Cover-Bild Die Erfindung der Flügel
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 13.03.2017
  • ISBN: 9783442714674
Sue Monk Kidd

Die Erfindung der Flügel

Roman
Astrid Mania (Übersetzer)

Die elfjährige Sarah, wohlbehütete Tochter reicher Gutsbesitzer, erhält in Charleston ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk, versehen mit einer violettfarbenen Schleife – die zehnjährige Hetty »Handful«, die ihr als Dienstmädchen zur Seite stehen soll. Dass Sarah dem schwarzen Mädchen allerdings das Lesen beibringt, hatten ihre Eltern nicht erwartet. Und dass sowohl Sarah als auch Hetty sich befreien wollen aus den Zwängen ihrer Zeit, natürlich auch nicht. Doch Sarah ahnt: Auf sie wartet eine besondere Aufgabe im Leben. Obwohl sie eine Frau ist. Handful ihrerseits sehnt sich nach einem Stück Freiheit. Denn sie weiß aus den märchenhaften Geschichten ihrer Mutter: Einst haben alle Menschen Flügel gehabt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2023

Auch nach dem Lesen ließ mich die Geschichte lange nicht los.

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Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Handful und aus der Sicht von Sarah erzählt und man begleitet deren Leben für mehrere Jahrzehnte. Ich fand es unglaublich spannend zu sehen, wie sich beide ...

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Handful und aus der Sicht von Sarah erzählt und man begleitet deren Leben für mehrere Jahrzehnte. Ich fand es unglaublich spannend zu sehen, wie sich beide zu starken Frauen entwickeln, die trotz ihrer unterschiedlichen Situationen versuchen sich von den Zwängen ihrer Zeit zu befreien.

Was ich auch sehr toll fand war, dass Sarah nicht als die weiße Heldin dargestellt wurde die Handful rettet. Beide Frauen sind alleine stark und stehen für sich ein.

Beeindruckend fand ich auch, dass der Roman auf der Geschichte der Grimké Schwestern beruht, die die ersten Pionierinnen der Bewegung gegen die Sklaverei waren.

Alles in allem kann ich das Buch nur jedem ans Herz legen. Es ist spannend geschrieben und trotz des doch eher schweren Themas und manchen Szenen leicht zu lesen und an vielen Stellen auch unterhaltsam. Ich bin nur so über die Seiten geflogen und für mich gehört es zu meinen Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Ein Stück amerikanische Geschichte

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Charleston im frühen 19. Jahrhundert: Die elfjährige Sarah Grimké, Tochter eines der einflussreichsten Männer der Stadt und Mitglied einer bedeutenden Pflanzerdynastie, bekommt zu ihrem Geburtstag ein ...

Charleston im frühen 19. Jahrhundert: Die elfjährige Sarah Grimké, Tochter eines der einflussreichsten Männer der Stadt und Mitglied einer bedeutenden Pflanzerdynastie, bekommt zu ihrem Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk: die junge Sklavin Hetty "Handful", die ihr ab sofort als Dienstmädchen zur Verfügung stehen soll. Doch in Sarah regt sich Wiederstand, und so beschließt sie, Hetty das Lesen beizubringen, sehr zur Überraschung und zum Entsetzen ihrer Eltern. Denn die beiden jungen Mädchen wollen aus dem Leben, dass ihnen aufgezwungen wird, ausbrechen und ihre Zukunft nach ihren eigenen Regeln gestalten. Der Wiederstand Sarahs gegen das Gesellschaftsbild der Südstaaten, der noch so leise bekommen hat, entwickelt sich mehr und mehr zu einem tosendem Sturm.

