Herzensräuber
Rezension zu Herzensräuber von Beate Rygiert
Auch bei diesem Roman war es wieder Coverliebe auf den ersten Blick. Romane über und mit Hunden gehören eigentlich nicht direkt zu meinen favorisierten Romanen, ...
Rezension zu Herzensräuber von Beate Rygiert
Auch bei diesem Roman war es wieder Coverliebe auf den ersten Blick. Romane über und mit Hunden gehören eigentlich nicht direkt zu meinen favorisierten Romanen, wenn dann sind es dann doch Katzen, allerdings klangen Titel und Klappentext zu niedlich, dass ich ihn unbedingt lesen wollte. Zum Hund auf den Cover meinte Martin übrigens, dass der Hund so aussehen würde, als ob man ihn ihn Geschenkpapier gewickelt hätte. Das fand ich so süß, das musste ich einfach mit in die Rezension nehmen.
Daten:
Titel: Herzensräuber
Autor: Beate Rygiert
Verlag: Blanvalet
Genre:Roman
Preis: Taschenbuch | ebook 8,99 €
Erscheinungsdatum: 17.07.2017
Isbn: 978-3734104244
Vielen Dank an das Bloggerportal von Random House und Blanvalet für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Klappentext:
Tobias’ Buchantiquariat läuft nicht besonders gut, noch dazu hat er gerade eine schmerzliche Trennung hinter sich. Als er im Urlaub einen liebenswerten spanischen Straßenhund aufliest, beschließt er kurzerhand, ihn mit nach Heidelberg zu nehmen. Wie sich herausstellt, hat Zola die Gabe, für jeden Menschen die richtigen Bücher zu finden – denn in jedem »Herzensräuber« erschnuppert er die Gefühle, die die bisherigen Leser darin hinterlassen haben. So bringt er nicht nur Tobias’ Geschäft auf Vordermann, sondern nach und nach auch dessen chaotisches Liebesleben. (Blanvalet)
Meinung:
Oft entscheiden bereits die ersten Seiten darüber, wie die Meinung zu einem Buch aussehen wird, auch wenn es sich im weiteren Leseverlauf noch entwickeln wird. Und dieser„Herzensräuber“ hat auch mein Herz schnell erbeuten können. Einige Romane habe ich nun gelesen, die aus Sicht eines Tieres verfasst worden sind allerdings noch keines, dass die Psyche eines Hundes so gut einfangen konnte.
„Ich hebe die Nase und sauge die Luft tief in meine Lunge, und auf dem Weg dorthin prüfe und schmecke ich sie in jedem Winkel meines Mauls bis in meinen Rachen. Die Menschen ahnen ja nicht, dass sich in der Luft die ganze Welt abbildet, so, wie sie uns umgibt.“ - Seite 88
Beate Rygiert hat mit „Herzensräuber“ eben so einen geschaffen, der mich mit seiner wunderschönen Sprache, seinen liebenswerten (wenn auch teilweise klischeehaften) Figuren und der Liebe zum Detail, wenn es um die Lebenserweckung eines fiktiven Hundes geht, völlig überzeugen konnte. Man merkt ihr vor allem ihre Liebe zur Literatur an, die sie auf Tobias und Zola überträgt und hoffentlich auch auf ihre Leser überspringt.
„Sie liest von Träumen und vom Lesen, und es sieht ganz so aus, als sei meine Vermutung, Lesen sei ein bisschen wie Träumen, zutreffend, falls ich es richtig verstehe, denn im Grunde ist das alles ziemlich kompliziert.“ - Seite 201
Die Art und Weise, wie der Roman aus Zolas Sicht erzählt wird, lässt eine Blickwinkel auf die Charaktere zu, wie man sie selbst aus der ersten Person nicht oft erhält. Dabei merkt man, wie sehr bemüht die Autorin gewesen ist, ihren fellbesetzten Protagonisten realistisch erscheinen zu lassen. Dass dies hin und wieder ins Überzeichnete abdriftet, ist in Bezug auf einen Unterhaltungsroman, nicht wirklich katastrophal.
Gut zu wissen:
Beate Rygierts Herz schlägt neben dem Schreiben auch für die Malerei, das Musizieren und die Filmemacherei. Genaueres könnt ihr auf ihrer Website nachlesen.
Fazit:
„Herzensräuber“ ist eine Geschichte über zweite Chancen, die Liebe zur Literatur und die Liebe an sich. Auch wenn die Figuren teilweise klischeehaft überzeichnet sind, kommt man nicht drum herum, sie ins Herz zu schließen. Rygierts erster Roman im Blanvalet Verlag ist ein Wohlfühlroman für gemütliche Lesestunden mit einer Tasse Tee an verregneten Tagen.