Cover-Bild Ein unendlich kurzer Sommer
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24,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon Digital
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.05.2022
  • ISBN: 9783732458455
Kristina Pfister

Ein unendlich kurzer Sommer

Roman | Eine atmosphärische Geschichte vom Ankommen und Neubeginnen
Vanida Karun (Sprecher)

Feinfühlig, atmosphärisch und intensiv: Ein Roman über den einen Sommer, der alles verändert.

»Wir waren unendlich, du und ich und der Sommer. Das Floß schwankte unter deinem Gewicht, wackelte. So erinnere ich mich an dich: Ausgebreitete Arme, deine langen, weißen Beine in zu kurzen, roten Shorts. Deine gebräunten Arme. Dein vom Sommer ausgeblichenes Haar. Die kleinen, hellen Fältchen neben deinen Augen. Und das grünbraune Wasser des Sees unter uns. Ich lag auf dem Floß und hielt mir einen Arm vors Gesicht, wenn du mit einem Platschen ins Wasser sprangst. Zu viele Algen, sagte deine Tante, ein viel zu warmer Sommer. Genau richtig für mich, sagte ich. Es kann gar nicht warm genug sein. Genau richtig für uns, sagtest du.«

Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz an diesem See, der fast zu schön ist. Sie hilft dem alten, grantigen Besitzer Gustav beim Renovieren der maroden Bäder, füttert die flauschigen Kaninchen, trägt jeden Tag die gleiche, alte Latzhose und schweigt.

Bis Christophe diese vermeintliche Ruhe durcheinanderbringt. Christophe mit den dunklen Augen, angereist vom anderen Ende der Welt, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Christophe, der zu spüren scheint, was Lale fühlt. Gemeinsam erleben sie den einen Sommer, der bleibt: Flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, gemeinsame Floßfahrten, ausgeblichenes Haar.

Ein unendlich kurzer Sommer von Kristina Pfister – ein Roman über zweite und dritte Chancen, über das Ankommen, Loslassen und Neubeginnen.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2022

Camping mal anders

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"Ein unendlich kurzer Sommer" von Kristina Pfister ist der Roman eines Sommers. Ich habe ihn an so heißen Tagen gehört, wo die Luft fast flirrte und er passte perfekt dazu.
Lale hat genug und sie will ...

"Ein unendlich kurzer Sommer" von Kristina Pfister ist der Roman eines Sommers. Ich habe ihn an so heißen Tagen gehört, wo die Luft fast flirrte und er passte perfekt dazu.
Lale hat genug und sie will nur noch weg, sie weiß nicht genau warum und wohin. Sie landet auf einem Campingplatz, der ungepflegt und heruntergekommen ist. Der Besitzer, Gustav ist ein wortkarger Eigenbrötler, knurrig und abweisend. Lale darf aber bleiben, da sie sich in sein Leben nicht einmischt.
Dann taucht Christoph auf und die Probleme, aber auch das Glück dieses Sommers beginnen. Christoph ist auf der Suche nach seinem leiblichen Vater um die halbe Welt gereist und versucht sich auch einzufügen.
Es gibt hier einige ganz toll gezeichnete Charakter, wie den grummeligen Gustav, aber auch eine Menge Stereotypen, die einfach nur ein Klischee bedienen sollen. Die Autorin schafft es aber mit viel Humor die skurrilsten Situationen zu schaffen und auch wieder aufzulösen.
Hier treffen auf engstem Raum eine Menge an Leid, Trauer und Enttäuschungen aufeinander, die sich nicht nur alleine durch Vertrauen, Freundschaft und Liebe auflösen lassen. Zum Glück hat die Autorin das auch nicht getan, dadurch wurde es vermieden ganz ins kitschige abzurutschen.
Geblieben ist eine sehr emotionale, stimmungsvolle Geschichte eines Sommers, die sich leicht lesen oder hören lässt.

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Veröffentlicht am 02.06.2022

Ausbruch aus dem Korsett

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„Ein unendlich kurzer Sommer“- dieser Titel lässt aufhorchen: unendlich kurz? Ist das nicht ein Widerspruch?
Auf einem heruntergekommenen Campingplatz ohne Besucher treffen drei Menschen zusammen, ...

