Cover-Bild Die neue Wildnis
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 09.05.2022
  • ISBN: 9783453321588
Diane Cook

Die neue Wildnis

Roman
Astrid Finke (Übersetzer)

Amerika in der nahen Zukunft: Zusammengepfercht in riesigen Megacities leiden die Menschen unter den Folgen der Überbevölkerung und des Klimawandels wie Smog, Dürreperioden und extreme Hitze. Aus Sorge um das Leben ihrer fünfjährigen Tochter Agnes nimmt die junge Mutter Bea an einem nie dagewesenen Regierungsexperiment teil: Gemeinsam mit zwanzig anderen Pionieren möchte sie in einem der staatlich geschützten Nationalparks, zu denen Menschen eigentlich keinen Zugang haben, im Einklang mit der Natur leben. Doch der Alltag in dieser neuen Wildnis wartet mit ganz eigenen Herausforderungen auf, und schon bald stoßen die Pioniere an ihre Grenzen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2022

Intensiv, fesselnd und sehr realistisch

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Diane Cook hat mit "Die neue Wildnis" etwas außergewöhnliches und einmaliges geschaffen. Ein Buch welches es so noch nie gab.

Das Buch beginnt mit einer sehr traurigen und erschreckenden Szene. Diese ...

Diane Cook hat mit "Die neue Wildnis" etwas außergewöhnliches und einmaliges geschaffen. Ein Buch welches es so noch nie gab.

Das Buch beginnt mit einer sehr traurigen und erschreckenden Szene. Diese wird nüchtern und emotionslos geschildert.
Schon hier merkte ich das der Tod ein ständiger Begleiter der Gruppe ist. Somit ist es für sie zu etwas alltäglichen, ja fast normalen geworden.

Dieses Buch ist brutal ehrlich das zeigt sich auch im Schreibstil der Autorin. Hier wird nichts schön geredet.
Ein Experiment das durchaus realistisch und vorstellbar ist.
Eine Erde die in naher Zukunft von Giften schwer geschädigt ist.
Und eine Gruppe die alles hinter sich lässt und in der Wildnis ein neues Leben beginnen möchte.
Die Teilnehmer dieses Experiments hatten verschiedene Beweggründe das Stadtleben hinter sich zu lassen.
Bea, ihr Mann Glenn und ihre mittlerweile 8 jährige Tochter Agnes gehören zu diesen Teilnehmern.
Agnes die in der Stadt immer kränker wurde und kaum überlebt hätte, blüht in dieser Wildnis auf.
Doch schon bald merkt die Gruppe das es in der Wildnis ganz andere Probleme gibt als in der Stadt.

Der Schreibstil der Autorin ist ziemlich nüchtern und ohne große Emotionen. Dennoch erschafft sie hier eine unfassbar intensive Atmosphäre. Es gelingt ihr bildhaft das Seeting wiederzugeben. Es war für mich als wäre ich ein Teil der Gruppe.

Die Charaktere wurden authentisch und greifbar gezeichnet. Aber ich muss sagen Bea war mir nicht sympathisch. Sie wirkt abgeklärt und abgebrüht. Was nicht schlimm ist denn man muss ja nicht jeden Charakter mögen.

Abschließend kann ich sagen das mich dieses Buch unglaublich gut unterhalten hat. Eine außergewöhnliche Dystopie die ich so schnell nicht vergessen werde.

Fazit:

Mit "Die neue Wildnis" gelingt Diane Cook eine beklemmende und außergewöhnliche Dystopie die mich unfassbar gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 04.06.2022

Die Flucht in die Wildnis – back to the roots als letzter Ausweg

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Ein bequemes Bett oder ein Schlafplatz auf dem Waldboden? Der Gang in den Supermarkt oder die Jagd auf wilde Tiere? Das Siechtum Deines Kindes oder eine letzte Chance auf sein Überleben?
Um das Leben ihrer ...

