Dramatische Mutter-Tochter-Beziehung mit versöhnlichem Ende
Mamachen ist egozentrisch, egoistisch und eine Drama-Queen. Thekla, selbst nicht mehr die Jüngste, ist inzwischen Witwe und der einzige Halt für ihre hochbetagte Mutter. Voller Hingabe und Geduld kommt ...
Mamachen ist egozentrisch, egoistisch und eine Drama-Queen. Thekla, selbst nicht mehr die Jüngste, ist inzwischen Witwe und der einzige Halt für ihre hochbetagte Mutter. Voller Hingabe und Geduld kommt sie den sprunghaften Wünschen ihrer Mutter nach, pflegt sie und fühlt sich über deren Tod hinaus verpflichtet. Bis sie auf das ungewöhnliche Vermächtnis ihrer Mutter stößt.
Herrad Schenk hat ein kleines Bändchen über Mutterliebe, Verpflichtung und Hingabe geschrieben, das jeden, der schon einmal in einer ähnlichen Situation war, ins Mark treffen wird. Alte Menschen fordern, manchmal rücksicht- und schonungslos, und bringen, sicherlich auch ungewollt, ihre Kinder bis an deren Grenzen. Und selbst wenn diese alles Menschenmögliche vollbringen, bleibt stets ein schlechtes Gewissen und die Frage, was man hätte besser machen können.
Die Autorin schreibt wie aus dem Leben gegriffen, direkt, unverblümt und sehr lebendig. Die Geschichte erscheint erschreckend real, ist aber hinsichtlich des Endes ganz besonders pfiffig und geradezu versöhnlich. Ein Buch, das unterhält, aber auch reichlich Stoff zum Nachdenken bietet.