Cover-Bild Die Ewigkeit ist ein guter Ort
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 19.07.2022
  • ISBN: 9783463000343
Tamar Noort

Die Ewigkeit ist ein guter Ort

«Ein literarisches Schmuckstück» (Ewald Arenz) - Eine Geschichte über Festhalten und Loslassen, Himmel und Erde und das, was dazwischen ist

Elke ist eine junge Pastorin, die in Köln arbeitet. Als sie eines Tages einer alten Dame am Sterbebett das Vaterunser sprechen soll, kommt ihr kein Wort über die Lippen. Sie hat den Text vergessen, und zwar sämtlicher Gebete. 
Ist das Gottdemenz?
Elke beschließt, in die norddeutsche Provinz zu fahren, an den Ort ihrer Kindheit. Doch auch nach all den Jahren fühlt es sich seltsam an, mit ihren Eltern am Esstisch zu sitzen, wenn der vierte Platz leer bleibt. Elke trifft Eva wieder, die ehemalige Freundin ihres Bruders, der damals zu weit auf den See hinausschwamm. Und während sie am Ufer sitzt und aufs Wasser schaut, ahnt Elke, wo sie beginnen muss, nach den verloren gegangenen Worten zu suchen.

Tamar Noort gewann mit diesem Debüt voller Leichtigkeit und Tiefe, wortgewandt und fantasievoll, den Hamburger Literaturpreis.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2022

Morbide Theologin

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Mitten im Gebet am Bett einer Sterbenden entfällt der jungen Pastorin Elke der Text des „Vater unser“. Die Worte wollen ihr einfach nicht mehr über die Lippen kommen. Sie stellt fest, dass ihr auch sonst ...

Mitten im Gebet am Bett einer Sterbenden entfällt der jungen Pastorin Elke der Text des „Vater unser“. Die Worte wollen ihr einfach nicht mehr über die Lippen kommen. Sie stellt fest, dass ihr auch sonst alles abhanden gekommen ist was von Gott handelt und sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet. „Gottdemenz“ nennt sie es. Ihr Leben gerät völlig aus den Fugen, denn ihr Fundament scheint auf Sand gebaut zu sein. Oder ist die Basis rissig geworden, nach dem Tod ihres Bruders?
Mich hat der Klappentext und auch die Leseprobe total neugierig gemacht. Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Doch schnell wurde mir die Protagonistin unsympathisch und hier Handeln für mich nicht mehr nachvollziehbar. Der morbide Charme hatte sich schnell abgenutzt und wandelte sich in Ekel. Dazwischen waren leider auch oft Passagen die ich langweilig fand und nicht ganz verstand was sie zur Geschichte beitragen sollten. Insgesamt fehlte mir das Verständnis für die Hauptfigur, da sie doch häufig kindlich fast kindisch wirkte. Leider war dieses Buch für mich kein literarisches Highlight.

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Veröffentlicht am 12.08.2022

sonderbar

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Der Erzählstil dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch die Idee der „Gottdemenz“ ist originell. Die Vorstellung, dass die junge Pastorin Elke nicht mehr in der Lage ist, jahrzehntelang eingeprägte ...

Der Erzählstil dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch die Idee der „Gottdemenz“ ist originell. Die Vorstellung, dass die junge Pastorin Elke nicht mehr in der Lage ist, jahrzehntelang eingeprägte Gebete zu erinnern und auch keine religiösen Texte, wie z.B. aus der Bibel, vorlesen zu können.

Aber wie sich Elke dann die nächsten Monate verhält hat mich nur mit dem Kopf schütteln lassen. All die Dinge, die sie unternimmt waren sonderbar und sie kränkte damit die Menschen mit denen sie zu tun hat. Besonders ihr Verhalten gegenüber ihrem Freund Jan fand ich schäbig.
Oder als Beispiel ihr Vater, der sie mit einem wichtigen Anliegen anruft auf das sie nur mit „Ich weiß nicht“ reagiert. Auch nach einer Woche hat sie ihm noch nicht geantwortet. Das Unverständnis über ihr sonderbares Verhalten stellt mich als Leser auf eine Stufe mit Jan; wir können ihr nicht helfen.

Zum Ende hin erfahren wir noch einiges über die Geschehnisse vor 15 Jahren. Aber dies hat mich nicht so richtig mit dieser Geschichte versöhnt.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Verdrängung rächt sich

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Die junge Pastorin Elke leidet plötzlich an "Gottdemenz", d.h. sie kann nicht mehr beten, kann auswendig ritualisierte Texte nicht mehr rezitieren, selbst das Vorlesen aus der Bibel klappt nicht mehr. ...

Die junge Pastorin Elke leidet plötzlich an "Gottdemenz", d.h. sie kann nicht mehr beten, kann auswendig ritualisierte Texte nicht mehr rezitieren, selbst das Vorlesen aus der Bibel klappt nicht mehr. Ihr Förderer reagiert mit Unverständnis, ihr Freund, der einer ganz anderen Gedankenwelt entstammt kann ihr nicht helfen. Sie versucht sich neu zu orientieren, geht andere Wege und findet hier leider auch keine Weiterentwicklung oder Lösung. Schließlich kehrt sie zurück in die Heimat zu ihren Eltern, die gerne möchten, dass sie als Pastorin in die Fusstapfen des Vaters tritt. Dort angekommen offenbart sich, dass die Familie einen schweren Verlust nicht aufgearbeitet hat.