Die Thematik hat mich sehr angesprochen. Ich lese gerne Bücher, die am Vorabend des amerikanischen Bürgerkriegs in den USA spielen, dabei allerdings nicht zu schnulzig werden, und immer noch ein gewisses Niveau aufweisen. Insofern hatte ich an das Buch hohe Erwartungen. Alleine der Schreibstil konnte mich begeistern. Einerseits ist er nicht zu kompliziert, sodass man sich sehr schnell durchs Buch lesen kann, auf der anderen Seite ist er aber auch recht beschreibend, was ich persönlich an einem guten Schreibstil besonders schätze. Die Autorin hat es also geschafft, mir Charleston, seine Bewohner und das Leben im Haus der Grimkés als den Teil einer dekadenten Gesellschaft zu verkaufen, der er ist. Neben dem Schreibstil konnte mich Sue Monk Kidd aber auch mit der Handlung und der Spannung überzeugen. Durch das Thema der Handlung - Abolitionismus und Frauenrechte - wurde diese enorm weitergetrieben und die Spannung steigerte sich immer mehr, je mehr sich die handelnden Protagonisten radikalisierten. Bei der Handlung und den Charakteren hat die Autorin eine schwierige Gradwanderung gemeistert, da ja beides auf wahren Begebenheiten basiert und es die beiden Grimké-Schwestern wirklich gab. Dabei wirkten sie weder übertrieben und an den Haaren herbeigezogen, noch den wahren Vorbildern der beiden unangemessen. Dabei währe ich auch schon beim Punkt, der die Protagonisten betrifft. Diese wirkten auf mich wirklich authentisch und überzeugend. Zwar sind Sarah und ihre Schwester Nina, das merkt man mit Voranschreiten der Geschichte deutlich, mit ihren Ansichten und Vorstellungen der Gesellschaft und der Politik weit ihrer damaligen Zeit voraus, doch trotzdem hatte ich als Leser nicht das Gefühl, dass sie nicht mit der Zeit, in der das Buch spielt, kompatibel wären. Begeistern konnte mich an den Charakteren aber wirklich, wie reflektiert sie mit ihrer jeweiligen Lebenssituation umgehen. Dadurch konnte man sich wirklich in sie hineinversetzen, und an vielen Stellen, an denen eine der Protagonistinnen wieder einmal mit dem Rücken an der Wand stand, fragte ich mich, was ich wohl an der Stelle getan hätte. Kurz gesagt kann man sich einfach sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Was außerdem nicht außer Acht gelassen werden darf, ist, wie gut sich die Autorin mit der Geschichte der beiden Schwestern auseinandersetzte, und sie den Leserinnen und Lesern in einer einfachen und direkten Art zugänglich machte, da sie in meinen Augen einen Beitrag von unschätzbaren Wert zur Entwicklung der Menschenrechte tätigten.

Abschließend kann ich sagen, dass mich die Geschichte sowohl von Schreibstil, Handlung, den Hintergründen und den Protagonisten restlos überzeugen können. Eine wirklich große Empfehlung an alle, die sich mit dem Thema der Sklaverei in den USA auseinandersetzen wollen.

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Veröffentlicht am 15.03.2018

Spannend und mitreißend!

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Die Geschichte zweier beeindruckender Frauen:
DIE ERFINDUNG DER FLÜGEL von Sue Monk Kidd
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Ein berührendes Buch über zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine, wohlbehütete ...

Die Geschichte zweier beeindruckender Frauen:
DIE ERFINDUNG DER FLÜGEL von Sue Monk Kidd
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Ein berührendes Buch über zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine, wohlbehütete Tochter eines reichen Südstaaten Gutsbesitzers, die andere ein Sklavenmädchen, das genau bei diesem Gutsherren als Hausmädchen beschäftigt ist.
Als Sarah Hetty als Zofe von ihrem Vater zum Geburtstag geschenkt bekommt, lehnt sie dies als erstes wehement ab. Als ihr jedoch keine andere Wahl bleibt, als das „Geschenk“ anzunehmen, entsteht eine beeindruckende Freundschaft zwischen den beiden Mädchen.
Das Buch handelt von zwei Frauen, die beide auf ganz unterschiedliche Weise im Leben gefangen sind. Die eine wortwörtlich als Sklavenmädchen, die andere durch die Sitten und Zwänge der Gesellschaft, der sie als Frau unterstellt ist.
Es behandelt auf mitreißend erzählte Weise die Themen Sklaverei und Emanzipation und bleibt bis zum Schluss spannend.

Veröffentlicht am 24.06.2017

Gelungene Mischung aus Biographie und Fiktion über eine starke Frau, die sich für die Anti-Sklavereibewegung stark gemacht hat.

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Sarah Grimké, Tochter eines Plantagenbesitzers in den Südstaaten der USA, bekommt zu ihrem elften Geburtstag im Jahr 1803 eine fast gleichaltrige Sklavin als Kammerzofe geschenkt. Sie möchte dieses Privileg ...

