Ein ganz eigenwilliges Enigma gegen das Vergessen ...
Obwohl ich ja nun wirklich viele, viele Bücher zu dem Thema Zweiter Weltkrieg und Widerstand gelesen habe, gibt es doch immer wieder Steigerungen, so gefunden im „Buch der verschollenen Namen“ von Kristin ...
Obwohl ich ja nun wirklich viele, viele Bücher zu dem Thema Zweiter Weltkrieg und Widerstand gelesen habe, gibt es doch immer wieder Steigerungen, so gefunden im „Buch der verschollenen Namen“ von Kristin Harmel, die mich schon mit ihrem berührenden Roman „Solange am Himmel die Sterne stehen“ absolut überzeugen konnte. Basierend auf wahren Tatsachen stellt sie die Geschichte der jungen jüdischen Studentin Eva Taube nach, die nach der nicht ganz unerwarteten Verhaftung ihres Vaters mit ihrer Mutter ins das kleine französische Städtchen Aurignon flieht. Schnell wird sie Dank ihres Talents zur Dokumentenfälschung in den Widerstand eingebunden, wo ihr der junge Rémy zur Seite gestellt wird. Gemeinsam verhelfen sie mit den gefälschten Papieren jüdischen Kindern zur Flucht in die Schweiz, zu der sie auch ihre eigene Mutter bewegen will. Um die wahre Identität der Kinder nicht ganz auslöschen zu müssen, denken sich die beiden engagierten jungen Leute ein System aus, wie sie die Namen in einem Buch festhalten können. Lange geht es gut, doch schließlich werden sie verraten, die Fälscherschmiede fliegt auf und das wertvolle Buch verschwindet bis es viele, viele Jahre später in Berlin wieder auftaucht! Eva kann nun trotz ihres hohen Alters nicht mehr stillsitzen …
Eindringlich und mit viel Gefühl erzählt Kristin Harmel eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden und niemals in Vergessenheit geraten sollte. Durch ihren bildhaften Schreibstil fühlte ich mich sofort zu Hause in diesem Roman und das Weglegen des Buchs fiel mir schwer. Ein Buch, das nachwirkt und von mir die volle Punktzahl erhält, verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung. Auf dass diese Art von Vergangenheit niemals wieder Einzug in die Gegenwart erlangen möge!