Authentische story, aber nicht spannend
Der Dominoeffekt – tödliche Jagd" von Carolina Angelis entführt uns in die Spionagewelt Schwedens.
Die Hauptprotagonistin Jackie Philippson, Offizierin des schwedischen Nachrichtendiensts, versteckt sich ...
Der Dominoeffekt – tödliche Jagd" von Carolina Angelis entführt uns in die Spionagewelt Schwedens.
Die Hauptprotagonistin Jackie Philippson, Offizierin des schwedischen Nachrichtendiensts, versteckt sich auf der Insel Gotland vor ihrer Vergangenheit. Ihr Chef und Mentor Anton bittet sie die Operation "Weißer Schnee" zu leiten. Sie stellt ein Team zusammen und Ihre Ermittlungen führen sie auf die Fährte des russischen Geheimdiensts über Berlin bis nach Sofia; nur um im schwedischen Zufluchtsort Gotland zu enden, der eine zentrale Rolle bei dem Plan Russlands, die Kontrolle über den gesamten Ostseeraum an sich zu reißen, spielen wird.
Ein spannender Plot, der gut recherchiert wurde und mit existierenden Organisationen ausgeschmückt wurde. Dies verleiht der Geschichte Authentizität und zeigt auch reale Konsequenzen auf. Dies ist zugleich aber auch ein Kritikpunkt, denn ein Verzeichnis über die vielen Abkürzungen der beteiligten Organisationen und deren Zuständigkeitsdefinitionen wären wünschenswert gewesen und hätten den Lese- beziehungsweise für mich als HörbuchNutzer den Hörfluss begünstigt.
Des weiteren muss ich auch sagen, dass zu viele Handlungsstränge verfolgt wurden und wenn es Konflikte oder brenzlige Situationen gab, haben sie sich viel zu schnell aufgelöst und waren in einem Satz erklärt und völlig unproblematisch. Beispielsweise der Mord in Bulgarien wurde nie aufgeklärt, wer steckt wohl dahinter Und wie ist es geschehen und vor allen Dingen, warum hat Jackie so einfach aus Bulgarien ausreisen können? Und warum hat Jackie auch hinterher keine Schwierigkeiten bekommen nach Fund der Leiche?
Der Hauptkritikpunkt ist jedoch, dass mir hier das zwischenmenschliche völlig fehlte. Die Autorin hätte mehr aus Jackies Vergangenheit machen können oder ihre Beziehungen zu den Teammitgliedern und ihrem Chef oder den Teammitgliedern untereinander. Oder in der aufkommenden Romanze mit Magnus, und so weiter. Die Figuren bleiben zu oberflächlich und die Story plätschert einfach so dahin und wirkte eher wie ein neutraler Polizeibericht.
Das ist wirklich sehr schade, denn die Grundstory ist sehr interessant und das Thema real, der Erzählstil der Autorin gut, aber Spannung kommt bei mir leider nicht auf. Daher vergebe ich nur drei Sterne.