Das Thema des Buches und das schöne Cover ließen mich zu diesem Buch greifen. Leider gefiel mir die Umsetzung nicht ausreichend, dies lag teils an den hölzern wirkenden Figuren, aber auch an der Schlagartigkeit, mit der die Probleme hier plötzlich ohne Vorwarnung oder Trigger auftraten. Das Verdrängung, mangelnde Kommunikation und Selbstreflexion zu Problemen führen, ist nachvollziehbar und sollte gerade einer angehenden Seelsorgerin klar sein. Ich fand Elkes Lebenseinstellung, ihr Verhalten, ihre mangende Offenheit ihrem Partner gegenüber und einige Aktionen wenig glaubwürdig.
Insgesamt ein gutes Thema, das gestrafft besser gewirkt hätte.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Drahtseilakt

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Das Cover ist für mich schon ein Hingucker. Eine junge Frau bei einem Drahtseilakt vor dem Himmel. Ja, und in gewisser Weise passt dieses Bild auch zur Geschichte, mehr noch als der Titel "Die Ewigkeit ...

Das Cover ist für mich schon ein Hingucker. Eine junge Frau bei einem Drahtseilakt vor dem Himmel. Ja, und in gewisser Weise passt dieses Bild auch zur Geschichte, mehr noch als der Titel "Die Ewigkeit ist ein guter Ort".

Den Anfang des Buches fand ich humorvoll, und auch nachvollziehbar. Als norddeutsche Seele hat man es nicht unbedingt so mit dem Karneval und empfindet manches dann etwas befremdlich. So wie es der Protagonistin Elke in Köln ergeht, so erging es mir, als ich in Mainz diese fünfte Jahreszeit erleben durfte.
Auch den Ansatz der "Gottdemenz", den die junge Theologin erfährt, ist zunächst einmal ein guter Ausgangspunkt. Elkes direkter Draht, ihre innere Verbindung zu Gott ist plötzlich gekappt und sie hat die Möglichkeit das auch als Chance zu sehen. Wo steht sie? Als Theologin beziehungsweise Seelsorgerin, als Tochter eines Pastors und seiner Frau, als Frau, aber auch als Mensch, der ein schweres Erlebnis der Vergangenheit verdrängt.

Der Schreibstil von Tamar Noort überzeugt mich sehr. Sie formuliert ausgesprochen lebhaft und mit vielen philosophischen Gedanken, wie zum Beispiel auf Seite 41 " Ich war wie ein Brummkreisel, so ein altes Blechding, das sich ausschließlich um sich selbst dreht und dabei niemals von der Stelle kommt."

Die Geschichte wird aus der Sicht der Elke in "Ich-Form" geschrieben. Und das ist vielleicht für mich genau der große Fehler. Ich konnte mich mit dieser in jeder Hinsicht sehr bequemen, egozentrischen, nölenden, sich dahin treibenden Frau so gar nichts anfangen.

In unserem Sprachgebrauch bedeutet die von mir eingangs zitierte Redewendung von einem Drahtseilakt, ein gefährliches oder schwieriges Unterfangen durch zu führen, bei dem der Agierende die Balance zwischen zwei Gegensätzen behalten muss.
Elke kommt in diese Lage, als sie zwischen ihrem Freund Jan und dem Artisten Lukas eine Balance halten müsste.

Am besten gefallen hat mir eigentlich das Papageienweibchen Gertrude, mit großer Klappe und dem Herz am rechten Fleck. Und dann Eva, eine Bekannte aus Elkes Jugendzeit.

Aufgrund dessen, dass ich mit der Protagonistin überhaupt nicht warm geworden bin und ihre Handlungsweise zum ganz großen Teil nicht nachvollziehen konnte, kann ich trotz der wirklich tollen Sprache dem Buch lediglich drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Lebenskrise...

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Der Roman "Die Ewigkeit ist ein guter Ort" umfasst 304 Seiten auf 37. Kapiteln.

Kurzer Plot:

"Das Einzige, woran man sich festhalten kann, ist der Tod. Gestorben wird immer, auch in der fünften Jahreszeit." ...

Der Roman "Die Ewigkeit ist ein guter Ort" umfasst 304 Seiten auf 37. Kapiteln.

Kurzer Plot:

"Das Einzige, woran man sich festhalten kann, ist der Tod. Gestorben wird immer, auch in der fünften Jahreszeit." - Seite 7

Die studierte Theologin Elke ist neunundzwanzig Jahre alt, und lebt mit ihrem Freund Jan (ein Atheist) in Köln.

Eine feste Anstellung hat Elke zwar nicht, aber sie übernimmt regelmäßig einen freiwilligen Seelsorge-Dienst in einem Pflegeheim.

Als sie Alma, eine Bewohnerin aus dem Pflegeheim, auf ihren letzten Weg begleiten möchte, hat sie beim Gebet einen Blackout.

Elke kommt in eine persönliche Lebenskrise und fühlt sich aus der Bahn geworfen. Warum leidet sie plötzlich an "Gottesdemenz"!?!

Es folgt eine Reise in die Vergangenheit, in ihre alte Heimat, einer kleiner Stadt in Norddeutschland. Dort ist ihr Vater der Pastor der Gemeinde, und Elke soll diese Gemeinde mal übernehmen.

Doch Elke und ihre Eltern haben vor Jahren einen schweren Verlust erlitten, und dieser Verlust wurde bis heute nicht verarbeitet.

"Man kann sich ganz gut um Menschen kümmern, wenn man die tiefsten Abgründe der Seele selbst durchlebt hat." - Seite 287

Findet Elke das Vertrauen in sich selbst wieder?

Fazit:

Der Debütroman von Tamar Noort hat einen angenehmen Schreibstil.

Eine Geschichte über Aufarbeitung, Verarbeitung, Loslassen und Selbstfindung.

Leider bin ich mit der Protagonistin nicht ganz warm geworden.



3. Sterne!









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