Tolle Idee, aber die Umsetzung hat mir leider nicht so gefallen
Mein Eindruck:
Als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckte, war ich sofort Feuer und Flamme, vor allem als ich las, dass es ein Roman für Erwachsene sein soll. Daher konnte ich es kaum erwarten, ...
Mein Eindruck:
Als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckte, war ich sofort Feuer und Flamme, vor allem als ich las, dass es ein Roman für Erwachsene sein soll. Daher konnte ich es kaum erwarten, mit dem Lesen anzufangen.
Ich würde ja gerne schreiben, dass mir der Einstieg gut gelang und ich recht schnell mitten drin war im Geschehen, aber leider war das nicht der Fall. Den Einstieg fand ich anstrengend, da man mit zu vielen Informationen auf einmal bombardiert wird. Das führte dazu, dass ich irgendwann gar keinen Überblick mehr hatte, mich überfordert und verwirrt fühlte.
Ich hatte während des Lesens oft das Gefühl, dass die Autorin, nur, weil es ein Roman für Erwachsene sein soll, erwartet, dass man sich die Antworten auf die Fragen, die im Laufe des Lesens aufkamen, irgendwie aus den Fingern ziehen kann. Natürlich ist es toll, wenn man während des Lesens seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen und miträtseln kann, aber das muss dann auch irgendwie passen, was hier leider oft nicht der Fall war. Wenn man aber Informationen, Bezeichnungen oder Geschehnisse hingeworfen bekommt und man kann damit überhaupt nichts anfangen, geschweige denn sich irgendeinen Reim dazu machen, ist es eher frustrierend und trübt eindeutig die Lesefreude.
Ich fand es zwar ganz gut, dass der Leser zwischendurch auch Rückblicke in die Vergangenheit bekommt, aber auch hier hatte ich das Gefühl, als ob sich die Autorin in den Beschreibungen und Erzählungen verlor und die Kapitel dadurch viel zu lang und das vieles davon nichtssagend bzw. überhaupt nicht relevant war.
Zu viele Informationen und ein holpriger Start in die Geschichte wäre ja theoretisch nicht so schlimm gewesen, wenn es in der Geschichte genug Spannung gegeben hätte. Die habe ich leider vergeblich gesucht. Erst zum Ende hin nahm die Geschichte Fahrt auf und es wurde so richtig spannend. Davor empfand ich es als zu langatmig und es plätscherte so vor sich hin.
Was mir allerdings gut gefiel, war die düstere und dunkle Stimmung, die sich durch das gesamte Buch zog. Auch die Charakterdarstellung fand ich ziemlich gut. Charlie hat mir ganz gut gefallen. Sie war nicht der typische Charakter, der von heute auf morgen alles super toll und richtig macht, sondern sie musste sich durchbeißen und hat den ein oder anderen Schlag einstecken müssen, weil sie die falschen Entscheidungen getroffen hat.
Vince, Charlies Freund, fand ich am Anfang noch etwas, ja, wie soll ich sagen, „komisch“? Aber er war auch irgendwie geheimnisvoll, vor allem, weil man direkt nicht viel von ihm erfährt und man das Gefühl hat, dass man ihn bei der Charakterdarstellung vergessen hat. Bei ihm war es allerdings so, dass man irgendwann sehr viel von ihm erfährt und dass sich dieses Geheimnisvolle löst und die Fragen in Bezug auf ihn dadurch beantwortet werden. Das führte dazu, dass ich ihn doch in mein Herz geschlossen hatte.
Fazit:
Eine richtig tolle Idee mit viel Potenzial, allerdings hat mir die Umsetzung leider nicht so gut gefallen. Auch wenn das Ende wirklich richtig gut war und gut gelungen ist, reißt es für mich leider nicht die gesamte Geschichte raus. Daher werde ich die Fortsetzung wahrscheinlich nicht lesen.