Ein bequemes Bett oder ein Schlafplatz auf dem Waldboden? Der Gang in den Supermarkt oder die Jagd auf wilde Tiere? Das Siechtum Deines Kindes oder eine letzte Chance auf sein Überleben?
Um das Leben ihrer Tochter zu retten, entscheiden sich Bea und Glen zu einem ungewöhnlichen Schritt: Als Teilnehmer einer Studie lassen sie die Stadt mit ihren krankmachenden Lebensbedingungen hinter sich und durchwandern als Teil einer Gruppe die schier endlose Weite des Wildnisstaates. Das Leben als Nomaden verlangt ihnen dabei alles ab, und neben Unterernährung, Verletzungen und Todesfällen sind es vor allem die sozialen Konflikte, die den Mitgliedern zusetzen und einen Großteil ihrer Gedanken und Kräfte einnehmen.
Trotz all der Widrigkeiten scheinen Bea und Glen ihr ursprüngliches Ziel erreicht zu haben: Ihre Tochter Agnes wächst zu einem starken, selbstbewussten Mädchen heran, wird Teil der sie umgebenden Natur und Ordnung, emotional dabei verschlossen und abweisend ihrer Mutter gegenüber.
Bestimmt wird das Leben der Gruppe jedoch nicht nur von der Wildnis und den Lebensbedingungen, welche diese ihnen bietet, sondern auch von den Rangern als Vertreter des Staates, die mit Vorgaben, Regelungen und Sanktionen die Menschen sowohl auf deren Wanderungen lenken als auch deren Annehmlichkeiten auf ein absolutes Minimum beschränken – und sie dabei scheinbar zunehmend ihrer Willkür aussetzen.
Der Einbruch der Außenwelt in das abgeschottete Leben der Gruppe lässt zunehmend Fragen nach dem Fortbestand der Studie wie auch nach Vorgängen in dem Wildnisstaat aufkommen, welche darauf hindeuten, dass zentrale Informationen und Entwicklungen deren Mitgliedern vorenthalten werden. Doch wie soll es für die Menschen weitergehen, wenn sie tatsächlich die Wildnis verlassen müssen? Die Ungewissheit über die eigene Zukunft zerrt nicht nur an den Nerven der einzelnen sondern scheint sie in dieser zentralen Frage auch als Gruppe zu spalten.
Dass wir Menschen in den Industrieländern verschwenderisch mit unseren Ressourcen umgehen, ist uns bekannt, die Auswirkungen dessen mögen sich viele von uns aber nur ungern vor Augen führen. Diane Cook scheut sich nicht davor, ein mögliches Szenario aufzuzeigen, wohin uns Klimawandel, Umweltverschmutzung und Überbevölkerung führen können. Das alles gelingt ihr, ganz ohne den „mahnenden Zeigefinger“ zu erheben sondern ausschließlich in Form eines packenden Pageturners – der vielleicht nicht mehr lange im Bereich der Science Fiction bleiben wird.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Beeindruckende Dystopie

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Das Buch ist eine Dystopie und ist angesiedelt in einem Land, das den USA ähnlich ist. Die Städte sind fast unbewohnbar und um ein Stück Natur zu retten, wurden Wildnisgebiete geschaffen, in denen sich ...

Das Buch ist eine Dystopie und ist angesiedelt in einem Land, das den USA ähnlich ist. Die Städte sind fast unbewohnbar und um ein Stück Natur zu retten, wurden Wildnisgebiete geschaffen, in denen sich Flora und Fauna ungestört entwickeln sollen. Nur zwanzig ausgewählte Personen durchstreifen dieses Land, leben sehr einfach als Nomaden. Zu ihnen gehören Glen (der Erfinder dieser Gruppe), Beatrice, seine Freundin, und deren Tochter Agnes. Sie werden von den Rangern schikaniert und immer wieder auf lange Märsche zu den Außenposten geschickt , an denen sie Post abholen können und noch ein wenig Kontakt zur Außenwelt haben. Einige der Gruppenmitglieder sterben, werden von Tieren angefallen oder ertrinken und nach einigen Jahren wird die Gruppe mit "Neulingen" aufgefüllt. Dadurch verschiebt sich das Gruppengefüge stark und es treten neue Probleme auf.

Im Mittelpunkt des Buches steht Agnes, die wir auf ihrem Weg zur Erwachsenen begleiten. Sie muss schwere Konflikte mit ihrer Mutter austragen, denn als Kind kann Agnes nicht verstehen, dass Bea sie aus der geordneten Welt ihrer Kindheit gerissen hat, auch wenn es zu ihrem Besten war, denn sie war schwer krank.

Das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Auch wenn Klimawandel und Umweltbeeinträchtigungen nur am Rande vorkommen, so ist das Buch doch hoch aktuell. Diana Cook gelingt es die soziale Situation der Gruppe mit allen Unwägbarkeiten und Risiken zu schildern, dabei wächst besonders Agnes den Lesern ans Herz.

Hervorragend!

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Mutter-Tochter-Beziehung in der letzten Wildnis

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Überbevölkerung und Umweltverschmutzung - die Städte werden immer ungemütlicher und so viele Menschen wie es gibt, lässt das Gesundheitssystem zu wünschen übrig. Als ihre Tochter Agnes dann krank wird, ...

Überbevölkerung und Umweltverschmutzung - die Städte werden immer ungemütlicher und so viele Menschen wie es gibt, lässt das Gesundheitssystem zu wünschen übrig. Als ihre Tochter Agnes dann krank wird, beginnt ein Experiment, in dem zwanzig Menschen in der letzten Wildnis ums Überleben kämpfen. Bei der sauberen Luft wird Agnes zwar wieder gesund, aber dafür gibt es dann zahlreiche neue Komplikationen.

