Irgendwas fehlt...
Da mir "Die Nanny" so gut gefallen hat, waren meine Erwartungen an "Die Vertraute" sehr hoch. Der Klappentext konnte mich auf jeden Fall schon mal überzeugen.
Doch leider gilt das nicht für die Protagonistin ...
Da mir "Die Nanny" so gut gefallen hat, waren meine Erwartungen an "Die Vertraute" sehr hoch. Der Klappentext konnte mich auf jeden Fall schon mal überzeugen.
Doch leider gilt das nicht für die Protagonistin Lucy. Mit ihr wurde ich gar nicht warm. Es hat mich genervt, wie hilflos sie sich verhält und wie abhängig sie sich von ihrem Mann macht. Dieser bestimmt über ihr Leben, was sie unglücklich macht, aber sie wehrt sich auch nicht. Dafür verschwindet sie mehr oder weniger in den Büchern, die sie schreibt.
Und auch dieser Aspekt hat mir nicht ganz so gut gefallen. Denn immer wieder erscheint ihr die Hauptfigur aus der Buchreihe, die sie schreibt. Diese macht ihr mehr oder weniger Vorschriften, wie sie sich verhalten soll. Gepaart mit den Blackouts ergibt Lucy damit das perfekte Opfer - und Tatverdächtige, als ihr Mann verschwindet.
Ich will nicht abstreiten, dass es spannende Elemente gibt und man beim Lesen auch miträtselt, was hinter allem steckt. Der Schreibstil ist auch sehr flüssig und abwechslungsreich, es gibt wenige Längen.
Aber inhaltlich konnte mich das Buch einfach nicht so ganz überzeugen. Vielleicht lag es auch an meinen hohen Erwartungen. Das Ende konnte mich auch nicht richtig abholen. Es ist relativ nüchtern gehalten, aber auch ein bisschen weit hergeholt.
Insgesamt kann man das Buch sicher lesen, es kommt aber nicht an "Die Nanny" heran. Mir wird es leider auch nicht so lange in Erinnerung bleiben.