Cover-Bild Lightseekers
Band 1 der Reihe "Psychologe Dr. Philip Taiwo ermittelt"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 11.07.2022
  • ISBN: 9783442770113
Femi Kayode

Lightseekers

Thriller
Andreas Jäger (Übersetzer)

In der nigerianischen Universitätsstadt Port Harcourt werden drei junge Studenten von einem Mob verfolgt und brutal umgebracht – ein Video der grausamen Morde kursiert in den sozialen Medien, und den Tätern wird der Prozess gemacht.

Zu Prozessbeginn wird der Psychologe Dr. Philip Taiwo vom Vater eines der Opfer damit beauftragt, Licht in das Dunkel der schrecklichen Ereignisse zu bringen, die zum Tod seines Sohnes geführt haben. Taiwo, Spezialist für Massenpsychologie und Gewalt, hat lange im Ausland gelebt. In der abgelegenen Provinzstadt angekommen, muss er feststellen, dass ihm vieles fremd geworden ist in seiner Heimat, noch dazu weit weg von der Hauptstadt Lagos. Die Bewohner begegnen ihm mit Misstrauen. Und schnell wird Taiwo klar: Er ist nicht willkommen - und jemand setzt alles daran zu verhindern, dass er die Wahrheit aufdeckt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2022

Es brodelt unter der Oberfläche

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Drei Studenten werden auf grausame Art ermordet. Der Vater eines Opfers beauftragt den Psychologen Dr. Philip Taiwo, der lange in den USA gelebt hat, Licht ins Dunkel zu bringen. Ein Video von den „Okriki ...

Drei Studenten werden auf grausame Art ermordet. Der Vater eines Opfers beauftragt den Psychologen Dr. Philip Taiwo, der lange in den USA gelebt hat, Licht ins Dunkel zu bringen. Ein Video von den „Okriki Three“ kursiert im Netz – der wütende Mob verfolgt sie, foltert sie aufs Grausamste und lässt nicht eher nach, bis sie bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sind. Den oder die wahren Täter und deren Hintermänner herauszufiltern, ist ein schier unmögliches Unterfangen. Zumal der Fall für die örtliche Polizei abgeschlossen ist, alle Akten der Staatsanwalt übergeben wurden und von den 23 festgenommenen Personen noch sieben übrig blieben, gegen die Anklage erhoben wurde.

Auf die Justiz ist kein Verlass, Philip geht der Sache nach, ihm zur Seite gestellt ist der ortskundige Chika, sein Chauffeur und Türöffner. Dieser weiß um die Gepflogenheiten dieses durch und durch korrupten Landes. Ihre Nachforschungen sind so manchem ein Dorn im Auge, sie werden unmissverständlich bedroht: „Verschwinde oder verbrenne.“

Warum mussten die drei jungen Männer sterben? Vordergründig ging es darum, dass sie einen anderen Studenten beraubt hatten, sie Mitglieder eines Geheimkults waren. Es steckt aber sehr viel mehr dahinter.

„Lightseekers“ beruht auf einem wahren Fall, es waren Lynchmorde, welche Femi Kayode zu dieser fiktionalisierten Geschichte inspirierte. Er zeigt hier Nigerias sehr düsteres Bild. Ein Land, gezeichnet von Korruption und Gewalt - sein Heimatland. Gegensätze prallen aufeinander – arm und reich, Tradition und Moderne. Die Charaktere sind durchaus realitätsbezogen angelegt, die Handlung bezieht den politischen und den religiösen Ist-Zustand mit ein, das soziale Gefälle wird deutlich.

Ein Thriller, der so ganz anders angelegt ist als viele andere. Schon das Land ist mir fremd, ich lese darüber und bin sprachlos ob der rohen Gewalt. Dass die Staatsgewalt nicht immer Interesse an einer lückenlosen Aufklärung hat, ist auch hierzulande bekannt. Und doch weiß ich es nicht, lese eher einen spannenden Kriminalfall mit ethnischem Hintergrund, der mir viele Informationen liefert. Es brodelt unter der Oberfläche, man spürt es nur zu deutlich.

Eine fordernde, gesellschaftskritische Lektüre mit vielschichtigen Charakteren, deren Ende für meinen Geschmack ein wenig zu verklärt ist. Atmosphärisch und dicht erzählt, ein gelungenes Debüt.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Interessanter Krimi

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Auf meiner Mission 2022 Bücher von Autoren und Autorinnen aus möglichst vielen Ländern zu lesen, bin ich dieses Jahr schon auf so manches Juwel gestoßen. „Lightseekers“ von Femi Kayode erregte meine Aufmerksamkeit ...