Zu Beginn der Geschichte sind Bea und ihre Gruppe schon seit einigen Jahren in der Wildnis und mussten schon einige Verluste erleiden. Sie haben sich den rauen Lebensumständen schon angepasst, aber es ist immer noch ein Kampf und die Ranger, die in der Wildnis die Regeln durchsetzen, machen es nur noch schwieriger. Ich hätte da eigentlich erwartet, dass wir die Wildnis zusammen mit der Gruppe betreten und ihre ersten Erfahrungen miterleben, aber diese Perspektive fand ich auch ganz interessant. Die Zeit vergeht unterschiedlich schnell, was mich einige Male etwas aus der Handlung geworfen hat.

Es ist zwar eine Dystopie, aber man merkt schon, dass der Fokus auf der Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Bea und Agnes liegt, die Welt ist eher eine spannende Kulisse, die uns all die Schwierigkeiten unter extremeren Umständen präsentiert. Zu Beginn begleiten wir noch Bea, die an ihren Entscheidungen zweifelt, bevor wir zu Agnes wechseln, die sich in der Wildnis sehr wohlfühlt und hier schnell erwachsen wird.

Bea hat für ihre Tochter alles aufgegeben und auch wenn das schon Jahre zurückliegt, zweifelt sie oft an ihren Fähigkeiten als Mutter, da sich Agnes manchmal anders verhält, als Bea es erwartet. Agnes ist schon "wild", denn sie ist in der Wildnis aufgewachsen und hat eine stärkere Intuition als die Erwachsenen, ist mehr mit der Natur verbunden und hält sich selbst für älter, als sie ist.

Man hat sich schon Mühe gegeben, komplexe Charaktere zu erschaffen, deren Handlungen man nicht oft vorhersehen kann, und trotz unerwarteter Entwicklungen war ich meistens nicht so richtig gespannt, wie es weitergeht, sondern meistens eher nachdenklich gestimmt. Es hat sich für mich ein bisschen so angefühlt, als würde ich eine Doku schauen, obwohl die Gefühle und Gedanken der Protagonisten auch sehr gut beschrieben wurden.

Sehr gut gefielen mir auch die Vor- und Nachteile der Wildnis verglichen mit dem Leben in der Stadt und wie man spürt, dass auch die Charaktere hin- und hergerissen sind. Die Dynamik in der Gruppe fand ich oft etwas chaotisch, aber auch sehr interessant.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Beklemmender, packender Roman

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Irgendwann In der Zukunft beschließt eine zusammengewürfelte Gruppe von Menschen in der „Wildnis“, einer Art riesigem Nationalpark, unter primitivsten Bedingungen ein neues Leben zu beginnen. Sie leben ...

Irgendwann In der Zukunft beschließt eine zusammengewürfelte Gruppe von Menschen in der „Wildnis“, einer Art riesigem Nationalpark, unter primitivsten Bedingungen ein neues Leben zu beginnen. Sie leben dort, überwacht von „Rangern“, ohne technische Hilfsmittel wie Nomaden, wandern in Tierhäuten und bewaffnet mit Pfeil und Bogen durch diese Welt mit all ihren Schrecken und Gefahren und schätzen sich doch glücklich, dem Leben in den Großstädten, der Überbevölkerung und der tödlichen Luftverschmutzung entkommen zu sein. Als neue Mitglieder in die Gruppe integriert werden sollen, brechen die Regeln und Beziehungen, die sie über Jahre entwickelt haben, auf.
Vordergründig hat Cook einen Roman über die Folgen des Klimawandels geschrieben, aber auf einer tieferen Ebene geht es um uralte Themen der Menschheit – Machtkämpfe, unsere Beziehungen zu einander (Liebesbeziehungen, Mutter-Kind-Beziehungen) – die auch im sehr brutalen Kampf ums Überleben nicht verdrängt werden, sondern im Gegenteil sehr präsent sind.
Mich hat das Buch von Anfang an in seinen Bann gezogen, und das, obwohl ich keine der Personen besonders sympathisch fand oder mich mit ihnen identifizieren konnte. Auch sind einige Szenen schwer zu ertragen durch die sehr nüchterne, pragmatische Art, mit der die Gemeinschaft mit Tod und Verlust umgeht. Aber Cook schreibt so eindringlich und lässt immer wieder unbeantwortete Fragen auftauchen, so dass die Spannung nie nachlässt.
Einziger Kritikpunkt ist für mich der Schluss, der mir überhaupt nicht gefallen hat. Ich hatte nicht mit einem rosaroten HappyEnd gerechnet, aber am Ende des Buches sind meiner Meinung nach zu viele Fragen offen geblieben, zu viele lose Enden nicht verknüpft worden. Insgesamt hat Diane Cook aber einen beklemmenden, packenden Roman über den Mensch im Überlebensmodus, aber auch über die Liebe zwischen Mutter und Tochter geschrieben, den ich nur empfehlen kann!

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