Gute Idee, weniger stark umgesetzt
Über The Atlas Six habe ich vorher schon viel positives gehört. Auf TikTok gab es ja auch einen kleinen Hype um das Buch. Umso enttäuschter bin ich leider, dass ich den absolut nicht verstehen kann! Ich ...
Über The Atlas Six habe ich vorher schon viel positives gehört. Auf TikTok gab es ja auch einen kleinen Hype um das Buch. Umso enttäuschter bin ich leider, dass ich den absolut nicht verstehen kann! Ich habe durchgehend versucht Gutes an dem Buch zu sehen und es zu mögen - aber bis auf die Idee dahinter hat mir leider nicht wirklich was gefallen.
Fangen wir mal mit dem Grundlegenden an: Das Cover ist wirklich schön und ich finde, dass das Buch ansprechend aussieht und auch der Klappentext ziemlich interessant klingt. Sechs Protagonisten, wow! Eine Sache, die mir grundlegend gut gefallen hat, die aber auch einiges Risiko mit sich bringt: Das man schwerer eine Connection zu den Protagonisten findet. Und genau das ist passiert. Schuld daran war allerdings auch der Fakt, dass sie für mich einfach nicht stark gemacht waren. Sie hatten (natürlich) unterschiedliche Persönlichkeiten und einige hatten auch spannende Charakterzüge, aber bis auf bei vielleicht ein oder zwei Personen kamen die leider kaum zu Geltung, weil es auch kaum genug Raum dafür gab. Aber vielleicht halten die Folgebände hier noch Entwicklungspotential bereit. Beziehungen waren zwar in unterschiedlichem Stil vorhanden, aber auch ziemlich mau.
Das Haus der alexandrinischen Geheimgesellschaft hat von Beginn an neugierig gemacht und sollte eigentlich auch - gemeinsam mit den magischen Fähigkeiten und den verfolgten Zielen, im Vordergrund stehen. Sie wurde meiner Meinung nach überhaupt nicht gut genutzt - man bekommt kaum eine Vorstellung davon. Wo der Klappentext verspricht, dass die Medäer hier Magie studieren, wurde das leider kaum bemerkbar. Man bekommt nicht viel mit, im Nebensatz werden vielversprechend klingende Initationen, Wettbewerbe und Unterrichte abgehandelt und nebenbei immer Mal Monate in der Zeit gesprungen - ohne, dass man groß davon was mitbekommt. Was über Monate bis Jahre läuft hätte genauso gut in zwei Wochen sein können. Was hinter der vielversprechenden Bibliothek steckte fand ich auch sehr dürftig und nicht schlüssig für die große Rolle, die sie spielen soll.
Hauptsächlich unterhalten sich die Protagonisten miteinander, sitzen herum - wobei der Ort nicht einmal gut genutzt wurde und man kaum bildlich mitgenommen wird - und machen sich entweder Gedanken oder probieren sich an Gedankenexperimenten. Ich mag Dialoge und auch Monologe, aber in dem Buch passiert leider unglaublich wenig und ich war überwiegend von der Handlung gelangweilt. Es gab immer mal Passagen die spannender wurden, das einzig erwähnenswerte war aber das Ende, das einen kleinen Plottwist bereit hielt. Davon habe ich Teile auch kommen sehen, aber wie es letztlich verstrickt war und die Handlung ihren Knotenpunkt gefunden hat, fand ich von der Idee her schon gut.
Das Buch ist in dritter Person geschrieben - was die sechs Protagonisten-Sache nochmal mehr erschwert hat. Der Schreibstil ist für mich leider gar nichts, weil super viele Dinge verwirren und man sich in Gedanken und Gesprächen aber auch in Fakten super oft nicht abgeholt fühlt. Ich habe an einigen Stellen Dinge nicht verstanden (obwohl das Buch auf Deutsch war, haha). Was für mich noch erhellend war, waren die Charakterskizzen im Buch. Bis auf das und die Idee hinter The Atlas Six konnte ich dem Buch leider nichts abgewinnen. Ich bin theoretisch schon neugierig, was noch passieren wird, glaube aber aufgrund von Schreibstil, schwachen Charakteren und all den erwähnten Kritikpunkten nicht, dass ich die Reihe noch weiterlesen werde. Für mich leider ein riesiger Flop und keine Empfehlung…
2 von 5 Sternen