Auf meiner Mission 2022 Bücher von Autoren und Autorinnen aus möglichst vielen Ländern zu lesen, bin ich dieses Jahr schon auf so manches Juwel gestoßen. „Lightseekers“ von Femi Kayode erregte meine Aufmerksamkeit zunächst auch vor allem deswegen, weil der Autor aus Nigeria stammt. Und ich muss gestehen, mehr wusste ich zu dem Roman nicht, als ich mich zur Lektüre entschied. Die einzig literarisch Schaffende aus Nigeria, die ich bis dahin kannte, war Chimamanda Ngozi Adichie. Und das nahm ich als gutes Zeichen, ist sie doch einen meiner Lieblingsautorinnen.
Gut, gleich mal vorweg. An die Werke besagter Autorin kommt „Lightseekers“ meiner Meinung nach nicht heran, aber vielleicht sollte man auch keinen Vergleich ziehen, da es sich um ein ganz anderes Genre handelt.
„Lightseekers“ ist ein vielleicht nicht unglaublich spannender, aber doch äußerst fesselnder Krimi. Ausgangspunkt ist der Mord an drei Studenten durch eine wütende Menschenmenge in Port Hartcourt. Durch Videoaufnahmen ist klar, was geschah und wer beteiligt war. Dennoch findet keine Verurteilung der Täter statt, vielmehr scheint es, soll der Vorfall unter den Tisch gekehrt werden. Der Vater eines der Opfer engagiert den Psychologen Dr. Philip Taiwo, um herauszufinden, was wirklich passiert ist. Doch das ist kein einfaches Unterfangen, da es den Anschein hat, dass vielen daran gelegen ist, genau das zu verhindern.
Taiwo bei seinen Ermittlungen zu verfolgen, fand ich wirklich sehr interessant, aber da Tat und Täter von Anfang an relativ klar waren und es eher auf die Suche nach dem Motiv ging, empand ich die Lektüre nicht ganz so spannend, wie manch anderen Krimi. Dennoch ein sehr empfehlenswertes und lesenswertes Buch, bei dem man auch mehr über die Verhältnisse und das Leben in Nigeria erfährt.

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Veröffentlicht am 17.06.2022

Reise in eine andere Welt

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Der nigerianische Psychologe Philip Taiwo bekommt den Auftrag, den Mord an drei jungen Studenten zu untersuchen, sie wurden in ihrer Universitätsstadt von einem Mob brutal umgebracht. Taiwo merkt schnell, ...

Der nigerianische Psychologe Philip Taiwo bekommt den Auftrag, den Mord an drei jungen Studenten zu untersuchen, sie wurden in ihrer Universitätsstadt von einem Mob brutal umgebracht. Taiwo merkt schnell, dass seine Ermittlungen dort nicht erwünscht sind und gerät in Lebensgefahr.
Ich habe dieses Buch aufgeschlagen und war in einer anderen, fremdartigen Welt: Blackouts, Queueboys, korrupte Polizisten… So geht es wohl auch dem Protagonisten Philip Taiwo. Er ist erst vor kurzem aus den USA nach Nigeria zurückgekehrt und fühlt sich dort noch nicht zu Hause. Er betrachtet Nigeria, seine Menschen und ihr Leben wie auch die schrecklichen Ereignisse, die er untersuchen soll, mit einer gewissen Distanziertheit. Vielleicht weil das Buch in der Ich-Form geschrieben ist, hat sich diese Distanz zum Geschehen auch auf mich übertragen, ich war nie richtig „drin“ in der Geschichte. Trotzdem hat es Spaß gemacht, Taiwo und seinen Assistenten Chika (diese Figur fand ich tatsächlich spannender als die Hauptperson!) zu begleiten, sie sind ein gutes Team und ermitteln nachvollziehbar und mit einer Prise Humor. Für den Schluss hätte ich mir noch mehr Informationen über den Täter, seine Motive und sein Leben gewünscht, das hätte das Buch etwas abgerundet.
Der exotische Schauplatz, die sympathischen Ermittler und die interessanten Informationen über das alltägliche Leben in Nigeria – das sind für mich eindeutig die Pluspunkte dieses Romans, auch wenn er mich nicht restlos überzeugen konnte!

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