Sarah Grimké, Tochter eines Plantagenbesitzers in den Südstaaten der USA, bekommt zu ihrem elften Geburtstag im Jahr 1803 eine fast gleichaltrige Sklavin als Kammerzofe geschenkt. Sie möchte dieses Privileg gar nicht haben, kann sich aber aufgrund ihres Standes nicht dagegen wehren und beschließt, dieser eines Tages die Freiheit zu schenken. Hetty "Handful" schläft von nun an vor der Tür von Sarahs Zimmer, die ihr verbotenerweise das Lesen und Schreiben beibringt, bis ihr selbst die Bücher aus der Bibliothek des Vaters verboten werden.
Handful ist die Tochter einer Näherin im Haushalt der Grimkés, die mit Tricks klammheimlich gegen das Sklaventum aufbegehrt. Handful lernt von ihrer Mutter und erhält von Sarah Passierscheine, so dass sie den Hof verlassen kann und, nachdem ihre Mutter fliehen konnte, an Treffen von aufständischen Sklaven teilnehmen kann und diese unterstützt.

Sarah träumt seit ihrer Kindheit davon, wie ihr ältere Bruder Thomas Rechtsanwalt zu werden und äußert sich schon früh kritisch gegen die Sklavenhaltung. Gerade von ihrem Vater wird sie für ihr Engagement als Frau nur belächelt. Sie begleitet ihn, als ihm wegen einer Lungenerkrankung ein Aufenthalt im Nordern der USA empfohlen wird.
Als Sarah nach seinem Tod allein auf der Rückreise nach Charleston ist, lernt sie auf dem Schiff den Quäkerprediger Israel kennen. Sie fühlt sich zu dem verheirateten Mann hingezogen, der ihr ein Buch über die Quäkerbewegung schenkt.
Zurück bei ihrer Mutter ist sie erschrocken darüber, wie es Handful ohne sie ergangen ist. Nach einer Bestrafung ist sie körperlich massiv gezeichnet und muss am Stock gehen.
Sarah schafft es lange nicht, in Briefkontakt mit Israel zu treten, fühlt sich aber berufen, selbst Predigerin zu werden.
1827 schreibt sie einen Brief an Handful

"Nun drängt es mich, Predigerin bei den Quäkern zu werden. Dies wird mir zumindest einen Weg aufzeigen, das zu tun, was ich an meinem elften Geburtstag versucht habe, als Du mir so grausam übereignet wurdest. Es wird mir gestatten, alle, die es hören wollen, zu sagen, dass ich so etwas nicht hinnehmen kann, dass wir die Sklaverei nicht hinnehmen dürfen, dass sie ein Ende haben muss. Dafür bin ich geboren - nicht für das Amt der Predigerin, auch nicht für das Rechtswesen, sondern für die Abschaffung der Sklaverei."

Als Israels Frau verstorben ist, zieht Sarah in seinen Haushalt, um die Kinder zu unterrichten. Aufgrund Israels Schwester Catherine und der streng gläubigen Gemeinde der Quäker hat ihre Liebe aber trotz der räumlichen Nähe keine Chance. Später lehnt sie einen Heiratsantrag von Israel ab, um sich ganz für ihre Ideale einzusetzen. Zusammen mit ihrer kleinen Schwester Nina engagiert sie sich für die Abschaffung der Sklaverei und geht sogar noch einen Schritt weiter, für die Gleichstellung der Sklaven und der Frauen mit den Männern. Sie nimmt dafür in Kauf, dass sie nie eine eigene Familie gründen kann und auch aus ihrem Heimatort Charleston verstoßen wird. Die Bewegung ist allerdings nicht aufzuhalten. Bei öffentlichen Auftritten, zunächst in Krichen, später unter freiem Himmel, haben die beiden Schwestern bei ihren Reden einen massiven Zulauf von Frauen und dann selbst von Männern.

Der Roman "Die Erfindung der Flügel" handelt von zwei Schwestern, die tatsächlich im 19. Jahrhundert existierten. Die Grimké-Schwestern, Sarah und Nina, lebten in Charleston im Bundesstaat South Carolina und waren die ersten offiziellen Rednerinnen der Anti-Sklaverei-Bewegung und zählten in den USA in den 1830er-Jahren zu den bedeutendsten Frauenrechtlerinnen.

