Fine Sturm ist eine ganz besondere Autorin für mich. Sie schreibt unglaublich emotionale und tiefgreifende Geschichten, die mehr als nur das Herz berühren. Sie rütteln etwas in dir auf, sie zerreißen dich innerlich und sie hallen nach.
Nachdem mich ihre letzten Bücher schon emotional so zerstören konnten, war ich so unfassbar gespannt auf ihr nächstes Projekt. Und ich habe das Gefühl, diese Frau schafft es, die Welt aus den Angeln zu heben.
Ich liebe einfach ihren Schreibstil. Sie schreibt so gefühlvoll und so unfassbar fesselnd, dass ich das Buch nicht einen Moment zur Seite legen konnte und wollte.
In ihrem neuen Roman steht Mia im Fokus. Denn es ist ihre Geschichte, ergo erfahren wir auch ihre Perspektive.
Mia ist so eine unglaublich großartige, mutige, sanfte, starke und verletzliche junge Frau.
Ich habe sie so geliebt. Mit ihr gekämpft, mit ihr geweint. Ihre Tränen getrocknet,wenn sie wieder einmal auseinanderbrach und immer wieder wollte ich sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles wieder gut wird.
Doch kann ich das?
Wenn ich doch nicht weiß, ob ich dieses Versprechen auch halten kann.
Neben Mia habe ich mich auch unsagbar in alle anderen Charaktere verliebt, die einfach so viel in meinem Herzen bewegt und mich zum lachen gebracht haben. Wenn Nina mal wieder übers Ziel hinausgeschossen ist, mit ihrer Fürsorglichkeit und ihrem starken Beschützerinstinkt. Und genau das braucht jeder Mensch. Eine Freundin wie Nina, die mehr ist als ein Anker. Sie ist ein verdammt unverrückbarer Felsen, der dich schützt, dich hält und alles zusammen mit dir durchsteht.
Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir unglaublich leicht, auch wenn sich sofort alles vor Schmerz in mir zusammenzog.
Denn Mias Geschichte ist nicht einfach.
Sie ist unglaublich schmerzhaft, verstörend, intensiv und brutal.
Brutal auf nur jeder möglichen Ebene und diese kennt keine Grenze.
Sie ist authentisch, lebendig und so greifbar, wie nur irgendetwas sein kann.
Fine Sturm widmet sich einer besonders ernsten und sensiblen Thematik.
Sie wird totgeschwiegen, weil die Scham und die Angst zu groß ist.
Häusliche Gewalt ist weit verbreitet, aber niemand redet darüber. Ich finde es unglaublich wichtig, über diese Thematik zu schreiben. Damit die Opfer eine Stimme bekommen. Damit sie lernen, sie sind nicht allein und sie trifft keine Schuld.
Denn nur wer die Sonne wieder sehen kann, wird wieder Hoffnung schöpfen können.
Fine Sturm hat diese Thematik in meinen Augen großartig ausgearbeitet. Auch wenn sie in meinen Augen etwas romantisiert wird. Aber das darf sie auch. Denn wir wollen Hoffnung haben können und an das Gute im Leben glauben.
Mias Geschichte hat mich emotional zerstört und mich so oft nach Luft schnappen lassen.
Denn das Grauen, was ihr widerfährt, schimmert in jeder Zeile durch. Man spürt, wie sehr es sie belastet. Dass es nicht nur körperliche Pein ist, sondern sie vor allem auf der mentalen Ebene stark damit zu kämpfen hat.
Dass ihre Seele einsam und verloren ist.
Ja, ich habe oft mit dem Kopf geschüttelt, weil ich nicht glauben und verstehen konnte, wie sehr sie sich selbst geißelte.
Dabei ist das Ganze ein Prozess, der sich schleichend vollzieht. Immer bildhaft untermalt mit grauenhaften Demütigungen.
Dabei zeigt die Autorin sehr klar auf, wie schwer die psychologischen Aspekte wiegen.
Das nicht alles alles, allein an diesen einen gravierenden Einschnitt in ihrem Leben liegt.
Sondern dass die Narben viel tiefer zurückreichen und das hat mich wohl mit am meisten schockiert und zutiefst erschüttert.
Wie oft tun wir etwas, weil wir denken, es ist das Beste.
Wie oft denken wir nicht an die Konsequenzen unseres Handelns.
Das vielleicht dadurch auch Schmerz und Angst entstehen kann.
Mias Geschichte ist mir unglaublich zu Herzen gegangen, weil ich gespürt habe, dass dabei etwas in mir zerbrochen ist.
Denn die Autorin greift hier ganz zart eine weitere Thematik auf, die nicht benannt wird, sie aber doch auf eine eigene Art und Weise herauskristallisiert.
Und das fand ich unglaublich beängstigend.
Denn ich habe gefühlt, wie sehr sich Mia immer mehr verlor und zurückzog.
Aber was wäre eine Geschichte von der lieben Fine Sturm ohne Lovestory.
Und oh mein Gott, das tut einfach so gut.
Es gibt Stärke, es gibt Halt und Mut.
Es wirkt wie ein Balsam, ein sanftes Streicheln und es fühlt sich einfach so unfassbar gut an.
Und es ist einfach so unglaublich wichtig.
Ich kann kaum in Worte fassen, was diese Geschichte mit mir gemacht hat.
Ich hab sie so unglaublich tief gefühlt, mehr als ich je mit Worten ausdrücken könnte.
Fine Sturm zeigt auf ihre eigene Art und Weise, dass man niemals aufgeben darf.
Dass man kämpfen muss, auch wenn es noch so hoffnungslos erscheint.
Denn nur wenn wir ausbrechen und unsere Stimme erheben, können wir wieder atmen und frei sein.
Eine Geschichte, die einfach in meinen Augen so viel klar macht und bewegt und dabei vielleicht auch zum nachdenken bringt.
Denn nicht nur Taten tun weh, auch Worte können so viel in einem Menschen zerstören.
Fazit:
"Von hier bis zum Ende" ist ein unglaublich emotionales und tiefgreifendes Buch über eine hochaktuelle Thematik, die nie zu oft erörtert werden kann.
Fine Sturm hat sie in meinen Augen großartig ausgearbeitet.
Sie hat mich emotional zerstört, so erschüttert und schockiert.
Ich kann nur jedem raten, lest dieses Buch.
Es ist verstörend, beängstigend und geht einfach extrem an die Nieren.
Aber es rüttelt auf und vielleicht schafft es Mias Geschichte auch, etwas zu bewegen.