schnell nach hinten losgehen kann. Das ist bestimmt jedem schon einmal passiert, wenn auch nicht mit so weitreichenden Folgen. Und mit jedem Bisschen aus der Vergangenheit, das man als Leser erfährt, versteht man sie besser und fragt sich, was wird am Ende des Buches im Jahre 1962 passieren?
Das Ende lässt ein wenig offen, dass man seine eigene Fantasie spielen lassen kann, aber nicht alle Geschichten dieser Art müssen mit einem Knall zu Ende gehen. Ich finde das Ende gelungen, auch, wenn es die eine oder andere Frage offen lässt.

Der Schreibstiel gefällt mir sehr gut. Er ist sehr fließend und lebendig, gut zu lesen. Vor allem gefällt mir, dass manche Wörter wie „Buebl“, das macht das ganze noch lebendiger und vor allem liebenswert. Auch gefallen hat mir, das man die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln kennen lernt. Die zentrale Figur ist zwar Henny Köpfer, aber die Geschichte springt zwischen den Perspektiven von Henny, Paul, Kaspar und Kätte hin und her, immer wieder kleine Ausschnitte, bevor es wieder zum nächsten geht und so setzt sich langsam das Bild zusammen.

Fazit: Ein sehr gelungener historischer Roman, auch, wenn die meisten historischen Romane eher in Zeiten ohne noch lebende Zeitzeugen spielen. Die Geschichte ist ergreifend, spannend, aufrüttelnd und herzerwärmend. Auch, wenn diese Geschichte ausgedacht ist, wäre es durchaus möglich, dass ähnliche Dinge tatsächlich gesehen sind und geschehen. Ich fand das Buch spannend bis zur letzten Seite und kann es jedem, der historische Romane und speziell welche aus der Nachkriegszeit vom 2. Weltkrieg mag, empfehlen. Allerdings sollte man auch Liebesgeschichten mögen, da diese auch einen großen Raum einnimmt. Ich fand die Mischung aus Krimi und Liebesroman sehr gelungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2022

Eine deutsch-französische Familiengeschichte

0

1962 besucht der französische Präsident Charles de Gaulle zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg Bonn. Noch sind viele Wunden zwischen den Deutschen und den Franzosen nicht verheilt, doch de Gaulles ...

1962 besucht der französische Präsident Charles de Gaulle zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg Bonn. Noch sind viele Wunden zwischen den Deutschen und den Franzosen nicht verheilt, doch de Gaulles Rede soll den Grundstein für die europäische Einigung legen. Da taucht eine Flasche Champagner aus dem Jahr 1937 auf, sie war Teil einer Menge Champagner, die sich die Nazis unter den Nagel rissen. Mittendrin steht Henny Köpfer, die in Freiburg eine Weinhandlung führt, sowie ihr Ziehsohn Kaspar und ihr ehemaliger Verlobter Paul Duringer.

Mit einer Flasche Champagner führt die Autorin Brigitte Glaser den Leser in die Vergangenheit, in die Jahre des Zweiten Weltkriegs bis in die Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts in Deutschland und in Frankreich. Die fiktiven Ereignisse des Buches sind gut in die historisch belegten Geschehnisse eingebettet. Die Geschichte ist sehr realistisch erzählt, die Personen glaubwürdig angelegt. Man fiebert mit ihnen mit und rätselt über die Bedeutung der Champagner-Flasche. Der Stammbaum am Ende des Buches zu den Personen hilft, sich in der Geschichte zurechtzufinden.

Dieses Buch spiegelt die Schwierigkeiten zwischen den Deutschen und den Franzosen während und nach dem Zweiten Weltkrieg sehr realistisch wieder und lässt so eine spannende Geschichte entstehen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne. Auf weitere Bücher der Autorin bin ich schon gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2022

Ernsthafter Spiegel der Zeit

0

Nach der Bombardierung Freiburgs flüchtet Henny mit dem kleinen Kaspar auf den Hof der Bäuerin Kätter. Als der Krieg zu Ende ist, kommt auch der elsässische Soldat Paul dort hin und die beiden verlieben ...

Nach der Bombardierung Freiburgs flüchtet Henny mit dem kleinen Kaspar auf den Hof der Bäuerin Kätter. Als der Krieg zu Ende ist, kommt auch der elsässische Soldat Paul dort hin und die beiden verlieben sich sofort. Doch Henny verschwindet kurz vor der Hochzeit und Paul ist wütend und enttäuscht. Erst im Jahr 1962 sehen Paul und Henny sich wieder. Henny hat den Weinhandel ihres Vaters wieder aufgebaut und ist sehr erfolgreich. Sie besitzt eine alte Champagnerflasche, die Paul unbedingt haben will. Er soll die Flasche dem französischen Sicherheitsdienst übergeben, denn sie hat eine geheimnisvolle Geschichte. Im Krieg wurde sie von der deutschen Wehrmacht in Frankreich gestohlen und soll jetzt bei einem Vertragsabschluss zwischen Adenauer und de Gaulle feierlich überreicht werden. Als Henny und Paul sich nun wiedersehen, werden alte Gefühle wieder aufgewühlt. Plötzlich ist die Wut wieder da, aber auch die Liebe ist noch immer da!

