Cover-Bild Mädchen auf den Felsen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 11.04.2022
  • ISBN: 9783446272286
Jane Gardam

Mädchen auf den Felsen

Roman
Isabel Bogdan (Übersetzer)

Meisterhaft erzählt die Bestseller-Autorin Jane Gardam von den Geheimnissen und Scheinheiligkeiten, ohne die wir im Leben nicht auskommen. Ein flirrender Sommerroman an der englischen Küste.

Es ist Sommer, und Margaret ist acht und schwer genervt: Der frischgeborene Bruder ist hässlich und schreit, die Mutter hat sich in ein träge stillendes Wesen verwandelt, der Vater predigt gegen die Verderbtheit der Welt.
Einmal in der Woche kann Margaret der Langeweile zu Hause entfliehen: Mittwoch ist Ausflugstag mit Lydia, dem neuen Hausmädchen, die mit ihrer selbstbewussten Körperlichkeit und handfesten Sprache in diese Familie platzt und als einzige Erwachsene wirklich zu wissen scheint, was sie will ─ Spaß. Ihre Anwesenheit eröffnet nicht nur Margaret eine neue Welt, sie bringt das bigotte familiäre System aus dem Gleichgewicht, und am Ende dieses Sommers wird nichts mehr so sein, wie es schien.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2023

Unzufrieden

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Jane Gardam nimmt mich in ihrem Roman "Mädchen auf den Felsen" (aus dem Englischen übersetzt von Isabel Bogdan) mit in den heißen Sommer der 8-jährigen Margaret.
Das Mädchen ist unzufrieden seit ihr kleiner ...

Jane Gardam nimmt mich in ihrem Roman "Mädchen auf den Felsen" (aus dem Englischen übersetzt von Isabel Bogdan) mit in den heißen Sommer der 8-jährigen Margaret.
Das Mädchen ist unzufrieden seit ihr kleiner Bruder Terence geboren wurde. Doe Aufmerksamkeit der Mutter scheint nir noch ihm zu gelten. Auch der Vater hat offenbar kein großes Interesse an seiner Tochter, er rezitiert am liebsten Bibelstellen, welche Margaret bal in- und auswenig kann. Lichtblicke sind die Ausflüge mit Hausmädchen Lydia, welches bals schon Margarets Freundin wird. Doch eines Abends komnen sich Lydia und Margarets Vater näher, die Ereignisse überschlagen sich und am Ende ist nichts mehr, wie es war.
Der Roman hat sich für mich butterweich gelesen. Auch die Dynamik innerhalb der Familie hat mich alsbald gefesselt. Das fanatisch-religiöse Leben, insbesondere des Familienvaters, ging mir jedoch schnell auf die Nerven. Lydias Bodenständigkeit waren dafür ein gekonnter Ausgleich. Das perfekte Buch für heiße Sommertage.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

überraschendes Sittenporträt

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Dieser Roman wurde in den 70er Jahren von Jane Gardam verfasst und nun erst ins Deutsche übersetzt.

Die Handlung ist in den 30er Jahre in der englischen Provinz nahe der Küste angesiedelt. Der dominante ...

Dieser Roman wurde in den 70er Jahren von Jane Gardam verfasst und nun erst ins Deutsche übersetzt.

Die Handlung ist in den 30er Jahre in der englischen Provinz nahe der Küste angesiedelt. Der dominante Vater Kenneth Marsh ist ein übereifriger Primal Saints Prediger, sein frömmelndes Gehabe bestimmt den Familienalltag. Seine Frau Elinor hat gerade einen Jungen zur Welt gebracht. Das schreiende hässliche Ding ist der achtjährigen Margaret ein Dorn im Auge, sie weiß nichts mit ihm und der ihn allezeit fürsorglich umsorgenden Mutter anzufangen. Der Vater schenkt der aufgeweckten Tochter, die manchmal wie ein lebendes Bibellexikon daherkommt, keine Beachtung. Sie ist irgendwie ein bisschen übrig, damit sie dies nicht so schlimm empfindet, darf sie jeden Mittwochnachmittag einen Ausflug mit dem neuen 18-jährigen Hausmädchen Lydia unternehmen. Lydia ist der Neuzugang im Haus, wie ein unpassender Paradiesvogel in einer grauen Umwelt, die der Hausherr als Prüfung annimmt, um sie auf den rechten Weg zu führen. Die unglaublich hochmütige Borniertheit dieser Einstellung, stösst der Hausfrau sauer auf und ist dem Hausherrn gar nicht klar.