Es ist eine Biographie, die nicht nur die Geschichte von Sarah Grimké im Zeitraum von 1803 bis 1838 erzählt, sondern auch die Situation der schwarzen Sklaven in den Südstaaten der USA und die ungerechte Ausbeutung und Herabwertung vermeintlich minderwertiger Menschen sehr eindrucksvoll verschreibt.

Als Roman werden die Lebensgeschichten von Sarah und Handful verknüpft und jeweils abwechselnd aus deren Sicht erzählt, wobei Handful eine fiktive Figur ist, die die Autorin bewusst gewählt hat, um die Situation der Sklaven noch lebensnaher und brutaler darzustellen.

"Die Erfindung der Flügel" ist eine gelungene Mischung aus Biographie und Fiktion und in Bezug auf die Anti-Sklavereibewegung sehr lehrreich. In dem Buch werden zwei (nimmt man Sarahs zwölf Jahre jüngere Schwester Angelina, "Nina", noch dazu, drei) starke Frauen porträtiert, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz für ihre Ideale einsetzen und für ihre persönliche Freiheit, aber auch für eine ganze Freiheitsbewegung einsetzen und Vorbildcharakter haben.

Als (Unterhaltungs-)roman fand ich es schade, dass der Roman bereits im Jahr 1838 endete und nicht noch bis zum Tod von Sarah weitererzählt wurde. Im Gegensatz zu Handful fehlte mir bei ihr ein Abschluss ihrer Geschichte, die dann aber zumindest im Nachwort von Sue Monk Kidd nachzulesen ist

Veröffentlicht am 18.10.2024

Die Erfindung der Flügel

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Charleston, 1803: Sarah, Tochter des Richters und Plantagenbesitzers, wird 11 Jahre alt und bekommt zum Geburtstag „ihre“ persönliche Sklavin Hetty/Handful. Sie will das Geschenk ablehnen bzw. Handful ...

Charleston, 1803: Sarah, Tochter des Richters und Plantagenbesitzers, wird 11 Jahre alt und bekommt zum Geburtstag „ihre“ persönliche Sklavin Hetty/Handful. Sie will das Geschenk ablehnen bzw. Handful freilassen. Doch beides wird ihr nicht erlaubt. So wird Handful ihre Zofe und zwischen beiden entwickelt sich eine Art Freundschaft. Sarah ist sehr lernbegierig und liest gern und bringt Handful das Schreiben bei, was natürlich verboten ist. Beide werden dafür hart bestraft. Trotzdem versuchen sie immer wieder, die Grenzen ihrer Zeit und ihres Standes zu durchbrechen …
Das Buch ist sehr berührend. In ihm werden viele starke Frauen geschildert. Ob es Mauma, Handfuls Mutter ist, die auf ihre Art ihrer Herrin trotzt und versucht, genug Geld für ihren Freikauf zu bekommen. Oder Handful selbst, die sich ihre Freiheiten herausnimmt und später sogar einen geplanten Sklavenaufstand unterstützt. Aber auch auf der andere Seite Sarah und ihre Schwester Nina, die beide die Sklaverei verabscheuen und später über die Quäker zu Abolitionisten werden. Die Geschichte wird wechselseitig von Sarah und Handful erzählt. So hat man immer die Sicht von beiden Seiten – der reichen weißen Tochter aus gutem Hause und der Negersklavin. Man erkennt die vielen Quälereien – offen und subtil –, die den Sklaven angetan worden sind. Aber auch die Selbstverständlichkeit, mit der das passiert. Und obwohl Sarah ihrer Zeit weit voraus ist, ist es auch bei ihr ein langer Entwicklungsweg im Kampf gegen die Sklaverei.
Umso mehr war ich erstaunt, dass Sarah und Nina historische Persönlichkeiten waren und keine erfundenen Romanfiguren.
Ich habe nur bedauert, dass die Spannung der Geschichte für mich im Mittelteil des Buches nachgelassen hat. Und dass der Kampf der Schwestern am Ende des Buches relativ kurz abgehandelt wurde. Aber insgesamt war es für mich ein sehr gutes Buch, was ich immer weiter empfehlen würde.

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