Der Roman "Kaiserstuhl" hat, wie man es von Brigitte Glaser schon gewohnt ist, wieder einen geschichtlichen Hintergrund. Man kann sagen, daß dieser Roman eine Geschichtsstunde vom Feinsten ist. Auch wenn der Roman etwas behäbig beginnt, entwickelt er sich sehr schnell zu einem Polit-Krimi erster Klasse. Die Charaktere machen es sich nicht leicht, ihre Kriegsvergangenheit aufzuarbeiten. Sie werden von Schuldgefühlen geplagt und sie wollen nichts schönreden. Ganz im Gegensatz zu manchen anderen. Man kann ihre innere Zerrissenheit deutlich spüren. Auf der einen Seite haben sie das Verlangen ihr Leben wieder zu genießen und auf der anderen Seite können sie die Vergangenheit nicht einfach vergessen. Da ich kein Jazz-Fan bin und auch nicht mit den Filmen der 1960er Jahre vertraut bin, mußte ich diese Stellen im Buch einfach hinnehmen. Dafür hat mich die Geschichte über die Politik dieser Jahre und die Wiederauferstehung alter Seilschaften doch sehr gepackt. Der Roman ist jetzt keine leichte Unterhaltung, sondern eher ein ernsthafter Spiegel der Zeit der jungen Bundesrepublik.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2022

Was Sie schon immer mal über das deutsch-französische Verhältnis wissen wollten ....

0

Ich gestehe, ich brauchte anfangs ein wenig Zeit, um mich einzulesen in diesen Schreibstil, der doch recht schnell von Schauplatz zu Schauplatz hüpfte. Die Überschriften beschrieben jeweils die Fahrt, ...

Ich gestehe, ich brauchte anfangs ein wenig Zeit, um mich einzulesen in diesen Schreibstil, der doch recht schnell von Schauplatz zu Schauplatz hüpfte. Die Überschriften beschrieben jeweils die Fahrt, auf der der man sich gerade befand, das muss man erst verstehen lernen. Doch dann machte es bei mir „klick“ und ich fühlte mich eingesaugt in diese Geschichte und der Run auf diese eine bestimmte Flasche Champagner aus dem Jahr 1937 fühlte sich fast an wie die Jagd auf den heiligen Gral. Im Mittelpunkt dieses Romans stehen die Hauptfiguren Henny, Paul, Kätter und Kaspar. Auch hier brauchte ich ein Weilchen für die Zuordnung – der Stammbaum im Anhang des Buchs war hier übrigens sehr hilfreich!

Doch in diesem Buch geht es um viel mehr als eine Flasche Prickelwasser. Es geht um vergebene Chancen, verlorene Lieben und die Aufarbeitung derselben. Aber es geht nicht nur um Menschen, sondern auch um die zarte Annäherung feindlicher Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts waren eine spannende Zeit und die Autorin Brigitte Glaser versteht sich hervorragend darin dies in fesselndes Lesefutter zu verweben. Ich habe diese Zeitreise unheimlich genossen, viel über Politik und vor allem Champagner gelernt. Von mir gibt es mit dicken fünf Sternen die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung. Liebe Brigitte, ich freue mich schon heute auf das nächste Werk aus deiner Feder!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2022

deutsch-französische Freundschaft

0

Im Jahr 1962 sind die Schrecken des 2. Weltkrieges so langsam verwunden. Für ein gutes Miteinander beschließen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle die Gründung einer deutsch-französischen Freundschaft. ...

Im Jahr 1962 sind die Schrecken des 2. Weltkrieges so langsam verwunden. Für ein gutes Miteinander beschließen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle die Gründung einer deutsch-französischen Freundschaft. Besonders die Jugend soll damit angesprochen werden. Zur Unterzeichnung des Vertrages soll ein ganz besonderer Champagner gereicht werden, ein Vossinger von 1937 der damals von der Gestapo für Hitlers Weinlager aus der Champagne abtransportiert wurde. Eine dieser Flaschen soll Paul Duringer, gebürtiger Elsässer, besorgen. Viele Jahre zuvor wollte er die Freiburg Weinhändlerin Henny heiraten, doch dazu kam es nicht. In Hennys Besitz befindet sich die Flasche, doch bevor er sie an sich nehmen kann, ist sie verschwunden. Es gibt einige Menschen, die ein Interesse daran haben. Neben Kasper, Hennys Ziehsohn, sind Dobler und Rohl, beide im Weingeschäft tätig und beide mit einer Nazivergangenheit versehen, stark hinter genau dieser Flasche her. Warum interessieren sich plötzlich so viele an einer Champagnerflasche, die höchstwahrscheinlich noch nicht mal trinkbar ist? Für Henny ist es eine Aufarbeitung mit ihrer eigenen Vergangenheit, ihrem Verrat während des Krieges und ihrem Verrat an Paul.
Die geschichtlichen Hintergründe sind gut recherchiert und stimmig in die fiktive Geschichte um Henny und Paul verwoben. Gerade, weil nicht alles am Ende gelöst wurde, hat man auch nach dem letzten Satz die Geschichte weiterhin im Kopf und kann sie für sich selbst weiter erzählen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere