Cover-Bild Lehne deine Einsamkeit sanft an meine
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 11.07.2022
  • ISBN: 9783442770045
Klara Hveberg

Lehne deine Einsamkeit sanft an meine

Roman
Daniela Syczek (Übersetzer)

Besondere Autor*innen, besondere Geschichten: btb SELECTION – Ausgezeichnet. Ungewöhnlich. Erstklassig.

Rakel hat es nie verstanden, Freunde zu finden. Ihre besten Freunde sind die Buchstaben, Zahlen und Phantasiefreund David. Außerdem hat sie ein Talent für Missverständnisse im besten Sinne: Wenn andere die Treppe nehmen, gleichen die Stufen in Rakels Augen einer Klaviatur. Wenn andere zwei sich kreuzende Boote beobachten, sieht Rakel einen Kuss auf den Gewässern der Fjorde.
Als sie zum Studium nach Oslo zieht, lernt sie den Mathematikprofessor Jakob kennen. Er arbeitet an einem Roman über Sofja Kowalewskaja, die erste Frau, die Mathematikprofessorin wurde. Zu ihrem Vorgesetzten hatte sie ein enges Verhältnis, und auch Rakel und Jakob gehen eine Liebesbeziehung ein. Doch Rakel wird krank und phantasiert vom Bett aus über Sofjas Leben, sucht nach Antworten in Zahlen, Musik und Literatur. Kann Sofja ihr helfen, sich selbst und ihre Beziehung zur Welt und zur Liebe zu verstehen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2022

Poetische Mathematik

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Wie schön wenn Rakel für jemanden ein Mirakel wäre. Schon als Kind liebt sie die Zahlen und die Musik. Ihr Vater ist Wissenschaftler genau wie ihre Mutter. Die hat ihre Karriere ihrer kleinen Tochter geopfert, ...

Wie schön wenn Rakel für jemanden ein Mirakel wäre. Schon als Kind liebt sie die Zahlen und die Musik. Ihr Vater ist Wissenschaftler genau wie ihre Mutter. Die hat ihre Karriere ihrer kleinen Tochter geopfert, wie sie betont. Mit Neunzehn zieht Rakel nach Oslo, um dort zu studieren. Mit ihrem Zahlenverständnis und ihrer Lust, mathematische Rätsel zu lösen, fällt sie schnell auf. Ein Professor erkennt nicht nur ihr herausragendes Talent, sondern auch ihre außergewöhnliche Persönlichkeit. Rakel glaubt, einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Keiner sonst versteht sie so gut wie Jakob. Sie möchte am Liebsten immer mit ihm zusammen sein.

Rakel und Jakob ergänzen sich, ihre Ausdrucksweise, ihre Liebe zur Mathematik, ihre Vorliebe für bestimmte Romane und Gedichte. Sie sind sich nahe, fast als hätten sie endlich jemanden gefunden, dem sie ihre tiefsten Empfindungen offenbaren könnten. Rakel, die ihrem eigenen Bekunden nie Freunde hatte, ist jedoch recht unerfahren. Und obwohl Jakob noch verheiratet ist, glaubt Rakel fest daran, dass sie irgendwann für immer zusammensein werden. Bis die Kinder groß sind, will sie getreulich auf ihn warten und auf eine enge Beziehung verzichten. Ein Trost sind ihr die Gespräche über eine der ersten Frauen, die Mathematikerin war, Sofja Kowalewkaja.

Man muss nicht Mathematik studiert haben, um diesen Roman genießen zu können. Auch wenn man sich einen klareren Abschluss wünschen würde, so saugt man doch jeden Satz, jedes Wort dieses berührenden Werkes auf. Die poetische Sprache vermag zu begeistern. Rakels Persönlichkeit macht einen mit ihrer ungewöhnlichen, aber sehr ansprechenden Weise zu denken und zu fühlen bekannt. Sehr direkt fühlt sie, um die Ecke denkt sie, sie ist so schnell im Denken, dass man nur staunen kann. Dabei bleibt sie empfindsam und zart. Dagegen ist Jakob eben nur ein Mann, der zwar auch Intelligenz besitzt, aber nicht die letzte Qualität. Und so entwickelt sich die anrührende und manchmal süße Liebesgeschichte zu einer Beziehung, die doch eher als erhofft in der Realität ankommt. Dieser melancholische Roman über eine Liebe, die nicht für die Ewigkeit gemacht ist, berührt das Herz.

