Interessanter Thriller
Der Thriller „Nur ein kleiner Gefallen – A simple Favor“ Von Darcy Bell und gelesen von Tanja Geke beschreibt eine Geschichte über eine Frau – Stephanie - deren beste Freundin Emely verschwunden ist und ...
Der Thriller „Nur ein kleiner Gefallen – A simple Favor“ Von Darcy Bell und gelesen von Tanja Geke beschreibt eine Geschichte über eine Frau – Stephanie - deren beste Freundin Emely verschwunden ist und nun über ihren Blog versucht diese zu finden.
Das Buch beginnt schon gleich mit dem verschwinden Emelys. Ohne große Vorgeschichte, wird man sofort in die Geschichte mitgenommen und bekommt mit Rückblenden Stück für Stück erzählt, wie ,aus Stephanies Sicht, die Freundschaft begann. Abwechselnd wird das Buch aus ihrem Blog und ihrer direkten Sicht geschrieben und man erfährt schnell, dass Stephanie auch nicht unbedingt die Unschuld in Person ist. Sie gibt sich die Schuld, an dem Tod ihres Mannes und ihrem Halbbruder, mit dem sie immer mal wieder eine Affäre hat. Man findet die Leiche von Emely und Stephanie kommt mit Sean zusammen, Emelys Mann.
Die Sicht wechselt ungefähr an der Hälfte des Buches und wir bekommen Emelys Sicht der Dinge. Es erinnert ein kleines bisschen an „Gone Girl“, denn Emely ist nicht die gute Mutter und Freundin für die Stephanie sie hält. Im Gegenteil. Sie hat ihren Tod bewusst vorgetäuscht und ihre Zwillingsschwester in den Tod gehen lassen um eine Versicherungspolice zu bekommen. Auch war die angebliche Freundschaft zu Stephanie nur getäuscht.
Als Emely bemerkt, dass Sean sie betrügt, ändert sie ihren Plan wieder und will ihn loswerden.
Das Buch ist sehr interessant erzählt, wie schon beschrieben wird man gleicht zu Beginn mitten in de Geschichte hineingeworfen und erfährt immer Stück für Stück, wie die Vergangenheit war und kann immer besser verstehen, wie und warum die Charaktere sich verhalten und so sind, wie sie sind. Es ist sehr spannend, wie man sich überlegt, was mit Emely passiert ist und wie sie es geschafft hat am Leben zu bleiben. Interessant sind auch immer die verschiedenen Sichtweisen, die das Buch offenlegt. Mal sehen wir alles aus der Perspektive von Stephanie. Sie ist sehr naiv, sehr offen, denkt, dass sie schon alles schlimmer erlebt hat und will die Mutter des Jahres sein. Sie sehnt sich nach Freundschaft, Anerkennung und Liebe und wird in dem Buch zum Narren gehalten.
Dann ist da Emely, sie ist berechnend, eiskalt, manipulativ und weiß genau, wie sie mit Menschen umgehen muss, damit ihr geglaubt wird. Sie nutzt die Gutmütigkeit und die Liebe von Sean aus.
Als letztes wird auch Seans Sichtweise beschrieben. Er definiert sich zu seiner unglaublichen Liebe und Ehrfurcht zu Emely. Und auch er ist in gewisser weiße naiv. Er kann sich nicht vorstellen, wie hinterlistig und zielstrebig seine Frau sein kann.
Die Stimme von Tanja Geke passt auch hervorragend zu dem ganzen dazu. Mit ihrer leicht rauen und doch sehr angenehmen Stimme, kann man gar nicht mehr aufhören ihr weiter zuzuhören. Und sie schafft es mit nur kleinen Veränderungen der Stimme deutlich zu machen, wer gerade spricht. Sie gibt jedem Charakter eine andere Stimme , ohne dass es lächerlich oder übertrieben wirkt.
Alles in allem ist es ein sehr gelungenes Buch, dass mit vielen Psychospielchen, Manipulation und Naivität sehr interessant zu lesen ist. Trotzdem dass nichts blutiges oder brutales vorkommt, kann man doch auf jedem Fall von einem ganz besonderen Thriller sprechen, den ich nur weiterempfehlen kann, egal ob man ihn liest, oder sich von Tanja Geke vorlesen lässt.