Verwöhnte Tochter oder emanzipierte Frau?
Das Buch sprach mich sehr an, das Cover finde ich sehr gelungen und in Kombination mit der Überschrift und den Strahlen des Sternes lässt sich erahnen, zu welcher Zeit der Roman spielt und mit welchem ...
Das Buch sprach mich sehr an, das Cover finde ich sehr gelungen und in Kombination mit der Überschrift und den Strahlen des Sternes lässt sich erahnen, zu welcher Zeit der Roman spielt und mit welchem Gefährt Fräulein Stinnes auf Weltreise geht. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut und zügig lesen.
Nach den ersten 50 Seiten konnte mich Fräulein Stinnes leider nicht mehr mitnehmen. Hatte ich anfangs den Eindruck, es handelt sich um eine junge Frau, die emanzipiert ist und Abenteuer erleben möchte, entwickelte sich die Protagonistin immer mehr zu einem zickigen Wesen, welches gewöhnt ist, dass zu bekommen, was sie möchte. Mit wenig Einfühlungsvermögen ihren Begleitern gegenüber setzt sie ihr Vorhaben durch und bekommt somit immer wieder Schwierigkeiten. Diese werden dann kurz ausgeführt und direkt gelöst, auch andere Probleme, die im Verlauf der Reise auftauchen, werden eher knapp geschildert und sind dann auch schon aus dem Weg geräumt. Dadurch wirkt das Geschehen auf mich sehr konstruiert und zum Teil wie eine Aufzählung der Orte und Ereignisse. Es fehlt dadurch an Spannung, da alles reibungslos zu verlaufen scheint.
Ich hätte mir mehr Spannung gewünscht und ein bisschen mehr Erzählungen über das Land und die Leute.
Nichts desto Trotz ist es bewunderswert, dass Fräulein Stinnes dieses Unternehmen überhaupt durchgeführt hat. Das war bestimmt nicht einfach zu der damaligen Zeit.