Veröffentlicht am 29.07.2022

Eine unglückliche Liebesgeschichte, eine Erzählung über Einsamkeit mit viel Mathematik, Lyrik und einer Protagonistin, die sich in ihrer Gedankenwelt verliert - zäh und ermüdend zu lesen.

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Rakel hat sich schon immer mit Zahlen wohler gefühlt als mit Menschen, hatte nie viele Freunde, aber dafür eine enge Beziehung zu ihren Eltern, vor allem zu ihrem Vater, der Wissenschaftler ist. Mit 19 ...

Rakel hat sich schon immer mit Zahlen wohler gefühlt als mit Menschen, hatte nie viele Freunde, aber dafür eine enge Beziehung zu ihren Eltern, vor allem zu ihrem Vater, der Wissenschaftler ist. Mit 19 Jahren und ihrem Faible für Mathematik zieht sie nach Oslo um zu studieren. Dort trifft sie auf den doppelt so alten Jakob, einen Dozenten, der von ihrem schnellen Verstand und ihrer Leidenschaft für mathematische Rätsel, Beweise und Herleitungen fasziniert ist.
Rakel verliebt sich in den verheirateten Mann und gibt sie ihm mit Haut und Haar hin. Als sie krank wird, ist er ihr einziger Halt. Neben der Diskussion über Mathematik lesen sie Gedichte und Jakob schreibt ihr selbst Gedichte. Sie leben in ihrer eigenen Welt, in der es nur sie beide gibt.
Während ihre nicht weiter diagnostizierte Krankheit fortschreitet und Jakob ihr Versprechungen macht, seine Frau zu verlassen, wenn die Kinder älter sind, macht Rakel Karriere als Akademikerin bis die Krankheit ihren Tribut fordert.

Rakel ist eine hochintelligente junge Frau, der es schwerfällt, auf andere Menschen zuzugehen und Bindungen einzugehen. Umso enger wird die Verbindung zu ihrem Professor, in dem sie in Bezug auf ihre Leidenschaft für Lyrik und Mathematik einen Seelenverwandten findet. Sie ist einerseits intelligent und andererseits schrecklich naiv. So entwickelt sich die Beziehung nach einem altbekannten Muster. Der verheiratete Mann macht Versprechen, vertröstet die unerfahrene Frau und wiegt sie damit in Sicherheit - wird sich aber letztlich nie für die Affäre und gegen die Familie entscheiden.

Rakel wird schon während der Beziehung zu Jakob krank, wobei die Krankheit nie benannt wird, so dass nur spekuliert werden kann wie groß die Rolle ihrer Psyche bei den körperlichen Symptomen ist.
Als sie nicht mehr arbeiten kann, beschäftigt sie sich intensiv mit dem Leben der Mathematikerin Sofja Kowalewkaja, das so viele Parallelen zu ihrem eigenen Leben aufweist. Rakel möchte von Sofjas Fehlern lernen, um nicht so unglücklich zu werden wie sie.
Während man im ersten Teil des Romans ein Verständnis für Algebra, Stochastik und damit verbundene Fragestellungen haben sollte, um den Dialogen von Rakel und Jakob zu folgen, sollte man im zweiten Teil ein Interesse für klassische Musik aufbringen.

Es ist ein Roman, der sich im Wesentlichen auf die Gefühlswelt und Gedanken von Rakel konzentriert und deshalb etwas eintönig ist. Zudem ist es schon fast deprimierend zu lesen wie Rakel ihr Potenzial nicht ausschöpft und so viel Zeit mit Jakob verschwendet.
Vor allem auf den letzten Seiten, in denen sich Rakel gedanklich wirr mit historischen Persönlichkeiten beschäftigt, ist das Buch recht zäh. Man gelangt zu keinen neuen Erkenntnissen über Rakel, die einerseits so rational und wissenschaftlich denken kann, andererseits jedoch so künstlerisch, emotional und verletzlich ist, und ihre weitere Zukunft.
"Lehne deine Einsamkeit sanft an meine" ist keine Liebesgeschichte als solche, sondern eine Geschichte über Einsamkeit, denn selbst als Rakel Jakob noch regelmäßig sieht, ist sie doch allein mit sich und ihren Träumen von einer anderen Zukunft.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Nicht mein Fall

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Irgendwie wurde iich magisch angezogen von dem schlichten Cover. Die Geschichte versprach schwer und interessant zu sein.
Leider blieb es bei Hoffnung, die nicht erfüllte wurde, weshalb ich das Buch ca. ...

