Cover-Bild Der Teufelsfürst
17,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Bookspot Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 08.07.2013
  • ISBN: 9783937357751
Silvia Stolzenburg

Der Teufelsfürst

Die politischen Entwicklungen Mitte des 15. Jahrhunderts zwingen den Fürsten der Walachei, Vlad Dracul II., sich dem Herrscher des Osmanischen Reiches zu unterwerfen. Er überlässt Sultan Murad II. seine beiden jüngeren Söhne als Faustpfand. Am Hof in Edirne werden der sechzehnjährige Vlad und sein elfjähriger Bruder Radu zum Opfer von Folter und Missbrauch. Doch die Misshandlungen können den Stolz des Älteren nicht brechen. Während Radu sich in sein Schicksal ergibt, kämpft Vlad erbittert um seine Freiheit. Als Mitglied des Drachenordens darf er seinen Glauben nicht verraten. Der Wunsch nach Rache für all die Demütigungen steigert seinen Überlebenswillen.

Zur gleichen Zeit wird die junge Zehra von Katzenstein in Ulm der Hexerei und des Mordes an ihrem Vater angeklagt. Falsche Zeugen beschwören ihre Täterschaft. Das Gericht verurteilt Zehra und verhängt eine lebenslängliche Verbannungsstrafe über sie. Mittellos, verzweifelt und ohne Schutz muss sie ihre Heimatstadt verlassen und sich den Gefahren stellen, welche vor den Toren der Stadt lauern. Trotz der Strafandrohungen des Gerichts macht sich ihr Bruder Utz kurz nach der Verbannung auf die Suche nach seiner Schwester. Doch Zehra ist wie vom Erdboden verschwunden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2018

Hat mich nicht vollends überzeugt

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Dieser historische Roman für uns ins 15. Jahrhundert einerseits in die Stadt Ulm und andererseits in das Osmanische Reich.
Der erste Handlungsstrang in Ulm beschäftigt sich mit den Intrigen der adeligen ...

Dieser historische Roman für uns ins 15. Jahrhundert einerseits in die Stadt Ulm und andererseits in das Osmanische Reich.
Der erste Handlungsstrang in Ulm beschäftigt sich mit den Intrigen der adeligen Familien von Katzenstein, die ihrem bürgerlichen Familienzweig Vermögen und Einfluss neidet.

Der zweite Handlungsstrang schildert das Leben des jungen Vlad Draculea und seines kleinen Bruders Radu, die als Geiseln am Hof des Sultans leben. Vlad hat sich zur Aufgabe gemacht, seinen kleinen Bruder vor Misshandlungen zu schützen. Doch den Palastintrigen hat er wenig entgegenzusetzen. Als sich Radu seinem Schicksal, Lustknabe des gewalttätigen Thronfolgers Murad zu sein, ergibt, schmiedet Vlad Rachepläne.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist der erste Teil einer Trilogie rund um Vlad Draculea, schließt aber an die Ulmer-Trilogie nahtlos an. Vor allem die „Heilerin des Sultans“ hat einen direkten Konnex zu der Familiengeschichte derer von Katzenstein.

Ich finde den Titel irreführend, denn das Hauptaugenmerk liegt auf der Ulmer Familiengeschichte, deren Erzählstrang sich nochmals teilt.

Wenn mit „Teufelsfürst“ Vlad gemeint ist, so kann ich das schwer nachvollziehen. Erstens ist versucht er solange als möglich seinen christlichen Glauben zu verteidigen und tritt nur scheinbar zum Islam über und zweitens ist Vlad erst auf S. 382 der Fürst der Walachei. Wenn man seine Taten auf den Feldzügen verteufelt, so ist er in bester Gesellschaft.

Was mich besonders irritiert hat, ist, dass sich die Geschichten von Zehra und Vlad erst auf S. 389 (von 422) berühren.

Dann gib es den einen oder anderen Fehler. So bekreuzigt sich der „Moslem“ Vlad im Beisein von türkischen Kriegern – geht gar nicht.

Und dann in Kapitel 66:

„Und die Medicina selbst hatte dafür gesorgt, dass das schwarze, stinkende Gebilde, das einmal Sophias Gebärmutter gewesen war, entsorgt wurde.“ (ebook S.373)

Das kann nur die Plazenta gewesen sein und nicht die Gebärmutter!

Gut gefallen hat mir der Anhang, in dem das Fehlen von historischen Quellen zur Jugend und Geiselhaft der Brüder angemerkt wird. Doch es gibt zahlreiche ähnliche Fälle, sodass das Leben der Geiseln gut vermittelt werden kann.

Fazit:

Ich bin ein wenig enttäuscht, dass sich der überwiegende Teil des Romans mit den Katzensteins beschäftigt. Daher leider nur 2 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Teufelsfürst oder Teil 4 der Ulm-Trilogie?!

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Ulm 1447: Die Kaufmannsfamilie von Katzenstein trifft ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Der Familienvater stirbt, die Tochter Zehra wird wegen Hexerei und Mord an ihrem Vater verbannt und dann taucht ...