„Ein unendlich kurzer Sommer“- dieser Titel lässt aufhorchen: unendlich kurz? Ist das nicht ein Widerspruch?
Auf einem heruntergekommenen Campingplatz ohne Besucher treffen drei Menschen zusammen, die alle in einer Lebenskrise stecken.
Gustav, der Campingplatzbesitzer hatte vor über dreißig Jahren ein Liebeserlebnis, dessen Ende ihm immer noch zu schaffen macht. Zudem weiß er, dass er nur noch eine begrenzte Zeit zu leben hat, was er aber niemanden mitteilt. Er ist ein ausgesprochener Eigenbrödler.
Lale, die ihren Bruder verloren hat und aus der sie erdrückenden Beziehung zu ihrem Ehemann fliehen will. Für sie nutzt die Verfasserin als zentrale Metapher des „Korsetts“, das sie einschnürt und doch zusammenhält.
Christophe, der gerade seine Mutter bestattet hat und in ihrem Nachlass einen Brief von ihr an Gustav findet, den sie nie abgeschickt hat und aus dem hervorgeht, dass Gustav der biologische Vater von Christophe ist. Christophe glaubt nicht daran, jemals eine dauerhafte Beziehung eingehen zu können.
Der Roman erzählt nun in unaufgeregter, ruhiger Weise, wie diese drei Personen zueinanderfinden. Zuweilen hat der Roman dadurch Längen und gerät auch in die Nähe, kitschig zu werden. Trotzdem gelingt es der Autorin, die drei Hauptpersonen nachvollziehbar darzustellen und so die Identifikation der Leserschaft zu wecken.
Schwach dagegen ist die Darstellung des Ehemanns von Lale. Völlig unvorstellbar, warum Lale mit ihm verheiratet ist und warum sie überlegt, zu ihm zurückzukehren.
Das Ende des Romans - immer ein schwieriger Punkt - ist vorhersehbar, aber trotzdem akzeptabel.
Insgesamt ein Roman, den ich trotz gewisser Schwächen gerne gelesen habe.
Zurück zum Titel: Den scheinbaren Widerspruch muss jede(r) LeserIn für sich entscheiden.

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Wohlfühlhörbuch

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Was für ein poetisch vielversprechender Titel & das Cover passt auch gut dazu. Es ist eine Geschichte wie aus dem Leben gegriffen. Nach einem kurzem Einstieg war ich auch ziemlich schnell im Geschehen ...

Was für ein poetisch vielversprechender Titel & das Cover passt auch gut dazu. Es ist eine Geschichte wie aus dem Leben gegriffen. Nach einem kurzem Einstieg war ich auch ziemlich schnell im Geschehen & bei den Figuren angekommen. Es ist eine eher ruhige Erzählung, aber sie ist ehrlich & authentisch. So vielschichtig wie Menschen nun einmal sind, wird uns hier ein Potpourri an Charakteren präsentiert. Ich mochte das Zusammenspiel der Protagonisten, das langsame Entblättern ihrer Lebensgeschichten und ihrer tapsigen Schritte zurück ins Leben. Vanida Karun gab diesem liebeswerten Werk ihre facettenreiche Stimme, ich habe ihr mal wieder sehr gerne gelauscht, denn sie hat dieses Werk lebendig werden lassen. Von mir gibt es eine klare Hörempfehlung. :) Für Menschen die ins Leben eintauchen wollen mit allen ihren Höhen & Tiefen. Die sich auch vor Melancholie & Trauer nicht scheuen.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Camping und Kaninchen

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Lale die Reiß aus nimmt. Christof der nach dem Tod seiner Mutter, einen Brief findet und sich daraufhin auf die Suche nach seinen Wurzeln macht. Gustav ein schrulliger, verschrobener Campingplatzbesitzer, ...