Irgendwie wurde iich magisch angezogen von dem schlichten Cover. Die Geschichte versprach schwer und interessant zu sein.
Leider blieb es bei Hoffnung, die nicht erfüllte wurde, weshalb ich das Buch ca. zum 1/3 abgebrochen habe. Ohne Nähe zu den Figuren Jakob und Rakel, fand ich beide schnell fade und beinahe etwas dümmlich.
Vielleicht liegt es daran, dass ich sie beide für die Affäre verurteile.
Jedenfalls kam ich nur schwer rein, empfand keinen Sog zum Weiterlesen. Alles in allem war es so langatmig, dass ich mich nicht länger zwingen wollte.
Möglicherweise empfinden andere Leser es nicht so, ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen und vergebe mit Wohlwollen 2 von 5 Sternen, weil Titel und Cover so schön sind.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Ein Buch über Mathematik, Kunst und Literatur

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Dieses Buch, hat mich auf Grund des sehr schönen, minimalistischen und irgendwie geheimnisvollen Covers, direkt angesprochen. Ebenso der Klappentext, klang vielversprechend und gab noch nicht all zu viel ...

Dieses Buch, hat mich auf Grund des sehr schönen, minimalistischen und irgendwie geheimnisvollen Covers, direkt angesprochen. Ebenso der Klappentext, klang vielversprechend und gab noch nicht all zu viel Preis, was genau in diesem Buch passiert.

Zu Beginn lernen wir Rakel kennen, eine angehende Mathematiklehrerin, die sich in Zahlen regelrecht verlieren kann und es gibt nichts auf der Welt, was sie mehr fasziniert, ebenso wie diverse Muster und Beziehungen zwischen den Zahlen und auch Buchstaben. Sie ist damit allerdings und zu Beginn noch sehr einsam, denn bis auf einen unsichtbaren Freund und ihre Eltern, hat sie niemanden, bis sie dann plötzlich auf Jakob, einen Professor stößt, der zu diesem Zeitpunkt, an einem Roman zu Sofja Kowalewskaja, der ersten Frau die Mathematikprofessorin wurde, arbeitet. Sie lernen sich kennen, teilen viele Interessen, sie verlieben sich und doch gibt es ein Problem - er ist verheiratet und hat Kinder. Und so, nimmt die Geschichte ihren Lauf...

Die Geschichte selbst, klang für mich wahnsinnig spannend und interessant, jedoch muss ich ehrlich zugeben, hier erwartet einen schwere Kost. Bereits bei den ersten Seiten des Buches, habe ich mir extrem schwer getan, überhaupt in der Geschichte anzukommen. Es gibt zudem keine wirklichen Kapitel, lediglich wenig hervorgehobene Wörter, die scheinbar als Überschrift gelten, jedoch direkt in den fließenden Text übergehen. An für sich kein Problem, doch das was es mir besonders schwer gemacht hat, waren diese unglaublichen Sprünge.

Man wusste nie, wo man sich gerade in der Geschichte befindet, mal wurde aus der Erwachsenensicht von Rakel geschrieben, mal war sie plötzlich wieder das kleine Mädchen, wenig später ging es um Jakob, danach ging es wieder 10 Schritte zurück.... Ebenfalls kamen sehr viele Wiederholungen darin vor, die auf Dauer anstrengend wurden, ganz zu schweigen von den unzähligen, mathematischen Themen und den vielen Zahlen, den vielen Zitaten und der Literatur selbst, die mir zum Teil absolut nichts sagten und zum Teil sehr schwer erklärt wurden. Für mich glich dieses Buch nicht etwa einem typischen Liebesroman, sondern viel eher einem Literaturroman.

Leider konnte ich mich absolut nicht in die Geschichte hineinversetzen und damit warm werden, es fiel mir schwer, wirklich dran zu bleiben, was mir unglaublich leid tut und was ich so bisher nur selten erlebt habe. Zwar dachte ich anfangs, vielleicht sind diese verwirrenden Sprünge nur zu Beginn und die Geschichte ändert sich noch, doch leider zogen sie sich durch das gesamte Buch...

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