Auf und Ab im Strom des Lebens
Erika ist bei ihrem Mann Erich geblieben, obwohl sie ihn nicht liebt. Sie wollte den Kindern nicht das Zuhause nehmen. Doch aus Kindern werden Leute. Die älteren Söhne rebellieren gegen die Eltern und ...
Erika ist bei ihrem Mann Erich geblieben, obwohl sie ihn nicht liebt. Sie wollte den Kindern nicht das Zuhause nehmen. Doch aus Kindern werden Leute. Die älteren Söhne rebellieren gegen die Eltern und verlassen die Familie.
Da ist Jakub plötzlich wieder da - Erikas große Jugendliebe. Erika verlässt ihren Mann und die kleine Billie. Die Zeit vergeht. Billie wird erwachsen und gründet eine eigene Familie. Auch Paul Sternbacher ist seinen eigenen Weg gegangen.
Liebe Freunde sterben, Kinder werden geboren, Feindschaften überwunden. Was wirklich zählt, ist die Familie.
Mit diesem dritten Band endet die Familiensaga, die Erikas Lebensweg vom tschechischen Dorf Hohenfurth durch Kriegswirren und die Nachkriegszeit nach Wien geführt hat.
Wie durch ein Kaleidoskop erzählt die Autorin prägende Situationen in Erikas Leben, ihrer Familie und alten Weggefährten aus Hohenfurth. Zusammen ergeben sie ein buntes und unterhaltsames Bild sowohl der Akteure als auch der Jahrzehnte, durch die ich sie begleite.
Ohne den Einmarsch der Russen in die Tschechoslowakei hätten Jakub und Erika nicht zusammengefunden. Erikas ältester Sohn begeistert sich für die Raumfahrt und geht in die USA. Die Berliner Mauer fällt.
Manches, was Erikas Familie widerfährt, erscheint eher unrealistisch. So findet Billie sogleich einen Verleger für ihr erstes Buch. Gestört hat es mich nicht, denn die Autorin hat keinen Tatsachen - sondern einen Unterhaltungsroman geschrieben. Da mögen Ereignisse auch mal märchenhaft anmuten, so lange die historischen Basisdaten stimmen.
Was mich dann doch gestört hat, war eine Episode, die sich mit Naziraubkunst beschäftigt - ein immer noch aktuelles und hochsensibles Thema. Hier wird die Autorin in meinen Augen den Opfern nicht gerecht. Das ist eine sehr persönliche Einschätzung und welcher Roman ist schon für alle gleichermaßen perfekt.
Insgesamt nimmt mich die Autorin mit auf eine unterhaltsame Reise durch die letzten Jahrzehnte es vorigen Jahrhunderts und entfaltet einen bunten Geschichtenteppich, der mich zum Lachen und Weinen bringt.