Lale die Reiß aus nimmt. Christof der nach dem Tod seiner Mutter, einen Brief findet und sich daraufhin auf die Suche nach seinen Wurzeln macht. Gustav ein schrulliger, verschrobener Campingplatzbesitzer, James der spirituelle Schotte, Flo (17) der Kaninchen züchtet…ein bunter Haufen individueller Menschen die einen gemeinsamen Sommer mit Höhen und Tiefen erleben, sich dabei annähern und wieder entfernen und viele Dinge hinterfragen.
Ich bin in die Geschichte eingetaucht wie in einen Fluss und habe mich einfach treiben lassen. Denn so sind Schreib- und Erzählstil von Kristina Pfister – leicht, fließend und ganz behaglich. Die Charaktere sind sehr individuell und bringen ihren eigenen Witz und Charme mit. Viele Szenen lassen laut auflachen, schmunzeln und ein paar Tränchen verdrücken. Die Idee hinter der Geschichte war für mich allerdings keine Neue. Vielleicht habe ich auch einfach schon zu viele Bücher gelesen, in dem der/die Protagonist/in einen Brief von einem nahestehenden Verstorbenen findet und sich daraufhin auf die Suche nach seiner Vergangenheit macht. Die Idee war weder besonders schlecht, noch besonders gut umgesetzt. Es war schön die Geschichte der Charaktere zu begleiten, aber wirklich nachgegangen ist das Buch mir leider nicht. Lale, Christof, Flo, Gustav und wie sie alle heißen konnten mich leider nicht abholen obwohl ihre Themen teils sehr bewegend und sentimental waren. Auch die Kaninchen haben es mit ihrem Niedlichkeitsfaktor nicht wieder herumreißen können. Und so bin ich den Fluss bis zur Mündung hinabgetrieben ohne das am Ufer Sehenswürdigkeiten auf mich gewartet haben. Das Ende gibt ein wenig Herzschmerz her und lässt den Leser mit einem halben Happy End zurück, kann aber den Verlauf der Geschichte der teilweise auch ein Hin und Her ist, auch nicht wieder richten.
Es ist ein schönes, leichtes Sommerbuch was mich allerdings in seiner Umsetzung nicht überzeugen konnte. Lale und Co sind tolle Charaktere mit viel Potential und deswegen gibt es von mit 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Schicksale auf dem Campingplatz

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Irgendwo auf einem abgelegenen Campingplatz in der Provinz treffen fünf unterschiedliche Menschen aufeinander.

- Gustav, der Besitzer, verheimlicht allen seine schwere Erkrankung
- Lale ist ihrer Depression ...

Irgendwo auf einem abgelegenen Campingplatz in der Provinz treffen fünf unterschiedliche Menschen aufeinander.

- Gustav, der Besitzer, verheimlicht allen seine schwere Erkrankung
- Lale ist ihrer Depression davongelaufen und hier gelandet
- Christophe, der Südseeinsulaner, sucht hier nach seinen Wurzeln
- Flo, der pfiffige Teenie mit leichtem Handicap aus der Nachbarschaft
  und
- James, der Althippie.

Sie alle verbringen hier eine mehr oder auch minder unbeschwerte Zeit, bringen den Campingplatz auf Vordermann, und abends wird gern ordentlich getrunken und gekifft. Jeder hat so seine Probleme, die bis zum Ende des Romans irgendwie bewältigt werden, was aber nicht in Kitsch ausartet.

Mir hat die Szenerie des Romans nicht gefallen. Der Campingplatz mit dem alten Haus und den verwohnten Wohnwagen ist in meiner Vorstellung einfach nur unsauber. Es gibt zu viel Alkohol, auch für den 17-jährigen Flo, und im Prinzip wird den vernünftig denkenden Menschen wie Flos Mutter oder Lales Ehemann ein negatives spießiges Image verpasst. Lale hat ja augenscheinlich an einer Depression gelitten, und diese Krankheit wird ziemlich verharmlost.
Der Erzählstil ist sehr langatmig und spannende Momente sind rar gesät. Die Hauptpersonen sind mir fremd geblieben. Wahrscheinlich, weil ich mit so einer Lebenseinstellung selbst noch nicht konfrontiert worden bin.

Schade, nach dem wirklich cleveren Buchtitel habe ich mich auf eine spritzige Sommerlektüre gefreut, aber das ist dieses Buch definitiv nicht. Ich kann es dennoch bedingt weiterempfehlen, denn ich kann mir vorstellen, dass es doch eine größere Anzahl Menschen ansprechend finden werden.

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