Ulm 1447: Die Kaufmannsfamilie von Katzenstein trifft ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Der Familienvater stirbt, die Tochter Zehra wird wegen Hexerei und Mord an ihrem Vater verbannt und dann taucht auch noch eine Urkunde auf, die den gesamten Besitz einem adeligen Zweig der Familie zuzusprechen scheint. Dieser Zweig sorgt für mächtig Ärger, ebenso wie der Graf von Helfenstein, der auch noch eine alte Rechnung zu begleichen hat.

Gleichzeitig wird in Edirne der junge Vlad Draculae zusammen mit seinem Bruder Radu am türkischen Hof als Geißel gehalten. Der Vlad, der später mal als „Der Pfähler“ in die Geschichte eingehen soll.

Ich will mal mit dem Positiven anfangen und das ist für mich u.a. der Schreibstil. Sehr flüssig und locker erzählt die Autorin ihre Geschichten, sodass man mühelos vorankommt. Die Kapitel sind allesamt mit Ort- und Zeitangabe versehen, man weiß also immer sofort in welchem Handlungsstrang man sich befindet. Personenverzeichnis, Karten und Nachwort sind ebenfalls vorhanden, sodass man für die Stories gut gerüstet ist. Warum also nur 2,5 Sterne? Ich will mal versuchen das zu erklären.

Der Schwerpunkt des Buches liegt eindeutig auf den Katzensteinern (die manchem schon aus der Ulm-Trilogie bekannt sein dürften); mir ist jedoch immer noch nicht klar, warum es „Der Teufelsfürst“ heißt, auf dem Cover ein Bild von Vlad und auch im Klappentext v.a. von Vlad die Rede ist. Wäre deutlich zu erkennen worum es in dem Buch wirklich geht, hätte ich andere Erwartungen gehabt und hätte das Buch wahrscheinlich sogar links liegen gelassen, weil mir Geschichten über Familienfehden etc. nun mal so gar nicht liegen. Nur um das mal an Zahlen zu verdeutlichen: auf knapp 240 Seiten geht es um die Katzensteiner, Vlad muss mit etwa 100 Seiten weniger auskommen. Über große Strecken (3/4 des Buches) hatte ich also das Gefühl alle paar Kapitel zwischen zwei unterschiedlichen Büchern zu wechseln. Der ulmer und der Handlungsstrang um Vlad hatten nämlich lange Zeit rein gar nichts miteinander zu tun, erst im allerletzten Moment werden sie zumindest teilweise zusammengeführt. Für mich ist „Der Teufelsfürst“ ehrlich gesagt nur ganz wenig von einer Themaverfehlung entfernt. Die Figuren blieben mir teilweise fremd und waren manchmal doch eher schwarz-weiß gehalten; die eine ist prinzipiell und in jeder Hinsicht böse, der andere nur hochnäsig, etc. Vlads Figur ist gut ausgearbeitet, gerade der innere Kampf zwischen Gut und Böse kommt sehr gut heraus; auch die Angst, die er um seinen Bruder ausstehen muss. Bei all den Grausamkeiten findet Stolzenburg doch das richtige Maß, unnötig und übertrieben grausame Beschreibungen findet man hier nicht. Auch etwas zartbesaitetere Leser können hier unbeschadet lesen. Zehra gefällt mir an sich gut, allerdings finde ich es etwas unglaubwürdig, dass sie sich kaum gegen ihr Schicksal wehrt. Auf ihre Gabe wird leider überhaupt nicht eingegangen. Was hat es damit auf sich? Sie sieht Farben um Personen (oder auch nicht). Aha, und weiter? Im Gespräch mit anderen Lesern erfuhr ich, dass es sich dabei wiederum um eine Eigenart handelt, auf die in der Ulm-Trilogie eingegangen wird. Wiederum also bekommt der Neu-Leser zu wenig Information um die Handlung richtig würdigen zu können. Das Ende des Buches kam dann viel zu schnell, hier überschlagen sich die Ereignisse, die Zeitabstände zwischen den Kapiteln werden größer und man kommt gar nicht dazu alles wahrzunehmen was hier auf kleinem Raum geschildert wird. Große Ereignisse im Leben der Familien werden gar nicht so gewürdigt, wie sie es verdient hätten.

Ich habe wirklich lange überlegt wie ich diese Rezension angehen und welche Punktzahl ich fürs Buch verteilen soll. Die Handlung um Vlad ist für mich bei 4 Sternen anzusiedeln, die ulmer Geschichte und was damit zusammenhängt leider nur bei 2. Da auf diesem Teil der Schwerpunkt liegt und mir zudem die Kombination der beiden Geschichten nach wie vor über weite Strecken unpassend erscheint, komme ich leider nur bei 2,5 raus.

Fazit: es ist toll, wenn Autoren auch etwas unkonventionellere Wege gehen um sich historischen Persönlichkeiten zu näheren. Bei mir ist diese Idee allerdings nach hinten losgegangen, denn es hat mich völlig auf dem falschen Fuß erwischt, dass in einem Buch über Vlad so wenig Vlad drin war.