Die unterschiedlichen Charaktere werden sehr lebendig dargestellt und besonders Lydias Wesen mischt den Alltag der Familie auf, auch wenn sie versucht sich anzupassen, weil sie für ihre Familie Geld verdienen muss.

Die Ausflüge führen Margaret und Lydia immer wieder zu einem Anwesen, mit Altersheim und Psychiatrie. Dies ist das Elternhaus der Jugendfreunde Elinors, die sie mit Margaret eines Nachmittags besucht. Die Geschwister wurden von der Mutter enterbt und leben neuerdings wieder in der gleichen Stadt wie die Marshs, während deren kranke Mutter noch in dem Haus weilt.

Lange plätschert die Handlung etwas vor sich hin, unterhält aber durch die unterschiedlichen Charaktere und die Fragen und Reaktionen Margarets auf die Beobachtungen ihres Umfeldes. Auf einen Schlag ändert sich die Beschaulichkeit, die Erzählstränge kreuzen und verbinden sich. Die eisernen gesellschaftlichen Regeln werden munter gebrochen und die Geheimnisse schneller offenbar als den Beteiligten lieb ist. Die rasanten Folgen, die dadurch ausgelöst werden, sind dramatisch.

Gardam hat mit dieser unterhaltsamen Geschichte ein Sittengemälde geschaffen, dass die Bigotterie und Ignoranz von Margarets Umfeld entlarvt und anprangert. Insbesondere der Vater scheitert an seinen eigenen Ansprüchen, Lydia wird ihm zum Verhängnis, wobei er hier selbst die treibende Kraft für seinen Untergang ist. Lydias Wutrede bringt dies gut auf den Punkt. Während ihre Eltern sich in egoistischen Kurzschlussreaktionen verfangen und dabei auf schon fast komische Weise entdeckt werden, geht Margaret auf die Felsen am Meer, um nachzudenken. Dieser harmlose Ausflug setzt erneut unglaubliche Kettenreaktionen frei. Die Autorin hat hier mit Ironie und bitterbösem Humor eine unterhaltsame Geschichte kreiert, die insbesondere durch Margaret und Lydia sehr lebendig wirkt. Der Blick hinter die Fassaden zeigt alte Verletzungen, gescheiterte Lebensträume, einengende Frömmelei aber auch überbordende Lebenslust.

Ein Werk, dass sich langsam steigert und dann immer mehr Fahrt aufnimmt, bis zu einem fulminanten Ende. Mir hat das Buch sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Für mich nicht unbedingt ein Schatz der englischen Gegenwartsliteratur

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Das Buch erfährt auf seinem Rücken sehr viel Lob, dem ich mich nicht anschließen kann.
Mir fehlt es entschieden an einer Handlung. Wir erhalten nur Einblicke in Familie und Haushalt der achtjährigen ...

Das Buch erfährt auf seinem Rücken sehr viel Lob, dem ich mich nicht anschließen kann.
Mir fehlt es entschieden an einer Handlung. Wir erhalten nur Einblicke in Familie und Haushalt der achtjährigen Protagonistin Margaret. Sie in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre in einem südenglischen Seebad. Ihr Vater gehört einer spartanisch lebenden Glaubensgemeinschaft an, so dass es nicht verwundert, dass das Mädchen sehr altklug oft treffsicher Bibelstellen samt Fundstelle zitiert. Ihre Mutter entstammt einfachen Verhältnissen und hatte sich als junges Mädchen in einen jungen Mann aus gutem Hause verliebt. Gerade hat Margaret ein Brüderchen bekommen. Damit sie sich nicht zurückgesetzt fühlt, macht das neue Hausmädchen einmal die Woche Ausflüge mit ihr. Letztere bringt frischen Wind in die Familie und das Leben erhält Risse.
Den Äußerungen des Mädchens bin ich gerne gefolgt. Vieles andere wirkt auf mich exzentrisch, wie etwa das von der Mutter des einstigen jungen Mannes gegründete Heim für Künstler und psychisch Kranke.

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