Von Tätern und Opfern und jenen dazwischen
In einer lauen Nacht kommt plötzlich ein Hilferuf aus dem Stadtpark. Ein Junge hat dort ein hilfloses Mädchen gefunden. Als schließlich die Polizei vor Ort ankommt, bietet sich ihnen ein dramatisches Bild. ...
In einer lauen Nacht kommt plötzlich ein Hilferuf aus dem Stadtpark. Ein Junge hat dort ein hilfloses Mädchen gefunden. Als schließlich die Polizei vor Ort ankommt, bietet sich ihnen ein dramatisches Bild. Das Mädchen ist übel zugerichtet und ihr Leben hängt am seidenen Faden. Der Junge ist ebenfalls niedergeschlagen worden. Die Ermittler um Sara Vallén stehen von mehr als einem Rätsel. Was ist hier geschehen? Und warum?
Der Junge wird als Verdächtiger eingestuft und plötzlich ist Sara nicht mehr die leitende Ermittlerin, sondern die besorgte Mutter des Verdächtigen.
"Weißer Flieder" ist ein Kriminalroman, der neben der Hauptstory auch einiges über die mitwirkenden Ermittler preisgibt. Mit der vorausgehenden Tat hat das Team verschiedene Spuren, denen es nachgeht und gleichzeitig sind auch die Mitglieder sher unterschiedlicher Ansicht, was sich hier zugetragen hat. Neben dem internen Konfliktpotenzial fließen auch extern immer wieder neue Spuren und Erkenntnisse in die Ermittlung ein, so dass die Jagd nach dem Täter nicht so einfach ist, wie anfangs gedacht. Die in der Geschichte dargestellten Traumata machen es für den Leser/Hörer schwer, objektiv nach dem Täter zu suchen. An manchen Stellen zeigt sich das Bild eher grau als schwarz oder weiß und auch die weiße Weste der Polizei erhält zumindest einen grauen Schleier.
Der Kriminalfall lässt eine lange Spannung zu und auch bei Nebenschauplätzen ist nicht von vornherein klar, was passieren wird. Bei den Charakteren bietet sich eine große Bandbreite. Alles in allem ist es ein guter Krimi, mir persönlich hätte es nur dem Ende hin ein Vorkommnis absolut nicht gebraucht. Das sollte aber vielen vielleicht kein Dorn im Auge sein.